Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

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radiofreddy
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Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von radiofreddy »

hallo,

beim Stöbern in der Bucht laufen mir immer wieder diese Goldstreifen über den Weg:

http://www.ebay.de/itm/331105592727?var ... 1423.l2649

Da ich konkret ein Gehäuse vor der Brust habe, bei dem ich die goldenen Linien erneuern muss, denke ich darüber nach, diese Klebestreifen mal auszuprobieren. Hat hier jemand schon damit gearbeitet, und ausprobiert, ob sie wirklich nicht stärker auftragen als Lackfarbe, und, ob man sie wirklich einfach überlackieren kann ?

Danke für Eure Erfahrungen.

Gruß Frank
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TPM
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von TPM »

Hallo Freddy,

Ich habe die von ATR genommen.
Hat der Autolacker problemlos übergeduscht, also ohne Ablösungen.

Wie dick die bei einer vernünftigen Lackierung auftragen weiß ich nicht, dafür wurde mein
Gehäuse zu hemmunglos übergeduscht. :(
Schöne Grüße, Tim-Peder

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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo Frank,

die tragen stärker auf wie Lack, dafür sind die Kanten gestochen scharf, so gut kann keiner abkleben. Überlackieren geht gut, man sollte nur vor dem Aufkleben ein-zweimal lackieren, dann kelben sie besser wie auf den nackten Holz.
Gruß Jupp
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von TPM »

Hallo Jupp,

Ich habe die Feststellung gemacht, dass sie anfangs nicht soo gut auf den Holz kleben.
Nach zwei Wochen hatte ich allerdings größte Mühe die Streifen wieder zu entfernen, da ich einen Streifen etwas
korrigieren wollte...
Schöne Grüße, Tim-Peder

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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von Kampfkeks »

Hallo Tim Peder,

da stimme ich Dir vollkommen zu, das ist schon nach ein paar Stunden so und wenn man mit einem weichen Tuch nach dem Aufkleben etwas kräftiger drüberwicht, so das Wärne entsteht kleben sie bombenfest.
Gruß Jupp
achim1
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von achim1 »

Ich kenne die Streifen nicht, schneide aber selbst welche und hab lange gesucht um die das dünnstmögliche Material zu finden. Letztlich wurde es Oracal mit einer gemessenen Dicke von 80µ, es gibt aber auch noch Folien mit 50µ. Die Angaben sind immer ohne Klebstoff, in der Praxis also etwas dicker.
Man merkt bei der Überlackierung die Materialstärke schon deutlich und es bedarf einiger Schichten und Zwischenschliffe bis die Folie volldtändig im Lack verschwindet und mit der Fingerkuppe nicht mehr spürbar ist. der Goldton ist auch nicht so brillant wie es manche der Originale sind. Aber da gibt es vielleicht auch noch bessere Fabrikate. Ich hatte "matt" und "glänzend" bestellt. Die glänzende Variante sieht brillanter aus, aber wenn die Folie überlackiert ist, gleicht sich das vollständig an.
Ganz wichtig: Erst eine Klebeschicht spritzen und antrocknen lassen. Nicht gleich auf Verlauf spritzen, ansonsten kann die Folie im dümmsten Falle sich ablösen und aufschwimmen.
Aber die Ergebnisse sind super und mit Abkleben nur mit großem Aufwand zu erreichen. Machbar ist das zwar - man muss für die Streifen spezielle Farbe nehmen die fast nur aus Pigment besteht und fast kein Bindemittel enthält und darf die Farbe nur aufnebeln. Ansonsten wird die Farbe durch den Kapillareffekt an den Kanten der Schablone hochgezogen und erzeugt einen hochstehenden Rand.
Ob das mit gold klappen würde weiss ich gar nicht, hab bislang nur weiss und schwarz für Beschriftungen verwendet. Die Farbe ist dann extrem wischempfindlich und darf erst nach dem Überlackieren berührt werden. Damit erreicht man hauchdünne Schichtstärken die viel dünner sind als jede Folie. Aber das Risiko eines Fehlers ist hoch. Die Plotterfolie ist viel einfacher.

Gruß,
Achim
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radiofreddy
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von radiofreddy »

erstmal danke für die Antworten.

Das Komtess sieht ja richtig schick aus, so schön habe ich das noch nie gesehen.

Weiß denn jemand, wie die Goldstreifen früher im Werk gemacht wurden ? Im Fahrzeugbedarf gibt es Liniergeräte zu kaufen, mit denen die Zierlinien z.B. auf Motorradtanks aufgebracht werden können. Vielleicht ist das ja noch eine Alternative. Liniergeräte haben unten in der Spitze auswechselbare Rollen, mit denen die Strichdicke bestimmt wird. Eingefüllt wird ganz normale Lackfarbe. Angeblich soll man die Geräte führen können wie einen Edding Stift, ich hab es aber noch nicht probiert, weil die Dinger leider ziemlich teuer sind:

http://www.beuglereurope.com/german/index.html

Manchmal wäre es doch schön, wenn man sowas wie eine kollektive Radiowerkstatt hätte ( träum ).

Gruß Frank
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recycler
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von recycler »

Ich kenne das Handlinieren bisher nur aus dem Oldtimerbereich und die wenigen, die das noch beherrschen mit dem Schlepppinsel sind richtige Könner. Eine echte gut gemachte Handlinierung ist auch keinesfalls absolut gleichmäßig, sondern man sieht beim Hinsehen, dass hier von Hand und nicht mit Hilfsmitteln aufgetragen wurde (Strichbreite, Führung usw. - ist ja gerade das, was viele schätzen)

Ich würde mir das nicht zutrauen. Kleben ist wohl die einfachste Variante.

Ciao

recycler
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von radiofreddy »

aber genau dafür sind ja diese Liniergeräte erfunden worden - für Leute, die das Handlinieren nicht beherrschen, und trotzdem die negativen Effekte beim Abkleben vermeiden wollen. In den Beugler Sets sind ja zum Teil sogar flexible Anschlaglineale enthalten.

Gruß Frank
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von Grundig4085 »

Hi,

ich mache das wie folgt :

Dort wo die Streifen hinkommen sollen klebe ich das Gehäuse mit Malerkrepp fein ab.
Die Zierstreifen werden dann mit den passenden Abständen auf das Malerkrepp angezeichnet.
Mit einem flexiblen Stahllineal ( 1 m lang ) und einem Bastelskalpell schneide ich das Krepp.
Der Streifen wird anschließend abgezogen so das man eine perfekte Maske zum Lackieren bekommt.
Lackiert habe ich die Streifen dann mit Enamel-Gold von Humbrol, 1:1 verdünnt.
Durch das Einschneiden des Malerkrepp bekommt man sehr scharfe Kanten ohne Neigung zum Verlaufen.

Das Schwierigste dabei ist der saubere Schnitt, da braucht man ein bischen Geduld und gutes Licht.

Ich habe so schon ein paar Sabas gemacht.

Mit der gleichen Technik und Farbe mache an den Sabas auch die Metallblende.

Gruß Stefan
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von radiofreddy »

Hallo Stefan,

Das klingt wirklich interessant. Die Humbrol Farbe sollte auch vollständig Nitro resistent sein,
wenn sie einmal durchgetrocknet ist.

Ich denke, ich teste das komplette Verfahren mal an einem Sperrholzbrettchen. Bei uns im Baumarkt
gibt es so grünes Abklebeband, das angeblich das Ausfransen und Hochlaufen an den Kanten komplett
verhindern kann. Hast Du mit sowas schon Erfahrungen gemacht ?

Danke und Gruss Frank
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von TPM »

Hallo Frank,

Auch wenn ich nicht Stefan bin, kann ich das grüne Abklebeband "Frogtape" empfehlen.

Das erste Malerklebeband bei dem ich wirklich kein Unterlaufen feststellen konnte.
Schöne Grüße, Tim-Peder

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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von achim1 »

Leute, für solche Abklebarbeiten gibt es im Fachhandel spezielle Bänder oder man benutzt Maskierfilm. Dass ein prof. Band nicht unterlaufen wird ist eine Selbstverständlichkeit. Malerkrepp ist dafür nun wirklich nicht geeignet.

Gruß,
Achim
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von radiofreddy »

hallo Achim, meinst Du das Zeug aus dem Airbrush Bedarf ?

danke und Gruß Frank
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Re: Goldstreifen zum Aufkleben, taugen die was ?

Beitrag von Grundig4085 »

Hallo,

zum Malerkrepp : meine Erfahrungen sind gut. Aber es funktioniert nur auf Holz.

Beim Schneiden wird das Holz etwas eingeritzt und verhindert so das Unterlaufen - das ist meine Erfahrung.

Maskierband ist natürlich besser - habe ich aber nicht da.

Lackieren mache ich mit einer Airbrush-Pistole, wird gleichmäßiger als mit den Pinsel.

Gruß Stefan