OP-Verstärker mit dem NE5534

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Bernhard W
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Re: OP-Verstärker mit dem NE5534

Beitrag von Bernhard W »

Von diesen Verstärker halte ich überhaupt nichts.
Das fängt schon damit an, dass die Versorgungsspannung des IC1 (TL071) mit zwei 18-V-Z-Dioden erzeugt wird.
Die Spannung kann durchaus 38 V erreichen.
Dabei ist die Funktion des TL071 nur bis 30 V spezifiziert, bis 36 V wird er nicht zerstört.

Außerdem sind beim TL071 die Anschlüsse Vcc- (4) und Vcc+ (7) vertauscht.

Der Ruhestrom durch Q1 und Q2 wird durch Q3 und Q4 unkontrolliert und ungeregelt verstärkt. Q3 und Q4 werden wahrscheinlich zerstört.

Vermutlich müssen R9 und R12 zwischen Emitter und Basis geschaltet werden statt in Reihe zur Basis. Dann arbeitet die Endstufe aber ohne Ruhestrom.

-> nach diesem Schaltbild kann die Schaltung nicht funktionieren.

Mein Tipp: Schaltung vergessen
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captain.confusion
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Re: OP-Verstärker mit dem NE5534

Beitrag von captain.confusion »

Hallo,

kein Maibaumfest und Regenwetter, was liegt da näher, als ein wenig zu basteln.

Gestern hatte ich schon ein Netzteil begonnen, das wurde dann heute auch fertig.
+-15 V mit ordentlich Kapazität :D :D
netzteil-klein.jpg
Dann habe ich mir Gedanken gemacht wie man sich die Bastelei einfach machen könnte.
Da kam mir die Idee, dass man ja Module für den Kosmos-Kasten machen könnte. Das habe ich dann auch gemacht.
kosmos-klein.jpg
Links seht ihr das NE5534 Modul mit Lautstärkepoti. Wenn man genau hinschaut sieht man rechts neben dem IC noch zwei Pins. Da kann man einen Kondensator reistecken und so C2 schnell anpassen.
Das rechte Modul ist die Gegenkopplung die in in einem gewissen Maß einstellbar gemacht habe, außerdem ist da noch das Boucherot-Glied.

Das Transistormodul existiert auch schon in meinem Kopf, da mache ich mich die Tage mal dran.

Noch einen schönen Restfeiertag
Frank
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captain.confusion
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Re: OP-Verstärker mit dem NE5534

Beitrag von captain.confusion »

Hallo,

nachdem ich mir noch ein "Transistormodul" gebaut hatte, ging es heute an die ersten Tests.
Sagen wir mal "naja".
So zuerst habe ich ein Päarchen BD241/242 verwendet. Das funktionierte auf Anhieb prima. Auch bei kleinen Aussteuerungen ist der Sinus immer sauber, ziemlich unabhängig von der Frequenz. Die Gegenkopplung lässt sich einstellen, nicht koppelt oder pfeift.
Nachteil: Der Verstärker ist relativ unempfindlich. Bei einem Eingangssignal von 1 V ss. kommen je nach Einstellung der Gegenkopplung gerade mal 2 Watt Sinus raus. Das ist etwas schwach.
Die Linearität lässt zu wünschen übrig. Bereits ab 9 kHz geht es langsam bergab. Ein Nachregeln der Gegenkopplung verbessert dies minimal. Ein Verkleinern von C2 ändert nichts. Selbst mit nur 5 pf ändert sich nur minimal was.
Die maximale Ausgangsleistung habe ich nicht getestet, da die Transistoren nicht auf einem Kühlblech montiert sind.

Dann habe ich mir gedacht, dass man die höhere Verstärkung eines Päarchens BD139/140 zunutze zu machen könnte.
Also auf das Transistormodul montiert und los geht es. Die Gegenkopplung war in Grundstellung, also 4,7 k / 2,2 k.
Kurz nach dem Einschalten fing der Verstärker wild zu schwingen an, ein Nachregeln der Gegenkopplung brachte nichts, bis ich mich versehen hatte rauchte der BD140 im PNP-Zweig der Endstufe qualmend ab. Das Abschalten des Netzteils konnte dessen Tot auch nicht mehr verhindern.

Das ist jetzt erstmal genug für heute. Momentan bin ich nicht sonderlich überzeugt.

Hat jemand eine Idee, warum es mit den BD139/140 so wild geschwungen hat? Brauche ich mehr Gegenkopplung? Soll ich die Gegenkopplung mal weglassen?

Viele Grüße
Frank
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