Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

[Grundig-1985]

Hallo,

Ich verwende weiterhin schönes verbleites Lötzin. SN60PB40 ist sehr gut. Wenn ich kaufe, dann gleich 1 Kg.

Wie bereits erwähnt, verwende auch ich weiterhin verbleites Lötzinn, ich bestelle mir immer 0,25 kg-Rollen.
Viele Leute berichten nämlich darüber, dass das bleifreie Lot ein schlechtes Fließverhalten, schlechte Haltbarkeit usw. hat - damit würde ich gewiss nicht löten wollen.

Für Lötarbeiten an Leiterplatten ist er sehr gut geeignet.

Ich verwende das verbleite Lot für alle Lötarbeiten, also nicht nur für Platinen, sondern auch für freie Verdrahtung.

Gruß
Denis

[uli12us]

Jehti, Lötfett und Lötwasser haben in elektrischen Geräten absolut nix zu suchen. Wenn du wirklich meinst, zusätzliches Flussmittel zu brauchen, lös dir ein paar Brocken Kolophonium in Alkohol oder Aceton auf. Ich selber verwende normalerweise auch ganz gewöhnliches Sn60Pb8Cu2, Hersteller ist da weitgehend egal. Das Problem ist ja auch, alle diese alten Geräte wurden mit dieser Sorte Lot gelötet,
kein Mensch weiss, was da langfristig passiert, wenn da bleifrei drankommt. Ausser dass die Legierung garantiert nicht bleifrei ist. Auf ner Messe hab ich mir mal einige Muster bleifrei mitgenommen
Felder Isocore clean. Das nennt sich SN100Ni+, da ist zusätzlich zum reinen Zinn noch ein Minianteil Nickel enthalten. Die Lötstellen sehen genauso gut aus, wie die mit Zinnblei. Es soll auch noch ein ähnliches Lot von amasan geben, das laut Viellötern, etwas ergiebiger ist und das Flussmittel ein nicht ganz so aggressives Aroma hat. Ich denke aber, für jemand, der im Jahr mal 100g braucht, sollte das keine Rolle spielen.

[paulchen]

Jehti, Lötfett und Lötwasser haben in elektrischen Geräten absolut nix zu suchen.

Also, ich muß zugeben, ich hab in letzter Zeit recht viel in Bleifrei gelötet.
Es ging auch ganz gut.
Schön blank machen, Lötfett drauf, mit der Flamme gut warmmachen und dann ein Sn98Cu2.
Wasserrohre sind eben das einzige, wofür bleifreies Lötzinn taugt.

Ich sehe bei der Aussage von "jethi" keine elektrischen Geräte. Allenfalls welche, die mit Wasserrohren bestückt sind.

paulchen

[yehti]

Es lag mir auf der Zunge...
Wobei, ich hab überhaupt kein Problem damit, Heizungsrohre verbleit zu löten.
Nur bei Trinkwasser ist Bleifrei besser.
Gruß Gerrit

[radiobär]

Hallo

Das mit dem bleifreien Lot bei Wasserrohren hat nichts mit dem Blei sondern mit Thermik zu tun.
Werden Cu Rohre mit bleihaltigem Lot ( wie Elektroniklot ) verbunden und dann von Heisswasser durchflossen gehen die Lötnähte, bedingt durch den Ausdehnungsfaktor, auf .
Das bedeutet das man nach einiger Zeit die Rohre nach einiger Zeit einfach aus den Winkeln ziehen kann.

Das Blei selber ist kein Problem da es mit dem Trinkwasser so gut wie gar nicht in Berührung kommt.

Gruss Ludwig ( der Installateur Ihres Vertrauens )

[Martin]

ich löte die Rohre lieber mit Paste.
Da kommt nur ein kleiner Stups Zinn obendrauf damit es schön rumläuft. Bleifreies, ja.
Das Verfahren gilt als altmodisch da heute meist nur zugequetscht wird.


lG Martin

[Tefinutzer]

Hallo in die Runde,
schön daß es bei diesen EU Vorschriften immer Hinterrürchen gibt:Da militärische Geräte sowie Medizin. und Meßgeräte weiterhin mit bleihaltigem Lot verlötet werden dürfen,wird es auch weiterhin bleiheltiges Lot geben,es wird höchstens teurer. Also:vorrat anlegen! Es ist wie bei Glühbirnen:Sonderbauarten dürfen weiterhin produziert werden,deshalb gibt es weiterhin die stoßgeschützten Glühbirnen,sogar im Bauhaus,nur relativ teuer und mit dem Zuatz"nur für gewerbliche Nutzung".Es empfielt sich bei beidem(Zinn und Birnen)Einkauf im Großhandel,ist billiger.
Viele Grüße
Ralf

[Dark Dragon]

Das verbleite Lötzinn wird weiterhin nicht nur bei Militär und Medizin verwendet, sondern in allen Bereichen der Sicherheitstechnik.
Zum Bleistift auch Steuergeräte für Airbags, ABS, Flugsicherheit, usw.
Ich arbeite in der Automobilzuliefererindustrie. Knapp die Hälfte unserer Steuergeräte werden nach wie vor verbleit gefertig.
Nur sicherheitsunrelevante Steuerungen werden bleifrei hergestellt.
Dennoch nimmt bleifrei mehr und mehr überhand, solange ein Ausfall der Baugruppe durch andere Maßnahmen nicht zu gefährlichen Situationen führen kann.

Aber auch verbleit ist kein Garant für ewig einwandfreie Lötstellen. Das Thema "nachlöten" kennen wir ja schon ewig. Besonders bei Platinen ohne Durchkontaktierung.

[Vagabund]

Hab in der Arbeit zum Verlöten von speziellen abbrassiven Leisten mal unverbleite Lötpaste verwendet, statt der seit Jahren bewährten verbleiten Paste. Meine Güte, das ließ sich nicht mal "kleben" und stank... Es stellte sich dann bei mir eine "Rundum-Abneigung" ein.