paulchen hat geschrieben:Es ist immer wieder die Frage, wo schalte ich den Widerstand hin.
Ob der Widerstand vor oder hinter dem Gleichrichter ist, spielt doch eigentlich keine Rolle (ok, bis auf die Diodenkapazitäten ...). Der Strom ist betragsmäßig derselbe. Hauptsache, Rs ist noch vor dem Ladekondensator.
Ups... Da habe ich danebengelegen. 250 V ist natürlich der maximal zulässige Effektivwert. Gut, dass alle hier so gut aufpassen. Aber... 250 V eff reichen trotzdem nicht aus, wie folgende Rechenbeispiele zeigen:
Der Netztrafo dieses Radios hat primär (in Stellung 240 V) 835 Windungen, sekundär 870 Windungen. Bei 230 V Netzspannung liefert er (bevor nach Anheizen der Röhren der Anodenstrom einsetzt) also knapp 240 V, das wäre noch in Ordnung. Nun ist die Netzspannung aber mit einer Toleranz von +/- 10 % behaftet, kann also maximal 253 Volt betragen. Dann ist die Sekundärspannung knapp 264 V und somit zu hoch für den Gleichrichter.
Noch schlimmer wird es, wenn der Netzspannungswähler auf 220 V eingestellt ist. Dann hat die Primärwicklung nur 765 Windungen. Die Sekundärspannung liegt also bei 230 V Netzspannung schon bei fast 262 V, bei 253 V Netzspannung sogar bei knapp 288 V.
Gemäß Datenblatt beträgt die maximal zulässige Sperrspannung der B250... Gleichrichter üblicherweise 600 V. Wie oben berechnet, beträgt in Schaltstellung 240 V und bei 230 V Netzspannung die Sekundärspannung des Netztrafos knapp 240 V. Das entspricht einem Spitzenwert von fast 340 V. Auf diesen Wert (abzüglich ca. 1,4 V Spannungsabfall am Gleichrichter) lädt sich also der Ladeelko auf, bevor die Röhren angeheizt sind und die Anodenstromaufnahme einsetzt. Bei jedem Spannungsmaximum der Eingangswechselspannung liegen an den Gleichrichterdioden, die gerade sperren, also fast 680 V! (Bei Schaltstellung 220 V und 253 V Netzspannung wären es sogar über 800 V.)
Es mag vielleicht sein, dass die alten Selengleichrichter so etwas tolerieren. Aber einen Siliziumgleichrichter spannungsmäßig derart zu überlasten, da habe ich schon Bedenken. Deshalb baue ich, wenn ich an dieser Stelle Siliziumgleichrichter verwende, solche mit B380... oder B500... ein, die nur wenige Cent mehr kosten. Oder vier einzelne Dioden 1N4007, die vertragen 1000 V.
röhrenradiofreak hat geschrieben:Bei jedem Spannungsmaximum der Eingangswechselspannung liegen an den Gleichrichterdioden, die gerade sperren, also fast 680 V!
Für einen Einweg-, Zweiweg- oder Delon-Gleichrichter stimmt das, bei denen ist die maximale Sperrspannung gleich der doppelten Ausgangsgleichspannung.
Beim hier verwendeten Brückengleichrichter liegt an den Dioden jedoch nur maximal die Ausgangsgleichspannung an, also 340 V.
Stimmt, schon wieder ein Denkfehler meinerseits. Ich hatte tatsächlich einen Zweiweggleichrichter betrachtet.
Aber meine Ausführungen zur Wechselspannung an der Sekundärseite des Trafos stimmen und somit ist die Spannungsfestigkeit eines B250... Gleichrichters zu knapp.
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
So,nun habe ich auch den Gleichrichter B250Cxx gegen einen B380C1000/1500 getauscht.Auch die schallwand habe ich an den seiten mit schaumstoff unterlegt,nun scheint die sache IO zu sein,ich höre jedenfalls keine störenden geräusche mehr.
Bezügl. des Gleichrichters hätte ich noch die Frage:kann ich diesen in einem flachgleichrichter(alter Selengleichr.)verstecken oder muss er Frei stehen?
So warm wird der nicht mehr und das Metallgehäuse leitet auch noch eine gernige Menge Wärme ab.
Wenn du einen Flachgleichrichter hast kannst du da auch 4 1N4007 Dioden einbauen. Da sieht man von außen so gut wie nichts vom Umbau. Einzig der Vorwiderstand ist sichtbar und sollte Frei stehen. Also nicht irgendwo reinbauen, anbauen ist aber OK.
Bei einem Selen Säulengleichrichter kann man die kleinen runden Gleichrichter nehmen. Ich habe seinweseit mal den Vorwiderstand mit Wärmelaitkleber von innen in den Gleichrichter geklebt. Die Abwärme wurde dann übers Gehäuse abgeleitet. Sieht gut aus und funktioniert auch so.
Nachdem nun alle Arbeiten an diesem Gerät erledigt sind,bedanke ich mich bei allen mithelfenden und wünsche allen weiterhin viel Freude mit den Röhrenradios.