UHER 495 will nicht so recht...
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- Freiburg Automatic
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UHER 495 will nicht so recht...
Hallo, im Sommer habe ich auf dem Flohmarkt ein UHER 495 (Koffer, Röhrengerät,1957) erworben. Ich habe es seinerzeit nur gereinigt und festgestellt, dass es nicht funktioniert. Mechanisch war immerhin alles okay...
Nun habe ich mich mit dem Teil wieder befasst. Ein 100uF Elko in der Endstufe war etwas auseinander gegangen, den habe ich ersetzt (obwohl er noch fast 70 uF laut Messgerät aufwies). Das Gerät spielt ein vorhandenes Band nur sehr leise ab, bei der Aufnahmefunktion ist das Signal im Lautsprecher voll da (Endstufe ok), aber an der Aussteuerungsanzeige ist nur eine minimale Reaktion, auch bei voll aufgedrehtem Pegel. Ich fürchte, dass der Tonkopf defekt ist, denn ich kann da keinen Durchgang zwischen den beiden dünnen Adern messen. Ich denke, mehr als einige Hundert Ohm Widerstand sollte die Spule wohl nicht haben, oder??? Hat jemand zufällig noch so einen Tonkopf herumliegen?
Gruß aus Hamburg
Ronald
Nun habe ich mich mit dem Teil wieder befasst. Ein 100uF Elko in der Endstufe war etwas auseinander gegangen, den habe ich ersetzt (obwohl er noch fast 70 uF laut Messgerät aufwies). Das Gerät spielt ein vorhandenes Band nur sehr leise ab, bei der Aufnahmefunktion ist das Signal im Lautsprecher voll da (Endstufe ok), aber an der Aussteuerungsanzeige ist nur eine minimale Reaktion, auch bei voll aufgedrehtem Pegel. Ich fürchte, dass der Tonkopf defekt ist, denn ich kann da keinen Durchgang zwischen den beiden dünnen Adern messen. Ich denke, mehr als einige Hundert Ohm Widerstand sollte die Spule wohl nicht haben, oder??? Hat jemand zufällig noch so einen Tonkopf herumliegen?
Gruß aus Hamburg
Ronald
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- Kuba Komet
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hi Ronald,
ich denke, wenn der Tonkopf eine Unterbrechung hätte, würdest Du gar nix mehr hören, auch nicht leise.
Der Gleichstromwiderstand sollte schon im Ohmbereich liegen. Ich habe grad mal einen Viertelspur - Kombikopf gemessen, der hatte 20 Ohm für jedes System. Sehr viel anders können andere Kopfe auch nicht sein, denn sie sind klein, und auch wenn der Draht dünn ist, bekommt man nicht so viel drauf....
Du kannst auch einen beliebigen Kombi- oder Wiedergabekopf eines anderen Tonbandgerätes einsetzen, das muß bei Wiedergabe genauso gut gehen (höchstens die Lautstärke ist unterschiedlich), nur bei Aufnahme wirst Du Probleme haben, wegen unterschiedlichem Aufsprech- und Vormagnetisierungsstrom. Sollte der Kopf wirklich kaputt sein und Du entschließt Dich, einen anderen Ersatzkopf zu verwenden, mußt Du auf eine gute Abschirmung achten, weil es ggf. zu Brummeinstreuungen durch Magnetfelder des Trafos und Motors kommen kann.
Oft will man aber bei solch alten Geräten nur die Wiedergabefunktion erhalten, damit man die alten Bänder noch abhören kann. Eine Aufnahme wird man in den seltensten Fällen machen, weil es inzwischen bessere Möglichkeiten gibt. Nur die Extrem-Restauratoren tun das.
Wenn ich Dir bei der Elektronik helfen soll, brauche ich den Schaltplan.
Inzwischen Grüße
-charlie-
ich denke, wenn der Tonkopf eine Unterbrechung hätte, würdest Du gar nix mehr hören, auch nicht leise.
Der Gleichstromwiderstand sollte schon im Ohmbereich liegen. Ich habe grad mal einen Viertelspur - Kombikopf gemessen, der hatte 20 Ohm für jedes System. Sehr viel anders können andere Kopfe auch nicht sein, denn sie sind klein, und auch wenn der Draht dünn ist, bekommt man nicht so viel drauf....
Du kannst auch einen beliebigen Kombi- oder Wiedergabekopf eines anderen Tonbandgerätes einsetzen, das muß bei Wiedergabe genauso gut gehen (höchstens die Lautstärke ist unterschiedlich), nur bei Aufnahme wirst Du Probleme haben, wegen unterschiedlichem Aufsprech- und Vormagnetisierungsstrom. Sollte der Kopf wirklich kaputt sein und Du entschließt Dich, einen anderen Ersatzkopf zu verwenden, mußt Du auf eine gute Abschirmung achten, weil es ggf. zu Brummeinstreuungen durch Magnetfelder des Trafos und Motors kommen kann.
Oft will man aber bei solch alten Geräten nur die Wiedergabefunktion erhalten, damit man die alten Bänder noch abhören kann. Eine Aufnahme wird man in den seltensten Fällen machen, weil es inzwischen bessere Möglichkeiten gibt. Nur die Extrem-Restauratoren tun das.
Wenn ich Dir bei der Elektronik helfen soll, brauche ich den Schaltplan.
Inzwischen Grüße
-charlie-
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- Geographik
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hallo Ronald,
willkommen im DRF.
Vermtl. gibt s da mehrere Ursachen für das fehlen des Signals an der Aussteuerungsanzeige, dafür wird eher eine Kontaktunterbrechung im Aufnahmeschalter verantwortlich sein. Jedoch wäre es sinnvoll alle Papierwickel Kondensatoren nach den vielen Jahren des Klimaeinflusses zu wechseln.
Der Tonkopf sollte so wie du es schon schriebst, max mehrer 100Ohm Widerstand haben.
M.f.G.
harry
willkommen im DRF.
Vermtl. gibt s da mehrere Ursachen für das fehlen des Signals an der Aussteuerungsanzeige, dafür wird eher eine Kontaktunterbrechung im Aufnahmeschalter verantwortlich sein. Jedoch wäre es sinnvoll alle Papierwickel Kondensatoren nach den vielen Jahren des Klimaeinflusses zu wechseln.
Der Tonkopf sollte so wie du es schon schriebst, max mehrer 100Ohm Widerstand haben.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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harry
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- Kuba Komet
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Voilà: http://tonbandwelt.magnetofon.de/uher/495/serva.htmWenn ich Dir bei der Elektronik helfen soll, brauche ich den Schaltplan.
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- Kuba Komet
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Mann, das ging ja schneller als ein geölter Blitz !!
-charlie-


-charlie-
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- Freiburg Automatic
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hallo, danke schon einmal für die Antworten.
Einen Schaltplan hatte ich mir bereits besorgt.
Zwischen den beiden Anschlüssen des Tonkopfes (die bei nicht anliegender Andruckrolle kurzgeschlossen werden) messe ich definitiv keine Verbindung, lediglich von dem einen Kabel gegen die Abschirmung (im eingebauten Zustand). Beim Löschkopf ist der Widerstand relativ niedrig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kontaktierung vom Anschluss- zum Spulenkabel im Aufnahme-/Wiedergabekopf eine Macke bekommen hat. Dass die Spule wegen Überlastung durchgebrannt ist dürfte nicht wahrscheinlich sein.
Gruß
Ronald
Einen Schaltplan hatte ich mir bereits besorgt.
Zwischen den beiden Anschlüssen des Tonkopfes (die bei nicht anliegender Andruckrolle kurzgeschlossen werden) messe ich definitiv keine Verbindung, lediglich von dem einen Kabel gegen die Abschirmung (im eingebauten Zustand). Beim Löschkopf ist der Widerstand relativ niedrig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kontaktierung vom Anschluss- zum Spulenkabel im Aufnahme-/Wiedergabekopf eine Macke bekommen hat. Dass die Spule wegen Überlastung durchgebrannt ist dürfte nicht wahrscheinlich sein.
Gruß
Ronald
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- Royal Syntektor
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hallo Ronald,
ohne hier die Kompetenz dieses prima Forums hier schmälern zu wollen; aber bei alten Tonbandgeräten und ganz speziell Uher gibts das Bandmaschinenforum.
Da gehts nur um solche Themen und der ein- oder andere ehemalige Grundig- oder Uhermitarbeiter postet da auch noch mit.
http://mbhg.ath.cx/forum2/
ohne hier die Kompetenz dieses prima Forums hier schmälern zu wollen; aber bei alten Tonbandgeräten und ganz speziell Uher gibts das Bandmaschinenforum.
Da gehts nur um solche Themen und der ein- oder andere ehemalige Grundig- oder Uhermitarbeiter postet da auch noch mit.
http://mbhg.ath.cx/forum2/
Grüße vom Dietrich
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- Freiburg Automatic
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Danke für den Hinweis!
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- Kuba Komet
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hallo,
also der AW - Kopf muss Durchgang haben. Es wird schwierig werden, einen Originalkopf zu bekommen, höchstens aus einem Schlachtegerät.
Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal mit einem fremden Kopf etwa gleicher Baugröße versuchen. Wie gesagt, Wiedergabe muss gehen.
Auch wenns ein Tonbandforum gibt, hier kannste trotzdem fragen. So ganz behämmert sind wir auch nicht.
Inzwischen Grüße
-charlie-
also der AW - Kopf muss Durchgang haben. Es wird schwierig werden, einen Originalkopf zu bekommen, höchstens aus einem Schlachtegerät.
Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal mit einem fremden Kopf etwa gleicher Baugröße versuchen. Wie gesagt, Wiedergabe muss gehen.
Auch wenns ein Tonbandforum gibt, hier kannste trotzdem fragen. So ganz behämmert sind wir auch nicht.

Inzwischen Grüße
-charlie-
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- Freiburg Automatic
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Zur Info: Die Gerät funktioniert jetzt. Habe alle MP-Kond. gewechselt und einen anderen Tonkopf (von Tesla, NOS) eingebaut. Aufnahme ist etwas leise, aber was soll's...
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- Kuba Komet
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Re: UHER 495 will nicht so recht...
Hallo,jubel hat geschrieben:Zur Info: Die Gerät funktioniert jetzt. Habe alle MP-Kond. gewechselt und einen anderen Tonkopf (von Tesla, NOS) eingebaut. Aufnahme ist etwas leise, aber was soll's...
wenn Du einen Schaltplan hast, kannst Du den Aufsprechstrom ändern.
Vorher mußt Du den Vormagnetisierungsstrom neu einstellen, denn jeder Kopf braucht einen anderen HF - Strom. Man stellt ihn so ein, dass er bei einer "leisen" Aufnahme die größte Wiedergabelautstärke erzielt. (Probeaufnahmen machen).
Danach den Aufsprechstrom der NF ändern, meißt über einen Vorwiderstand oder über Pegelsteller.
Dann gehts auch wieder ordentlich.
Inzwischen Grüße vom
-charlie-