Rheingold 52 3852W

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klausw
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von klausw »

maxnix hat geschrieben:danke schon mal für die ersten Tipps.

Zum Doppelelko habe ich gleich mal eine Frage:

verbaut sind hier 2 Becherelkos 50+50, ein grösserer und ein etwas kleinerer. Zwischen den beiden steht der AAEG-Gleichrichter B220 C 120.

Also wenn mir jemand zum besseren Verständnis und für die anstehende Restauration mit einem Schaltplan weiterhelfen kann ...

...dem sei jetzt schon Dank

Rudi
"Schaltplan". Äääähm, hast Du meinen Beitrag gelesen? Dort ist er verlinkt ! -> http://dampfradioforum.de/upload/Loewe_ ... d_3852.zip

Zu den Elkos: Normalerweise sitzt im Gerät 1 Becher, der 2 Elkos à 50 uF enthält. Möglicherweise war einer schonmal kaputt, und ein zweiter wurde nachgerüstet.

Gruß
k.

k. steht für klaus

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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

IMG_2917 b.jpg
danke für den Schaltplan, allerdings ist er im HF-Bereich teilweise nicht lesbar.

Als Nächstes werde ich dann das Chassis ausbauen und die Spannungen messen. Auch kann ich dann dem Geheimnis des zweiten Becherelkos nachgehen.

Im Beitrag auf Seite 2 von Diodenwolf vom 19. November 2012 (Nr. ???) ist das Netzteil von unten zu sehen. Da sieht man vor dem Gleichrichter eine Bohrung.
In genau dieser Bohrung steckt bei mir der kleinere zweite Elko 50+50. Auf anderen Fotos in diesem Thread ist immer nur der grössere Elko zu sehen.
Kann es aber im eingebauten Zustand nur von oben sehen, die Verdrahtung also noch nicht prüfen.

Rudi
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

heute das Chassis ausgebaut, jetzt ist das mit den zwei Elkos klar. Der originale grössere war mit beiden Systemen abgezwickt, der kleinere nachträglich als Ersatz eingebaut. an diesem messe ich bei beiden Systemen 32uF. Das ist wohl zuwenig und ich werde versuchen, den grossen zu öffnen und 2 moderne 47uF 400 V in den Becher einzubauen.
Die anderen Kondis muss ich mal zählen und spezifizieren um sie dann gegen neue auszutauschen. Die sind dann halt weiss und schwarz... Es sind auf den ersten Blick nicht wenige....
Könnten evtl. einige drin bleiben? Wenn ja, welche?

Ich bin z.Zt. noch in der Lernphase, deshalb frage ich zu meinem Verständnis mal ganz dumm:
auf dem Schaltungsausschnitt ist der 4uF an der EB41 der Ratio-Elko? Ich nehme das an, weil er mit dem Plus nach Masse geht.

Rudi
Ratio -Elko.jpg
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klausw
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von klausw »

Hallo.

Folgende Anmerkungen:

a) die beiden Becherelkos: wie vermutet.

b) Ratio-Elko: Ja. Bitte ersetzen, der neue 4,7 uF sollte mindestens bis 63 Volt- belastbar sein. Höhere Belastbarkeit geht immer.

c) Sonstige Kondensatoren:
1) alles was an den Enden mit Teer vergossen ist -> ersetzen.
2) die so genannten WIMA-Bonbons alle ersetzen. Die sehen aus wie braune Hustenbonbons und sind in aller Regel bereits gerissen.
Du sparst Dir mit dieser Methode viel Ärger, und glaube mir: selbst wenn der eine oder andere geradesoeben noch brauchbar ist: Du ärgerst Dich später, wenn Du das schwere Gerät dauernd wegen irgendwelcher Nacharbeiten auf die Werkbank hieven musst. (Es gibt hier im Forum einen thread zu den Kondensatortypen, die dringend ersetzt werden müssen, egal bei welchem Gerät: das hilft Dir -> http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=4364 )

d) Ferner: die Elkos alle ersetzen.

e) Kondensatoren, die drinbleiben können: Keramikröhrchen sowie (falls verbaut) solche mit hellem/durchsichtigem Komplettplastikgehäuse.


f) Widerstände: sind bei diesem Gerät im Prinzip unkritisch, es sei denn, es sind bereits welche auf Grund von defekten Kondensatoren verkokelt.

Gruß
k.

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Re: Rheingold 52 3852W bzw. allgemeine Frage zu Kondensator

Beitrag von maxnix »

Frage zu den 2 Kondis an der EB 41:

kann mir bitte jemand erklären, was das Wechselstrom(?)- Zeichen vor der Wertangabe bedeutet ?
2 Kondis.jpg
danke
Rudi
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von paulchen »

Da Dir der originale Plan ja wohl vorliegt, schaue mal in die Legende ganz unten. Dort steht zu dem Zeichen die Erklärung. :wink:

paulchen
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von Binser »

Hallo Rudi,

das sind Kennzeichnungen, welche Art von Kondensatoren verbaut wurden (bzw. bei Ersatz verbaut werden müsssen). Im Beispielsfall sind es hier induktionsfreie Kondensatoren, d.h. Typen, deren Wickel so ineinander verschachtelt sind, dass sich die Induktivitäten der einzelnen Wickel gegenseitig aufheben.
kondensatoren-zeichen.jpg
Grüße,

Jörg
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von Binser »

paulchen war eine Minute schneller... :hello:
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von paulchen »

Ja, manchmal geht es um Sekunden im Leben :mrgreen: :hello:

paulchen
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

da habe ich auf dem Schaltplan vor lauter Wald die Bäume nicht gesehen....

...aber welche Kondis nehme ich jetzt für die Kur? Induktionsfrei habe ich noch nie gehört. Was bedeutet das?
Verbaut sind braune ERO-Teeries, die bei der Montage wohl mit einem grünen Farbkleks versehen wurden. Werte sind 728pF und 1083pF anstatt beide Male 500pF

Rudi
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von paulchen »

Wenn ich einen Kondensator als normalen Wickel sehe, so hat er drei Werte. Einen Serienwiderstand, eine Kapazität und eine (Schein)Induktivität. Die kann natürlich parasitär in bestimmten Schaltungsabschnitten wirken. Deshalb bevorzugt man an den Stellen induktionsarme Kondenstoren. Die sind dann anders gewickelt (zB. bifilar).
An der von Dir eingezeichneten Stelle würde ich normale Styroflexkondensatoren nehmen. Spannungsfestigkeit von 125V sollte völlig ausreichend sein.
Zur Not tun es auch die üblicherweise verwendeten sogenannten "Chinaböller" (dieses Wort nehme ich allerdings sehr ungern!).

paulchen

PS.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensat ... technik%29
Weiter unten hast Du die Erklärung via Schaltbild.
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

als Erstes habe ich nun den Elko gerichtet. In der Drehbank mittels Feinsäge den Sockel mit den Klemmlaschen vom oberen Becher getrennt. Eine zufällig exakt passende Kappe einer Feuerzeug-Gasflasche als Verbindungsmuffe in das Sockelteil eingeklebt, die neuen Elkos verdrahtet und eingesetzt und dann den oberen BEcher aufgeklebt. AUsser dem feinen Sägeschnitt ist äusserlich nichts zu sehen. Nach Einbau und kurzem Probelauf habe ich nun die exakte Anodenspannung. Denn Ersatz Elko vom Bild weiter oben habe ich wieder entfernt.
Demnächst geht´s weiter

Rudi
in Drehbank 2.jpg
Sägen.jpg
abgesägt W.jpg
vor dem Zusammenbau.jpg
fertig eingebaut.jpg
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

... und gleich mal die nächste Frage zu diesem Radio:

die Klangregelung ist hier wohl etwas Besonderes. Mit dem Drehknopf wird ausser dem üblichen Poti in Stellunh "hell" mittels einer Klaue auch ein Kippschalter bedient, ferner wird über Hubscheibe ein Hebel betätigt, der über einen Seilzug mechanisch "irgendwas" in einem Filter verstellt.
Da ich absolut keine Ahnung von dieser aufwendigen Klangegelung habe, wäre ich für eine Aufklärung über die Funktion der einzelnen Komponenten sehr dankbar.
Vielleicht hat jemand ja sogar eine Service-Anleitung zum Gerät?

gruss
Rudi
Klanregelung Schalter.jpg
Klanregelung Hebel.jpg
Klanregelung 2.jpg
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von paulchen »

Klangreglung ist hier klar denke ich.
Was Du da beschrieben und bebildert hast ist die Bandbreitenverstellung - hier stufenlos - gekoppelt mit dem
Klangregler.
Die Bandbreitenverstellung wirkt nur auf AM und hier wie schon gesagt in der Filtern. Damit wird die Durchlasskurve der Filter verändert.
Da damit auch der Klangeindruck einher geht, ist man bei der gezeigten Lösung einen Schritt weiter gegangen und hat diese Klangänderung auch gleich mit dem Klangregler gekoppelt. Eine Lösung, die in vielen Geräten der Mittel-und Oberklasse gemacht wurde.

paulchen
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Re: Rheingold 52 3852W

Beitrag von maxnix »

...ahaaaaa.....

und Dank an Paulchen.

Was mich irritiert ist, dass bei hellstem Klang nur ein schmales weisses Segment auf der "Klangwalze" zu sehen ist.
Wenn die Höhen total beschitten sind, ist das ganze Fenster weiss.
Müsste das nicht gerade umgekehrt sein, dass wenn ich viel dunkles sehe, auch der Klang dunkel ist und bei vollem hellem Sichtfeld der Klang am hellsten?

Das wäre meine Logik - hat man bei Loewe da andersrum gedacht oder mache ich einen Denkfehler?

Rudi
Klanganzeige.jpg
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