Noch mal was zu Lithium-Batterien:
Ein Freund von mir machte mich hier auf ein nicht gerade geringes Problem bei der Benutzung dieser Batterien aufmerksam: Die Brandgefahr bei solchen Batterien. Falls ein Kurzschluß entsteht, fackelt einem das Gerät explosionsartig ab.
NIcht unbedingt erfreulich. Da ist es dann schon besser, man "ärgert" sich mit NiMH-Akkus rum.
VG Willi
Wie man einen Akku richtig voll kriegt
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Re: Wie man einen Akku richtig voll kriegt
Das Leben und dazu eine Katze: Das gibt eine unglaubliche Summe!
Rainer Maria Rilke
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Re: Wie man einen Akku richtig voll kriegt
Servus,
Stimmt und stimmt wiederum nicht. Lion Batterien vor allem in der Anfangszeit (hatten!) haben bei unsachgemässer Behandlung vor allem bei Nichteinhaltung der Ladeparameter des intern eingebauten Balancer (auch BMS= Batteriemanagementsystem genannt) die Neigung zu kokeln, vor allem wenn die maximal zulässige Ladeendspannung nicht eingehalten wird. Einzellige Lion Batterien wie z.B. in Handy mit 3,7V Endspannung neigen zu explosionsartiger Zerstörung bei falschen Ladegeräten, da diese Batterien natürlich keinen Balancer eingebaut haben, neuere Typen haben eine Thermosicherung, die aber auch keine 100% Garantie ist. Das hängt mit dem chemischen Prozess in der Batterie zusammen, extreme Zellenwärme und Freisetzung von Sauerstoff usw usw.. ich bin aber kein Chemiker.
Hingegen verhalten sich LiFepo4 Batterien wesentlich friedlicher, explosionsartige Zerstörung dieses Batterietyps ist mir nicht bekannt, obwohl wir seit Jahren mit diesem Mehrzellen Batterietyp arbeiten.
Sehr wichtig dabei ist, das die beiden Batterietypen unterschiedliche Zellen-Ladespannungen haben, man kann keine Lion Batterie mit einem Life Lader aufladen und umgekehrt auch nicht. Die im Consumer Bereich angebotenen Ladegeräte für Mehrzellentypen sind meistens 24, 36 oder 48V Festspannungs SNT für z.B für Hobbyeinsatz und Fahrradbatterien. Damit kann z.B. eine 10 Zellen Lion Batterie geladen werden (Zellenspannung zwischen 3,6-3,7V), dabei übernimmt wie bei allen Mehrzellenbatterien, das eingebaute BMS die Ladekontrolle und nicht das Ladegerät! 36V sind aber bei einer 10 Zellen LiFepo4 Batterie bereits grenzwertig, deren Zellenspannung beträgt 3,3V, hier schaltet das BMS die Ladung früher ab, i.d.R bei 34,xx V bei konservativer und Zellen schonender Einstellung, die Ladeendspannung sollte i.d. R 35 V nicht überschreiten, sofern man auf der sicheren Seite bleiben möchte.
Für beide Batterietypen gilt, das das eingebaute BMS 100% funktionieren muss! Dieses übernimmt 4 wichtige Funktionen: 1)Abschaltung der Batterie bei vorab eingestellter minimaler Entladespannung, 2)Abschaltung der Batterie bei vorab eingestellter Ladeendspannung und 3)während des Ladevorganges die richtige Verteilung (Balancierung) des Ladestromes für jede einzelne Zelle, da die Zellen nicht alle 100% gleich sind, 4)Verhinderung übermässiger Erwärmung der Zellen während eines (zugelassenen) Schnellladeprozesses. Dabei hängt der maximale Ladestrom vom Typ und den Herstellerangaben ab.
Das Ladegerät hat i.d.R. nur 2 Aufgaben: Den Ladestrom und die Ladeendspannung zu erreichen bei Mehrzellenbatterien, die im Consumerbereich mit CC/CV (constant current/constant voltage) Linie geladen werden.
Wenn bei Lion Batterien das BMS nicht richtig funktioniert, schadhaft oder durch Bastelhände falsch kalibriert ist, dann kann es knallen und mit viel Rauch!
Bei Life Batterien geschieht das kaum, die werden lediglich für immer unbrauchbar bei falscher Einstellung und in kürzester Zeit und sind dann teuer angeschaffter Sondermüll.
Die Lithiumbatterie hat unangefochten grosse Vorteile; hohe Energiedichte bei geringen Gewicht und Volumen, lange Haltbarkeit bei sachgemässer Behandlung, kein Memoryeffekt, auch unter Last sehr konstantes Entladeverhalten hinsichtlich Spannungsabfall, relativ tieftemperaturstabil.
Nachteile sind der hohe Preis, die mechanische Empfindlichkeit (bei richtiger Verpackung geht ein Teil der Gewichtseinsparnis verloren) bei robusten Outdoor Arbeitsbedingungen, die relativ komplizierte und damit auch teure Ladetechnik und eine Rohstoffanmerkung: Die Vorräte in der Erdkruste von Elementen, die eine Litiumbatterie Produktion in grosser Skala zulassen, sind begrenzt und bereits natürlich unter Kontrolle von wenigen Grosskonzernen, womit wir wieder beim hohen Preis wären.
Für Kleinanwendungen (z.B. Camcorder, Digi-Foto, backup Anwendungen) werden sich Li-Batterien aber durchsetzen bzw. haben sich schon durchgesetzt. Seitdem ich Li-Batterien verwende spare ich eine Haufen Ladegeräte, fortwährend leere oder halbleere Akkus, die über kurz oder lang immer Kapazitätsprobleme haben. Ausserdem sind kleine AA Li Batterien nicht leer, wenn das Digi-Foto nicht mehr geht, im Spielzueg der Kinder halten die noch mindestens einige Monate!
Beispiel: Ich habe vor circa 5 Monaten 2 AA Li Batterien aus dem Digi-Foto in ein motorbetriebenes Kinderspielzueg (einen Musik abspielenden und fahrenden Plastikfrosch) eingesetzt, das Teil plärrt und fährt immer noch!
Stimmt und stimmt wiederum nicht. Lion Batterien vor allem in der Anfangszeit (hatten!) haben bei unsachgemässer Behandlung vor allem bei Nichteinhaltung der Ladeparameter des intern eingebauten Balancer (auch BMS= Batteriemanagementsystem genannt) die Neigung zu kokeln, vor allem wenn die maximal zulässige Ladeendspannung nicht eingehalten wird. Einzellige Lion Batterien wie z.B. in Handy mit 3,7V Endspannung neigen zu explosionsartiger Zerstörung bei falschen Ladegeräten, da diese Batterien natürlich keinen Balancer eingebaut haben, neuere Typen haben eine Thermosicherung, die aber auch keine 100% Garantie ist. Das hängt mit dem chemischen Prozess in der Batterie zusammen, extreme Zellenwärme und Freisetzung von Sauerstoff usw usw.. ich bin aber kein Chemiker.
Hingegen verhalten sich LiFepo4 Batterien wesentlich friedlicher, explosionsartige Zerstörung dieses Batterietyps ist mir nicht bekannt, obwohl wir seit Jahren mit diesem Mehrzellen Batterietyp arbeiten.
Sehr wichtig dabei ist, das die beiden Batterietypen unterschiedliche Zellen-Ladespannungen haben, man kann keine Lion Batterie mit einem Life Lader aufladen und umgekehrt auch nicht. Die im Consumer Bereich angebotenen Ladegeräte für Mehrzellentypen sind meistens 24, 36 oder 48V Festspannungs SNT für z.B für Hobbyeinsatz und Fahrradbatterien. Damit kann z.B. eine 10 Zellen Lion Batterie geladen werden (Zellenspannung zwischen 3,6-3,7V), dabei übernimmt wie bei allen Mehrzellenbatterien, das eingebaute BMS die Ladekontrolle und nicht das Ladegerät! 36V sind aber bei einer 10 Zellen LiFepo4 Batterie bereits grenzwertig, deren Zellenspannung beträgt 3,3V, hier schaltet das BMS die Ladung früher ab, i.d.R bei 34,xx V bei konservativer und Zellen schonender Einstellung, die Ladeendspannung sollte i.d. R 35 V nicht überschreiten, sofern man auf der sicheren Seite bleiben möchte.
Für beide Batterietypen gilt, das das eingebaute BMS 100% funktionieren muss! Dieses übernimmt 4 wichtige Funktionen: 1)Abschaltung der Batterie bei vorab eingestellter minimaler Entladespannung, 2)Abschaltung der Batterie bei vorab eingestellter Ladeendspannung und 3)während des Ladevorganges die richtige Verteilung (Balancierung) des Ladestromes für jede einzelne Zelle, da die Zellen nicht alle 100% gleich sind, 4)Verhinderung übermässiger Erwärmung der Zellen während eines (zugelassenen) Schnellladeprozesses. Dabei hängt der maximale Ladestrom vom Typ und den Herstellerangaben ab.
Das Ladegerät hat i.d.R. nur 2 Aufgaben: Den Ladestrom und die Ladeendspannung zu erreichen bei Mehrzellenbatterien, die im Consumerbereich mit CC/CV (constant current/constant voltage) Linie geladen werden.
Wenn bei Lion Batterien das BMS nicht richtig funktioniert, schadhaft oder durch Bastelhände falsch kalibriert ist, dann kann es knallen und mit viel Rauch!
Bei Life Batterien geschieht das kaum, die werden lediglich für immer unbrauchbar bei falscher Einstellung und in kürzester Zeit und sind dann teuer angeschaffter Sondermüll.
Die Lithiumbatterie hat unangefochten grosse Vorteile; hohe Energiedichte bei geringen Gewicht und Volumen, lange Haltbarkeit bei sachgemässer Behandlung, kein Memoryeffekt, auch unter Last sehr konstantes Entladeverhalten hinsichtlich Spannungsabfall, relativ tieftemperaturstabil.
Nachteile sind der hohe Preis, die mechanische Empfindlichkeit (bei richtiger Verpackung geht ein Teil der Gewichtseinsparnis verloren) bei robusten Outdoor Arbeitsbedingungen, die relativ komplizierte und damit auch teure Ladetechnik und eine Rohstoffanmerkung: Die Vorräte in der Erdkruste von Elementen, die eine Litiumbatterie Produktion in grosser Skala zulassen, sind begrenzt und bereits natürlich unter Kontrolle von wenigen Grosskonzernen, womit wir wieder beim hohen Preis wären.
Für Kleinanwendungen (z.B. Camcorder, Digi-Foto, backup Anwendungen) werden sich Li-Batterien aber durchsetzen bzw. haben sich schon durchgesetzt. Seitdem ich Li-Batterien verwende spare ich eine Haufen Ladegeräte, fortwährend leere oder halbleere Akkus, die über kurz oder lang immer Kapazitätsprobleme haben. Ausserdem sind kleine AA Li Batterien nicht leer, wenn das Digi-Foto nicht mehr geht, im Spielzueg der Kinder halten die noch mindestens einige Monate!
Beispiel: Ich habe vor circa 5 Monaten 2 AA Li Batterien aus dem Digi-Foto in ein motorbetriebenes Kinderspielzueg (einen Musik abspielenden und fahrenden Plastikfrosch) eingesetzt, das Teil plärrt und fährt immer noch!
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Re: Wie man einen Akku richtig voll kriegt
an mir hat die Akku-Industrie schon einiges verdient
Eneloops, 5er Packs AA, davon mag jeder der kleinen zwei (ausgenommen der 213, der nimmt 2x Monozelle). Der Ladestrom von µTek ist auf NiCd Zellen optimiert die damals so um die 600mA/h hatten, also bezogen auf die heutigen Kapazitäten ausgesprochen niedrig. Dauerladen vermeide ich grundsätzlich, sie messen hier und da mal was und wenn Laden gefordert wird kommen sie eine Nacht + den Tag danach bis zum Abend an die Steckdose. Funktioniert großartig.
Tek 213 bekam 2 Stück NiMh Monozelle (D), vom Lidl. Bei den Preisen ist nicht so wichtig wie lange die halten, aber es läuft - und läuft ....
Der kleine DSO rechts hat Bleizellen drin, die erlauben so ziemlich alles.
Ich hab meinen Tek 323 mit einem Satz Babyzellen NiMH von VARTA, richtig teuer bestückt. Auch das läuft und läuft ...
Zusammengefasst: Wenn man tiefentladen und Dauerladung vermeidet leben Akkus lange. Wenn man welche hat wo ein 4er Pack 3 Euro kostet und die halten dann einen Monat weniger ist das immernoch günstiger als Markenware. Mache ein jeder wie er wolle.
lG Martin

Eneloops, 5er Packs AA, davon mag jeder der kleinen zwei (ausgenommen der 213, der nimmt 2x Monozelle). Der Ladestrom von µTek ist auf NiCd Zellen optimiert die damals so um die 600mA/h hatten, also bezogen auf die heutigen Kapazitäten ausgesprochen niedrig. Dauerladen vermeide ich grundsätzlich, sie messen hier und da mal was und wenn Laden gefordert wird kommen sie eine Nacht + den Tag danach bis zum Abend an die Steckdose. Funktioniert großartig.
Tek 213 bekam 2 Stück NiMh Monozelle (D), vom Lidl. Bei den Preisen ist nicht so wichtig wie lange die halten, aber es läuft - und läuft ....

Der kleine DSO rechts hat Bleizellen drin, die erlauben so ziemlich alles.
Ich hab meinen Tek 323 mit einem Satz Babyzellen NiMH von VARTA, richtig teuer bestückt. Auch das läuft und läuft ...
Zusammengefasst: Wenn man tiefentladen und Dauerladung vermeidet leben Akkus lange. Wenn man welche hat wo ein 4er Pack 3 Euro kostet und die halten dann einen Monat weniger ist das immernoch günstiger als Markenware. Mache ein jeder wie er wolle.
lG Martin
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