Schaltplan-Problem

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
fritz52
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1446
Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

...nicht unerwähnt sollte bleiben, das falls die Röhre gesteckt ist, eben auch Durchgang zur Masse besteht, da der Heizfaden für die Messung eher niederohmig ist.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

So wie es aussieht, hat sich Telefunken an den Schalplan gehalten, denn die Weiterleitung von der EL84 ist gut sichtbar und nachvollziehbar. Vom Pin4 Der EL geht es weiter an Pin4 der EABC und Pin5 der ECH81. Von der EABC geht es zum Pin 5 der EF89.
Bei der ECC85 wird es schwieriger, weil sie verbaut ist, aber es ist davon auszugehen, daß sie ebenfalls wie im Schaltplan verdrahtet ist.

Jetzt habe ich alle Röhren von der Heizung abgeklemmt, sprich den Pin 4 der EL84 frei gemacht. Gleich brate ich die Heizung an Pin4 und 5. Wenn es keinen Kurzen gibt, klemme ich nacheinander die Röhren wieder an, bis der Kurze wiederkommt. Etwas anderes fällt mir im Moment nicht ein.
Viele Grüße
Christoph
Yamanote
Siemens D-Zug
Siemens D-Zug
Beiträge: 791
Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Yamanote »

Das klingt nach einem guten Plan, bin ja gespannt...
Viele Grüße,
Günter
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Gesagt, getan.
- Heizung an Pin 4 und 5 der EL84 gelötet: kein Kurzer.
- EABC dran gehalten: kein Kurzer.
- ECH81 dran gehalten: kein Kurzer.
- beide zusammen dran gehalten: Kurzer!
- EABC - Kasten aufgemacht, noch mal genau nachgeschaut, nichts auffälliges gefunden.
- noch mal die EABC an die Heizung, diesmal richtig angelötet: kein Kurzer.
- die ECH81 dran gehalten: es funkt! (Netzstecker war gezogen). Da wollte wohl ein Kondensator zeigen, wie stark er ist.
- ECH trotzdem dran gelötet, eingeschaltet: kein Kurzer!
- EABC - Kasten wieder angeschraubt: kein Kurzer!
- Skalenlampe rein: kein Kurzer, Skalenlampe brennt, Heizspannung auf allen Röhren ca. 7,0V AC

Meine Meinung: der Fehler ist weg, ohne beseitigt worden zu sein, denn im Grunde habe ich NICHTS gemacht, außer jeder Menge Mist.... :lol:

Mein Glück-Kontingent ist für heute erschöpft, also müssen die Röhren bis morgen warten. Ich würde zuerst nur die EABC und die EL reinstecken und der Dinge(r) harren, die da kommen... :lol:
Bis dahin
:hello:
Viele Grüße
Christoph
Yamanote
Siemens D-Zug
Siemens D-Zug
Beiträge: 791
Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Yamanote »

Christoph2 hat geschrieben:Meine Meinung: der Fehler ist weg, ohne beseitigt worden zu sein, denn im Grunde habe ich NICHTS gemacht, außer jeder Menge Mist.... :lol:
Manchmal verirren sich auch Zinnreste oder Drahtstücke im Radio, die dann zu Kurzschlüssen führen können. Deshalb nach erfolgter Reparatur am besten immer das Radio ausklopfen und mit Druckluft vorsichtig ausblasen.
Viele Grüße,
Günter
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Ich werde das natürlich weiter beobachten, bis jetzt konnte ich den Fehler nicht mehr "provozieren".

Habe gerade mit gesteckter EABC und EL84 Spannungen gemessen. Leider recht niedrig.
An beiden Siebelkos um die 200V, an der EL84 Anode 192V, Gitter 198V.
Die Kathodenspannung ist mit 7,1V wohl noch in Ordnung.
An der EABC kann ich den Wert nicht entziffern. Wenn das 65V sein soll, dann sind die gemessenen 60V wohl OK.
Ich kann natürlich die Netzspannung von 240 auf 220V zurück setzen, aber ob das reicht?

Auch die beiden fast gleichen Siebspannungen geben mir zu denken. Angegeben sind 250 und 220V, ich messe 199 und 202V. Lassen sich daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen?
Viele Grüße
Christoph
fritz52
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1446
Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

Moin Christoph,
ist denn der alte Gleichrichter schon ersetzt worden ? falls nicht, dann nen heutigen Silizium Gleichrichter mit nem Vorwiderstand einbauen.
Bedenke aber, das die Anodenspannung mit dem alten Gleichrichter, nur für max. 60-80 mA Belastung berechnet war. Bei einem höheren Stromfluß wird nicht nur der AÜ überlastet.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
Yamanote
Siemens D-Zug
Siemens D-Zug
Beiträge: 791
Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Yamanote »

Christoph2 hat geschrieben:Angegeben sind 250 und 220V, ich messe 199 und 202V. Lassen sich daraus irgendwelche Rückschlüsse ziehen?
Hallo Christoph,

wenn es tatsächlich 199V statt 250V und 202V statt 220V sind, dann wäre da etwas falsch angeschlossen, denn die Spannung vor dem Siebwiderstand muß immer höher sein als die danach. Das kann durchaus vorkommen, ich hatte das auch schon mal.

Unabhängig davon, wenn der Siebwiderstand 1,2kOhm hat und an ihm 3V abfallen, dann fließt durch ihn ein Strom von 3V/1200Ohm = 2,5mA
Welchen Strom würdest Du an dieser Stelle jetzt ungefähr erwarten?

Zu beachten ist auch, daß die Anodenspannung statt 250V nur 200V beträgt, also in jedem Fall um 50V zu niedrig ist. Wie bereits angemerkt, dürfte der Selen-Brückengleichrichter defekt sein und muß ersetzt werden. Da die neuen Silizium-Gleichrichter einen geringeren Innenwiderstand haben, muß nach dem Gleichrichter zusätzlich noch ein Vorwiderstand mit 100 bis 120 Ohm eingebaut werden. Ich verwende für diesen Zweck immer einen 11W Zementwiderstand.
Viele Grüße,
Günter
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Hallo Fritz und Günter!

Da bei voller Röhrenbestückung die Spannungen noch weiter in den Keller gingen, habe ich noch heute Nacht einen neuen Gleichrichter eingebaut und die Netzspannung von 240 auf 220V zurück gesetzt.
Es gab nur eine geringfügige Verbesserung, immer noch viel zu wenig. Auch die Heizspannung ging mit allen Röhren runter auf unter 5V AC.
Erst dann kam ich auf die glorreiche Idee, die Vorschaltlampe weg zu lassen... Jetzt sind die Spannungen zu hoch... :lol:
Aber ich denke, das bekomme ich noch in den Griff. Es geht wieder zurück auf 240V und der Vorwiderstand am Gleichrichter wird erhöht, dann sollte es passen.

Allerdings war eins auffallend: alle Spannungen waren viel zu niedrig, bis auf eine: am Pin8 der EF89 waren knapp 40V zu messen, statt der angegebenen 23V.
Könnte das ein Indiz für das ursprüngliche Problem sein (alle Wellen stumm, nur der TA-Eingang spielt)?
Womit der Bogen zum Stand vor zwei Wochen gespannt wäre... :lol:
Viele Grüße
Christoph
fritz52
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1446
Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

....klar dann, eine Glühlampe die Vorgeschaltet wird, hat ja nen Heiß Widerstand, um so mehr um so niedriger deren Leistung ist,
Es sollte schon eine 75 W Lampe sein, denn das Radio zieht ca. 50 W.
Ob eine Netzspannungsumstellung 220V oder 240 V die richtige ist, sagt dir allein die Röhrenheizspannung, am einfachsten an der Skalenlampe gemessen, diese sollte so nah wie möglich um die 6,3 V/AC liegen.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

So wie es aussieht, habe ich die Wahl zwischen Pest und Cholera... :lol:
Auf 240V umgestellt gibt es eine Heizspannung wie aus dem Bilderbuch: 6,3V AC !!! Dafür sind die DC-Spannungen zu niedrig: EL-Anode 220V, Siebelkos 212 und 236V. Ich messe noch mal ausgiebiger, aber die Tendenz ist erkennbar. Notfalls entferne ich den Vorwiderstand am Gleichrichter (z.Z. 150 Ohm).

Was wäre denn "gesünder": eine perfekte Heizspannung und zu niedrige DC-Spannungen oder 6,8-6,9V Heizspannung und leicht erhöhte DC-Spannungen, z.B. 250V an der EL-Anode?
Viele Grüße
Christoph
fritz52
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1446
Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

Die Einhaltung der eng tolerierten Heizspannung hat bei den Röhrenradios den Vorrang.
Die Anodenspannung kann da um bis zu 15 % niedriger ausfallen, was die Leistung nur um wenige Prozent reduziert.
Auch ist der Vorwiderstand so anpassbar, das diese Spannung bis zur Vorgabe angepasst werden kann.
Der Silizium Gleichrichter kann ab dem Lade Elko ohne Vorwiderstand bis über 300 V/DC liefern.
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
Benutzeravatar
Christoph2
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 214
Registriert: Fr Mär 19, 2021 22:04
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von Christoph2 »

Danke Dir!
Dann lasse ich es jetzt auf 240V, messe trotzdem noch weiter, vor allem die Spannung an Pin 8 der EF89, dann schaue ich, ob in Sachen Empfang noch was geht.
Viele Grüße
Christoph
fritz52
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1446
Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von fritz52 »

Auch schrieb ich bereits das alle DC Spannungen die hinter Widerständen gemessen werden, stark belastungsabhängig sind. Und das die Spannungsvorgaben im Schaltplan an einem neu Radio, d.h. bei unverbrauchten Röhren gemessen wurden. Hat nun eine Röhre nun etliche Hundert Stunden Laufleistung hinter sich, dann fehlt ihr ein Teil der Leistungsfähigkeit, d.h. ihre Emission hat prozentual nachgelassen und das bewirkt einen Abfall des Anodenstromes, d.h. dann, durch den Widerstand läuft deshalb weniger Strom und die Spannung an der Anode fällt dann höher aus......
M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7438
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Schaltplan-Problem

Beitrag von paulchen »

Denke das kann man als Erklärung sehen.
Jubilate 7-l.jpg
Du misst mit einem (so denke ich mal) hochohmigen Messinstrument (10Mohm - modernes Multimeter) an einer hochohmigen Stelle. Die wird dadurch nicht belastet. Die damaligen Messinstrumente waren nicht so hochohmig - siehe Bildchen - und haben dadurch den Messpunkt etwas mehr belastet. Ergo - die Spannung ist "etwas in die Knie" gegangen.

paulchen
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.