Graetz Sinfonia 522

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hf500
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von hf500 »

Tiger hat geschrieben:Jetzt sind sämtliche Glühlämpchen durchgebrannt, welche und wieviele Lämpchen werden gebraucht ?
Moin,
so ganz allgemein:
Fuer westdeutsche Nachkriegsradios sind Roehrenlampen Sockel E10 7V/0,3A die typische Beleuchtung.
DDR-Radios sind oft mit Soffitten bestueckt, auch 7V/0,3A.

Wieviele? Rueckwand ab und nachsehen ;-)
Das Sinfonia 522 hat insgesamt 4 Lampen, zwei davon werden ueber die Klangtasten geschaltet. Da sie nur Anzeigefelder beleuchten, kann es sein, dass hier 7V/0,1A Lampen stecken. Die anderen beiden beleuchten die Hauptskala, also 0,3A.

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Peter
Tiger
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von Tiger »

Danke !
Schöner Gruß, Raimund
Schöne Grüße vom Tiger !
countryman
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von countryman »

Ich habe mir heute meine vor Jahren vom Recycling gerettete Sinfonia vorgenommen um endlich die Kondikur in Angriff zu nehmen. Dabei habe ich dieselbe Beobachtung gemacht wie der Ersteller des Threads im Eröffnungsbeitrag:
Rocco11 hat geschrieben: Der Schaltplan stimmt nicht 100%ig mit der Schaltung überein! [...]
Von der Anode der EL84 sollten eigentlich nur zwei Leitungen weggehen. Eine zum Ausgangstrafo, - und eine über einen Kondensator von 5 pF zum Gitter der EM34. In der Schaltung ist aber noch eine dritte Leitung. Wenn ich's richtig gesehen habe, dann führt ein Widerstand (angekokelt) mit 12 KOhm und en nachgeschalteter Kondensator mit 5000 pF direkt zum Plusanschluß des Ladeelkos !!
Im weiteren Verlauf des Astes (S. 2) wird diese RC Kombination als Boucherot-Glied (Dämpfung von Schwingungen am Ausgangsübertrager) identifiziert, wozu aber der hohe gemessene R von 12 kOhm nicht passen würde. Nun, bei meinem Gerät ist der Widerstand ebenfalls verbrannt und hier vollständig hochohmig.
Die vom Hersteller in der Serie vorgenommene Schaltungsergänzung war wohl keine gute Lösung. Der Ero-C von 5000 pF ist nicht durchgeschlagen und kann den R eigentlich nicht überlastet haben? Aber warum ist er dann verbrannt?
Ich werde die RC Kombination zumindest zunächst nicht ersetzen sondern ersatzlos entfernen.

Zum Ersatz der Ero-Papier-Kondensatoren möchte ich die schwarzen Folien-C's vom atr-Shop in 630 Volt bestellen. Sollte doch passen? Die kleinen Styroflex- und Keramik C's wollte ich nicht anfassen und auch die Becherelkos zunächst belassen (mit Vorschaltlampe hochfahren, Stelltrafo ist leider nicht vorhanden).
Welche Spannungsstufe sollte ich für Ratio- und Kathodenelkos vorsehen (5 bzw. 50 µF)?
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von fritz52 »

Moin,
die RC Kombination könnte auch eine 9 Khz (AM) Speere sein, dann aber wäre diese für AM -Empfang schaltbar ausgeführt sein.
Denke aber das es doch eher das Boucherot-Glied ist Und das der Widerstand trotz intaktem C überlastet wurde, habe ich schon des Öfteren erlebt.
Das ist dann aber ei sicheres Zeichen, dass die Endstufe ins schwingen gerät...z.B. bei abgeklemmten Lautsprecher.....
Für den Ratio Elko rate ich zu einer Spannungsfestigkeit von mind. 63V, die für den Kathoden Elko genügen mind. 25 V
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von countryman »

:danke:
An den Lautsprechern des Gerätes wurde gebastelt, den mittleren kleineren LS hat jemand vor mir durch einen von einem Stern Radio (made in GDR) ersetzt. Die Verdrahtung der LS war verpfuscht. Gut möglich dass dadurch die Überlastung eingetreten ist :!:

Als ich damals das Gerät erhielt habe ich die LS wieder angeschlossen und einige abgerissene Drähtchen an der schwenkbaren Ferritantenne repariert. Unbedarfterweise habe ich die Sinfonia dann einfach am Netz in Betrieb genommen, sie spielte, aber nach kurzer Zeit platzte eine der Teerbomben im Netzanschluss :shock:
Daraufhin habe ich mich hier eingelesen, und das Radio unbenutzt abgestellt.

Es wäre dann wohl sinnvoll die RC Kombination doch wieder herzustellen. Der C ist bekannt, aber welcher Widerstand könnte angemessen sein?
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von fritz52 »

....ich würde nen R von 10-20 K mit mind. 1 W wählen.

Mal als Hinweis, an einer 2x80W Transistor Endstufe, die allein durch das antasten eines Prüfpunktes ins Schwingen geriet, Platzte sogar ein 5 W Zement R der hinter einem 100nF X2 C gegen Masse gelötet war, in wenigen zehntel Sekunden mit lautem Knall.
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von countryman »

Ich habe einen guten 15 k/7W in der Bastelkiste gefunden der von den Abmessungen her schön passt.
Die Kondensatoren sind bestellt, ich bin guter Dinge :-)
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von Munzel »

https://nvhrbiblio.nl/schema/Graetz_522.pdf
Da ist nirgends ein Boucherotglied.
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von fritz52 »

....wie so oft gabs wohl Änderungen in der Serie.
Siehe u.a. hier: https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=1401
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Re: Graetz Sinfonia 522

Beitrag von countryman »

Die Kondensatorkur an der Sinfonia konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Das Gerät spielt und überzeugt besonders auf Mittelwelle: Gestern Abend konnte ich hier in Dortmund Radio Caroline auf 648 kHz in brauchbarer Audioqualität empfangen. Auf UKW bekomme ich einige Ortssender am Gehäusedipol sauber herein und mit dem Austausch des Ratio-Elkos verschwand auch das Zischeln. Zwei ca. 75 cm lange Drähte als Wurfantenne bringen mehr Sender. Um mit meinem Sangean ATS 909 mitzuhalten wäre aber eine Außenantenne nötig.
Das magische Auge EM34 ist nicht mehr besonders hell aber noch deutlich erkennbar. Ganz viel kann das Radio in den 67 Jahren nicht gespielt haben...

Als nächstes kommt der Loewe Opta Planet 3B aus Familienbesitz dran. Viel kompakter und Empfang und Klang waren in meiner Erinnerung früher gut...
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