Hallo,
wenn es eine "gängig" Endstufe ist, also Gegentaktendstufe und typischerweise EL34...6L6-Röhren, kann das gut gehen, ist aber viel Arbeit. Als erstes müßte mindestens die Schaltung aufgenommen werden, mit den Röhren als "Black boxes", wenn nicht sofort die EL34...6L6...KT88-Typen in der Endstufe "auffallen" (Oktalsockel). Bei anderen Röhrensockeln (Magnoval) kann die Zuordnung sogar einfacher sein, weil es weniger Auswahl gibt.
Dann müßte man anhand verschiedener End- und Treiberröhren versuchen, die richtigen Typen zu finden, die genannten Endstufenröhren haben aber bis auf wenige Abweichungen die gleichen Röhrensockelbeschaltungen. Anhand der vorkommenden Betriebsspannungen kann man dann bestimmte Typen eingrenzen, so dürfen nur EL34 mit rel. hohen Anodenspannungen von 800V oder so betrieben werden (nur Beispiel). Hilfreich sind hier auch Fachbücher von z.B. Rainer z. Linde "Röhrenverstärker". Es ist aber eventuell schwierig, die richtigen Röhren-Typen eindeutig zuzuordnen, was nicht heißt, daß es mit anderen Typen auch funktioniert, wenn z.B. 6L6 original sind, gehts auch mit russischen Typen u.a. ähnlichen Röhren... Bei der Treiberstufe sieht es ähnlich aus, es gibt viele Doppeltrioden (auch amerikanische...) mit halbwegs identischen Sockelbeschaltungen, hier sind aber die elektrischen Abweichungen innerhalb der Typen sehr viel unterschiedlicher im Vgl. zu den Endstufenröhren, ECC83 ist z.B. nicht durch ECC82 ersetzbar (auch wenn es manchmal gemacht wird und irgendwie "funktioniert", hab ich auch schon gemacht ^^ bei den internationalen Vorstufenröhren ist das ähnlich.
man kann auch durch Ausmessen und bei bekannter Lautsprecherimpedanz die Impedanz des Übertragers am röhrenseitigen Ende bestimmten (einfach die Wechselspannungs-Übersetzung bei 50Hz messen, die Impedanztransformation der Lautsprecher-Nenn-Impedanz ist dann quadratisch zum Spannungs-ü) aufpassen bei Gegentaktübertragern, was zu messen ist, Details im Netz...) und so die Röhrentypen in der Endstufe eingrenzen.
Ist also u.U. ganz schön Kaffeesatzleserei, besser ist es, vorher etwas Mühe aufzuwenden, den Verstärkertyp eindeutig zu identifizieren (Fotos bei den Anfragen sind sehr hilfreich, wobei ich kein Experte im Zuordnen des Typs bin) und die Originalschaltung zu beschaffen.
...also nur mal bissel laut gedacht, mehr fällt mir erstmal nicht ein.
Gruß Ingo
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