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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration Technics SU-7300

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 Betreff des Beitrags: Restauration Technics SU-7300
BeitragVerfasst: So Nov 07, 2021 18:29 
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Hallo,

im Moment habe ich eine Ende 70iger Jahre Schönheit auf der Werkbank.
Einen Technics SU-7300 https://www.hifi-wiki.de/index.php/Technics_SU-7300
Natürlich in Silber :D

Der Verstärker braucht eine Wartung, die üblichen krachenden Potis und oxidierten Schalter. Das ist behoben.
Sehr erfreulich ist, dass alle Spannungen sehr genau stimmen, der Technics spielt, die Ein- und Ausschaltverzögerung funktioniert, eigentlich ist alles prima.
Ich möchte noch ein paar Elkos wechseln und eine Grundreinigung durchführen, dann sollte alles soweit gut sein.

Aber: Der Ruhestrom ist viel zu niedrig.
Hier erstmal ein Schaltplanauszug:
Dateianhang:
Ruhestrom.JPG
Ruhestrom.JPG [ 131.36 KiB | 7752-mal betrachtet ]


Der Ruhestrom wird an den Emitterwiderständen gemessen und soll 75 mA betragen (=25 mV Spannungabfall)
Erbeträgt bei Zimmertemperatur aber nur 19,5 mA (=6,5 mA Spannungsabfall). Dies ist auf beiden Kanälen gleich.
Eine Einstellmöglichkeit hat der Verstärker nicht.
Tr 209 ist mit den Endstufentransistoren auf dem Kühlkörper montiert und für die Temperaturkompensation zuständig.
Gesteuert wird der Ruhestrom über TR 207 und den Widerständen R229, 231, 233. R231 ist normalerweise gebrückt. Die Brücke kann testweise bei der Ruhestrommessung geöffnet werden, dann darf der Ruhestrom nicht merklich sinken.
Die Brücke habe ich nicht geöffnet, der Ruhestrom ist ja ohnehin zu niedrig. Ich frage mich woran das wohl liegen mag? Bauteilalterung? Wie gesagt, alle Spannungen sind absolut im Soll. Die Widerstände R223, 225, 227, 229, 231, 233 sind alle im Wert, tendenziell minimal niedriger als der Nominalwert. Und das bei beiden Kanälen. Ich habe mal probeweise einen 100 Ohm, parallel zu R229 geschaltet, dann stieg der Ruhestrom auf den ~ 65 mA.
Jetzt stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, anstatt R229 ein Poti einzulöten und eine Ruhestromeinstellung zu bauen?
Oder könnte einer der Transistoren Tr 207, 209 einen Schlag abhaben? Wie gesagt, das Verhalten ist bei beiden Kanälen gleich, falls ein Defekt vorliegt, müsste er dann bei beiden Kanälen vorliegen.

Viele Grüße
Frank

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Zuletzt geändert von captain.confusion am Do Nov 25, 2021 11:49, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2021 7:14 
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Moin Frank,

woher hast Du den Wert 25mV als Sollwert? In meiner Serviceanleitung steht: Liegt der Messwert unter 25mV ist alles OK, liegt dieser über............

Insofern sollte alles im grünen Bereich sein ;-)

Beste Grüße

Peter

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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2021 7:28 
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Bei fast allen HiFi-Verstärkern mit Transistor-Gegentaktendstufen, die ich kenne, liegt der empfohlene Ruhestrom im Bereich um 20 mA.

75 mA finde auch ich zu hoch.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2021 9:23 
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Hallo,

man sollte den Text tatsächlich mal in Ruhe lesen, den da steht - wie Peter ausgeführt hat - "If the reading is UNDER 25 mV ... the circuit is o.k."

Ich glaube mein Problem hat sich gelöst, der Ruhestrom beträgt ca. 20 mA.

Über die Restauration werde ich aber weiter berichten.

Viele Grüße
Frank

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BeitragVerfasst: Do Nov 25, 2021 10:38 
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Hallo,

ich wollte euch noch einen kurzen Bericht über die restliche Restauration geben.
Naja, eigentlich war alles relativ unspektakulär.
Die damals vielgescholtene japanische Unterhaltungselektronik (zumindest die hochpreisige) ist hochwertig verarbeitet, servicefreundlich aufgebaut und m.E. auch langlebig. Das Service Manual ist prima und der Verstärker war relativ schnell zerlegt um die erforderlichen Arbeiten auszuführen.
Dateianhang:
Innen_alt.jpg
Innen_alt.jpg [ 164.46 KiB | 7494-mal betrachtet ]


Letztendlich wollte ich dem Gerät eine Elkokur zukommen lassen. Sehr gut ist, dass alle Elkos (außer Netzteil) von der Polarität in die gleiche Richtung eingebaut sind. Minus in Richtung Frontblende. Das erzeugt zusätzliche Servicefreundlichkeit
Man sieht auf dem Bild, dass drei Typen verbaut wurden. Alles Japan-Elkos, Hersteller „ACE“ bzw. ein Delta-Zeichen.
Dateianhang:
IMG_6964.JPG
IMG_6964.JPG [ 76.84 KiB | 7494-mal betrachtet ]


Von dem Hersteller waren drei verschiedene Serien verbaut, die orangenen kannte ich auch schon aus meinem Luxman.
Das Ergebnis ist eigentlich wie es zu erwarten war:
- Die orangenen sind alle von kleiner Bauform und niedriger Kapazität. Sie sitzen alle direkt im Signalweg und sind von den Messwerten nicht mehr gut.
- Die hellblauen sind eher von größerer Bauart und von den Werten noch brauchbar“
- Die dunkelblauen sind von kleinerer Bauart und von den Messwerten mit den orangenen zu vergleichen, schlecht. Zwei hatten unten einen gewölbten Stopfen.
- Die grauen sind die Netzteilelkos, die waren eigentlich noch ganz ordentlich. Ich habe sie trotzdem gewechselt.

Das ist das Ergebnis, die Sicherungen habe ich natürlich auch gewechselt. Die Skalenlampe war durchgebrannt. In die der Ruhestromregelung habe ich zwei Widerstände durch Potis ersetzt, jetzt ist der Ruhestrom einstellbar und beträgt 30 mA.
Dateianhang:
IMG_6962.JPG
IMG_6962.JPG [ 79.38 KiB | 7494-mal betrachtet ]


Viele Grüße
Frank

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BeitragVerfasst: Do Nov 25, 2021 11:03 
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Hallo nochmals,

Die Elkos waren schnell gewechselt, die orangenen Elkos im Signalweg habe ich durch WIMA MKS2 Folienkondensatoren ersetzt.
Dann noch eine Grundreinigung und der Verstärker ist bereit zum Zusammenbau.
Dateianhang:
Innen_neu.jpg
Innen_neu.jpg [ 137.67 KiB | 7491-mal betrachtet ]


Hier noch ohne Frontblende.
Dateianhang:
fertig_ohe_Front.jpg
fertig_ohe_Front.jpg [ 97.17 KiB | 7491-mal betrachtet ]


Nachdem bis auf den Deckel alles montiert war, habe ich noch den Ruhestrom eingestellt. Den habe ich mehrmals kontrolliert, die Regelung arbeitet prima, er bleibt absolut stabil.
Dateianhang:
Fertig_mit_Front.jpg
Fertig_mit_Front.jpg [ 92.6 KiB | 7491-mal betrachtet ]



Und so sieht er betriebsbereit aus.
Dateianhang:
fertig.jpg
fertig.jpg [ 68.38 KiB | 7491-mal betrachtet ]



Abschließend möchte ich sagen, dass es sich m.E. absolut lohnt, solche „nur gut 40 Jahre alte“ Geräte zu restaurieren und zu erhalten. Dass mein Exemplar leider ein paar Schrammen in der Frontblende hat ist ärgerlich, stört mich aber nicht wirklich. Dafür war er technisch unverbastelt und er Kaufpreis angemessen.
Der Klang ist wirklich prima, auch wenn sich der Technics einen ordentlichen Schluck aus der Bassflasche gönnt. Er geht ganz tief runter und hat dadurch ein wunderbar warmes und fülliges Klangbild. Das würde mit Sicherheit auch sehr gut mit ein paar Regalboxen harmonieren, zumal ich die Loudness (die mit dem Lautstärkepoti gekoppelt ist) ausgeschaltet habe und der Bassregler auf „0“ steht. Da sind ordentlich Reserven da.

Viele Grüße
Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration Technics SU-7300
BeitragVerfasst: Do Nov 25, 2021 16:57 
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Moin!
Diese komische dreieckige Symbol ist das Firmenlogo von Matsushita.
Technics, Panasonic und Matsushita gehören zusammen, also wurden da Teile aus eigener Produktion verwendet.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Mi Jan 19, 2022 21:18 
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captain.confusion hat geschrieben:
In die der Ruhestromregelung habe ich zwei Widerstände durch Potis ersetzt, jetzt ist der Ruhestrom einstellbar und beträgt 30 mA.

Wie hast Du die Potis geschaltet: Steigt oder fällt der Ruhestrom, wenn sich der Widerstandswert der Potis erhöht?

Wenn er sinkt, ist das in Ordnung.

Wenn er steigt, hast Du womöglich eine böse Fehlerquelle eingebaut: wenn z.B. durch Oxidation der Schleifer keinen Kontakt gibt, steigt der Ruhestrom an und die Endstufe stirbt im Extremfall an Überlastung.

Ich habe einige Endstufen repariert, bei denen genau das passiert war, denn manche Hersteller habe die Ruhestrompotis ungeschickterweise so geschaltet.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Restauration Technics SU-7300
BeitragVerfasst: Fr Jan 21, 2022 6:58 
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Hallo,

steigt der Widerstandswert, dann sinkt der Ruhestrom.
Bei einem Potidefekt besteht also keine Gefahr.

Viele Grüße
Frank

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