Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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eabc
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von eabc »

Ich würde den 100er als Siebelko lassen, es sollte aber einer sein, der seine Kapazität mit ca. - 10/+ 40 % einhält und nicht gerade 5 oder mehr mA Reststrom zieht und nach einer Stude heiß wird.
Ich lasse grundzätzlich alle Hochvoltelkos drinn, die den aufgedruckten Kapazitätswert mit ca. -10 %/+30 % ihrer Toleranz einhallten und ein Reststrom auch noch nach Stunden des spielbetriebes ca. 1 - 3 mA Reststrom ziehen, bin da bei ca. 500 Stck. gemessenen Exemplaren selbst nach 20 Jahren des Folgebetriebes noch nicht einmal entäuscht worden.
Kleinspannungselkos in Röhrenradios aber wechsele ich immer und ein Zwischenprüfung der ausgebauten ergab das ca. 60 % davon Kapazitätveränderungen von ca. -40/+ 100% aufwiesen.
M.f.G.
harry

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radio-volker
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Guck mal nach, ob deine Schaltnetzteilelkos ggf. schon Low ESR sind, dann halten die auch ziemlich lange und sind auch meistens für 105Grad. das mit dem Siebelko kannst du machen, wie du willst, es ist dein Radio.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von osgood »

eabc hat geschrieben: Kleinspannungselkos in Röhrenradios aber wechsele ich immer und ein Zwischenprüfung der ausgebauten ergab das ca. 60 % davon Kapazitätveränderungen von ca. -40/+ 100% aufwiesen.
Habe ich auch so bei meiner letzten Restauration erlebt. Die beiden Kathodenelkos meines Meersburg 11 z. B. hatten statt der originalen 100 uF einmal 47 und einmal 235 uF. Der Ratioelko hatte statt 5 originaler 7,7 uF und einen Innenwiderstand von nur noch ca. 20 MOhm.

Demgegenüber laufen in vielen Radios, auch im Saba, die Becherelkos noch oft ohne Probleme und haben gute Werte.

Gruß

Helmut
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von millereffect »

Hallo Volker, Helmut und Jürgen und wer mir sonst noch antwortete.

Ich bin wirklich begeistert über eure Fachkenntnis und Erfahrung. Es ist wirklich toll!

Ich habe an sich das mit den Keramikelementen ("Zementbunker") nicht verstanden, um die Spannung ein paar Volt herunter zu bekommen. Könnte mir das nochmal jemand erklären, auch wo ich die her bekomme? Sind das eigentlich Drosseln?

Ich habe mir heute erstmal eine Liste alles Kondis gemacht, die aus Papier sind und deren Werte notiert. Nun werde ich mir diese suchen zusammen mit einem geeigneten Stecker-Fassungsersatz. Die Röhrenkondis und die Scheibenkondis müssen aber nicht ersetzt werden oder?

Mir fällt noch ein, dass das magische Auge schon eine Weile lang nicht mehr dolle leuchtete. Hat das evtl. auch mit taupen Kondis zu tun?

Ok, dass wars erstmal soweit.

Vielen Dank nochmal,
Mario
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von Welle26 »

Hallo Mario,

wenn hier im Forum jemand über "Zementbunker" schreibt, sind immer keramische Hochlastwiderstände gemeint.
Diese bekommst Du bei fast jedem gut sortierten Elektronikhandel von 5-17W oder gar mehr.

Die keramischen Kondensatoren ("Röhren" und "Scheiben") sind meist in Ordnung, aber auch dafür keine Garantie mehr. In über 90% der Fälle kann man sie aber ruhig drin lassen.

Das magische Auge ist vermutlich einfach nur verbraucht - da helfen auch keine neuen Kondensatoren.
Entweder tauscht du das Auge aus oder erhöhst die Schirmspannung, was allerdings recht umstritten ist.

Viele Grüße
Max
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Joo, die Anzeige wird wohl verbraucht sein und muss er wohl ersetzen. Aufpassen mit russischen Ersatztypen, die leuchten zwar sehr schön am Anfang aber verbrauchen sich relativ schnell aufgrund der verwendeten Leuchtschichtchemie.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo Mario,

das mit dem 100µF Elko hatte ich schlicht überlesen-sorry. Trotzdem ist es nicht verkehrt, wenn man die Hintergründe einer solchen Dimensionierung kennt-man lernt ja nie aus.

Zu den Kondensatoren kann ich aus meiner Erfahrung mit dem REMA 2001 sagen, dass nur die Papierkondensatoren defekt sind. Die verwendete Teervergussmasse ist alterbedingt porös und der Kondensator hat Nässe gezogen. Deshalb wird ein solcher Kondensator "niederohmig" und blockt Gleichspannung nicht mehr richtig ab. Wenn z.B. der C 79 (vor dem G1 der EL 84) "undicht" geworden ist, liegt z.T. die Anodenspannung der Triodensystems der EABC 80 am G1 an. Dies verschiebt den Arbeitspunkt der Endröhre so, dass der Ausgangsübertrager durchbrennen kann. Dann wird es mit einer Reparatur schwierig, den solche AÜs sind sehr rar und Ersatztypen sehr teuer.

Kondensatoren kannst Du übrigens bei "www.antikradio-restored.de" bestellen. Mit Röhren habe ich bei "www.m-ware.de" in Leipzig sehr gute Erfahrungen gemacht. Dort gibt es die EM 84 zu akzeptablen Preisen.

Beste Grüße
Jürgen
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von rettigsmerb »

Welle26 hat geschrieben:Hallo Mario,

wenn hier im Forum jemand über "Zementbunker" schreibt, sind immer keramische Hochlastwiderstände gemeint.
Diese bekommst Du bei fast jedem gut sortierten Elektronikhandel von 5-17W oder gar mehr.

[...]
Viele Grüße
Max
...oder bei mir. Aus Ladenauflösung viele NOS-Teile vorrätig... :wink:
millereffect
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von millereffect »

rettigsmerb hat geschrieben:
Welle26 hat geschrieben:Hallo Mario,

wenn hier im Forum jemand über "Zementbunker" schreibt, sind immer keramische Hochlastwiderstände gemeint.
Diese bekommst Du bei fast jedem gut sortierten Elektronikhandel von 5-17W oder gar mehr.

[...]
Viele Grüße
Max
...oder bei mir. Aus Ladenauflösung viele NOS-Teile vorrätig... :wink:
Ja, ich würde noch 2 oder mehr 9-polige Röhrenfassungen suchen. Wären die auch vorrätig?

Eine EM84 würde ich auch gern nehmen.

Danke,
Mario
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Röhrenfassungen (auch in Keramik) und auch 9-polige Stecker dazu habe ich auch, wenn du die nicht in D bekommst. Die stammen aus TEK Ausbau (danke nochmals an Matt) oder von der Us-Army. Unverwüstliche Ware.
Bei Bedarf melde dich.
EM84 würde ich NOS nehmen, kostet mehr, hält aber 10 mal länger. :idea:
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von millereffect »

Hallo nochmal an alle Interessierten.

Ich habe mein Rema ja erfolgreich auffrischen können und es spielt seitdem wieder fantastisch.

Leider gibt es einen kleinen Wermutstropfen.

Hauptsächlich nutze ich den Tonbandeingang für eine externe Audioquelle. Wenn ich aber das Radio ab und zu nutze, dann habe ich ein geringes Brummen im Lautsprecher und hinzu kommt, dass das Audiosignal mal lauter und mal leiser wird, erst nach längerer Zeit, aber dann öfter aber in variierenden Abständen. Also betrifft es nur das Radio und nicht die Endstufe. Demnach muss die Ursache ja irgendwo vor dem Audioquellenschalter, also irgendwo im Tuner liegen. Ist das ein bekanntes Problem für Röhrenradios? Hat jemand eine Idee?

Vielen Dank schon mal!
Mario
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Re: Rema 2001 spielt nicht mehr, leider.....

Beitrag von Hotte »

millereffect hat geschrieben:Demnach muss die Ursache ja irgendwo vor dem Audioquellenschalter, also irgendwo im Tuner liegen. Ist das ein bekanntes Problem für Röhrenradios? Hat jemand eine Idee?
Ich denke das der Fehler in dem von Dir genannten Audioquellenschalter (interessante Wortkonstruktion :wink: ) liegt. Das kannst Du ganz einfach testen. Wenn das Radio das nächste mal leiser wird schaltest Du einfach mal auf TA und dann wieder auf UKW. Zur Not mehrmals. Spielt das Radio dann wieder eine Zeit normal, liegt der Fehler an den Kontakten des Tastensatzes. Dann gilt es diese gründlich zu reinigen.

Gruß... Hotte
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