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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Philips Autoradio N2X42T verzerrt

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 Betreff des Beitrags: Philips Autoradio N2X42T verzerrt
BeitragVerfasst: Mo Apr 18, 2022 16:02 
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Wieder einmal hat mich ein eigentlich einfacher Fehler einige Stunden Fehlersuche gekostet. Dieses Mal war es ein Autoradio von Philips, dessen Ton stark verzerrt war.
https://www.radiomuseum.org/r/philips_n2x42t.html

Das Radio hat, wie 1964 üblich, eine Endstufe mit Übertragern. Es ist sehr kompakt aufgebaut, das Gehäusevolumen ist gerade mal etwas mehr als 1/3 so groß wie bei einem Autoradio im DIN-Format. An viele Bauteile, besonders im NF-Teil, kommt man deshalb nur schlecht heran.

Nachdem ich den Lautstärkeregler und den Wellenbereichsschalter gereingt hatte, schien das Radio zu funktionieren: es empfing die auf Mittel- und Langwelle üblichen Störgeräusche.

Weil ein Autoradio nur mit Mittel- und Langwelle heute in Deutschland und etlichen anderen Ländern keinen Gebrauchswert mehr hat, installierte ich einen Eingang für externe NF-Quellen. Ein dort eingespeistes Signal wurde stark verzerrt wiedergegeben. Bei den Störgeräuschen hatte ich das nicht bemerkt.

Also habe ich einen Sinuston eingespeist und bin die NF-Stufen mit dem Oszi durchgegangen. Am Collector des Treibertransistors sah der Sinus stark verzerrt aus. Auch stimmten die Gleichspannungen am Treibertransistor nicht.

Dann habe ich die Bauteile in der Treiberstufe überprüft. Das klingt einfacher als es ist, weil man zum Ausbau eines Bauteils meist mehrere andere Teile demontieren und/oder mit Pinzetten und spitzen Zangen hantieren muss. Auch lösen sich die Leiterbahnen der frühen Philips-Leiterplatten sehr schnell vom Trägermaterial.

Zunächst fand ich zwei Elkos, von denen einer einen hohen Leckstrom und der andere zu wenig Kapazität hatte. Mit neuen Elkos stimmten die Gleichspannungen mit den Angaben im Schaltplan überein, aber die Verzerrungen waren wie vorher.

Nachdem ich alle anderen Bauteile in der Treiberstufe geprüft oder testweise getauscht hatte, war klar: Der Fehler liegt nicht in der Treiberstufe.

Nun nahm ich mir den Treibertrafo vor. Ihn auszubauen ist schwierig, weil der Blechmantel des Kerns großflächig mit einem Blechteil des Chassis verlötet ist. Also legte ich erst einmal die Sekundäranschlüsse frei. Das führte zu einer unzulässig hohen Stromaufnahme der Endstufe, weil ohne diese Wicklung die Basisvorspannung der Endstufentransistoren zu hoch ist. Um gefahrlos messen zu können, schloss ich deshalb die Basis-Emitter Strecken der Endstufentrasistoren kurz. Nun konnte ich am Treibertrafo ein verzerrungsfreies Signal messen, auch bei testweiser Belastung durch Widerstände.

Also musste wohl ein Fehler in der Endstufe den Treibertrafo zu sehr belasten.

Bei weiteren Messungen fand ich heraus, dass einer der Endstufentransistoren nicht arbeitete. Seinem Collectoranschluss fehlte das Minuspotential.

Nun war der Fehler schnell gefunden: ein Leiterbahnriss an einem der Primäranschlüsse des AÜ.

Erstaunlich fand ich, wie stark das auf die Treiberstufe zurückgewirkt hat. Die Fehlersuche dort hätte ich mir eigentlich sparen können.

Falls jemand das Geschriebene anhand des Schaltplans nachvollziehen möchte:
https://elektrotanya.com/philips_n2x42t ... nload.html

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Apr 18, 2022 18:06 
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Hallo Lutz,

Tja, machmal ist es vertrackt. Schön dass Du den Fehler gefunden hast, letztlich auch durch Messen.

Kaputte Leiterbahnen oder auch kalte Lötstellen sind mit die fiesesten Fehler.

Es sind ja manche Hersteller oder Gerätetypen dafür bekannt, dass Leiterbahnen unterbrechen oder
kalte Lötstellen produziert werden.
Am Schlimmsten sind dann noch beidseitig bedruckte Platinen, nein danke.

Da lobe ich mir doch ein schön verdrahtetes Röhrengerät.

Gruß
Hannes


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BeitragVerfasst: Mo Apr 18, 2022 22:34 
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Hallo zusammen,

einen ähnlichen Fehler hatte ich vor einiger Zeit bei einem Philips-Taschenradio.
Fehler: Kaum Lautstärke.

Nach zwei Abenden messen tippe ich eine Lötstelle mit der Prüfspitze an, plötzlich brüllt mich das Ding an!
Ursache: Leiterbahnriss direkt am Lötauge.


Viele Grüße

Martin


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