DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese besser?

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Vagabund
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DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese besser?

Beitrag von Vagabund »

Nachdem mich Lutz gebeten hat, meine Frage doch öffentlich zu stellen.

Bekanntlich hat der dümmste Bauer ja die grössten Kartoffeln und auch ich bin kein Radio- und Fernsehtechniker und bin aber auf eine für mich grosse Kartoffel gestossen.
Lange Vorgeschichte überflogen. Meiner Frau und mir reicht als Hauptfernsehempfang DVB-T völlig aus, dies haben wir zu allererst mit einer aktiven Stabantenne von Philips bewerkstelligt. Ging in der alten Wohnung auch recht gut, in der neuen so mittelmässig und der Empfang nahm mit den Jahren ab. Ich schob es auf die Antenne. Dann habe ich bei meinem Schwiegervater nach einer aktiven Aussenantenne gefragt, welche er nicht mehr brauchte. In der Zwischenzeit, bis ich diese bekam, habe ich mir aus einem Holzbrett und einem Kupferdraht eine provisorische Antenne gebaut. Einfach den Draht um eine Dose legen und so lange rumbiegen, bis ein Ring mit etwa 17 cm Durchmesser entsteht. Das ganze dann an ein abgeschirmtes Koax-Kabel gelegt, mit Stecker versehen und in den TV gestöpselt. Hätte nie gedacht, daß das geht, aber ich hatte besten Empfang mit allen Programmen in echt guter Qualität. Mittlerweile habe ich diese Antenne dann von meiner Frau professionalisieren lassen, also aus massiverem Messingdraht und mit gedrehtem Kunststoffgehäuse fest an der Aussenwand montiert. Das ging so lange gut, bis ich einen Blitzschutz zum Zwischenstecken bekam. Da dachte ich mir, der kommt mir recht, den stecke ich dazwischen, ging auch ein paar Tage gut. Irgendwann kamen einige Programme gar nicht mehr. Ich dachte zuerst nicht dran, sondern reinigte die Antenne vom Staub, das ging wieder ein paar Tage, dann gleiches Spiel. Nun habe ich versucht, einen Antennenverstärker zwischen zu schalten, der beim Anstecken allerdings streikte, klar, die Antenne schliesst ja kurz, da nix dazwischen ist. Also einen variablen Widerstand (ich habe so einen, wo man drehen kann mit versch. Widerlingen) dazwischengeklemmt und zwischen 50R und 100R eingestellt. Ging auch wieder ein paar Tage gut, irgendwann dann auch nicht mehr. Bis mir der Blitzschutz einfiel, dann hab ich alles weg und die Antenne wieder ohne alles angesteckt und siehe da, geht wieder.

Nun zu meinen Fragen, was habe ich da gebaut?
Warum geht ein einfacher Drahtring so dermaßen gut im Empfang?
Braucht diese Antenne keinen Widerstand, oder Blitzschutz?
Was kann ich noch tun, um die Antenne noch professioneller zu machen?

Danke schonmal und ich bin über einen fachlichen Austausch schon gespannt.

Ach ja, an einer kommerziellen Antenne habe ich nun kein Interesse mehr... :mrgreen:
Viele Grüße
Philipp

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tornadofilm
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Re: DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese bess

Beitrag von tornadofilm »

Hallo Phillip,

zieh Dir das hier mal rein
http://www.cnet.de/41001557/die-beste-e ... o-basteln/
das Teil habe ich nachgebaut als Doppelquad, besser und billiger geht es wirklich nicht!! Und das schönste ist, Du kannst sie auf den von Dir benötigten Bereich abstimmen.

Gruss Torsten
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Vagabund
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Re: DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese bess

Beitrag von Vagabund »

Ich kenne die Doppelquad, habe aber eine Ringantenne.
Meine ist schon fertig... :wink:
Viele Grüße
Philipp

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Re: DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese bess

Beitrag von radiobastler »

Diese Drahtschleife stellt kein Kurzschluß da. Für die Hochfrequenz ist das eine Spule. Du hast eine Loopantenne gebaut und zufällig die richtige Größe der Schleife gefunden. Wenn man den Loop genauer berechnen würde, würde es unter Umständen sogar noch besser funktionieren.
Gruß Stephan

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Vagabund
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Re: DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese bess

Beitrag von Vagabund »

Hi Stephan,
so langsam dämmerts.
Meinst Du, von der Länge bzw. vom ø her berechnen?
Bei manchen Antennenkonstrukten ist ja noch ein Kondensator parallel geschaltet!? Würde das hier auch Sinn machen?
Viele Grüße
Philipp

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Re: DVB-T Antenne im Eigenbau: Warum funktioniert diese bess

Beitrag von radiobastler »

Der Kondensator müsste bei der Frequenz doch recht klein sein, aber das Antennenkabel dürfte hier deine Kapazität darstellen.
Google mal Loopantenne, dann gibts jede Menge Input. :wink:
Gruß Stephan

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