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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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 Betreff des Beitrags: Ein Wega in der EMV-Kammer
BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 9:39 
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Hallo!

Ich mache gerade ein 14-wöchiges Praktikum, welches ich im Rahmen meines Studiums machen muss.
Ich habe mir dazu die EMV-Stelle hier ausgesucht.

Vor einigen Tagen hatte ich mal etwas freilauf, so dass ich spaßeshalber mal ein Röhrenradio in die Messkammer gestellt habe und auf Störaussendung nach EN 55011/ 55022 geprüft habe. Die Ergebnisse will ich euch nicht vorenthalten.

Die Beteiligten:
Ein Wega Stuttgart 113, ein kleines normales Röhrenradio von 1960 mit Spartrafo und den Röhren ECC85, ECH81, EF89, EABC80, EL84, EZ80:
Bild

Eine Absorberhalle mit Empfangsantenne Rohde & Schwarz HL562 U (30-1000Mhz):
Bild

Ein EMI-Messempfänger Rhode & Schwarz ESCS30:
Bild
Wer sowas auch in der Werkstatt haben möchte: Gibt mehrere Internetshops wo man den kaufen kann, aber... Geldbeutel festhalten. :lol:

Hier die Ergebniss:
Das Gerät hätte die Klasse B (Grenzwert ist rote Linie) mit etwas gutem Willern bestanden, leider ist die Oszillatorfrequenz bei UKW etwas drüber, ein Peak ist aber nicht so schlimm. :) Das Radio macht weniger als jeder popelige Fön, die Ströaussendung ist eigentlich fast 0.

Horizontal mit UKW:
Bild
Code:
   30.1875   25.46       40.00   14.54         
   30.3125   26.03       40.00   13.97         
   30.6875   28.11       40.00   11.89         
   30.875   26.26       40.00   13.74         
   32.4375   23.32       40.00   16.68         
   99.0625   13.75       40.00   26.25         
   102.5   35.48       40.00   4.52         
   204.9375   40.24   *   40.00   -0.24         


Die Oszillatorfrequenz ist die 102,4375Mhz, das Radio war etwa auf etwa 92Mhz eingestellt. Also Oszillator= Empfangsfrequenz + ZF.
Bei Horizontaler Polarisation ist sie noch drunter, dafür ist die 2. harmonische 204Mhz leicht drüber. Der dicke Peak bei 99 kam von was anderem und war beim nachmessen weg.

Vertikal:
Bild
Code:
   30.0625   26.98       40.00   13.02         
   30.1875   26.25       40.00   13.75         
   30.375   26.34       40.00   13.66         
   30.625   27.64       40.00   12.36         
   31.3125   23.97       40.00   16.03         
   102.4375   40.66   *   40.00   -0.66         
   159.6875   12.23       40.00   27.77         
   307.375   41.24       47.00   5.76         

Bei Vertikal ist die Oszillator-F drüber.

Bei AM vertikal tut sich gar nix: Alles OK
Bild

Bei Gelegenheit stellt ich mal ein Gerät mit richtig altem UKW-Teil (keine Störbegrenzung etc.) rein. ;)

Gruß Christopher :)

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Zuletzt geändert von Christopher am So Mai 25, 2008 21:00, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 9:54 
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Hi,

interessant ! Anscheinend nahm man es seinerzeit mit der Oberwellendämpfung nicht so genau. :wink:

Aber was ist denn dieser Grundpegel, der da bei 100 MHz so ca. 20 dBµV beträgt und dann gegen 1 GHz so allmählich auf 35 dBµV ansteigt? Das Radio kann das nicht sein. Produziert das der R&S aus eigener Kraft oder kommt das von außen? Eigentlich beides schwer vorstellbar.

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 10:25 
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Hallo!

Diese 20 bis 35dBµV/m sind wirklich das Grundrauschen des Gerätes!

Hier gerade mal vor 5 Minuten ohne angeschlossene Antenne nachgemessen.

Die kleinen Spitzen bei ca. 100Mhz sind UKW-Sender sie noch durchkommen. Der Koblenzer Sendeturm ist ca. 6km von hier in Sichtweite.

Gruß Christopher :)


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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 20:55 
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Hallo zusammen,

wirklich sehr interessant das ganze.

Ob die vor 50 Jharen das alles auch so genau ausmessen /Erfassen konnten? Ich denke mal eher nicht :P

Aber ansonsten doch nen ganz guter Wert fürn fast 50 Jahre altes Teil, oder nicht?

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 21:31 
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Ich denke mal eher nicht


Hallo kannst Du das einmal naeher beschreiben.

Das FTZ und die POST waren doch wachsam.

Du meinst wohl wir Alten waren etwas hinterm Mond!


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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 21:35 
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Hallo Radiowerkstatt,


nein ihr alten wart aufn Mond, nicht dahinter :wink:

Nein der Text bezog sich auf die genauigkeit. Keinesfalls auf die Messmöglickeit ansich.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 22:20 
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Hier kannst Du das Geruempel in einem Hifi Labor sehen.

Wir durften oder konnten sogar Rauchen bei der Arbeit.


Zuletzt geändert von Radiowerkstatt am Fr Jan 09, 2009 21:24, insgesamt 3-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 22:26 
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Hallo Radiowerkstatt,

das nen ich mal ne Werkstatt *Feine Sache*.

Sowas möchte ich auch haben, allerdings in Farbe :wink:

Da wurde ja ne ganze Menge an Meßgeräten angekarrt.

Was wurde dort den alles überprüft bzw. gemessen?

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 22:31 
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Hallo Sebastian!

Das Ergebnis ist wirklich nicht schlecht. Mal zum Vergleich: Einen normalen UKW-Sender empfange ich außerhalb der Kammer mit etwa 70 dBµV/m!
Jetzt ist natürlich der Bereich von 30-1000Mhz bei vielen alten Geräten recht unkritisch, da es kaum Sachen gab die wirklich in dem Bereich arbeiteten.
Heute bei den CPU's und TFT-Bildschirmen (die sind da sehr kritisch), sieht das natürlich anders aus. Motoren und Schweißgeräte "sauen" aber auch gerne. ;)

EMI-Meßempfänger gab es damals schon. Da ist man manuell auf "Peak"-Jagd gegangen. Über die Auflösung der alten Geräte und die damaligen Grenzwerte weiß ich aber nichts.

Gruß Christopher :)

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Zuletzt geändert von Christopher am Fr Mai 02, 2008 22:39, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 22:38 
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Hallo!

Oh, 2 Beiträge die schneller waren als ich.

@Johann:
Nette Ausrüstung! Ich erkenne da auf dem ersten Bild sogar ein Gerät. Da stehen 2 Röhrenvoltmeter von Grundig/ H&B aus der RV-Serie, ahb selber ein RV3.
Manchmal sieht es bei mir auf der Arbeit ähnlich aus. Nur dass man dann Displays und Laptops sieht statt Zeiger. :lol:

Aber wie man sieht, gib auch damals alles schon, wenn auch nicht so komfortabel wie heute. ;)

Gruß Christopher :)

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BeitragVerfasst: Fr Mai 02, 2008 23:10 
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Als Abschluss ein Photo wie es heute daheim aussieht, wenn eine Weltfirma "zumacht" und man die Geraete billig kaufen kann.
Da kann man leicht einen SABA Decoder fitt machen.

Gruss Johann


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BeitragVerfasst: Sa Mai 03, 2008 2:47 
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Jaaaaa, - nicht schlecht. Gute und reichhaltige Ausrüstung.
Das lobe ich mir. Es geht zwar etwas eng zu, - aber sonst Ok.
Sogar mit Stereo-Coder. Meiner ist von National.

Ist das rechts oben ein Gerät Marke "Copenhagen" ?

Gruß

Rocco11


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BeitragVerfasst: Sa Mai 03, 2008 3:35 
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Hallo Rocco11.

Ja das ist der SMG1 von Radiometer in Kopenhagen.
Der hat eine kleine Macke. (Jitter in den 19Khz) Daher der Nordmende vom Vater im Vordergrund.
Eng? Ja! Ich nenne es immer U-Boot.

Wenn dort ein Torpedo geladen werden sollte, mussten die Betten weggeklappt werden.
Gruss Johann


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BeitragVerfasst: Sa Mai 03, 2008 11:56 
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Hi Johann,

doch - wirklich - ich bin beeindruckt.
Leider habe ich nicht einmal ein "U-Boot" um alles aufzubauen. Deswegen habe ich die meisten Geräte in Kartons im Keller in Regalen.
Aber da sind auch einige Dinge aus dem Bereich Fernsehtechnik dabei.

Hier sind wirklich alle Voraussetzungen für Reparaturen gegeben.
Ich gehe mal davon aus, daß hier im Forum zumindest jeder Zweite über eine ähnlich reichhaltige Ausstattung verfügt. (*Genick einzieh*) :)

Gruß

Rocco11

PS: Von "Copenhagen" habe ich ein Klirrfaktormeßgerät. Ein Riesentrumm.


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BeitragVerfasst: Do Jun 26, 2008 10:21 
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Hallo!

Habe heute aus Spaß nochmal ein 2. Gerät geprüft. Eine Philetta BD22U von 1952. Röhrenbestückung UF41, UCH42, UF41, UAF42, UL41, UY41 und amit ganz andere Schaltungstechnik wie der Wega. FM mit Flankendemodulation und multilikativer Mischung.
Das Ergebnis ist aber etwa gleich, nur die Oszillatorfrequenz kommt noch stärker raus.

Vertikal:
Bild

Code:
Nachmessung Quasipeak
   30.0   28.95       40.00   11.05         
   30.125   27.78       40.00   12.22         
   30.6875   31.29       40.00   8.71         
   30.875   30.02       40.00   9.98         
   31.0625   27.66       40.00   12.34         
   31.4375   30.78       40.00   9.22         
   51.1875   24.33       40.00   15.67         
   100.125   60.57   *   40.00   -20.57         
   200.1875   49.96   *   40.00   -9.96         
   300.25   34.60       47.00   12.40         


Horizontal:
Bild

Code:
Nachmessung Quasipeak:
   30.0   27.15       40.00   12.85         
   30.375   26.34       40.00   13.66         
   30.625   30.67       40.00   9.33         
   30.9375   27.51       40.00   12.49         
   31.375   28.24       40.00   11.76         
   31.5   27.50       40.00   12.50         
   100.0625   39.59       40.00   0.41         
   200.125   61.02   *   40.00   -21.02         


Ich habe es oben übrigens falsch erklärt. Dieser hohe Grundpegel kommt von der Antennendämpfung. Diese hat etwa 30dB Dämpfung. Diese Dämpfung ist in der Software einprogrammiert. Deswegen kann der Pegel nie unter die Dämpfung fallen. Der angezeigte Wert ergibt sich immer Messwert + Dämpfung.

Gruß Christopher :)

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