Hallo!
Nachdem es über den Neckermann einige Zeit nichts zu hören gab, fasse ich das Ergebnis nun zusammen.
Gehäuse:
Ich hatte ja einen starken Zwischenschliff durchgeführt. Danach habe ich wieder mit dem Auftragen des Hartöls begonnen. Bei den ersten beiden Schichten lief alles gut, dann trat bei der dritten Schicht wieder diesen Orangenhautproblem auf. Ich dachte das darf es doch nicht geben. Ich versuchte das Öl mit hohem Druck einzuarbeiten, nichts. Dann nur hauchzart auftragen, nichts. Dick auftragen nichts. Dann merkte ich durch Zufall, dass ein Auftragen gegen die Maserung das Problem löste. Eigentlich verstößt das Auftragen gegen die Maserung gegen jedes Lehrbuch, aber egal es funktionierte. Also trug ich noch mal zwei Schichten auf. Es waren dann insgesamt 12! Nach einer Trocknung von 10 Tagen im Heizraum, habe ich dann abschließend mit einer etwas gröberen Autopolitur nachgearbeitet. Ich denke das Ergebnis lässt sich sehen. Es ist zwar nicht 100 % aber für das Erstlingswerk ganz gut. Sollte ich so eine Aktion nochmals machen, werde ich etwas anders vorgehen: Zuerst 1-2 Schichten Hartöl um das Furnier anzufeuern. Dann ein Schliff und nun die entsprechende Anzahl an Schichten Schnellschleifgrund. Das schließt die Poren und erzeugt eine homogene Oberfläche. Danach sollte es wesentlich einfacher weiterarbeiten lassen.
Abschließend möchte ich mich hier nochmals bei Paulchen und Schumi für die fachkundige Hilfe bedanken. Ohne die beiden wäre das Ergebnis sicherlich nicht so gut geworden. Außerdem haben sie mir immer wieder gut zugeredet, was auch nötig war, sonst wäre das Gehäuse vielleicht auf dem Scheiterhaufen geendet.
Zusammenbau:
Das Chassis war ja bereits seit längerer Zeit fertig und abgeglichen. Übrigens ist das kleine Blaue neben dem AÜ der Heiztrafo für die HM85. Es ist ein 12 V - 200 mA Printtrafo. Mittels eines kleinen Widerstandes wurde die Heizspannung auf 12,6 V eingestellt und einseitig geerdet. Dann - da ich immer ein kleiner Schisser bin - mit einem abgeschirmten Kabel an den alten Anschlusspunkt weitergeführt. Die Leuchtschirmspannung wurde übrigens durch einen Widerstand auf 195 Volt eingestellt. Die HM85 und UM85 sind anders als die EM85 nicht mit 250 Volt, sondern mit 200 Volt spezifiziert. Außerdem schont das die Röhre.
Nun ging es an den Zusammenbau. Zuerst wurde das Chassis konventionell mit Elektronikreiniger, Tunerspray und Bremsenreiniger schön sauber gemacht. In mehreren Poliersaisons wurden die Messingteile auf Hochglanz gebracht. Bewährt hat sich Ako Polierpaste, der Dremel und viel Handarbeit.
Nun ging es an den Zusammenbau. Dieser nahm noch einige zeit in Anspruch, da ja alles komplett zerlegt war. Alles dann tatsächlich alles fertig war gab es einen kurzen Test in der Garage und ab mit dem Radio ins Wohnzimmer.
Als ich dort einschaltete lief gerade von Peter Gabriel – Games without frontiers. Sollte das ein gutes Omen sein? Leider nein. Es zeigte sich, dass die ZF nicht richtig stimmte und vor allem zeigte sich, dass der Synchrondetektor unsauber lief. So ein Mist, also wieder in die Garage. Zum Glück kann man alle Abstimmpunkte erreichen ohne das Chassis zu demontieren. Die ZF stimmte ich noch zweimal durch, die passte nun, aber der Synchrondetektor klang immer noch unsauber, ein schwirrend-verzerrender Klang. Nach 1,5 Stunden und zwei messtechnischen Abgleichen war es immer noch nicht besser. Da laß ich, dass es auch einen behelfsmäßigen Abgleich nach Gehör und magischem Auge gibt. Also mal testen. Und siehe da, nach kurzer zeit hatte ich das System der drei Abgleichpunkte raus. Es zeigte sich insbesondere an einem der Punkte, dass messtechnisches Maximum nicht gleich guter Klang ist. Hier war weniger einfach mehr und nun klingt alles wie es soll.
Gestern machte der Neckermann einen 6-stündigen Probelauf. In SWR3 war 80iger Tag, da bot sich das an.
Zu den Eigenschaften kann man sagen, dass der Syntektor einen ausgezeichneten Empfang hat. Die Trennschärfe ist einfach klasse, selbst dicht nebeneinander liegende Sender bekommt man trennscharf eingestellt.
Der Klang ist auch sehr schön, ich denke das Gerät braucht sich hinter den großen Namen wie Saba und Grundig nicht verstecken. Einzig die Klangreglung ist nicht so sonderlich, da der Potiweg der tatsächlich wirksamen Reglung recht klein ist und sie recht träge reagiert. Etwas gewöhnungsbedürftig.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder:
Viele Grüße
Frank
