Analoge Kameras

Egal ob Hifi, moderne Elektronik, PC und andere Technik. Hier ist alles richtig, was nicht in die anderen Unterforen passt.
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radioschrat
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von radioschrat »

Hier liegen im Keller noch größere Mengen an Agfa Vista 100 (ISO 100/21°, 36 Aufnahmen). Längst abgelaufen, aber kühl gelagert. Bei Interesse PM.

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
achim1
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von achim1 »

Dazu muss ich sagen, dass meine RA4s in der Wohnung hängen, unter Plexiglas und sporadisch von Halogenlicht beleuchtet werden. Kein nennenswertes Tageslicht. Solche Bilder dem direkten Tageslicht und der Sonne auszusetzen zeugt aber auch von mangelnder Kenntnis der Materie. Ausser Ciba wäre mir kein fotochemisches Material bekannt das das auch Dauer durchhalten würde.
Auch Standarddrucke werden von der Sonne ruck-zuck weggeleckt, meist magenta zuerst.
Das ist halt das schöne am Druck - man druckt einfach ein neues Foto wenn man eines braucht.

Gruß,
Achim
radioschrat
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von radioschrat »

achim1 hat geschrieben:Ausser Ciba wäre mir kein fotochemisches Material bekannt das das auch Dauer durchhalten würde.
Es gibt schon noch andere. Das sind aber Exoten. Fresson in Paris macht in einem sehr aufwendigen handwerklichen Verfahren wunderschöne Abzüge mit Pigmentfarben. Die haben allerdings eine ganz besondere Anmutung, die man schon wieder mögen muss. Wer also seine analogen Urlaubsbilder für die Ewigkeit haben will...

Ralf
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Ben
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Ben »

Ich lasse Digitalbilder in dem Fachlabor meines Vertrauens auf Kodak-Endura Seidenraster, Prozess RA-4, ausbelichten.

Das tut's, und bisher ohne Probleme. Die Ergebnisse sind ausgezeichnet, es setzt meine Bilder 1:1 um. Und (bisher) halten die auch alle. Prophet bin ich natürlich nicht...

Gruß Ben
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Tefinutzer »

Hallo in die Runde,
habe dieses Thema erst jetzt gelesen.Auch ich entwickle und vergrößere selbst,manchmal ist man aber zu faul oder hat keine Zeit,dann bringe ich meine Filme in den von Holger erwähnten Drogeriemarkt,und zwar auch Rollfilme,da ich neben Kleinbild und Planfilm hauptsächlich Mittelformat verwende(Meistens 6x6,selten6x9).Rollfilm(farb-)entwicklung und Vergrößerung wird dort (das heißt durch CEWE,einem großen Laborbetrieb)einwandfrei durchgeführt.Natürlich gibs da auch noch einige Kleinbildfilme.Wenn man z.B.in den Brenner Fotokatalog schaut,gibts dort ja auch neben massenhaft Digitalem auch noch Analogkameras,interessanterweise auch noch einige Rollfilm-Mittelformatkameras,und natürlich auch Roll-und Kleinbildfilme,auch Planfilme,Minoxfilme.Schwiriger wirds bei APS,124er Pakcass.und 110er Pocketfilmen,gits aber noch bei Totoimpex in Berlin,auch 127er Film.Auch die Schmalfilmszene existiert,N-8,S-8,16mm,9,5mm gibts,ich empfele da die Zeitschrift "cine 8-16" und die Firmen Wittner cinetec in HH und Andec in Berlin ua.Als Analogfilmer und Fotografierer hoffe ich natürlich,daß das noch lange so bleibt.Auch ich sehe eine gewiße Gefahr im Verschwinden der analogen Spielfilmkopien, da hierfür viele qm Rohfilm mit Emulsion begossen werden müssen, die die Anlagen dafür erst rentabel machen.Das konfektionieren(schneiden,perforieren)wird heute schon bei Sonderformaten von Kleinbetrieben(Wittner,cinedia u.a.) durchgeführt,ist also möglich,das Emulsionsgießen wohl nicht so einfach.Viele Grüße
Ralf
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von radiofreddy »

radioschrat hat geschrieben:
Oldradio hat geschrieben:1. Ewig haltbare Bilder und Negative
Ewig? Schön wärs. Bei Schwarzweiß stimmt das mit Einschränkungen, aber bei Farbe siehts finster aus.

Die Haltbarkeit der üblichen Farbabzüge (RA-4) liegt mittlerweile deutlich unter der von guten Tintenstrahlausdrucken. Hier im Haus stehen kistenweise Dias aus den 50ern bis in die 80er Jahre, die allmählich von Pilzen und Bakterien aufgefressen werden.
Meiner Meinung nach überleben von den Heutigen Digitalen Bildern nicht mal 1% die nächsten 80 Jahre.!! Hätte es vor 80 Jahren schon Digitale Bilder gegeben,dann wüsste ich nicht wie mein Urgroßvater aussah.
Das ist das einzige wirklich bedeutende Argument. Und das eine Prozent dürfte noch hoch gegriffen sein.

Ralf
Das mit der mangelnden Haltbarkeit digitaler Daten ist ein Horrorszenario, das noch aus einer Zeit stammt, wo Computer und digital etwas für Technik Freaks waren. Heute mag es an vielem liegen, wenn Daten verloren gehen, aber sicher nicht an der Digitaltechnik.

Wie gut es funktioniert, digitale Informationen über ihre technologische Basis hinaus zu sichern, kann man daran erkennen, wie das mit der Frühzeit der Heimcomputer und der Videospiele funktioniert. Heute gibt es von fast jedem Computer und fast jedem Spielautomaten seit Mitte der siebziger Jahren sogenannte Emulatoren, die das jeweilige Gerät auf modernen Computern simulieren. Die Daten aus der Zeit sind zum größten Teil bereits seit Jahren auf moderne Datenträger kopiert, und mit den Emulatoren kann man sich dann z.B. auf einem ganz modernen PC echtes C64-Feeling ins Haus holen. Das ist vor allem deshalb interessant, weil gerade bei diesen Geräten jahrelang der Teufel an die Wand gemalt wurde, was denn wohl passiert, wenn es keine Floppy-Laufwerke mehr gibt.

Ich habe schon mehrere Haushaltsauflösungen miterlebt - meist gehen die Fotos zusammen mit den Möbeln in den Container, weil die Alben oder Diasammlungen zu viel Platz wegnehmen, und das Gros der Fotos für die Nachkommen keine Bedeutung mehr hat. Wenn die Sammlungen aber auf einer handlichen Festplatte liegen, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass jemand den Datenträger mitnimmt und aufbewahrt.

Ich glaube, es gibt eher zwei andere Baustellen - einmal, den ganzen analogen Videokram aus den siebzigern und achtzigern zu sichern, und zum anderen, bei dem ganzen digitalen Bildermüll die Spreu vom Weizen zu trennen. Dass für die Nachwelt nichts mehr erhalten bleibt, da brauchen wir uns in der heutigen Zeit wohl eher weniger Sorgen zu machen als früher.

Gruß Frank
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Ben
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Ben »

Hallo radiofreddy,

Ja, die leidige Archiv-Problematik...

Früher blieb es nicht aus, auch schlechte Aufnahmen mitzuarchivieren, wenn man nicht die Filmstreifen atomisieren wollte. Einzig der Preis der Filme und deren begrenzte Länge verhinderten Verschwendung - und zwar instinktiv schon bei der Aufnahme.

Heute lässt sich ungehemmt drauflosballern, Kosten entstehen dankenswerterweise nicht. Das ganze mutiert aber zum Fluch, wenn man - so wie früher - alles aufhebt. Schnell werden digitale Archive unübersichtlich und damit eigentlich unbrauchbar - vielleicht bin ich der einzige, dem das schon passiert ist, vielleicht haben andere diese Erfahrung aber auch schon gemacht.

Da hilft (so mache ich es inzwischen) gnadenloses Aussortieren in Form von Löschen, und zwar schon direkt in der Kamera, und das bei allen Bildern, bei denen sich auch nur allergeringste Zweifel an deren Brauchbarkeit ergeben - wozu hat die Kamera schließlich ein Display und eine Löschtaste.

Was diesen Selektionsprozess überlebt, ist dann immerhin so weit brauchbar, dass ich nicht groß nachbearbeiten muss.

Und vielleicht noch ein paar Cent zur Haltbarkeit analoger Materialien:

Da hab ich die unterschiedlichsten Erfahrungen gemacht: Sämtlich alle AGFA-Farbdia (Agfachrome Professional) aus den 80er und 90er Jahren sind inzwischen nur noch per Scan und aufwändiger Farbnachbearbeitung nutzbar, und irgendwann wandert das Zeug geschlossen in den Müll. (Noch schlimmer war nur der Agfachrome CT, da haben die Farben schon frisch nicht gestimmt.)

Anders bei Kodak Ektachrome EPR 64 ab den 80er Jahren, diese Dia sind alle noch ok.

Und ganz unverwüstlich scheint mir der Kodachrome zu sein. Dias, die mein Vater in den 50er Jahren damit schoss, sind fit wie am ersten Tag, die sehen aus wie gerade gemacht; das Zeug scheint bei Dunkellagerung schlicht ewig zu halten.

Bei s/w hab ich noch nie Pannen erlebt, die Negative meines Großvaters aus den 30er und 40er Jahren sind noch einwandfrei - allerdings ist die Verarbeitung nichts für Raucher :wink:

Und wie lange Digitalarchive halten - keine Ahnung. Vielleicht müsste ich dazu mal in speziellen Foto-Foren nachlesen - bei denen stört mich aber der Umgangston: Dort herrscht oft eine unangenehme Mischung aus Angeberei, Halbwissen und Sturheit, auf Dauer ist sowas schwer zu lesen.


Gruß Ben
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von achim1 »

Hi Ben,
bei Kodachrome liegt die Haltbarkeit im Material selbst begründet. Kodachrome scheint ewig zu halten.
Beim Agfachrome Professional kann ich die mangelnde Haltbarkeit nicht bestätigen. Ich hab noch viele Mittelformatdias aus der Zeit und die sind alle noch einwandfrei.
Allerdings wurden meine Rollfilme ausschließlich im Fachlabor, bzw. selbst entwickelt. Ich glaube, dass die Entwicklung der entscheidende Faktor bei der Haltbarkeit ist.

Zum Glück haben wir bei digitalen Bilddateien zwei Standardformate die über die Jahre unverändert geblieben sind. Das macht das Archivieren und Sichern einfach. Hätte man bei Fotos das gleiche Formatchaos wie bei Videos, sähe das anders aus.

Meist sind die Leute auch selbst schuld. Gestern schrieb mich eine Bekannte an, ihr Handy sei plötzlich defekt und alle Bilder weg. Sie hat doch tatsächlich tausende von Bildern auf diesem Dingsda gespeichert und niemals irgendwas gesichert.
Es gibt Leute die haben eine einfache digitale Kompaktkamera und eine riesige Speicherkarte drin. Da sammeln sich dann über Jahre die Bilder - bis was passiert und alles verloren ist.

Die heute üblichen großen Kapazitäten (die kein Mensch braucht) der Speichekarten fördern dieses Verhalten natürlich noch.

Gruß,
Achim
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Radiomann »

Wer sich für analoges Fotografieren und Filmen interessiert, mag vllt. einen Blick in das Blende- und Zeitforum werfen:
http://www.blende-und-zeit.sirutor-und- ... /index.php

Dort kann diskutiert werden und die alten Schätze lassen sich präsentieren.

Einige DRF-Mitglieder sind ebenfalls vertreten.
Willi H 411
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Willi H 411 »

Interessantes Thema, gerade auch für mich, der ich sowohl Analog- als auch Digital-Fan bin.

Man kann die Frage, was denn "besser" ist, wohl genauso schlecht beantworten, als die, ob denn nun ein Mercedes oder ein Traktor besser ist. Für lange Autofahrten würde ich einen Mercedes bevorzugen, wenn ich hingegen einen Acker pflügen müßte, wäre ein Traktor mit Sicherheit besser.

Eines kann man allerdings nicht übersehen: Die digitale Fotografie ist zum größten Teil zur "digitalen Knipserei" verkommen. Selbst Amatuerfotografen rühmen sich, wenn sie mit einer Fotoausbeute von mehreren tausend Bildern am Tag nach Hause kommen. "Draufhalten" ist dem "überlegtem Fotografieren" gewichen. Natürlich finden sich aus ein paar tausend Bilder sicherlich auch einige gelungene. Ob das nun aber fotografischem Können oder der Göttin Fortuna zuzuschreiben ist, ist eine andere Frage.

Digitale Bilder haben den großen Vorteil, daß sie sofort und sofort in digitalem Format vorliegen und somit auch sofort digital verwendet werden können, wie z.B. im Internet, bei Emails usw...

Was aber bei den "normalen" Digitalkameras von grundsätzlichem Nachteil ist, ist der kleine Chip, der sehr kurze Brennweiten erfordert. Dadurch hat man selbst bei großen Blendenöffnungen immer noch einen sehr großen Schärfentiefenbereich. Hierdurch kann man nicht mehr fotografisch gestalten, wenn es darum geht, durch gezielte Schärfe Dinge plastisch hervorzuheben, wie es z.B. bei Portraitaufnahmen sehr wichtig und auch wirkungsvoll ist. Das ist jedoch kein Manko der Digitalfotografie, sondern ein Fehler der Digitalkammerahersteller.

Was die Haltbarkeit betrifft, so ist es erstaunlich, zu beobachten, daß es vermehrt Anbieter gibt, die einem die Digitalbilder auf Diafilm oder auch Negativmaterial kopieren. Die Haltbarkeit vom Film ist offenbar doch größer.

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Re: Analoge Kameras

Beitrag von achim1 »

Man könnte den Eindruck bekommen dass nur noch geknipst wird. Aber ich denke, der Schein trügt. Diejenigen die schon analog überlegt fotografiert haben die tun das auch weiterhin. Es hat sich ja ausser dem Medium und der sofortigen Kontrolle, nichts Grundsätzliches geändert.

Und in manchen Situationen ist "Draufhalten" ja auch nicht das Schlechteste. Schon zu Analogzeiten waren 5Bilder/sec. keine Seltenheit. Manches prämiertes Siegerbild war schon aus einer Motorserie.

Es sind halt Knipser dazugekommen - diejenigen die zuvor gar nicht fotografiert haben und jetzt mit den Handys die Kamera dazubekommen haben.

Der wirklich engagierte Fotofan wird halt zu einer Kamera mit Vollformatchip greifen. Dann stimmen die Brennweiten wieder. Und wirklich teurer als früher ist das ja auch nicht. Leica, Contax und Co. waren auch zu Analogzeiten keine billigen Kameras. Allerdings war die Wertstabilität eine ganz andere.

Ach ja - unser ehemals sündteurer Diabelichter vorde schon vor längerer Zeit entsorgt. Nicht mal auf der Gebrauchtgerätebörse wollte ihn jemand haben. ....

Gruß,
Achim
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Willi H 411 »

Na ja, wenn du "Leica, Contax und Co." als Maßstab ansetzt, stimmt das zwar. Es gab zu Analogzeiten aber auch erschwingliche Spiegelreflexkameras, mit denen man "vollformatig" fotografieren konnte. Meine erste Spiegelreflex war eine Praktika zu gerade mal 200 DM, die ich mir vom Taschengeld zusammengespart hatte. In dieser Preiskategorie (vergleichbar 300 Euro) sucht man heute aber vergebens nach formatmäßigen Vergleichskameras. Oder, vom Format her noch besser, eine Adox-Golf im Mittelformat, die zusammengeklappt nicht größer als eine Kleinbildkamera ist und noch weniger gekostet hat.

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Re: Analoge Kameras

Beitrag von radiofreddy »

Willi H 411 hat geschrieben:Na ja, wenn du "Leica, Contax und Co." als Maßstab ansetzt, stimmt das zwar. Es gab zu Analogzeiten aber auch erschwingliche Spiegelreflexkameras, mit denen man "vollformatig" fotografieren konnte. Meine erste Spiegelreflex war eine Praktika zu gerade mal 200 DM, die ich mir vom Taschengeld zusammengespart hatte. In dieser Preiskategorie (vergleichbar 300 Euro) sucht man heute aber vergebens nach formatmäßigen Vergleichskameras. Oder, vom Format her noch besser, eine Adox-Golf im Mittelformat, die zusammengeklappt nicht größer als eine Kleinbildkamera ist und noch weniger gekostet hat.

VG Willi
ich glaube, der Vergleich ist hier etwas schwierig. Bei den heutigen Vollformat Bodies ist ja der Sensor im Preis enthalten, ein Teil, das maßgeblich die Qualität bestimmt. Bei den analogen SLR's war es es vom Body her viel einfacher, auch für kleines Geld hohe Qualität anzubieten. Ergo gab es zu Analogzeiten in der Billigklasse oft die Kombination von guten Bodies mit billigen Objektiven. Bei den digitalen SLR's sind dagegen die Vollformat-Objektive meist dem Qualitätsniveau der Bodies stärker angepasst, was auch im Preis deutlich spürbar ist.

Glaubt man jetzt, mit Vollformat Bodies dadurch Geld sparen zu können, dass man von einer analogen Consumer Kamera die Objektive dranschraubt, ist das eine schlechte Idee, denn man hat dann eine Bildqualität, die die dem Body in keiner Weise gerecht wird. Und die wirklich guten Objektive aus Analog-Zeiten sind meist so teuer, dass man dann auch gleich zu passenden modernen Modellen greifen kann.

Besser ist bei kleinem Geldbeutel die Lösung, eine eher preiswerte DSLR mit kleinem Sensor zu nehmen ( der ja immer noch deutlich größer ist als der von Kompaktknipsen ), und diese mit Objektiven zu bestücken, die die Qualität des Bodies auch ausnutzen können, was bei den mitgelieferten Universalzooms nur selten der Fall ist. Nachdem ich mit einem 40mm Makro-Objektiv erleben durfte, was für Bilder man mit meiner alten Nikon D40x machen kann, bin ich jetzt eher auf dem Trip, das Geld in Objektive und Beleuchtung zu stecken ( gute Blitze machen z.B. in Innenräumen oft den entscheidenden Unterschied zwischen Knipser- und Fotografenfotos aus ), als mir einen neuen Kamerabody zu kaufen.

Es hat einen Grund, weshalb ein Normalobjektiv in "Cake"-Form u.U. teurer ist, als ein 18-200 Zoom "mit alles".

Gruss Frank
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Re: Analoge Kameras

Beitrag von Willi H 411 »

radiofreddy hat geschrieben:
Willi H 411 hat geschrieben:Na ja, wenn du "Leica, Contax und Co." als Maßstab ansetzt, stimmt das zwar. Es gab zu Analogzeiten aber auch erschwingliche Spiegelreflexkameras, mit denen man "vollformatig" fotografieren konnte. Meine erste Spiegelreflex war eine Praktika zu gerade mal 200 DM, die ich mir vom Taschengeld zusammengespart hatte. In dieser Preiskategorie (vergleichbar 300 Euro) sucht man heute aber vergebens nach formatmäßigen Vergleichskameras. Oder, vom Format her noch besser, eine Adox-Golf im Mittelformat, die zusammengeklappt nicht größer als eine Kleinbildkamera ist und noch weniger gekostet hat.

VG Willi
ich glaube, der Vergleich ist hier etwas schwierig...
Natürlich ist der Vergleich schwierig und vielleicht sogar unmöglich. Nur: Wie soll man sonst Äpfel mit Birnen vergleichtn?

Das Phänomen mit den Objektiven konnte ich auch erleben, als ich an meine Pentax DSLR ein 35mm Danubia mit M42 Gewinde montiert hatte. Das Danubia, früher eher als "Glasscherbe" verschrieen, brachte ein besseres Ergebnis, als die 35mm des Kit-Objektives. Hier kommt natürlich der Vorteil zur Geltung, daß der Chip kleiner ist und somit die Randregionen des Objektives, die unscharf sind, nicht aufgenommen werden.

Für mich ist es trotzdem ärgerlich, daß ich meine Pentax-Objektive nicht mit dem Abbildungsmaßstab benutzen kann, wie es beim Kleinbild nun mal war. Aus dem schon recht ordentlichen Weitwinkel von 24mm werden vergleichbare läppische 36mm. Andererseits habe ich bei dem 50mm ein sehr lichtstarkes Portraitobjektiv von umgerechnet 75mm. Es hat halt alles seine zwei Seiten.

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Re: Analoge Kameras

Beitrag von radiofreddy »

eine DSLR mit so einem Universal Superzoom mit Makro zum Preis von 300 Euro auszustatten, halte ich eh für völligen Schwachsinn. Qualitativ degradiert man die DSLR damit zu einer etwas besseren Superzoom Kamera, die komplett billiger ist als das Objektiv alleine.

Bei den heutigen Preisen ist es wirklich sinnvoller, sich zum Knipsen eine hochwertigere Kompaktknipse zu kaufen, und die DSLR für spezielle Zwecke zu benutzen, und hierfür auch gleich spezielle Objektive anzuschaffen. Da sieht man dann auch den Unterschied zwischen den Objektiven von damals und dem, was heute geht.

Wo es mir immer total in den Fingern juckt, ist bei diesen Kameras hier:

Bild

Bild

Wahrscheinlich ist das völlig sinnfrei, aber ich kenne wenige Sachen, die so laut "Kauf mich" brüllen, wenn ich vor dem Schaufenster stehe, wie diese Fotoapparate :mrgreen: .

Gruß Frank