Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Bernhard W
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Bernhard W »

So schlecht sieht das gar nicht aus ;-)

ECH11 Triode ist der HF-Oszillator. An der Anode liegt die Oszillatorspannung mit hoher Amplitude. Evtl. misst das Messgerät hier etwas falsch.
Wenn Sender noch teilweise hörbar sind, scheint der Oszillator aber zu funktionieren.

EBF11 Anode: Hier ist 188 V auffallend niedrig.
Mit Regelspannung = 0 V ist die Stromaufnahme zwar höher, sollte aber 10 mA nicht überschreiten, d. h. an der Anode müsste trotzdem etwas über 200 V anliegen. (max. 20 V über R72)
Welche Spannung steht an g2? (soll: 75 V bei FM)
Welche Spannung steht über R72? (soll: 5,6 mA · 2 kΩ = 11,2 V)
Sind C22, C62, C58, C57 und C34 in Ordnung?
Welche Werte haben R94, R92, R80 und R72?
An C34 müsste auch eine negative Gleichspannung liegen. Wie groß ist die?
Hast du eine zweite EBF11 zum Austausch/Vergleich?

Bernhard
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Carle
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Carle »

Über R72 fallen 40V ab.
Spannung an g2 ist 91 V bei FM
An c34 stehen erstaunlicherwise +218V an.
R94 R92 R80 R72 entsprechen den Werten des Schaltplans, die Cs guck ich gleich.

Ich habe noch einen Adaptersockel mit EBF80. Mit der Sind es 184 V Anodenspannung und 66 V an g2.
Die 40V über R72 bleiben.

Nachtrag---die Cs sind i.O.
Bernhard W
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Bernhard W »

Carle hat geschrieben:Über R72 fallen 40V ab.
Spannung an g2 ist 91 V bei FM
An c34 stehen erstaunlicherwise +218V an.
R94 R92 R80 R72 entsprechen den Werten des Schaltplans, die Cs guck ich gleich.

Ich habe noch einen Adaptersockel mit EBF80. Mit der Sind es 184 V Anodenspannung und 66 V an g2.
Die 40V über R72 bleiben.

Nachtrag---die Cs sind i.O.
218 V über C34 darf nicht sein.
Im Schaltplan
- der untere Anschluss liegt an Masse,
- der der obere Anschluss wird über D2 (Demodulator-Diode) geklemmt, die Spannung kann nur negativ werden. Die Spannung wird durch das ZF-Filter 8 erzeugt.
Als Spannung würde ich am oberen Anschluss erwarten:
- ohne Empfang 0...-2 V
- bei sehr starkem Sender: grob um -20 V.

Ist ein Anschluss des C34 an die positive Versorgung angeschlossen, statt an Masse?

Gibt es einen Kurzschluss zwischen den Anoden der Pentode und D2, z. B. im Bereich des Filters 8?
Dann würde zusätzlich Strom fließen durch R84 (1 mA), das Lautstärkepoti 10 (0,2 mA), R96 (0,1 mA) und vor allem durch D2 (5 mA?).
AM-Demodulation mit D2 klappt dann selbstverständlich nicht mehr.
Außerdem gelangt dann Brummspannung über R72 auf das Lautstärkepoti, was das "Motorboating" auslösen könnte.

Bernhard
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Carle
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Carle »

Also ich messe an jedem Anschluss des Filters 8 181V .
Kann aber bis jetzt keinen Fehler in der Verdrahtung ausmachen.
Also an D2 auch 181V.Ist ja direkt verbunden.

Eben mal Filter 8 ausgebaut. Nichts auffällig.

Nachtrag Filter 8 wieder drin, Problem weg. Keine Ahnung wo der Schluss war. Alles nochmal 'abgeklopft' .
Kommt scheinbar auch nicht wieder.
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eabc
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von eabc »

Carl, es sollte schon Sicht,- oder messbar sein, wenn die Anodenspannung auch an Sekundär Filterkreis anliegt, entweder kreuzen sich die Drahtanschlüsse oder übereinander liegende Spulen haben galvanischen Kontakt zueinander.
Zuletzt geändert von eabc am Mo Feb 07, 2022 19:24, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von paulchen »

Denke mal das weiß er selber.
Lies Dir mal die vorderen 3 Beiträge durch.

paulchen
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von eabc »

paulchen, ich beziehe mich auf diese Zeilen, @....Also ich messe an jedem Anschluss des Filters 8 181V Also an D2 auch 181V.

Ps, habe meinen Beitrag angepasst
Zuletzt geändert von eabc am Mo Feb 07, 2022 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von paulchen »

Schon richtig, und er sucht doch schon die Ursache. Das die da nicht hingehören hatten ja Berhard und Carl bereits festgestellt.
Hätte da auch noch ne Idee, halte es aber inzwischen seit langer Zeit hier so, dass zu viele Köche (hier Hinweise) den Brei (die Suche) meistens erschweren.

paulchen
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Carle »

Das ist mir ja auch unklar wo das herkam. Am Filter war alles i.O. Keine Berührungen. Also wieder in den Becher und angelötet.
Weg.Ich habe ja nun mehrere Stunden gesucht, mit Taschenlampe und Lupe zum Teil. Trenntrafo ran und überall mit nem Kunststoffstab gestupst und gewackelt. Das Geblubber war stehts konstant. Die Anschlüsse hatten vor dem Ausbau definitiv keinen Kontakt. Zumindest nicht sichtbar. Aber jetzt ist alles i.O. und das Gerät spielt sauber.Die Sannungen stimmen jetzt auch und man empfängt mit angepasstem Ringdipol sogar ordentlich Sender auf UKW. Flanengleichrichter hat irgendwie etwas. Da macht Sender einstellen noch Spaß. Ist wie Fahren mit Schaltung und zwischenkuppeln. :D
Ich möchte mich herzlich für die Hilfe bedanken. Gerade bei Bernhard, aber auch bei allen anderen.
Da hab ich als Starkstromer wieder richtig dazugelernt was Fehlersuche betrifft.

Grüße und Euch allen einen schönen Abend! Und nochmals vielen Dank.
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von eabc »

Moin Carl,
auch wenn die Ungewissheit bleibt, trotzdem meinen Glückwunsch zur momentan fehlerfreien Funktion des Radios. :super:
M.f.G.
harry

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Bernhard W
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Re: Sachsenwerk Siesta Blubbert/Motorboating

Beitrag von Bernhard W »

Schön, wenn das Radio wieder läuft, Carle.

Fallls das nochmal auftritt weißt du ja, wo du suchen musst.

Glücklicherweise können die Dioden in der EBF11 nicht viel Strom führen, so blieb der Fehler ohne weitere Folgen. R72 und der dünne Draht der Filterspulen blieben ganz.
Maximal 0,8 mA sind eigentlich zulässig, mit Starkstrom hat das tatsächlich nichts zu tun.

Viel Spaß damit, Bernhard