Nun dann möchte ich euch mal meine Anfängerfehler zeigen. Damit ihr sie nicht nach macht. Die Leistung von professionellen Ultraschallbädern sollte man niemals unter schätzen.
Ultraschallbäder reinigen dadurch, dass sie kleinste am Schmutz und zwischen Objekt und Schmutz anhaftende Gasbläschen in der reinigungslösung in hoher Frequenz komprimieren und dekomprimieren. Der Dreck wird also sozusagen abgerüttelt. Haftet z.B. eine Lackierung fest auf ihrer Unterlage kann im Ultraschallbad nichts passieren, weil es keine Gasbläschen zwischen den beiden Schichten gibt.
Alles, was irgendwie lose ist, wird als Schmutz "interpretiert" und abgerüttelt. Es kann sein, dass die Farbschicht bei deinen Knöpfen partiell nicht mehr optimal gehaftet hat. Dann wird sie ein Opfer der Reinigung.
Die Reinigungslösungen im US sind eigentlich nicht sehr entscheidend. Man verwendet in der Regel eine Trägerbadlösung die daraufhin optimiert ist die Schallwellen zu leiten. Das zu reinigende Objekt kommt in ein Glasgefäß mit der entsprechenden Lösung. Das muss man aber nur so machen wenn es sich um Lösungen zum Entfernen von Kalk, Oxiden, Rost und solchen Sachen handelt. Da finden dann zusätzlich chemische Vorgänge statt. Bei den Radioknöpfen, Tasten ect. ist ein Geschirrspülmittel für Handspülen ausreichend. Nichts für die Spülmaschine nehmen.
Im Profibereich gibt es extra Reiniger die aber im Wesentlichen den Geschirrspülern entsprechen, nur eben auf die Weiterleitung der US-Wellen optimiert sind.
Alufollie darf keinen Schaden nehmen. Wenn doch, ist der Reiniger zu aggressiv. Die Wirkung auch schwacher Säuren wird im US extrem verstärkt, weil ständig frische Lösung herangeführt wird.
Keramische Beläge die bei uns ohne Ultraschall in Flusssäure ca. 20h brauchen bis sie entfernt sind, beseitigt der US in knapp 10 min. Es kann also eine schwache saure Lösung reichen um die erwähnte Alufolie im US zu beschädigen. Das liegt aber nicht am US sondern an der Lösung deren Wirkung im US eben massiv verstärkt wird.
Deshalb dürfen auch niemals saure reiniger in die Edelstahlwanne der US-Geräte. Die Wannen sind sonst bei leistungsstarken Geräten nach kurzer Zeit durchgefressen.
Ich reinige sogar die Skalenscheiben der Philettas im Ultraschall weil das immer noch schonender ist als das sanfteste Darüberstreichen mit einem Tuch. Aber da reichen 2 Sekunden. Bei längerer Anwendung ist die Schrift dann irgendwann weg weil sie eben nicht (mehr) optimal am Kunststoff anhaftet.
Im Profibereich gibt es extra Reiniger die aber im Wesentlichen den Geschirrspülern entsprechen, nur eben auf die Weiterleitung der US-Wellen optimiert sind.
Alufollie darf keinen Schaden nehmen. Wenn doch, ist der Reiniger zu aggressiv.
Hallo Achim,
reines Leitungswasser und höchste Stufe vom Gerät reicht schon aus um dünne Alufolie zu durchlöchern
Das ist allerdings auch kein 0815 Gerät, sondern eines das z.B. für Sterilisation von Operationsbesteck benutzt wird.
Ich vermute, dass ich die Power des Gerätes unterschätzt habe. 100% benutze ich nur noch für massive Teile, wie zum Beispiel Drehkondensatoren. Ein wenig Lehrgeld muss halt immer bezahlt werden. Es sind ja zum Glück meine zwei eigenen Geräte, dessen Knöpfe ich verhunzt habe.
Hast du mal ein Bild von dem Gerät? Wieviel Watt hat das denn? Werde das heute mal ausprobieren. Alufolie hatte ich noch nicht im US, immer nur vergleichbar dünne Platinfolie und der ist noch nie was passiert. Man lernt nie aus...
Hallo Achim,
aber natürlich. Und da Bilder mehr als 1000 Worte sagen, hier die Bilder. Die Folie lag übrigens 5 Minuten bei 100% Leistung im Leitungswasser.
Ein Tropfen Reiniger sollte auf jeden Fall drinsein, schliesslich ist Wasser das Medium mit der höchsten Oberflächenspannung das wir täglich benutzen. Ohne etwas drin, was die Spannung abbaut funktioniert das nicht wirklich gut. Bei starken Verschmutzungen sind dann auch für den speziellen Schmutz optimierte Reiniger erforderlich.
Hi Gery,
Glückwunsch, ist ein super Gerät. Hab gestern den Alufolientest gemacht und kann ihn bestätigen. Nach 20s Trägerbadlösung war die Folie durch. Auch wenn man seit 35 Jahren mit US arbeiten - man lernt nie aus...