Saba Sabine, - Reparatur und Restaurierung beginnt.

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Funkschrotti
Kuba Komet
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,

das diese braunen WIMAs zu 95% hinüber sind, stimmt nicht. Diese Dinger sind generell zu 100% defekt, das gilt übrigens auch für neue, noch nie eingelötete Exemplare.

Mit der Tarnung dieser Bonbons würde ich mich nicht beschäftigen, sondern sie einfach kompromißlos wegschmeißen und durch andere axiale Typen ersetzen. Die Hersteller haben damals auch schon die Kondensatoren gemischt, je nachdem was am Lager war, haben sie WIMA oder ERO eingebaut. Daher würde ich vorschlagen, um eine originale Optik zu erhalten, die gelben Axialkondensatoren als "ERO"-Kondensatoren aussehen zu lassen.

Eine andere gute Alternative wären axiale Kondensatoren des Typs EROFOL II, KT1800 u.ä.. Das sind Kunststoffkondensatoren bester Qualität und die haben nicht so schreiende Farben (rötlich, grünlich oder gelb-braun), die sind ziemlich zeitgemäß (zwar etwas moderner als das Original) und ergeben auch ohne Tarnungen eine hervorragende Optik in alten Röhrenradios aus den fünfziger/sechziger Jahren.
Für noch ältere Radios sind auch diese Kondensatoren etwas zu neu, aber immerhin noch viel besser als eckige Platinenkondensatoren.

Gruß

Roland
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Funkschrotti,

ein Weilchen mache ich schon noch rum mit den Gedanken zur Tarnung. Man darf nicht vergessen, daß dabei gewonnene Erkenntnisse und erarbeitete Techniken sich evtll. auch noch anderweitig im Rahmen von Restaurierungsarbeiten nutzen lassen.
Die WIMAs einfach als EROs einzubauen - wie Du schon vorgeschlagen hast - das ist "Plan B", - wie auch ich schon erwähnte.

Ich bin aber ganz Deiner Meinung, daß diese eckigen Platinenkondensatoren in keinem Fall in Frage kommen. Einzige Ausnahme ist bei diesen Mehrfach-Blockkondensatoren die in einem kleinen Metallbehälter drin sind. Wenn der wieder verschlossen ist, dann ist nicht zu sehen was da tatsächlich drin ist. :wink:

Jetzt mache ich mich auf in den Baumarkt. Ich habe eine sehr lange Einkaufsliste. :roll: Das wird teuer!

Gruß

Rocco11
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amiga3000
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Beitrag von amiga3000 »

Kömmte man höchstens in eingefärbtes epoxidharz eingießen,aber dann ist das problem mit der beschriftung.
Mfg.
Mario
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

an die Epoxidharz-Lösung dachte ich auch schon. Nur bräuchte man dann wieder eine Gießform. Es kommen noch andere Materialien in Frage, die dann jeweils eine unterschiedliche Behandlung erfordern. Ich werde das nebenher so nach und nach austesten. Im aktuellen Fall habe ich mich nun doch für "Plan B" entschieden. Ich werde die WIMAs gegen getürkte EROs austauschen. Alles andere dauert momentan zu lange und würde die Restaurierung zu stark verzögern.

Das Beschriftungsproblem habe ich in der Theorie schon seit längerem gelöst. Es ist nur extrem aufwendig. Und teuer. Als ich ein paar Postings zuvor schrieb daß die Lösung noch ausstünde, dann meinte ich damit eine schnelle, einfache, und billige Lösung. Und die fehlt eben noch.

Morgen will ich mal das Gehäuse von der Farbe entschichten.
Das schaffe ich noch alleine. Schließlich habe ich da auch schon Tips bekommen. Der schwierigere Teil kommt dann anschließend.
Da brauche ich dann wieder Unterstützung. Gemeint ist das Lackieren. Bei Flächen ist das stets so eine Sache. Ich habe da kaum Erfahrung. Bislang habe ich lediglich im Modellbausektor mal was lackiert.

Wie gehe ich da vor? Autolack aus der Spraydose?
Oder ginge es mit so einer kleinen Airbrushpistole? So ein richtig großes, professionelles Spritzgerät möchte ich eigentlich nicht extra deswegen noch anschaffen. Die Fläche ist ja eher klein, - nicht etwa wie bei einer Tür oder einer Motorhaube. Außerdem brächte mein Kompressor dafür nicht die erforderliche Luftmenge.

Gruß

Rocco11
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Autolack aus der Spraydose geht bei Bakelit-Gehäusen ganz gut, wenn man das Glück hat, den passenden Farbton zu finden und ein wenig Übung im Lackieren hat. Aber mache erstmal die Kriegsbemalung runter. Vielleicht braucht das Gehäuse dann nach einer gründlichen Politur gar nicht mehr lackiert werden. Diesen Fall hatte ich mal bei einer Philettina.

Lutz
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Lutz,

mit der Farbentfernung werde ich schon noch 1-2 Tage zu tun haben.
Die Grundfarbe des Gehäuses ist Braun. Wenn ich fertig bin werde ich Bilder einstellen. Ließe man die Farbe so, dann würden die weißen Knöpfe nicht passen.

Parallel zu der Gehäusearbeit mache ich auch noch am Innenleben rum.
Die EROs habe ich nun fertig. Ich denke mal, daß das alle sein müßten sofern ich keinen übersehen habe.

Bild

Hier ist noch ein sehr schöner Koppelkondensator. Den muß ich unbedingt so erhalten.
Ich bin gerade dabei ihn "umzubetten". Dazu werde ich dann noch eine Studie veröffentlichen.

Bild

Bild

Dann ist da noch so ein roter Bolide. Umbetten geht nicht. Er ist ähnlich aufgebaut wie die braunen WIMA-Karamelbonbons. Leider hat er weder den Kapazitäts- noch den Isolationstest bestanden. Er muß also raus. Unklar ist, wie ernst die 1000V- zu nehmen sind. Ich spielte mit dem Gedanken einen TV-Boosterkondensator (1250V- ; fg=21 kHz) einzusetzen, da ich solche noch da habe. Ich werde es aber anders machen. Mal sehen, wie gut mir da die Tarnung gelingt.
Diesen hier, gilt es angemessen zu ersetzen:

Bild

Gruß

Rocco11
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo Rocco,

die Eros sind wirklich super, das hat mir bereits bei dem Graetz so gut gefallen. Jetzt bin ich wirklich gespannt, wie die beiden andere werden.
Ich drücke die Daumen fürs Vorhaben.

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

in den letzten Tagen hat sich nicht allzu viel getan. Das Gehäuse hält doch sehr auf, und heute tat sich da wegen des Wetters gar nichts.

Den Koppelkondensator habe ich inzwischen umgebettet.
Nochmals zur Erinnerung,
dies hier ist der alte Kondensator:

Bild

Und dies ist der "neue" Kondensator:

Bild

Bis auf die leichte Unschärfe kaum ein Unterschied?
Gut ! So soll es ja auch sein! :wink:

Probleme gab es bei dem Niwatrop Kondensator. Eigentlich wollte ich einen neuen Kondensator in seinem Inneren unterbringen. Zu diesem Zweck begann ich damit, an der Rückseite eine rechteckige Kuhle auszufräsen. Dieses Alublätterzeugs setzte mir aber dann schon nach kurzer Zeit den Fräser zu, sodaß ich dann per Hand weitermachte. Leider wischte sich dann durch das Halten in der Hand der Aufdruck auf der anderen Seite immer mehr ab. Zuletzt war fast nix mehr zu lesen. Dann habe ich aufgegeben. Versuch gescheitert.

Ich habe dann einen Phantasiekondensator entworfen.
Nicht lachen, - es ist sowieso eher als Gag zu betrachten. :P

Bild

Die Belichtung kriege ich einfach nicht hin! :evil:

Hier haben wir noch einen dreckigen Lautsprecher. Kaum zu fassen, was da so alles den Weg ins Radioinnere findet. So kann man das nicht lassen!

Bild

So ist's besser! :D

Bild

Bis zum nächsten Mal.

Gruß

Rocco11
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Rocco11
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Nun wird's schwierig.

Beitrag von Rocco11 »

Hallo.

Kurzer Zwischenbericht.
Heute habe ich das Radio an den Trenntrafo angeschlossen.
Die Röhren heizen, - die Anodenspannung ist vorhanden, - aber sonst funktioniert nichts!
Naja, - fast nichts. Der NF-Teil scheint zu arbeiten. Inklusive des C-Systems der UABC80. Aber sonst kein Ton aus dem Lautsprecher. Es rührt sich nichts bei LMK und auch nicht bei UKW. Auch kein Rauschen.
Der Oszillator schwingt bei LMK. Das konnte ich oszillografieren.
Die UCH81 habe ich mal getauscht, - da habe ich mehrere da. Keine Änderung. Nicht tauschen kann ich die UF89 und die UABC80. Da habe ich nichts im Haus. Die Spannungen sind aber im Großen und Ganzen in Ordnung. Anoden- und Schirmgitterstrom der UF89 stimmen soweit.
Mir scheint, daß irgendwo eine starke Bedämpfung stattfindet.
Ich gehe morgen mal mit dem Meßsender dran. Dann sehen wir weiter.

Gruß

Rocco11
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Radiomann
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Wer keinen Oszi besitzt,...

Beitrag von Radiomann »

...kann notfalls das Schwingen des Oszillators auch mit einem anderen Radio überprüfen (nur als kleiner Hinweis für diejenigen, die nicht so gut ausgerüstet sind).
DAC324
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Beitrag von DAC324 »

Auch das Überprüfen und ggf. Reinigen der Kontakte des Tastensatzes erfordert keinen großen Meßgerätepark und kann oft Wunder wirken.

Wenn bei nachgewiesenermaßen schwingendem Oszillator nicht mal ein Rauschen aus dem Empfangsteil kommt, würde ich besonderes Augenmerk auf die NF-Umschaltung zwischen AM und FM legen.

In diesem Sinne,

Viel Erfolg,
DAC324
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

weit bin ich heute nicht gekommen. :(
Mein Nordmende Meßsender AFS 3331 tut's nicht mehr. Fehler im Netzteil.
Ein Leistungstransistor (2N3054) hat Kurzschluß und ein Widerstand - ca. 1 Watt - ist durchgebrannt. Farbcode nicht mehr erkennbar. Nun ist guter Rat teuer.

Ich habe es dann mal mit einem normalen Sinusgenerator versucht und habe zumindest mal das erste Bandfilter auf AM durchgemessen. Ohne Modulation natürlich.
Ich habe nun das Problem daß ich das Modell Sabine ohne Buchstaben (aber mit UKW) habe, - aber nur einen Plan der Sabine L.

Könnte vielleicht mal jemand nachsehen, wie da die AM-ZF genau ist?
Im RMorg steht was von 460 bzw. 472 kHz. Ich bekam das Spannungsmaximum aber bei ziemlich genau 466,5 kHz. Hat die Sabine (ohne Buchstaben) möglicherweise eine etwas andere ZF als die anderen Modelle?

Ich habe noch einen Labormeßsender von Rohde & Schwarz. Der ist aber ziemlich unhandlich, weswegen mir der Nordmende bei derartigen Arbeiten lieber ist. Mir wird wohl nichts anderes übrig bleiben als mit dem zu arbeiten bis der Nordmende wieder funktioniert.

Die Röhre UF89 kann ich wahrscheinlich als Fehlerquelle ausschließen. Ich hatte ersatzweise eine EF89 eingesetzt, weil ich nichts anderes da hatte. Mit der ging es aber genauso wenig.

Noch eine Frage an Besitzer einer Saba Sabine (Modell egal) in elfenbeinfarbigem Gehäuse:
Die Knöpfe vorne, die haben eine Rille. Als ich die Knöpfe reinigte, da kam da nur Dreck heraus aus der Rille. Ist bei den Originalknöpfen diese Rille leer, oder ist da ein Goldrand drin? Wenn mir das evtll. jemand mitteilen könnte.

Gruß

Rocco11
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Volker
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Beitrag von Volker »

Ich habe nur einen Schaltplan und Abgleichanleitung zu einer Sabine L mit U-Röhren. ZF-AM = 460 kHz, FM = 6,75 MHz.
Die Abgleichanleitung kann ich nur per Mail versenden wegen schlechter Qualität. Sie ist aber lesbar. Mailadresse an meine PN.

MfG Volkmar
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Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Volker,

danke für das Angebot. Diese Unterlagen habe ich auch.
Schaltplan und Abgleichanleitung habe ich auch. Aber eben für die Sabine-L.
Da dort einige Änderungen gegenüber der Sabine ohne Buchstaben gemacht worden sind, halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß sich auch die ZF evtll. leicht geändert hat.

Gruß

Rocco11
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Volker
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Beitrag von Volker »

Du hast recht. Änderungen im Sinne des technischen Fortschritts sind immer möglich. Bei einer >Sabine 11<(auch Sabine 11N) mit E-Röhren sind 460 kHz/6,75 MHz angegeben. Vielleicht weiß da einer noch besser Bescheid.

MfG Volkmar
MfG Volkmar

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