Trenntrafo an Klasische Nullung

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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich würde zumindest nachfragen, ob es sich wirklich um einen Trafo mit galvanischer Trennung handelt.

Lutz
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Es scheint ein Trennregeltrafo zu sein. Man kann die zweite Wicklung auf dem Foto unter der äußeren erkennen.
Ich denke, der wird noch viel teurer werden, weil solche Trafos auch neu sehr teuer sind. Die Kombination Trenn- und Sparregeltrafo ist günstiger.
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo,

wer nicht unbedingt die Stellmöglichkeit benötigt, kann vllt. hier einen Trenntrafo mit fester Ua für rel. kleines Geld günstig erwerben; mit 200W könnte es bei alten Farb-TV jedoch schon knapp werden.
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
das wird nicht nur knapp, - sondern das funktioniert prinzipiell nicht.
Das reicht allenfalls für einen kleinen, tragbaren SW-Fernseher.

In Berufsschulen lernt man - früher zumindest - daß die Leistung (in VA) eines Trenntrafos
mindestens das Doppelte der anzuschließenden Leistung betragen soll.
Und zwar deswegen, damit im Werkstattbetrieb eine ausreichende Stabilität der Versorgungsspannung sichergestellt ist.
Die ganz alten Farbfernseher mit ihren rund 20 Röhren und 50kg Gewicht hatten bis zu 400 Watt.
Die verwendeten Regeltrenntrafos hatten meist um die 850VA. Manchmal auch mehr.

Gruß

Rocco11
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo Rocco,

es ist immer besser, den Trenntrafo größer zu wählen als die zu erwartende Last.
Trotzdem kann man einen 200W Verbraucher an einem 200Watt Trafo betreiben; das reicht auch für die meisten älteren SW-Fernseher, wenn die Randbedingungen, z.B. Temperatur, eingehalten werden.
Möglich wäre allerdings, dass bei alten Farb-TV die Entmagnetisierung beim Einschalten derart viel Strom benötigt, dass die Spannung zu niedrig bleibt, um den Betrieb des TV sicher zu stellen; das sollte aber die Ausnahme sein. Letzlich wurden aber auch diese Geräte für Schwankungen von mindestens 10% entwickelt, s.d. auch da noch Reserven vorhanden sind.
Da die Meisten hier aber lediglich Radios anschließen, dürfte das gar kein Problem darstellen.
Und - um einen Vergleich zu bringen: 12/230V Wandler funktionieren i.d.R. auch mit der deklarierten Last, jedenfalls wenn diese nicht komplex sondern überwiegend reell ist.
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Ein Trafo der z.B. 200VA (200W) hat, sollte nicht mit 200W belastet werden, da in der Angabe 200VA auch die Verlustleistung enthalten ist. Geht man von einem cos phi von 0,6-0,8 aus, was durchaus realistisch ist, kann man eine Wirkleistung (ohmsche Last) zwischen 120 und 160 Watt problemlos ziehen. Kurzzeitig kann man aber auch Vollast (200W) ziehen. Dann sollte man aber auf die Temperatur des Trafos achten. Da kommt es dann auf die Qualität des Trafos an, wie lange er das mitmacht. Bei Ringkerntrafos ist der Wirkungsgrad besser und sie haben nicht so große Streufelder. Und werden auch nicht so warm. Sind aber auch teurer.
werners
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Beitrag von werners »

Hallo,
um den Spannungsabfall unter Belastung abzuschätzen braucht es eigentlich keine Streufeldmessung etc. Dafür liefert die Kurzschlussspannung - heisst das in Deutschland auch so? - eine zuverlässige, einfach messbare, allgemein bekannte und leicht vergleichbare Kenngrösse:
- Sekundärseite mit Ampèremeter kurzschliessen
- auf der Primärseite die Spannung erhöhen, bis am Ausgang der Nennstrom fliesst
>>> diese Primärspannung in Prozenten der Nenn-Primärspannung ist dann diese Kurzschlussspannung.

Ein Trafo, dessen Spannung unter Last stark einbricht hat dabei eine grosse Kurzschlussspannung/viele Prozente, beispielsweise ein Klingeltrafo, und v.v.

Gruss:
werners
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Beitrag von CommanderAdarma »

Hallo,
mal eine Frage am Rande. Ich habe einen Trenntrafo mit 4 galvanisch untereinander getrennten Sekundärwicklungen, jede für 200 VA ausgelegt und mit 1,25 A träge abgesichert. Primärsicherung hat 6,3A. Theoretisch müßte es doch möglich sein, zwei oder mehr Sekundärwicklungen parallel zu schalten, falls ich mal mit den 200VA nicht auskomme? Das Gerät stammt aus Industriebeständen und macht innen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Gruß
Thomas
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Commander,

auf dem Papier funktioniert das. In der Praxis heißt es aber: Aufpassen!
Wenn die Ausgangsspannung der einzelnen Wicklungen nicht zu 100% dieselbe ist,
dann werden Ausgleichsströme fließen die den Trafo unnötig belasten und somit erwärmen.
Dies ließe sich nur durch gleichzeitiges Wickeln der Sekundärwicklungen vermeiden,
was aber wohl kaum gemacht worden sein dürfte.
Eine Reihenschaltung funktioniert hingegen problemlos.
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Beitrag von CommanderAdarma »

Danke, so hatte ich mir das auch schon gedacht. Da ich ja praktisch nie mit Fernsehgeräten zu tun habe, sondern nur mit Radios, dürfte das kaum nötig sein.. Ich finde das Gerät nur deshalb so unwahrscheinlich praktisch, weil Meßsender, Lötkolben, Oszi und Radio dort gleichzeitig angeschlossen werden können, ohne daß es zu Problemen kommt.

Gruß
Thomas
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Beitrag von Fernmelder »

Hallo Thomas,

mach dir doch 2 Ausgänge zu nutzen: Einen ganz normal und den anderen kannst du ja mit nem Stelltrafo versehen. Dann hast du einen Festspannungsausgang und einen Regelbaren, jeweils mit 1,25A. Den Stelltrafo bekommst du bei Ebay...
--->lg Basti

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Beitrag von CommanderAdarma »

Das nutze ich auch so, wenn ich eine höhere Spannung brauche. Aber geht das auch bei Parallelschaltung? Einen Stelltrafo habe ich auch, aber nur als Spartrafo.

Gruß
Thomas
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Beitrag von Fernmelder »

Hallo Thomas,

also parallel Schalten würde ich auch nicht machen. Siehe Rocco´s Begründung, der ich voll zustimme. Wenn du nachher einen Ausgleichstrom hast wirds für den Trafo selbst im unbelasteten Fall "Mollig Warm um den Kern" :wink:

Nen Spartrafo kannst natürlich zur getrennten Sekundärwicklung in Reihe schalten, dann hast du einen Regel/Trenntrafo.
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Beitrag von GeorgK »

PL504 hat geschrieben:Der von GeorgK angegebene Trafo wurde wiedereingestellt:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0363618774
Da wollte wohl jemand nicht bezahlen? ;)

Na Ja.....und die Lampe ?? dadurch ist es auch ein neues Bild....
Schon seltsam..... :roll:
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
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Grüsse Georg
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Beitrag von GeorgK »

Fernmelder hat geschrieben:Hallo Thomas,

mach dir doch 2 Ausgänge zu nutzen: Einen ganz normal und den anderen kannst du ja mit nem Stelltrafo versehen. Dann hast du einen Festspannungsausgang und einen Regelbaren, jeweils mit 1,25A. Den Stelltrafo bekommst du bei Ebay...

Das ist eine Super Idee, Sebastian :idea:

Dazu eine Frage, könnten BEIDE Ausgänge gleich - (oder unterschiedlich) belastet werden?

Also zum Beispiel 2 Geräte daran laufen lassen?
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