rettigsmerb hat geschrieben:Rufusi hat geschrieben:Hallo Herbert,
bisher war ich der Auffassung dass der recht hohe Anodenstrom des C-Systems die Katode verbraucht.
Man sieht das auch bei der ECC85 im UKW-Teil, die ist eine der ersten Röhren (abgesehen von der EMnn) welche
verbraucht ist. Eine EF86 ist z.B. meiner Meinung nach wegen geringer Belastung meist "wie neu".
Ich würde die Anodenspannung schalten.
Gruß
Wolfgang
Moin Wolfgang,
dass die ECC85 relativ schnell ermüdet, liegt in der Tat am grenzwertig hohen Anodenstrom, mit dem insbesondere die Misch/Oszillatortriode "gefahren" wird. Meines Erachtens ist die Röhre für die Anwendung auf Dauer etwas zu schwach dimensioniert, ebenso wie die EC92.
Zur ECHxx: Von den im Laufe der Jahre aus geschlachteten Radios gesammelten Röhren sind die meisten auf dem C-System emissionsschwach. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es bei UKW-Betrieb anodenstrommässig abgeschaltet ist. Wird das Gerät nun über viele Jahre so betrieben, bildet sich eben in der Kathode eine inaktive Zwischenschicht, die nur das C-System taub werden lässt.
Anzeigeröhren: Hier fällt auf, dass meistens die Typen mit einem indirekten (innenliegenden) Leuchtschirm ihre Leuchtkraft frühzeitig einbüßen. Misst man solche leuchtschwachen Röhren auf dem RPG, wird man immer wieder über die eigentlich noch gute Emission überrascht sein.
Röhren mit direktem Leuchtschirm (an der Innenseite des Glaskolbens aufgetragene Leuchtschicht) hingegen halten um ein Vielfaches länger. Warum das so ist, hat sich mir bisher nicht erschließen können.
Bei dem Graetz Melodia, der auch die EM-Abschalttaste hat, und den hab ich damals in der Jugend ständig als TA-Verstärker genutzt, die EM34 nur bei Radioempfang angeschaltet, und die hat darunter nicht gelitten.
Gibt es eigentlich auch bei Zwischenschichtbildung Tricks, die Emission der Kathode wieder zu verbessern, so wie man oft Geheimrezepte bei verbrauchten Röhren hört, die man angeblich (wenn auch oft nur für kurze Zeit) durch kurzzeitige Überspannung, Überheizung usw wieder aufmöbeln können soll?
Aber was die einseitige Nutzung der ECH betrifft: Ich persönlich nutz recht oft Lang-Mittel und Kurzwelle, weil das mit den alten Geräten sowieso viel schöner und nostalgischer ist, als mit nem modernen Weltempfänger.
Dampfradio und LMK-Empfang, da kommt erst richtig Nostalgiegefühl auf, wenn man davor hockt und beim Wellenreiten versucht, die entferntesten Sender reinzukitzeln
Und dann werden die Röhren ja auch gleichmässig gefordert.
Und soweit ich weiß, fühlen Röhren sich am wohlsten wenn sie länger laufen, viel Kurzbetrieb wenn sie oft nur wenige Minuten in Betrieb sind, also ständiges an und aus soll sie auch vorzeitig verschleissen wie bei Leuchtstoff-und Sparlampen, denn die mögen das ja gar nicht
