Hallo,
den UKW-Tuner erkennt man meistens daran, daß er als in metallischem Abschirmgehäuse eingehauste Baugruppe ausgeführt wurde. Im Foto kann ich es leider nicht eindeutig erkennen... ah, doch, das Metallkästchen im Bereich der UKW-Antennebuchsen (rechts unten im Foto, neben der oberen Buchse) ist wahrscheinlich der UKW-Tuner!
Lad Dir am besten von elektrotanya das Servicemanual runter:
https://elektrotanya.com/nordmende_gala ... nload.htmlIn einigen Fällen ist der UKW-Tuner auch ohne Gehäuse in der Nähe des UKW-Drehkos auf einer Platine angeordnet, sofern ein klassischer Drehkondensator angewendet wird (erkennbar an nur 3 Platten statt der vielen bei AM).
Die Voraussetzung für die Fehlersuche wäre, daß Du prüfen kannst, ob der Oszillator schwingt bzw. das ZF-Signal auf einen anderen Empfänger umleitest, um den Fehler einzugrenzen.
Wenn Du Dich mit dem Ganzen noch nicht so auskennst, nur Mut, so eine Reparatur-Herausforderung ist eine gute Gelegenheit, sich das Wissen anzueignen, das Netz ist voll von Stoff...
Kurze Stichworte: Das FM-Signalgemisch von der Antenne wird zunächst im Tuner verarbeitet:
1) Breitband-Vorverstärker (in guten Empfängern auch abgestimmte Vorstufe möglich), dann die Mischstufe, wo die Empfangsfrequenz von z.B. 100,0 MHz mit der Oszillatorfrequenz von 110,7 MHz zur UKW-ZF von 10,7 MHz gemischt wird. Es braucht also entweder einen separaten Oszillator (bei hochwertigen Empfängern) oder eine Mischstufe, die nebenbei die Oszillatorfrequenz erzeugt (selbstschwingende Mischstufe).
Die UKW-ZF wird zum ZF-Verstärker geleitet, wo sie hochverstärkt und gleichzeitig "begrenzt" wird, damit keine AM-Anteile das später demodulierte Signal stören.
Zurück zum Fehler: totale Stille ohne Rauschen oder sehr geringes Rauschen deuten entweder auf def. ZF-Stufe hin ("es kommt nix mehr an Signal durch") oder der Oszillator erzeugt keine Schwingung und damit gelangt auch kein Signal im Bereich der ZF in den ZF-Verstärker. Hört man dagegen ein Rauschen, das sich mit der Senderabstimmung VERÄNDERT, deutet das auf einen schwingenden Oszillator hin, allerdings gibt es bei Hörrundfunk kaum einen solchen Fehler, denn starke Stationen sind dann fast immer trotzdem hörbar, wenn das veränderliche Rauschen durchkommt...
Mit einem zweiten UKW-Empfänger (Kofferradio mit Teleskopantenne) läßt sich das Schwingen des Oszillators auch nachweisen, die erzeugte Frequenz gelangt als unmoduliertes Sendersignal in den Prüfempfänger und erzeugt dort eine deutlich wahrnehmbare "Stumm-stelle" mit "ploppen", die das sonst stets vorhandene Grundrauschen unterbricht.
Gruß Ingo