Nordmende Super 300-9

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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paulchen
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von paulchen »

Baue und löte die neuen Bauelemente einfach an der Stelle wieder ein wo sie die alten waren. Ansonsten hast Du danach ein Chassis voller Fehlerquellen. Die Jungs die Dein Chassis gebaut und entwickelt haben wußten was sie tun :wink: .
Sonst hast Du mit Sicherheit Brummschleifen etc. drin.

paulchen
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BugleBoy
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Flo

Abschirmung basteln kann man ja, aber wo da Radio in orginalbestückung ohne diese Kondensator, ist da Sinn fraglich.

Aber es gibt ja Kondensator mit 3 Beine, da ist oft abgeschrimte Kondensator, in Schnaub Lorenz Goldy habe ich Wima TFF mit Kupferfolie gewickelt und festgelötet, (trotzdem ist da etwas lcocker, wird erst in beim Einbau richtig postitionieren, mit etwas dickere Draht.

Das macht sinn, wenn Radio orginal diese Kondensator hat.

Grüss
MatT

PS: willkommen :-)

@ Paulchen, das ist beste und sicherste Methode, aber mancher hat da nur knallrote Wima oder neuere Axiale Kondensator, da kann man bissel ändern, aber keine große Umweg, ich bin mometan an Nora Rheinländer dran.
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Florian Waldmann
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von Florian Waldmann »

Ok da hast du natürlich recht! :) Danke

Jetzt hat mich ein Bekannter gerade ganz schön verwirrt. Der meinte ich muss
auf die AC -Kreise aufpassen?! Bezüglich der Dimensionierung der Kondensatoren..

In meinem Schaltplan sind doch meine Bauteile im "ist" Zustand bezeichnet ?!
Wenn da z.b. 340pF P125V steht, dann werde ich diesen auch so wieder einbauen.
Da sich die Planer doch Gedanken über die Dimensionierung gemacht haben oder
muss ich nun Effektivwert rausrechnen ?

Bin gerade mehr als verwirrt :D

Viele Grüße
Flo
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von röhrenradiofreak »

Florian Waldmann hat geschrieben:Wenn da z.b. 340pF P125V steht, dann werde ich diesen auch so wieder einbauen.
Diese und alle ähnlichen Kondensatoren solltest Du lassen, wo sie sind. Es sei denn, sie sind offensichtlich defekt. Das ist selten.

Aber da dieser Kondensator ein frequenzbestimmendes Bauteil ist, verstimmt ein neuer Kondensator durch seine unvermeidlichen Toleranzen den betreffenden Schwingkreis. Wenn Du Alle Kondensatoren erneuerst, musst Du das Radio hinterher komplett neu abgleichen. Willst Du Dir das antun, zumal es in aller Regel unnötig ist?

Lutz
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Florian Waldmann
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von Florian Waldmann »

röhrenradiofreak hat geschrieben:
Florian Waldmann hat geschrieben:Wenn da z.b. 340pF P125V steht, dann werde ich diesen auch so wieder einbauen.
Diese und alle ähnlichen Kondensatoren solltest Du lassen, wo sie sind. Es sei denn, sie sind offensichtlich defekt. Das ist selten.

Aber da dieser Kondensator ein frequenzbestimmendes Bauteil ist, verstimmt ein neuer Kondensator durch seine unvermeidlichen Toleranzen den betreffenden Schwingkreis. Wenn Du Alle Kondensatoren erneuerst, musst Du das Radio hinterher komplett neu abgleichen. Willst Du Dir das antun, zumal es in aller Regel unnötig ist?

Lutz

P125V . In meinem Schaltbild ist "P" als Papier-Kondensator deklariert. Dieser muss aus Sicherheitsgründen raus !?!
Der neue hätte doch wesentlich geringere Toleranzen als der alte. Diese schwanken doch bis zu 20%.

Was ist das Abgleichen ?

Viele Grüße
Flo
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von cerker »

Hallo,

in dem mir vorliegenden Plan steht dort (wenn es C3 ist) "T 125V" und damit Stryoflex, die sind eigentlich NIE defekt (bis auf seltene Ausnahmen nat.). Ist an der Stelle auch deutlich sinniger. Selbst wenn es ein Papier-C ist, kann der an der Stelle nur Nichtfunktion verursachen, da an dieser STelle keine nennenswerte niederohmige Spannung liegt und auch kein Arbeitspunkt festgelegt wird (wenn es C3 ist!). Abbrennen dürfte da nichts (es sei denn C8 ist auch noch defekt, aber auch das ist laut Plan ein Styroflex).

Weiterhin ging bei dir der Empfang ja wohl noch mehr oder weniger, also kann der Oszillatorkondensator nicht allzuweit danebenliegen ... ich persönlich stelle mir bei solch frequenzbestimmenden Bauteilen immer die Frage nach den Konsequenzen eines Fehlers. Solang es nur unauffällige Nichtfunktion ist, bleiben sie drinnen, wenn es auf Abbrennen herausläuft, werden sie getauscht.

Allerdings erfordert das einiges an Schaltungsverständnis, ich bin mir unsicher wie das bei dir aussieht. Daher eben der Rat ALLE Papier-Cs zu wechseln, der ist der sicherste.

Gruß,
Christian
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von röhrenradiofreak »

Florian Waldmann hat geschrieben:Der neue hätte doch wesentlich geringere Toleranzen als der alte. Diese schwanken doch bis zu 20%.
Nehmen wir mal als Beispiel, der alte Kondensator hätte tatsächlich +/- 20 % Toleranz und würde an der unteren Toleranzgrenze liegen. Zusammen mit einer Spule bildet er einen Schwingkreis, der eine bestimmte Resonanzfrequenz hat. Ohne zusätzliche Maßnahmen wäre diese deshalb um etwa 10 % zu hoch (Schwingkreisformel). Damit sie trotz des falschen Kapazitätswertes stimmt, muss die Induktivität der Spule entsprechend erhöht werden. Hierzu besitzt die Spule einen verstellbaren Kern, mit dem man die Induktivität so verändern kann, dass die benötigte Resonanzfrequenz erreicht wird. Diesen Vorgang nennt man abgleichen.

Bei diesem Radio gibt es etwa zwei Dutzend Abgleichpositionen (Spulenkerne und Kapzitätstrimmer), von denen sich einige auch noch gegenseitig beeinflussen. Dafür gibt es eine entsprechende Anleitung, die allerdings bei diesem Radio sehr knapp gehalten ist und somit einige Vorkenntnisse erfordert. Auch braucht man einige Messgeräte dafür.

Wenn Du einen neuen Kondensator einbaust, musst Du die entsprechende Position aus drei Gründen neu abgleichen: erstens, weil sein Kapazitätswert nicht mit dem alten Kondensator übereinstimmt. Zweitens, weil jeder Kondensator nicht nur eine Kapazität, sondern auch eine Induktivität hat, die sich mehr oder weniger auf die Resonanzfrequenz auswirken kann und vor allem bei Kondensatoren mit unterschiedlicher Technologie nicht gleich ist (ähnliches gilt für den Verlustwiderstand). Drittens, weil die mechanische Einbauposition des neues Kondensators unter Umständen nicht genau mit der des alten übereinstmmt, so dass die Induktivitäten der Anschlussdrähte und die Kapazitäten gegen benachbarte Bauteile oder das Chassis sich ändern.

Der Kondensator C 3 ist hierfür ein schlechtes Beispiel, weil man seinen Einfluss auf Resonanzfrequenzen im Schaltplan nicht so leicht erkennt. Er ist aber trotzdem mehr oder weniger stark vorhanden. Am kritischsten ist das bei Bauteilen im UKW-Teil, das sind die Teile rund um die im Schaltbild oben links dargestellte Röhre EF 85. Tauscht man dort einen der kleinen Kondensatoren aus, stimmt oft mit dem UKW-Empfang nichts mehr.

Lutz
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Florian Waldmann
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von Florian Waldmann »

Christian hat geschrieben:Hallo,

in dem mir vorliegenden Plan steht dort (wenn es C3 ist) "T 125V" und damit Stryoflex, die sind eigentlich NIE defekt (bis auf seltene Ausnahmen nat.). Ist an der Stelle auch deutlich sinniger. Selbst wenn es ein Papier-C ist, kann der an der Stelle nur Nichtfunktion verursachen, da an dieser STelle keine nennenswerte niederohmige Spannung liegt und auch kein Arbeitspunkt festgelegt wird (wenn es C3 ist!). Abbrennen dürfte da nichts (es sei denn C8 ist auch noch defekt, aber auch das ist laut Plan ein Styroflex).
Die Angabe von mir war rein hypothetisch.
Ich habe ein paar mehr oder weniger große Denkbarieren im Zusammenhang mit deiner Antwort :?
Was meinst du mit "niederohmige Spannung" und was ist der "Arbeitspunkt" ?
Die Styroflex-Kondensatoren wollte ich alle prinzipiell orginal erhalten (Es sei denn er ist erkennbar beschädigt)

cerker hat geschrieben: Weiterhin ging bei dir der Empfang ja wohl noch mehr oder weniger, also kann der Oszillatorkondensator nicht allzuweit danebenliegen
Wie genau ist das gemeint mit danebenliegen ?

cerker hat geschrieben: Allerdings erfordert das einiges an Schaltungsverständnis, ich bin mir unsicher wie das bei dir aussieht.

Der Wille zum lernen ist da :mrgreen:

:danke: für deine Erklärungen :)



Lutz hat geschrieben: Tauscht man dort einen der kleinen Kondensatoren aus, stimmt oft mit dem UKW-Empfang nichts mehr.

:shock:
Oh.. Das ist für mich jetzt neu.
Also ist es garnicht sinnvoll einfach so viel wie möglich neu zu machen (Orginalität mal ganz von abgesehen)
Oder anders gesagt kann man auch viel falsch machen und als Anfänger der auch noch keine besonderen
Messgeräte besitzt, kann man das Gerät auch "unbrauchbar" machen ?? :|
Meine Stimmung ist getrübt...

Noch eine Frage:
Wenn ich an dem Drehkondensator so lange drehe bis das Skalenseil durchdrehe.. müsste es die Sender ja
mehr verstellen als die Skala anzeigt. Ist dann irgend etwas verstellt ? Oszilator ??? :?:


Viele Grüße
Flo
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paulchen
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von paulchen »

Hallo Flo!

Wollen wir es mal ganz einfach sagen.

Das Radio besteht aus dem sogenannten HF-Teil. Das ist sozusagen der Empfangsteil. In dem befinden sich sogenannte Schwingkreise. Die werden nicht angefasst!!
Dann haben wir noch das NF-Teil, den Verstärker. Und das ganze komplettiert das Netzteil.
In allen drei -Baugruppen sind die Papierkondensatoren verbaut. Vermehrt im NF-Teil. Hier wird auch die meiste Leistung verbraucht vom Radio. Wenn hier ein sogenannter Koppelkondensator leckt (stellen wir mal diese Wörter einfach in den Raum), verbraucht die Schaltung mehr Strom, die Netzspannung vom Netzteil sinkt, die Schaltung kann nicht mehr ordentlich arbeiten. Unabhängig davon verstellen sich die berechneten Parameter der Schaltung (damit sind ua. die Arbeitspunkte der Röhren gemeint). Zu guter Letzt arbeitet das ganze Radio nicht mehr.

Nun zu Deiner Aufgabe.
Du mußt alle Kondensatoren wechseln, welche mit Teer vergossen sind. Das sind die sogenannten Papierkondensatoren.
Meinetwegen stelle hier ein gut auflösendes Bild(er) von der Chassisunterseite ein. Wir zeichnen Dir dann die wichtigen Bauformen raus.

Und nochmal. Bitte die Styroflexkondenstoren (die auch in den Bandfiltern drin sind) nicht anfassen. Die bleiben erstmal drin, weil unverdächtig.

Wenn diese Arbeiten vollzogen sind, werden wir Dich nochmal mit dem Messgerät durch das Chassis jagen, um eine Funktion auch messtechnisch zu gewährleisten.

Gibt es dazu Fragen?

paulchen
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von eabc »

@ flo.....Noch eine Frage:
Wenn ich an dem Drehkondensator so lange drehe bis das Skalenseil durchdrehe.. müsste es die Sender ja
mehr verstellen als die Skala anzeigt. Ist dann irgend etwas verstellt ? Oszilator ??? :?:

Der Drehko und der Skalenzeiger laufen i.d.R. synchron, d.h. Skalenanfang und Skalenende sind jeweils auch die Anschläge des Drehkos.
Frequenzänderungen darüber hinaus, sind nur durch Verstellen der jeweiligen Schwingkreis beeiflussenden Spulen bzw. Trimmkondensatoren möglich
Die in den technischen Daten benannte Empfindlichkeit im werksseitig bzw. gsetzlich festgeschriebenem Wellenbereich wird auch nur innerhalb des Bereiches garantiert.

M.f.G.
harry
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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cerker
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von cerker »

Florian Waldmann hat geschrieben: Ich habe ein paar mehr oder weniger große Denkbarieren im Zusammenhang mit deiner Antwort :?
Was meinst du mit "niederohmige Spannung" und was ist der "Arbeitspunkt" ?
Die Styroflex-Kondensatoren wollte ich alle prinzipiell orginal erhalten (Es sei denn er ist erkennbar beschädigt)
Gut, das habe ich "befürchtet" .. ein lecker Papierkondensator kann auf 2 Arten schaden anrichten. Einmal kann er direkt an einer Spannungsquelle liegen, die nennenswert Strom liefern kann. Ein Extrembeispiel wären hier die Entstörkondensatoren, die liegen entweder direkt am Trafo oder in Allstromgeräten sogar direkt am Netz. Beginnen diese viel Leckstrom zu ziehen, bleibt die Spannung lange Zeit konstant und es wird z.B. mit 200mA * 230V = 46W Leistung im Kondensator umgesetzt. Das reicht um den regelrecht explodieren oder zumindest brennen zu lassen, bei Entstörkondensatoren sekundärseitig am Netztrafo wird oft auch dieser mit ins Verderben gezogen.

Jetzt können diese aber auch in Schaltungsteilen liegen, wo sie z.B. nur über 100kOhm an einer 200V Spannung hängen. Hier wäre die maximale Verlustleistung erreicht wenn Leistungsanpassung vorliegt, also der Isolationswiderstand bei 100kOhm liegt. Dann fließt 1mA durch die Kombination und der Kondensator verheizt 100mW. Davon wird er zwar handwarm, aber es passiert nichts groß. Jetzt könnte man davon ausgehen, dass hier nichts passieren kann außer einer mangelhaften Funktion des Geräts. Handelt es sich um eine Betriebsspannungsentkopplung z.B. einer Vorstufe, ist dies auch der Fall. Aber, es gibt noch die zweite Ausfallmöglichkeit:

Die Endröhre benötigt, um den richtigen Ruhestrom (den Arbeitspunkt) einzustellen, eine negative Gittervorspannung. Bei der in deinem Gerät verbauten EL41 sind dies z.B. etwa -8V. Diese werden dadurch erzeugt, dass der durch die Röhre fließende Strom am Kathodenwiderstand (R52) einen Spannungsabfall erzeugt, welcher die Kathode auf +8V anhebt und das Gitter über einen Gitterableitwiderstand (R48, R49 ist ein Schutz gegen wilde Schwingungen, erstmal ignorieren) auf 0V liegt. Wird jetzt z.B. C78 undicht, wird der Strom durch den Kondensator eigentlich von R48 und R47 auf einen unkritischen Wert beschränkt, der Kondensator selbst wird also nicht brennen. Was aber passiert, ist das an R48 eine Spannung abfällt, wodurch das Endröhrengitter positiver wird und die Endröhre mehr und mehr Strom zieht, bis sie sich, den Ausgangsübertrager und das Netzteil überlastet.

Wie du siehst, ist für das erkennen von kritischen Kondensatoren durchaus ein gewisses Maß an Schaltungsverständnis notwendig. Daher wird Einsteigern meist der Rat gegeben, alle Papierkondensatoren außer in Schwingkreisen zu tauschen.
Weiterhin ging bei dir der Empfang ja wohl noch mehr oder weniger, also kann der Oszillatorkondensator nicht allzuweit danebenliegen.
Wie genau ist das gemeint mit danebenliegen.
Für guten Empfang müssen alle Schwingkreise des Geräts im Gleichlauf sein, würde ein Schwingkreiskondensator seinen Wert verändert haben, wäre dies nicht mehr der Fall und der Empfang wäre schlecht bis garnicht möglich.
cerker hat geschrieben:Der Wille zum lernen ist da :mrgreen:


Wie gut sind deine Englischkenntnisse? http://www.tubebooks.org/technical_books_online.htm

Tauscht man dort einen der kleinen Kondensatoren aus, stimmt oft mit dem UKW-Empfang nichts mehr.
:shock:
Oh.. Das ist für mich jetzt neu.
Also ist es garnicht sinnvoll einfach so viel wie möglich neu zu machen (Orginalität mal ganz von abgesehen)
Oder anders gesagt kann man auch viel falsch machen und als Anfänger der auch noch keine besonderen
Messgeräte besitzt, kann man das Gerät auch "unbrauchbar" machen ?? :|
Meine Stimmung ist getrübt...


Nur keine Panik, im UKW-Teil sind fast immer Keramikröhrchen, die sind nur seltenst defekt .. dann aber oft mit Vollkurzschluss .. präventives Austauschen ist dennoch völlig unnötig, weil das statistische Ausfälle sind die nichts mit Alterung zu tun haben und auch bei neuen Bauteilen vorkommen.
Noch eine Frage:
Wenn ich an dem Drehkondensator so lange drehe bis das Skalenseil durchdrehe.. müsste es die Sender ja
mehr verstellen als die Skala anzeigt. Ist dann irgend etwas verstellt ? Oszilator ??
Dieses Problem ist vom Hersteller bedacht und Drehko+Skala sind steif verkoppelt, es rutscht nur das Skalenseil auf der Antriebswelle des Knopfs durch. Du bewirkst also .. garnichts.

Gruß,
Christian
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Florian Waldmann
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von Florian Waldmann »

Hallo Zusammen :)

Vielen Dank euch allen für die tollen Erklärungen und auch den Super Link zu den englischen Texten!

Hier sind die Bilder :) Mal schauen ob ich die selben Kondensatoren von selbst aus
getauscht hätte.


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Viele Grüße
Flo
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von cerker »

Zumindest bist du nicht der erste an dem Radio, mir sticht akut ein Erofol ins Auge, den gab es damals noch nicht (Erofol sind sehr gut, kannst du lassen). Auch die Keramikscheiben sind neu. Die ganzen aus klarer Folie und am Ende "unordentlich" aufgewickelten sind Styroflex, auch lassen. Die dünnen, roten Rohre sind Keramik-Cs auch lassen

Bitte mal eine Nahaufnahme von den goldenen Röllchen (auf einem steht SIEMENS erkennbar drauf). Wenn du Glück hast, hat schon jemand 95% der Arbeit für dich getan.

Die Papprohrelkos sind recht sicher hin inzwischen, die Teerrollen auf der Oberseite ebenfalls.

Gruß,
Christian
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von glaubnix »

Hallo Flo,

lange Rede, kurzer Sinn, es sollten die Kondensatoren gewechselt werden welche jetzt auf deinem Foto (Chassisunterseite) mit Pfeilen gekennzeichnet sind. Auf der Chassisoberseite sind auf Anhieb drei Kandidaten zu erkennen: zwei so braune Dinger am Ausgansübertrager und ein ebensolches an der Fassung für das Magische Auge. Das gilt für alle braunen Pappröhrchen-Kondesatoren, falls du in dem Gerät noch welche findest. Der Austausch dieser Kondensatoren ist unkritisch, da sie sich in keinen frequenzbestimmenden Positionen befinden.
Mende 300.JPG
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von glaubnix am Di Jan 22, 2013 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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paulchen
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Re: Nordmende Super 300-9

Beitrag von paulchen »

Christian hat es alles benannt.

Rot raus, grün für mich nicht erkennbar, blau sollte ok sein.

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paulchen

...da war wohl jemand schneller :mrgreen: