Zitat:
Die 59LK3Z und deren Nachfolger wurden eigentlich für Röhrenschaltungen entwickelt, wo die Spannungen und Ströme langsam ansteigen. So konnte man beobachten, dass diese Röhren im Color20 bis Chromat schneller verschlissen, als in den sowj. Röhrengeräten. "Verschlissene" Bildröhren aus einem Chromat, konnte in einem Raduga durchaus noch ein paar Jahre ein brauchbares Bild liefern.
... Das hab ich auch schon öfters gehört und auch von Technikern im FSGW Stassfurt.
Aber ich glaube so schnell nix und deshalb melde ich mal Zweifel an !
Grundsätzlich muß eine Farbbildröhre bezüglich des Arbeitspunktes der Systeme optimal gefahren werden, um einerseits ein gutes, kontrastreiches Bild, andererseits eine hohe Lebensdauer zu erreichen. Die Höhe der Hochspannung z.B. ist nahezu irrelevant, zu hohe Hochspannung macht ein tolles Bild, aber die Röhre neigt dann zu Überschlägen... Röntgenstrahlung...
U(ff) lassen wir mal, da hier auch nicht Thema (ist eigenes Thema..).
Es gibt EINEN Fehler, der bei gleichem Bild zu höherem Verschleiß führt, das ist zu hohe Ug2 ! Deshalb sollte man die bei allen Bildröhren recht sorgfältig einstellen, nach Spezifikation und Geräteabgleichvorschrift, sonst hat man schnell eine tote Röhre, hier reden wir aber trotzdem von Jahren. Zudem tritt bei zu hoher Ug2 eine Defokussierung am Rand auf, bei einigen Geräten z.B. durch defekten Ug2-Teiler, wobei die Grundspannung 1:1 auf die (inline-)BiRö geknallt ist...
Alle anderen Dinge, wie Ug1, Uk (statisch und dynamisch) bestimmen die Grundhelligkeit und den Kontrast und somit einen mittleren Strahlstrom, der über die Zeit die Kathode verschleißen läßt.
Einen Grund könnte ich mir vorstellen: Bei gegebener Ug1 und Uk kann es Unterschiede in den Steilheiten geben, es könnte also sein, daß die Farbdifferenzansteuerung (Y an Kathode, R-Y, G-Y und B-Y an den g1) in Grenzfällen bei beginnendem Kathodenverschleiß bessere Strahlstromwerte und damit Bildqualität liefert als die RGB-Kathodenansteuerung bei konstanter Ug1.
Das müßte man aber nochmal qualifiziert belegen.
Ich bin eher zu der Erkenntnis gekommen, daß die RADUGA-BR wirklich besser waren als das, was uns da angedreht wurde und Eisenbahnwaggonweise zerschlagen und weggeschmissen werden mußte, weil vieles schon Schrott ab Werk war..
Ich hab 1989 (noch vor der Wende^^) mal einen RADUGA aus den 70-ern komplett auf CHROMAT/NOVAMAT umgebaut mit Überplan-Teilen und z.T. selbst geätzten Modulen und Bedienteil-Eigenbau, schade daß ich keine Fotos hab, das Chassis lag nur lose hinten auf 2 Holzleisten, das Bedienteil war mit Tipptasten und U710/711 und mit Taschenlampe konnte man umschalten (Fotodiode+Trigger konnte den Ringzähler umschalten...).
Der hatte ein Bild, kann ich Euch sagen !!! ich seh das nach mehr als 30 Jahren noch vor mir, so ein tolles ROT und GRÜN !! Daran hatte ich mich dann so gewöhnt, daß ich garnicht fassen konnte, wie schlecht das Bild selbst von noch recht hellen CHROMAT- und NOVAMAT-Geräten war ! Schmutzige dunkle Farben... und das gabs auch bei Westgeräten, ich habe etliche mit hellen scharfen Bildern aber sehr schlechten Farben gehabt, aber natürlich auch gute, die ESF-Röhren z.B. hatten trotz ihrer Störanfälligkeit wirklich gute Farben, aber alles kein Vergleich zu frühen USA-Röhren !! Die hatten aber nur ein sehr kurzes Leben...
Gruß Ingo