Philips Hutschachtel

[achim1]

Danke Jungs,
die Hutschachtel spielt wieder. C3 war der Übeltäter. Den hab ich als erstes getauscht und das Prasseln war weg. Bis auf C1 und C2 hab ich alle Kondensatoren gewechselt. Soll ich die auch noch tauschen? Dann hab ich mal auf Verdacht begonnen die Widerstände zu messen und da war ich doch erstaunt. Bis auf zwei Stück hatten die doch merkliche Abweichungen von den Angaben im Schaltplan. Vor allem R4 hatte statt 100K zwischen 300K und irgendwo im Megaohm-Bereich. Bei jeder Messung anders. R6 hatte statt 51K immerhin 80K. Hab die also auch alle gewechselt.

Bei voller Lautstärke hab ich jetzt noch ein deutlich vernehmbares Brummen/Rattern im Lautsprecher. Bei normaler Lautstärke kaum wahrnehmbar. Evtl. C6/C7 wechseln?
Dann ist da noch dieser seltsame Rundgleichrichter. Kann der Probleme bereiten?

[Nils]

Hallo Achim,

was genau meinst Du mit seltsamen Rundgleichrichter ? Etwa den sandfarbenen Keramikkondensator im unteren Bild?
Wenn ja: dieser Ar Kondis sind praktisch nie kaputt.

Der Brumm kann verschiedene Gründe haben.

Konstanter Brumm: Ladekondensator

Mit Lautstärke ansteigend: mangelhafte Abschirmung der Zuleitung zum Tonarm, oder auch beginnende Zersetzung der Kristalle im Tonkopf. Leider sind Kristallsysteme der Alterung unterlegen.
Das läßt sich nur durch komplizierten Austausch der Kristalle (in der Praxis kaum zu machen) beheben, oder durch Austausch des Tonkopfs.
Neu gibt es die aber schon seit vielen Jahren nicht mehr. Und selbst ein alter, unbenutzer originalverpackt kann diese Alterung der Piezokristalle zeigen. Leider.

Die Hutschachteln gab es über viele Jahre und entsprechend in leicht unterschiedlicher technischer Ausführung und Röhrenbestückung.
Welche hast Du denn nun ?

Ein Foto Deines Apparates würde helfen. Es gibt auch unterschiedliche Tonköpfe an den verschiedenen Ausführungen.

Gruß, Nils

[achim1]

Danke Nils,
nein, der sandfarbene Keramikkondensator müsste C3 sein. Der war tatsächlich defekt. Jedenfalls war nach desen Austausch das Prasseln verschwunden.
Die Hutschachtel ist noch zerlegt, daher kein Komplettbild. Werde ich aber nachholen.
Es ist der Typ NK1361/95. Anbei mal der Schaltplan. Bin gestern fast erschrocken. Auf dem Tonkopf steht "Stereo".
Es gibt da eine am Chassis festgeschraubte schwarze Röhre mit 2 Anschlussdrähten. Sieht optisch aus wie ein moderner Elko im schwarzen Schrumpfschlauch. Da steht drauf: Rundgl.... mehr kann man nicht lesen. Ich dachte, das könnte "Rundgleichrichter" heissen.

Gruß,
Achim

[Nils]

Das ist in der Tat ein Gleichrichter.

Den Brumm vermute ich jetzt aber eher beim Tonkopf.

Ja, die letzte Ausführung dieser aufsteckbaren Tonköpfe war jene in Stereo. Zuvor gab es seitlich kippbare Tonköpfe mit Micronadel für Vinylplatten (33+45 upm) und Normalnadel für Schellackplatten (78 upm) .

Dein Tonkopf, genauer gesagt der Saphir, ist nur noch für Vinylplatten.

Dein Koffer ist ein Monogerät.
Der Tonkopf "Stereo" wurde mit einiger Sicherheit später als Ersatz etc dazugekauft.

Problem: der Mono-Tonkopf hatte eigentlich nur zwei Anschlüsse (trotz der drei Kontakte), nämlich das "heiße" kabel und dessen Abschirmung.

Der Stereo-Tonkopf hat aber nun zwei heiße Enden.
Wenn nicht beide auf den einen (alten) heißen Mono-Kontakt gelegt sind, hast Du den Brumm und schlechte Tonqualität.

Es gab deswegen eine steckbare Brücke aus Metall, die von hinten unter die Kontakte des abgezogenen Tonkopfs gesteckt werden konnte.
Auf diese Weise wurde beide Stereoanschlüsse auf den einen Anschluß des Tonarms des Monogerätes gelegt.

Du mußt mal nachschauen, ob Dein gezogener Tonkopf die Metall-Brücke hat.
Sie ist in jedem Falle nötig.

WIE sie genau gesteckt werden muß, weiß ich nicht mehr aus dem Kopf !

----> nötigenfalls probieren!

Der "heiße" Kontakt am Tonarm läßt sich durch Fingerberührung ja leicht ermitteln. (starker Brumm)

Auf diesen heißen Kontakt müssen die beiden Stereo-Anschlüsse des Tonkopfes gebrückt sein/werden.

Gruß, Nils