Schalter und Knöpfe reinigen

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Dudeldidi
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Dudeldidi »

:)

Schumi hat natürlich recht.
Aber es zeigt, daß auch wortreich formulierte Texte durchaus mißverstanden werden können.


Also:
Keine Kleinteile in der Lauge kochen.
Und schon gar nicht in der Mikrowelle.
Nur mit dem erwähnten Mikrofasertuch in die Lauge (vorsicht, heiß) tunken und dann rubbeln.

Die Mikrofasertücher haben schon für sich allein eine hohe Reinigungswirkung.
Zusammen mit der Lauge ist das aber unschlagbar.

Im Gegensatz zu der Kernseife bezieht die Waschmittellauge einen großen Teil ihrer Reinigungskraft aus der Wirkung der enthaltenen Enzyme, die ihrerseits zur vollen Entfaltung etwas Temperatur benötigen.
Mutti weiß schon, weshalb sie die Socken nicht kalt wäscht.

Und auch im Gegensatz zu Lösemitteln wie Isopropanol, Aceton oder auch Waschbenzin.
Die funktionieren auch kalt. Und da wegen der hohen Flüchtigkeit sogar besser.

Es sollte wirklich auch Vollwaschmittel sein, weil in diversen Fein-, Bunt- oder Wollwaschmitteln bestimmte Zugaben fehlen, um ein Gewebe oder dessen Farbe partiell zu schonen.

Vollwaschmittel ist quasi der Breitbänder der Audiowäscher...
Grüße vom Dietrich
klausw
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von klausw »

Schumi hat geschrieben: Klaus, Du sollst nicht die Knöpfe garen, sondern nur die Mischung aufkochen, bevor Du sie verwendest :mrgreen:
Dudeldidi hat geschrieben: ...und in der Mikrowelle kurz aufkochen.
Die Marke ist egal; Hauptsache Vollwaschmittel.
Dann Mikrofasertuch um Finger wickeln, tunken und reiben.
Ihr werdet Euch wundern, was da alles mit abgeht.

ok. :mrgreen: , aber ich dachte mir: bevor ich meine Flossen, wenn auch nur kurz mit Microfasertuch, in die aufgekochte Lauge stecke, dann lieber die Knöpfe... :mrgreen:

Nein, aber im Ernst: nach der Klarstellung von dudeldidi >>> begriffen.

k.

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Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
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drahtfunk
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von drahtfunk »

Hallo,

Farbe jedweder Art läßt sich im Wasserbad lösen. Kritisch sind nur 2K-Lacke.
Temperatur etwa 60-70°C und ein Spritzer Spülmittel. Nach kurzer Zeit läßt sich die Farbe i.d.R. mit einem Hölzchen (Zahnstocher oder Eisspatel) abschieben. Bakelit nicht zu lange im Wasser liegen lassen.
Kratzen mit Metallwerkzeugen tunlichst vermeiden, die Kratzer sind erst bei abgetrocknetem Teil sichtbar.

Scharfe Reiniger lösen das Bakelit an.

Gruß drahtfunk
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Erik
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Erik »

Willi H 411 hat geschrieben:@ Rocco

Ich hatte da mal vor sehr vielen Jahren was von Wasserstoffperoxid (oder wie das heißt) gehört, mit dem man Sachen aufhellen kann.
Das würde ich nicht machen, es macht den Kunststoff spröde. Die Wasserstoffblondinen hatten auch irgendwann alle kaputte Haare und juckende Kopfhaut usw usw.
- Ja, der Heesters, das hat er nun davon, von seiner Raucherei... -
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Vam-Bier »

Liebe Hobbyfreunde ! Mit dem Reinigen der Bedienknöpfe habe ich mit dem Geschirrspüler sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Madenschrauben samt Muttern entfernen und dann die Knöpfe in das Besteckkörbchen legen.Sie werden wie neu. Gruß Ulli aus Dresden.
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von GeorgK »

Schumi hat geschrieben:
PL504 hat geschrieben:Mit "Sidol Kunststoffreiniger" (blaue Plaste-Sprühflasche) habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit Zahnbürste bewaffnet, eingepinselt, kurz einwirken lassen und dann abschrubben. Gebißtasten gehen damit natürlich auch sehr gut zu reinigen (Mikrofaserlappen).
Vergangene Woche hatte ich aus versehen die besagte Kunststoffreiniger Flasche verwendet, geht Super sauber, aber.... alle Knöpfe stumpf und Matt.
Nix mehr zu machen. :|

Bild

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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Schumi »

GeorgK hat geschrieben: Vergangene Woche hatte ich aus versehen die besagte Kunststoffreiniger Flasche verwendet, geht Super sauber, aber.... alle Knöpfe stumpf und Matt.
Nix mehr zu machen. :|
Genau so ist es, Georg. Weiter vorne im Thread auf Seite 1 steht's schon lange geschrieben. Ich markiere nachstehend nochmals wichtige Aussagen durch Unterstreichungen:

Die braunen Bedienknöpfe (Bakelit) vertragen keinen scharfen Reiniger, kein Ultraschallbad und auch keine Spülmaschine, sie werden stumpf/matt !!!!! Für alle, die nicht ganz verstanden haben, warum: "Stumpf" oder "matt" heißt, daß die in der Pressform glatt gebackene Bakelitoberfläche aufhört zu glänzen, weil sie durch scharfe Reiniger zerstört wird :wink:

Für Bakelitknöpfe sollte man auf die schonende Methode mit Spüliwasser und Zahnbürste ausweichen, Masochisten können meinetwegen gerne ihre Knöpfe weiterhin mit allen möglichen Säuren oder Heißwasserstrahlern mattieren, nicht mein Problem. Weiße Kunststofftasten und -knöpfe dagegen kann man mit diesen Reinigern oder in der Spülmaschine behandeln, ohne daß diese stumpf werden.

Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder ?
Gruß
Schumi

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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Schumi »

@PL504: Glück gehabt, manche Knöpfe nehmen einem die Behandlung mit scharfen Mitteln übel und sind danach dauerhaft matt. Das Ergebnis hängt aber auch mit dem Alterungszustand des Materials zusammen.
Gruß
Schumi

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paulchen
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von paulchen »

Na ja, wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht... :wink:
Sorry Jungs, aber das eine ist Bakelit und das andere Kunststoff. Letzterer "blutet" bei dieser Behandlung nicht aus.

Mein Tip, der auch schon viel weiter vorn geschrieben wurde - wenn man das Material der Knöpfe nicht kennt, sollte man immer mit Sorgfalt reinigen. Wenn man erst leidvolle Erfahrungen machen muß und den Mehraufwand hat, die Knöpfe wieder "zum Leben zu erwecken", wird man vorsichtiger...

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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Bosk Veld »

In einigen Beiträgen im rm.org steht, daß man Bakelit (manchmal) schleifen und wieder glanzpolieren könne. Einen Versuch wäre es wert.
http://www.radiomuseum.org/forum/bakelit_polieren.html
http://www.radiomuseum.org/forum/bakeli ... ieren.html
http://www.radiomuseum.org/forum/bakeli ... kelit.html (ab dem 5. Beitrag des Threads)

Gruß, Frank
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paulchen
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von paulchen »

Wer vergleicht hier Äpfel mit Birnen :?:
Na wie ich oben schon geschrieben habe.
Die Knöpfe beim Erfurt 2 sind aus Kunststoff und nicht aus Backelit.
Davon ausgehend, daß wir von den selben reden...

Bild


Im Bakelit werden die Harze und Öle aus dem Material "gewaschen" mit scharfen Reiniger. Dies ist mit den genannten Reinigern bei Kunststoff nicht möglich.

Und da sich weiter oben über Backelit unterhalten wurde, mein Kommentar.

paulchen
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von paulchen »

Aber mal davon abgesehen: Bakelit = Kunststoff. ;)
Warum wußte ich, daß dies kommt :wink: ?

paulchen
Ralf
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Ralf »

GeorgK hat geschrieben:Vergangene Woche hatte ich aus versehen die besagte Kunststoffreiniger Flasche verwendet, geht Super sauber, aber.... alle Knöpfe stumpf und Matt.
Nix mehr zu machen. :|
In dem Fall einfach mit feinster Stahlwolle die Knöpfe etwas sauber scheuern und anschließend mit schwacher Schellack-Politur ein oder zwei mal drüber polieren, dann sehen sie hinterher aus wie neu.

:wink:
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von Vam-Bier »

Liebe Hobbyfreunde ! Ich habe ebenfalls gute Erfahrungen mit Reinigen von Knöpfen im Geschirrspüler gemacht.Selbst Bakelitgehäuse sind wie neu geworden.Gruß aus Dresden - Ulli
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zuendi
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Re: Schalter und Knöpfe reinigen

Beitrag von zuendi »

Hallo Ulli,
das hatten wir hier schon, selbst in diesem Thread :x

Bakelit im Geschirrspüler, das kann manchmal funktionieren, meist eher nicht = es wird stumpfer!. Um wieviel es stumpfer wird, hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Wenn das Bakelit schon etwas "ausgelaugter" ist, wie z. Bsp. durch intensive, jahrelange Sonneneinstrahlung, bzw. jahrelange reinigung mit scharfen Mitteln und man noch das falsche Programm, bzw. Reiniger eingefüllt hat -> dann wird es, wie Schumi schrieb = stumpf! Okay, das bekommt man wieder hin, mit Handarbeit und den richtigen Mittelchen. Aber es macht Arbeit :|

Aber wenn die Oberfläche sowieso schon zerkratzt ist, bzw. andere gerade reparierte Defekte hat, die man mühevoll geschliffen hat und man als Abschluss sowieso alles polieren muß, dann spricht nichts dagegen - eine intensive Abschlussreinigung im Geschirrspüler durchzuführen. Danach sofort polieren, mit den richtigen Mittelchen aber - wurde auch schon hier beschrieben, bzw. Links dazu gesetzt. Es hat sowieso jeder seinen eigenen Weg.

Ich habe mal als Schlusspolierung, das Gehäuse mit 2000er Wasserschleifpapier unter Wasser behandelt = erzielt den gleichen Poliereffekt, wie manche andere Mittel. Das 2000er ist ja auch kein Schleifpapier mehr, sondern Polierpapier - so superfein ist das.
Vorteil, ich habe keine Pore des Bakelits, mit eventuell falschen Mitteln zugepappt.

Gruss Frank
Grüsse aus Potsdam - Frank