Der Test ist abgeschlossen, die 100h erreicht. Das erste Bild zeigt den Saphir in fabrikneuem Zustand.
nach 50h ist bereits ein deutlicher Verschleiß erkennbar. Vergleicht man das Foto mit dem Saphir der 36h auf der NOS Stereoplatte lief, so zeigt sich im Verhältnis doch ein signifikant höherer Verschleiß als mit den alten, ungereingten Platten aus den 50er und 60er Jahren. Ich führe das darauf zurück, dass es in erster Linie nicht das Vinyl ist das die Nadel abschleift, sondern der Dreck der in der Rille steckt.
Die Bilder nach 100h Betrieb muss ich erläutern. Bild 100h/1 zeigt die Nadel in der gleichen Schärfenebe wie bei den Bildern im Neuzustand und nach 50h.
Man sieht, dass auf der Verschleißseite praktisch nichts zu erkennen ist. Das liegt daran, dass hier eben tatsächlich nichts mehr ist, das man abbilden könnte. Die Focusebene liegt praktisch im freien Raum.
Bild 100h/2 wurde auf die Verschleißgrenze fokusiert, die durch das verloren gegangene Material jetzt logischerweise höher liegt. Deshalb wird die gegenüberliegende Seite nun unscharf abgebildet.
Das Bild hat mich doch erschreckt. Der verschleiß erscheint mir doch extrem.
Vor allem irritiert mich der kugelförmige Ausbruch. Könnte das evtl. auch ein Lunker im Stein sein der durch das Abschleifen geöffnet wurde? Erstaunlich auch, dass der Ver*(F)* so weit nach oben von der Spitze weg reicht.
Ist das durch den größeren Flankenwinkel der Monoplatten zu erklären?
Der Verschleiß fand praktisch ausschließlich auf der Seite der Nadel statt die der Innenflanke der Rille anliegt. Ist das normal? Haben moderne Plattenspieler deshalb die Antiskatingenrichtung die dien Tonarm nach aussen zieht oder spielt das bei Monoplatten und Mono-Tonabnehmern keine Rolle?
Der abschließende Hörtest ergab dennoch immer noch keinen, für mich wahrnehmbaren, Unterschied zwischen dem verschlissenen und einem neuen Saphir.
Man liest ja immer wieder, dass es große klangliche Unterschiede zwischen Originalnadeln und Nachbauten gibt. Wie ist das zu erklären, wenn selbst so gravierende Abweichungen von der idealen Geometrie, wie es bei der Testnadel der Fall ist, immer noch keine, für mich wahrnehmbare, Klangverschlechterung nach sich ziehen. So schlecht kann eine Nadel ja gar nicht geschliffen sein. Ich würde ja an meinem Gehör zweifeln, wenn der Blindversuch bei meiner schwester kein weitgehend übereinstimmendes Ergebnis gebracht hätte. Ist vielleicht bei der Beurteilung klangbestimmender Komponenten mitunter doch sehr viel Einbildung dabei?
Welche Schlüsse kann man aus dem Test ziehen?
- der Verschleiß der Plattennadel ist bei alten, ungereinigten Platten deutlich höher als bei neuwertigen Scheiben
- die Lebensdauer würde ich bei ca. 50h ansetzen und wäre damit bedeutend geringer als gemeinhin angenommen.
- eine Platte kann man auch auf alten Plattenspielern mehrere 100x abspielen bevor hörbarer Klangverlust eintritt.
Ich würde mich freuen, wenn sich hier noch eine lebhafte Diskussion ergeben würde.
Danke an alle die den Bericht mitverfolgt haben.
Gruß,
Achim
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