Hallo Zusammen,
eine kurze Rückmeldung von mir ...
Ich habe mich ans Werk gemacht und ein paar kleine Platinen gefertigt. Verwendet habe ich Natriumpersulfat von Pollin, was ich gemäß der Dosierung in Wasser löste (100 Gramm Natriumpersulfat in 0,5 l Wasser). Eine Fotoschale hatte ich noch und habe diese im Waschbecken in einem Warmbad quasi "Schwimmen" lassen, wobei ich 2x neues heißes Wasser in das Waschbecken gegeben habe, da sich die Temperatur doch rel. schnell abkühlte. Gedauert hat die Aktion ca. 35 Minuten.
Gezeichnet habe ich mit schwarzem 1-€-Nagellack und unter Nutzung des Pinsels am Flaschendeckel, eines weiteren kleinen Pinsels sowie eines alten Fineliners (ich nutze nur dessen Spitze als "Pinselersatz"). Hinzu kam auch eine Rasierklinge, um nach dem Trocknen die Kanten zumindest noch ein wenig begradigen zu können. Eine Reißfeder habe ich hier leider doch nicht in den alten Zirkelkästen finden können.
Die Ergebnisse sind auf den Fotos im Anhang gezeigt. Die Leiterzüge sind nicht unbedingt schön, aber zumindest funktionell.
Volker, du hattest mit Deiner Vorwarnung Recht.
Das Entfernen des Nagellackes von den Platinen nach dem Ätzen ist ziemlich schwierig. Mein Nagellackentferner machte die Lackschicht nur etwas weicher, löste diese aber nicht wirklich und der Geruch ist auch nicht gerade angenehm. Ich habe mich dann für die "rabiate" Methode entschieden, die aus Cuttermesser (schräg und flächig angesetzt) und feinem Schleifpapier bestand.
Gebohrt habe ich Frei-Hand mit 1-mm-HSS-Bohrer in einer normalen Bohrmaschine. Das Bohren wurde vor dem Ätzen ausgeführt, weil ich keine Ankörner hier hatte und mir auch nicht sicher war, ob ich durch Körnen und Hammerschlag, nicht das Pertinax an der Oberseite evt. beschädige (Ausplatzen).
Die Oberseite der Platinen habe ich mit schwarzen Spray-Lack überzogen, dadurch sieht man die Nagellackdurchläufe durch die Bohrlöcher, die beim Zeichnen nicht zu vermeiden waren, nicht mehr.
In Summe bin ich ganz zufrieden mit den Ergebnissen. Die kommenden Wochen will ich dann die Module testen, und hoffe keine Fehler gemacht zu haben.
Die Arbeitsschritte bis zur fertigen Platine benötigen schon Zeit, aber ich denke mit etwas mehr Routine bin ich so doch etwas schneller als wenn ich Alles auf Lochraster manuell verdrahtet hätte (so wie ich das bisher i.d.R. bei meinen Projekten machte).
Viele Grüße
Steffen