Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

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BugleBoy
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von BugleBoy »

Ja, ich auch nicht sicher , ob das wirklich 100pf oder 10pf ist.

Denn Röhrig hat das Erklärung abgeliefert.

Grüss
Matt
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paulchen
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von paulchen »

10pf in Styroflex halte ich eher für ungewöhnlich in dieser Bauform und allgemein. Da wäre Keramik angebrachter.

paulchen
MB3005
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von MB3005 »

paulchen hat geschrieben:100pf/630V DC, 5% Toleranz, Styroflex, Außenbelag rechts.
Das lese ich da raus.
Aber eventuell irre ich da auch :wink: .

paulchen
Also sind es die richtigen?!
Gruß
Marcel
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Und warum nicht ein entsprechendes Geraet nehmen und einfach nachmessen. Ein 5 Dollar L4 Tester beweist in einer Sekunde alle Zweifel.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von röhrenradiofreak »

10 pF gibt es in exakt dieser Bauform, habe ich hier.

Aber die Kondensatoren mit dem Aufdruck 100 J haben 100 pF. Der schwarze Ring bedeutet 630 V Nennspannung, das J steht für +/- 5% Toleranz.

Lutz
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BugleBoy
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von BugleBoy »

paulchen hat geschrieben:10pf in Styroflex halte ich eher für ungewöhnlich in dieser Bauform und allgemein. Da wäre Keramik angebrachter.

paulchen
Ja, allerdings habe ich hier auch 10pf Styroflex, d.H. kann dir nicht felsenfeste Antwort geben.
Selbst ich tendiere eher zu 100pf, aber ich kann NICHT 100% Sicherheit geben.
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paulchen
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von paulchen »

Also ich bin zumindest felsenfest davon überzeugt davon, daß dies hier dann die richtigen Kondensatoren sind. Um mal die eigentlich Frage zu beantworten.

Wie gesagt, bei den 10pf Styroflex lasse ich mich gerne belehren, da ich sowas (zumindest wissentlich) nicht hier habe.
Aber wie gesagt, die gezeigten sind 100pf. Die habe ich nämlich genauso hier.
Aber das soll nicht der Beweis sein, sondern der gezeigte Aufdruck. Den sehe und übersetze ich ebenso wie Lutz.

paulchen
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omega
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von omega »

Hallo,
ich sehe es wie paulchen, und behaupte, daß der gezeigte Kond. noch nicht mit dem "neuen Sytem" bezeichnet wurde, auch weil das J in eigener Zeile davor steht.
Viele Grüße, Michael
MB3005
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von MB3005 »

Vielen Dank für die Antworten. Ich werde sie nun verbauen.

Beim Auswechseln sind zwei Fragen aufgekommen.

1. Ich habe einen C auf dem auf einer Seite 2 Drähte rauskommen. Sind das einfach nur zwei Abzweigungen? Also kann ich einfach beim neuen C an dem einen Draht eine Abzweigung anlöten?

2. Haben die Elkos eine bestimmte Einbaurichtung? Bei den alten steht auf der einen Seite „+“ und die neuen haben Pfeile in eine Richtung
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Gruß
Marcel
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von Röhrig »

Moin Marcel,

die Pfeile auf dem Elko zeigen nach Minus, das weiße Rechteck im Pfeil soll ein fett geschriebenes Minuszeichen sein, die Kerbe und der Plastikstopfen deuten nach Plus. Elkos müssen richtig herum eingebaut werden, sonst knallt und stinkt es.

Wenn du genau hinsiehst, steht auf dem ERO mit den 3 Anschlüssen "0,01µF 10MOhm". Es handelt sich um eine Kombination aus Kondensator und Widerstand mit gemeinsamer Abschirmung, typisch für Nordmende in den 50er Jahren. Die 10M sind der Gitterableitwiderstand Triode der EABC80, die 10nF die Verbindung zwischen Mittelabgriff des Lautstärkepotis und dem Gitter. Hier ein Auszug aus dem Stromlauf des Tannhäuser 58, muss bei deinem ähnlich sein. Das gestrichelte Rechteck stellt die gemeinsame Abschirmung dar. Die Leitung rechts nach oben geht zum Gitter der Triode der EABC80.
10nF-10M.JPG
Musst du ähnlich wieder nachbauen. Am Besten beide mit Schalt-/ Klingeldraht umwickeln und den dann an das Bein des Widerstandes löten, das nach Masse geht. So sieht das bei dem 58er Tannhäuser aus, den ich gerade "in der Mache" habe. Das Schwarz-Weiße ist der Schaltdraht.
10nF-10M-Nachbau.JPG
Wenn du das nicht wieder abschirmst, kann es zu Brummeinstreungen führen. Manchmal reicht es auch, Widerstand und Kondensator ganz nahe ans Gehäuse zu legen, aber ich mache es immer so.

Noch mal zu dem Styroflex, ich neige inzwischen auch zu der Annahme, dass es sich um 100pF mit 5% Toleranz handelt, wie Lutz geschrieben hat.

Schönen Tag noch von der diesigen Förde

Kurt
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von MB3005 »

Danke für die ausführliche Erklärung.

Muss ich beim den Widerstand etwas beachten oder nur die 10M Ohm? Im Netz finde ich noch immer Werte wie 1W.
Gruß
Marcel
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von röhrenradiofreak »

An dem Widerstand liegt im Betrieb eine Spannung von 1-2 Volt an. Nach dem ohmschen Gesetz fließt dadurch ein Strom von 0,1 bis 0,2 µA hindurch. Die Leistung, die im Widerstand umgesetzt wird, ergibt sich aus der Multiplikation von Strom und Spannung und liegt somit bei maximal 0,4 µW. Die kleinste Belastbarkeit, mit der man bedrahtete Widerstände zu kaufen bekommt, beträgt 0,25 W, das ist für diesen Einsatzfall mehr als ausreichend.

Lutz
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von MB3005 »

Röhrig hat geschrieben:Moin Marcel,

die Pfeile auf dem Elko zeigen nach Minus, das weiße Rechteck im Pfeil soll ein fett geschriebenes Minuszeichen sein, die Kerbe und der Plastikstopfen deuten nach Plus. Elkos müssen richtig herum eingebaut werden, sonst knallt und stinkt es.

Wenn du genau hinsiehst, steht auf dem ERO mit den 3 Anschlüssen "0,01µF 10MOhm". Es handelt sich um eine Kombination aus Kondensator und Widerstand mit gemeinsamer Abschirmung, typisch für Nordmende in den 50er Jahren. Die 10M sind der Gitterableitwiderstand Triode der EABC80, die 10nF die Verbindung zwischen Mittelabgriff des Lautstärkepotis und dem Gitter. Hier ein Auszug aus dem Stromlauf des Tannhäuser 58, muss bei deinem ähnlich sein. Das gestrichelte Rechteck stellt die gemeinsame Abschirmung dar. Die Leitung rechts nach oben geht zum Gitter der Triode der EABC80.
10nF-10M.JPG
Musst du ähnlich wieder nachbauen. Am Besten beide mit Schalt-/ Klingeldraht umwickeln und den dann an das Bein des Widerstandes löten, das nach Masse geht. So sieht das bei dem 58er Tannhäuser aus, den ich gerade "in der Mache" habe. Das Schwarz-Weiße ist der Schaltdraht.
10nF-10M-Nachbau.JPG
Wenn du das nicht wieder abschirmst, kann es zu Brummeinstreungen führen. Manchmal reicht es auch, Widerstand und Kondensator ganz nahe ans Gehäuse zu legen, aber ich mache es immer so.

Noch mal zu dem Styroflex, ich neige inzwischen auch zu der Annahme, dass es sich um 100pF mit 5% Toleranz handelt, wie Lutz geschrieben hat.

Schönen Tag noch von der diesigen Förde

Kurt

Verstehe ich den Aufbau so richtig?
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Gruß
Marcel
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von MB3005 »

eabc hat geschrieben:Dieser 3 fach Becherelko hat 3 einzelne 50µF Kapazitäten aber eine gemeinsame Masse(Minus) und so sollten dann auch die 3 Einzelnen 47µF/400V beschaltet werden
Moin, meinst du so?
Also nicht in Reihe?
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Marcel
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Re: Restaurierung Nordmende Tannhäuser 56 - Fragen

Beitrag von eabc »

Marcel ein Kondensator ist kein Widerstand. Wenn du Sie dir aber als Kondensator vorstellen kannst, dann ist die linke Seite der Zusammenlegung zur Masse richtig, die rechte Seite aber, d. h. die + Seiten aber bleiben 3 einzelne + Seiten
M.f.G.
harry

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