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BeitragVerfasst: Fr Sep 15, 2023 3:48 
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Registriert: Mo Aug 07, 2017 15:53
Beiträge: 30
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo Forum,

ich habe neulich auf dem Flohmarkt einen top erhaltenen Bildmeister FK 412 erhalten.
Der TV funktioniert einwandfrei, jedoch sind vom Kassettenteil sämtliche Riemen Matsch.
Habe die Einheit ausgebaut und gereinigt, jedoch komme ich beim Ermitteln der Riemenlänge und der Riemenmontage nicht weiter.
Die Verbindung vom Motor zum Capstan Schwungrad ist ersichtlich, jedoch ist da noch eine dritte Riemenscheibe ...
Kann es sein das ein Riemen über drei Scheinben läuft?? Kennt sich jemand mit diesem Gerät aus...?
Ich wäre um jeden Tipp sehr dankbar!

Grüße,
Martin


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BeitragVerfasst: Fr Sep 15, 2023 6:23 
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Registriert: Sa Aug 04, 2012 17:18
Beiträge: 231
Wohnort: Südhessen
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Eine Anfrage bei google führte zu den Serviceunterlagen:

https://archive.org/details/manual_FK41 ... E/mode/2up

_________________
Grüße aus dem Odenwald,

Werner


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BeitragVerfasst: Sa Sep 16, 2023 4:32 
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Registriert: Mo Aug 07, 2017 15:53
Beiträge: 30
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
...oh ja vielen Dank, mal sehen wie weit ich damit komme, die Riemenbelegung ist leider nicht aufgeführt.
Danke nochmals, schonmal ein Schritt weiter :)

Grüße,

Martin


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BeitragVerfasst: Sa Sep 16, 2023 12:26 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Es gibt viele Cassettenlaufwerke, bei denen der Riemen nicht nur über Motor und Schwungrad läuft, sondern noch über eine weitere Riemenscheibe. Diese ist dann für den Antrieb der Wickeldorne zuständig. Bei anderen Laufwerken werden die Wickeldorne aber auch von der Capstanwelle aus angetrieben, manchmal über einen zweiten Antriebsriemen. Wenn die Riemenscheiben eine unterschiedliche Höhe über dem Chassis haben, gibt es mehrere Antriebsriemen.

Du könntest einmal ein Foto des Cassettenlaufwerks machen, von der Seite, auf der sich der Antriebsriemen befindet. Da das Cassettenlaufwerk sicher auch in vielen anderen Gerätetypen verbaut wurde, ist die Chance groß, dass es jemand wiedererkennt oder dass man mit etwas Erfahrung den richtigen Verlauf erkennt.

Wenn Du nicht sicher bist,den richtigen Verlauf des Riemens gefunden zu haben, kannst Du testweise ein Haushaltsgummi auflegen, dann das Laufwerk in Stellung "Play" bringen und den Motor per Hand drehen, um zu kontollieren, ob sich alles richtig dreht. Dasselbe dann auch in Stellung "schneller Rücklauf" und "schneller Vorlauf".

Die Länge des Antriebsriemens kriegst Du heraus, indem Du einen Zwirnsfaden o.ä. anstelle des Antriebsriemens spannst, dessen genaue Länge misst und davon einige % abziehst. Das Ergebnis musst Du dann noch durch Pi (3,14) teilen, weil die Länge des Antriebsriemens als Durchmesser des Kreises angegeben wird, wenn man ihn zu einem solchen auslegt. Wenn Du also am Zwirnsfaden zum Beispiel eine Länge von 220 mm misst, brauchst Du einen Riemen mit dem Nennmaß 67 mm.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Sep 18, 2023 7:33 
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Registriert: Mo Aug 07, 2017 15:53
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo Lutz, danke für die ausführliche Antwort!

Also ich habe drei Riemenscheiben gefunden und auf den Bildern entsprechend numeriert. Den Praxistest habe ich noch nicht gemacht, da muss
ich mal mit etwas Muse rangehen:) (Die Scheiben sind auch in relat. gleicher Höhe montiert)
Vielleicht erkennt ja wirklich jemand das Laufwerk und kann mir vielleicht sagen wie der Riemen verläuft.

Viele Grüße,

Martin


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BeitragVerfasst: Mo Sep 18, 2023 18:09 
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Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Es ist zwar auf den Bildern schlecht zu erkennen, aber ich gehe davon aus, dass der Riemen über alle drei Riemscheiben laufen muss, die Du markiert hast.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Sep 19, 2023 8:34 
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Beiträge: 152
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Es gibt beim großen "A" so ein Riemenkonvolut aus Chinesien, mit allen erdenklichen Größen. Da ist sicherlich was passendes bei. Mache ich auch immer so, geht schneller, als das ewige Gesuche nach den originalen.


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BeitragVerfasst: Mi Sep 20, 2023 3:53 
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Registriert: Mo Aug 07, 2017 15:53
Beiträge: 30
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Habe jetzt die Länge ermittelt, der Zwirn ist genau 265mm lang. Käme dann ein Nennmaß von ca 80mm hin?
Was passiert eigentlich wenn die Länge vom Originalriemen abweicht, stimmt dann die Laufgeschwindigkeit nicht oder
gleicht die Motorstärke das aus..?
Übrigens schadet es dem Motor wenn ich einen Tropfen Parafinöl auf die Motorachse gebe?

Martin


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BeitragVerfasst: Mi Sep 20, 2023 5:40 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Moin Martin,
kleine Abweichungen der Riemenlänge beeinflussen die Bandgeschwindigkeit eher weniger, den Gleichlauf aber mehr.
In die Motor und Schwungradlager gehört idR. ein Sinterlageröl, notfalls tuts ein Feinmechanik öl.

_________________
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Mi Sep 20, 2023 19:57 
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80 mm kommt hin.

Wenn der Riemen zu locker sitzt, neigt er zum Durchrutschen. Das äußert sich in zu langsamer und/oder schwankender Bandgeschwindigkeit, im Extremfall bewegt sich außer dem Motor gar nichts.

Eine zu hohe Riemenspannung erhöht die Reibungsverluste. Wenn der Motor die Solldrehzahl dann nicht mehr schafft, bewirkt auch das eine zu langsame und/oder schwankende Bandgeschwindigkeit. Außerdem erhöht das den Verschleiß der Lager und des Riemens selbst.

Die dritte Rolle, über die der Riemen in diesem Laufwerk läuft, ist für den Antrieb der Wickeldorne zuständig. Bei zu lockerem Riemen kann es sein, dass sich diese nicht mitdreht, bei viel zu strammen Riemen können evtl. Gummirollen auseinandergedrückt werden, so dass sich der aufwickelnde Dorn auch nicht dreht. Wenn das Band in der Cassette nicht aufgewickelt wird, gibt es je nachdem, wie die Endabschaltung dieses Laufwerks aufgebaut ist, Bandsalat.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Sep 30, 2023 14:30 
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Hallo zusammen,

erstmal vielen Dank für die Top-Antworten!! Ich habe einen passenden Riemen eingesetzt, und die Mechanik schnurrt nun wie ein Kätzchen:)
Leider kommt aus dem Lautsprecher nur kaum hörbare Lautstärke, unabhängig vom Pegler. Woran kann dies nun liegen, habe alle
Stecker überprüft und das laute Kratzen beim Regeln(von den Verdreckungen im Poti) ertönt trotzdem.
Kann dennoch der Lautsprecher kaputt sein??
Mir ist noch aufgefallen das der Magnet hinten nicht magnetisch ist, oder gehört das so um die Bänder nicht zu gefährden?

Grüße,

Martin


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BeitragVerfasst: Sa Sep 30, 2023 15:03 
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Wann ist die Lautstärke zu leise: nur bei Cassettenwiedergabe oder auch bei Radio- oder Fernserhbetrieb?

Wenn esi beim Verstellen des Lautstärkepotis laut kracht, wäre die erste Maßnahme, das Poti zu reinigen. Es kommt manchmal vor, dass der Schleifer eines stark verschmutzten oder oxidierten Potis überhaupt keinen Kontakt gibt, dann hört man fast nichts.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Okt 04, 2023 6:13 
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Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
...es waren doch die Stecker zum Lautsprecher, der Kontakt steckte wohl im Plastik statt in der Buchse:( sorry.
D.h. eigentlich läuft alles prima, das laute Knartzen ist auch weg, jetzt ist beim Einbau nur eine (von sechs) Schrauben für die Laufwerkeinheit und
dieses kleine Blech (siehe Foto) übrig.
Ist das eine Abschirmung oder hat das mit dem Schließmechanismuss der Kassettenlade zu tun, da diese beim Öffnen und Schließen keinerlei Spannung mehr hat ("springt nicht mehr auf, und "klickt" beim Schließen nur schlaff ein, Funktion ist aber ok)...?


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BeitragVerfasst: Mi Okt 04, 2023 17:33 
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An der Klappe des Cassettenfachs gibt es eine Feder. Diese hat zwei Aufgaben: sie bewirkt, dass das Cassettenfach beim Drücken der Auswurftaste aufspringt, und sie übt auf das geschlossene Cassettenfach eine mechanische Spannung aus, damit es durch die Vibrationen des Lautsprechers nicht schnarrt. Diese Feder ist wohl ausgehängt oder ganz verlorengegangen. Im schlimmsten Fall ist sie ins Gerät gefallen und verursacht womöglich irgendwann einen Kurzschluss.

Ob das Teil auf Deinem Foto diese Feder ist, kann ich nicht sagen, ich kenne es nicht. Normalerweise ist das eine Zugfeder oder eine Torsionsfeder aus Federstahldraht. Da musst Du selbst noch einmal genau schauen, wo das Teil gesessen hat und welche Aufgabe es hat. Besonders wenn man mit Arbeiten an solchen Geräten nicht so viel Routine hat, ist es deshalb wichtig, bei der Demontage Fotos zu machen.

Was Deine Frage zu dem Lautsprechermagneten betrifft: Bei manchen Lautsprechern ist der Magnet zur Rückseite hin magnetisch abgeschirmt. Solche Lautsprecher hat man vor allem dort verbaut, wo das Magnetfeld stören würde. Also zum Beispiel in Fernsehern, wo es zu Bildverzerrungen und bei Farbfernsehern zu Farbreinheitsfehlern führen würde, und in Cassetten- und Tonbandgeräten, wo das Magnetfeld Laufwerksteile magnetisieren und die Bänder anlöschen könnte.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Okt 09, 2023 7:41 
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Registriert: Mo Aug 07, 2017 15:53
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Also, das kleine Blech war tatsächlich die Feder, sie hat ihren Platz direkt am Gehäuse und nicht an der Laufwerk-Einheit.
Jetzt hat sich noch der Riemen auf dem Antriebsrädchen (siehe Foto) abgelöst, dieses hatte kurz vor dem Abfallen zu Laufproblemen und Bandsalat geführt.
Habe das jetzt provisorisch mit einem selbstgeschnittenen Gummi ersetzt, mechanisch läuft jetzt alles wie es soll.
Jedoch: der Ton ist wieder weg, obwohl ich nichts verändert habe, alle Stecker sind am Platz.
Habe auch die Umschalter (zwischen Radio TV und Kass) mit Kontaktspray gereinigt, ohne Erfolg.
Die Lautsprecher scheinen ok zu sein, Radio-Ton ist super.
Was kann das Problem sein, nach flüchtiger Sichtkontrolle scheinen mir auch die Elkos in Ordnung zu sein..
Übrigens bei Verwendung externer Boxen (mit Din-Cinch Adapter) kommt auch nur der Radio-Ton (allerdings auch nur extern regelbar, die Tonausgabe am Gerät bleibt
unverändert...

Grüße
Martin


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