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Dampfradioforum :: Thema anzeigen - Einer der letzten soliden Boliden....
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Einer der letzten soliden Boliden....
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Seite 1 von 2

Autor:  holger66 [ Mo Sep 30, 2019 23:11 ]
Betreff des Beitrags:  Einer der letzten soliden Boliden....

.....von Telefunken ?

https://www.radiomuseum.org/r/telefunke ... r_500.html

Ich konnte den für 5 Euro über ebay bekommen, natürlich hat er diverse Maleste. Weiß jemand, wie hoch der Neupreis dieses Geräts war ? Danke.....

Gruß
Holger

Autor:  eabc [ Di Okt 01, 2019 6:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Moin moin Holger,
da selbiges Gerät auch ca. 1979 in mein "Beuteschema" passte, sich aber nicht erfüllte, meine ich das der Preis bei ca. 1100DM lag

Autor:  countryman [ Di Okt 01, 2019 12:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Interessant! Habe vor ca. 15 Jahren so einen bei selbigem Auktionshaus für einen geringen zweistelligen Betrag geschossen, also teuer im Vergleich zu Holgers Schnäppchen ;-)
Läuft als Verstärker seitdem problemlos, allerdings nicht sehr häufig. Bei UKW wird der Empfang nach dem Warmlaufen etwas schwächer, müsste wohl nachgeglichen werden. Aber das übersteigt meine Fähigkeiten.
Welche Malessen hat denn deiner?

Mich hat der Apparat immer optisch angesprochen und die Technik ist ja auch nicht von schlechten Eltern.

Autor:  holger66 [ Di Okt 01, 2019 16:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Harry,

ich meine, der müßte teurer gewesen sein. Schon sein Vor-vor-Vorgänger Opus 301 kostete ja 1972 schon 1298 Mark. Ich tippe eher auf etwas um die 1500 Mark und hoffte, irgendjemand habe einen alten Prospekt herumliegen.

Countryman,

als ich ihn bekam, ließ er sich einschalten, es kam aber nichts heraus und die Digitalanzeige stand auf UKW bei schrägen 71,25 Mhz. Da fehlte offenbar die Abstimmspannung. Durchtesten aller Sicherungen brachte eine defekte zu Tage, ihr Stromkreis versorgt sowohl die komplette Nf-Vorstufe wie auch die UKW-Abstimmung. Eine neue Sicherung kam sofort wieder, unmittelbar danach war ein Frako-Elko 1000µF/63 mit Schluß, nachdem ich den getauscht habe, geht sowohl die NF-Vorstufe wieder als auch die UKW-Abstimmung.

Leider funzt bloß eine Endstufe, da rechne ich mit Schlimmerem, habe aber noch nicht weiter nachgeforscht.

Viele Grüße
H.

Autor:  Klarzeichner [ Mi Okt 02, 2019 10:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Nach der Franzis-Taxliste kostete das Gerät anfangs um 1500 DM, um dann über zwei Jahre in Richtung 1200 Dm nachzugeben.
In Prospekten standen zu dieser Zeit längst keine Preise mehr drin, denn es gab keine Preisbindung mehr. Es waren alles freie Preise, sie lagen im Ermessen des jeweiligen Händlers, wie heute auch.

VG Stefan

Autor:  countryman [ Mi Okt 02, 2019 12:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Ende der Siebziger purzelten die Preise kräftig, weil die Importware immer konkurrenzfähiger wurde. Europäische Hersteller gaben bereits reihenweise auf oder versuchten in der "Oberliga" zu überleben, was aber wenigen auch nur mittelfristig gelang.
Telefunken war da bereits lange an die fußkranke AEG gebunden und hatte wenig entgegenzusetzen.

Autor:  holger66 [ Mi Okt 02, 2019 17:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Stefan & countryman,

gerade bei Telefunken bin ich mir nicht so sicher damit. Die hatten doch mal so ein komisches Agentur-System mit vorgegeben Preisen, die Händler fungierten quasi nur als Treuhänder des Herstellers. Daher kosteten die Telefunken-Geräte überall gleich viel. Das ist alles so verflixt lange her, daß ich aber einfach nicht mehr weiß, wann genau das war.

Ich werde auf jeden Fall noch versuchen, den Fehler in der linken Endstufe zu finden, da es mir das Gerät sehr angetan hat. Das waren so die letzten Zuckungen der einstmals führenden deutschen Radioindustrie. Wer konnte 1977 schon einen Receiver mit Digitalanzeige anbieten ?

Das kann aber noch dauern, noch steht ein Nora "Mazurka" auf dem Werktisch und der Stradivari fiedelt auch noch immer nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit. Wenn ich weiterkommen, melde ich mich damit hier wieder.

H.

Autor:  Anderl [ Mi Okt 02, 2019 21:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Holger,

hier ein Link wo er 1978 getestet wurde. Da steht er mit ca. 1600,- DM Verkaufspreis drinnen.

https://www.hifi-archiv.info/Saba/9241t/

Gruß Andreas

Autor:  holger66 [ Mi Okt 02, 2019 21:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Anderl,

ja, auf genau so etwas hatte ich gehofft, das ist aber noch besser. DANKE !!!

H.

Autor:  holger66 [ Di Nov 19, 2019 15:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

So, nun habe ich das Gerät fertigstellen können. Die linke Endstufe war immerhin einmal nicht defekt. Erst im Kopfhörerbetrieb merkte ich aber, daß auch links leise was durchkam. Ursache dafür war ein Kleinelko mit 4,7µF/16V, der auf der Klangreglerplatte zwischen Balance- und Baßregler sitzt. Bis zum Balanceregler war es auf beiden Seiten gleichlaut, beim Baßregler plötzlich nicht mehr, bei so einer Reparatur hilft ein Signalverfolger ungemein.

Bild

Übeltäter war der hier eingekreiste Elko C325, er hatte noch genau 0,00µF. Natürlich habe ich seinen Zwilling auf der anderen Seite auch ausgetauscht. Die waren beide leicht von unten zugänglich.

Jetzt spielt das Gerät wieder wie es soll. Eine Elko-Razzia daran zu machen, dürfte mehr als 10 Mannstunden erfordern, das habe ich wohlweislich gelassen. Mal sehen, wer als nächster aussteigt....

Fazit: der Telefunken-Schaltplan ist extrem hilfreich und sinnvoll aufgebaut. Alle Steckverbindungen sind im Plan wie auf den Platten bezeichnet, der Signalweg ist fett hervorgehoben. So kann auch ein Amateur einen Fehler finden, der in genau einem Bauteil besteht.

H.

Autor:  Klarzeichner [ Mi Nov 20, 2019 10:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Holger,

jaja, mein Freund, der Klein-Elko. Nach (nicht nur meiner) Erfahrung sind besonders Klein-Elkos unter 10µF besonders gefährdet und sollten zumindest dann erneuert werden, wenn man das Gerät (die Rede ist von Geräten über 30, 35 Jahre Alter) sowieso auf dem Arbeitstisch stehen hat. Es kommt aber auch arg auf Typ und Hersteller an.

Schau dir mal diesen Bericht an:
http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/ ... /?pageNo=1

VG Stefan

Autor:  holger66 [ Mi Nov 20, 2019 22:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Stefan, Donnerwetter, da hast Du Dir aber Arbeit gemacht !! Und auch noch alles sauber protokolliert.

Diese Ergebnisse sind für zukünftige Reparaturprojekte natürlich sehr wertvoll. Könntest Du bitte Dein Fazit hinsichtlich Herkünften und Qualitäten der Bauteile zusammenfassen und einen extra Thread hier im DRF und in diesem Board für die Transistorgeräte veröffentlichen ? Ich würde den Admin dann bitten, den anzupinnen - dieses Recht habe ich als Mod nicht. Davon sollen die Leser, die an solchen weniger alten Geräten arbeiten, alle etwas haben. Danke !

Was den Telefunken angeht, so glaube ich, daß der wegen der beiden Elkofehler recht früh in Pension geschickt wurde. Man findet nicht die geringste Gebrauchsspur, kein Krätzerchen auf der Frontplatte, keine abgegriffenen Regler oder Beschriftungen, einfach nichts. Vermutlich wurde er nicht entsorgt, weil er so schweineteuer gewesen war. Vielmehr landete er in einer Ecke und wurde dann irgendwann bei ebay sozialverträglich entsorgt. Allenfalls lag recht viel Staub auf den nach oben stehenden Stellen der Regelknöpfe und Schalter. Das Gerät wurde wirklich ewig nicht benutzt. Ich werde es nun wohl mal für eine Weile dazu einteilen, meine Bastelbude zu beschallen. Da steht momentan noch der Vor-Vor-Vorgänger Opus 301. Ich geb´s zu, ich mag Telefunken mehr als Saba.

H.

Autor:  SABA78 [ Mi Nov 20, 2019 22:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Das gleiche habe ich beim Saba 9241 bereits zwei mal hinter mich gebracht.
Wenn möglich ersetzte ich die Elkos gegen Folienkondensatoren.

Autor:  Klarzeichner [ Do Nov 21, 2019 3:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

Hallo Holger,

mach ich dieser Tage.

Ein garantiert und immer zutreffendes Kochrezept gibt es natürlich nicht, kann es garnicht geben, aber ich werde zusehen, die wesentlichen und unbestrittenen Punkte aufzulisten und Pros und Contras gegenüber zu stellen.

VG Stefan

Autor:  captain.confusion [ Do Nov 21, 2019 8:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Einer der letzten soliden Boliden....

holger66 hat geschrieben:
Diese Ergebnisse sind für zukünftige Reparaturprojekte natürlich sehr wertvoll. Könntest Du bitte Dein Fazit hinsichtlich Herkünften und Qualitäten der Bauteile zusammenfassen und einen extra Thread hier im DRF und in diesem Board für die Transistorgeräte veröffentlichen ? Ich würde den Admin dann bitten, den anzupinnen - dieses Recht habe ich als Mod nicht. Davon sollen die Leser, die an solchen weniger alten Geräten arbeiten, alle etwas haben. Danke !


H.


Hallo Holger,

ich habe seinerzeit, also als das Zepter hier noch in anderer Hand war, angeboten, einen "Elko-Threat" zu erstellen, da ich bei den alten Transistorgeräten die gleichen Erfahrungen gemacht habe.
War so nicht ganz gewünscht.
Ich bin der Meinung, dass es dazu mal höchste Zeit wird, schließlich beschäftigen sich immer mehr User mit Transistorgeräten, egal ob es Kofferradios oder dicke Steuergeräte sind, die Probleme sind immer die gleichen. Ich habe zu Hause noch eine Tüte voll Anschauungsobjekte und stelle diese gerne bildlich mit Messdaten zur Verfügung.
Und wenn wir jetzt schon gerade dabei sind, der Kondensator-Threat gehört auch mal gepflegt, hier ist viel neues dazugekommen. Auch hier bin ich gerne unterstützend tätig.

Viele Grüße
Frank

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