Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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achim1
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von achim1 »

Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass man die Tasten ohne Demontage niemals wirklich sauber bekommt und Polieren geht auch nicht in eingebautem Zustand.
Man kann sich einen Aufsatz für den Lötkolben basteln. Bei mit ist das 8mm dicker, etwas 2cm langer Zylinder aus Kupfer der vorne geschlitzt wurde und am anderen Ende eine Bohrung erhielt, so dass er über die Lötspitze passt.
Den Schlitz kann man nun knapp unterhalb der Taste in das Blech einfädeln und nach kurzer Zeit ist die Taste frei.

Ich benutze immer Pressluft um das Chassis grob von Staub zu befreien. Abgerissen ist da noch nie was. Meines Erachtens ist die Gefahr mit dem Pinsel eher größer. Man braucht ja nur mal irgendwo hängenzubleiben. Dass man nicht grade mit 8 bar an das Chassis rangeht dürfte klar sein.

Wie immer führen viele Wege zum Ziel wenn man es richtig macht... :D

Gruß,
Achim
arabella3d
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

Moin in die Runde!

@paulchen

Ok, geklebt ist schon Scheibenkleister. Das abziehen und wieder ankleben werd' ich mir definitiv sparen. Dachdeckerlötkolben hätte ich zwar, aber das muß nicht sein. Ich denke auch, daß man die Tasten im sichtbaren Bereich wieder weitestgehend sauber bekommt. Und wenn da noch was nachbleibt wo ich es nicht sehe und es die Funktion nicht beeinträchtigt, na und? Ich werd' da sowieso kein fabrikneues Gerät draus machen können. Soviel wie nötig, so wenig wie möglich. Das Ganze muß doch stimmig sein und bleiben. Meine Meinung. So sauber wie ich sie jetzt schon habe auf der Oberseite genügt es mir dann auch rundherum. Ich werd' Glasreiniger nehmen und gut ist.

@Heizhörnchen

Naja, die hatten ja nichts damals, war das nicht so? ;-) Sagt meine Oma immer. Und ich glaube auch das keiner mit einer Betriebszeit > 20 Jahre gerechnet hat. Wenn überhaupt. Das hat's wahrscheinlich auch gehalten. Ich tendiere mittlerweile dazu, daß ganze komplett irgendwie wieder anzubringen. Also das Tesa als Träger zu lassen und beides komplett wieder anzukleben. Neuzeitlichen Lack auf alten aufbringen würd' ich auch nicht wagen. Aber womit ich es anklebe weiß ich noch nicht.

@achim1

11 bar wären es bei mir. Aber man könnte ja das ganze aus 40 Zentimetern Abstand machen. Oder ich finde einen Anschluß bei uns, der einen verstellbaren Druckminderer hat. Ich schaue mal. Oder ich lasse alle Maschinen gleichzeitig laufen. Da der Kompressor unterdimensioniert und der neue noch nicht den TÜV-Segen hat, schaffen wir es so schon desöfteren den Kompressor auf 3 bar herunterzuzwingen. :-)

Jetzt werd' ich mal das Chassis von der Grundplatte trennen, ein paar gute Bilder machen und dann können wir uns das wahrscheinliche C-Desaster mal anschauen.

Gut's Nächtle einstweilen.

Thomas
arabella3d
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

Moin Moin!

So, mal ein Teilfoto der rechten Seite des Chassis. Ich hoffe, ich habe alle Kondensatoren identifiziert. Möchte da mal jemand drüberschauen?

ROT = Wir müssen leider draussen bleiben. (Tausch)

GELB = Man weiß es nicht. Einseitig ablöten und überprüfen? Oder auf offensichtliche Fehlfunktion warten. Wie gesagt: Das Chassis funktionierte einwandfrei. Wobei ich den Klang nicht beurteilen kann. Das kann ich erst nach Austausch der klangbestimmenden C's.

GRÜN = Wir sind die Guten. Nix Tausch.
Kondensator002.jpg
Ich bearbeite mal die linke Bildseite.

Feddich
Kondensator001.jpg
Thomas
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Zuletzt geändert von arabella3d am Sa Mär 01, 2014 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
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frikkler
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von frikkler »

Hallo Thomas!
Das ist gut so. Die gelben können auch alle drin bleiben. Bei den grünen ist auch alles gut.

Gruß,
Lukas
arabella3d
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

Meine Güte! Da will man nur mal schnell hier
Wurlitzer.jpg
nachhören ob Alice noch nebenan wohnt und sich nebenbei beim Candyman noch 'ne Leckerei holen und schon gibt's 'ne Antwort. Seid ihr schnell! Waren die Punkte oder Kreise besser zu sehen?
Könnt' ich sonst noch ändern. Achso: Bei den Klangregistern gibt's auch noch mindestens eine Teerbombe. Die hab' ich schon so gesehen. Ob da noch welche drauf sind, muß ich sehen wenn's draussen ist. Mach ich gleich mal....

Thomas
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rettigsmerb
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von rettigsmerb »

Leute, Leute - alles ist relativ :wink:

Auch ich arbeite gern einmal mit Druckluft zum "groben" Entstauben von Chassis. Nur wird dann eben der Druckminderer des Kompressors auf zarte 1,5...2bar und nicht auf "volle Pulle"eingestellt, ein weicher Pinsel dient dabei als Hilfsmittel, der mit Feinstmotorik unter wachen Augen angewendet wird. Und selbstverständlich wird das draußen auf dem Balkon bei geschlossener Türe erledigt - dann bleibt der Schmutz auch wirklich draußen. Also, wie ich schon schrieb, alles ist reletiv, hehe^^ :mrgreen:
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

So, noch ein dicker und zwei kleinere Lakritzen im Klangregister. Die machen bestimmt echten Wohlklang. Besonders wenn sie in die Tonne plumpsen...
EQ001.jpg
EQ002.jpg
Thomas
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von frikkler »

Ok, die Lakritzbonbons müssen auf jeden Fall raus :mrgreen:
Die Wurlitzer sieht echt gut aus. :super:

Gruß,
Lukas
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

Einen schönen Sonntag auch.

Ich habe mal Bestandsaufnahme gemacht bzgl. Kondensatoren. Übrig geblieben sind ja dann doch rd.30 Stück die zu tauschen wären. Puh! Bei diesem hier bin ich nicht ganz sicher was ich davon halten soll. Auschrift ERO 0,01µF + 10M Ohm. Ist das eine Schirmung?
Kondensator seltsam.jpg
Und das hier? Es steckte nichts drin vorher. Sind die Buchsen nur als Lötleiste mißbraucht worden ab Werk?
Buchsenfeld002.jpg
Das Sieb. 3x50 µF. Lassen oder wenn ersetzen mit neuen Elkos im alten Gehäuse versteckt? Geht das platztechnisch? Brumm ist seeehr leise.
Siebelko.jpg
Schönes Restwochenende noch. Morgen ist endlich wieder Montag. ;-)

Thomas
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von NordmendeFan »

Moin Thomas,

Diese Buchsen, die du angesprochen hattest, könnten die ausgänge für einen 2. Aussenlautsprecher sein! Wurde nur bei Tannhäusern gebraucht, die nicht in Truhen waren, da diese dann halt noch Verstärkung in Sachen Lautsprechern bekommen konnten.
Bei dem Ero mit 10M Ohm drauf. Das ist ein eingebauter Widerstand der zsm mit einem Ero kondi in einem Gehäuse sitzt. Pitsch die kabel die vom Kondensator dort drinnen kommen(Es steht drauf 0,01uf: Grün) Wenn das so ist, pitsch das grüne kabel ab und mach dann da wo die Kabel festgelötet waren einen neuen Kondensator dran, dass sozusagen nur noch der Widerstand in diesem Teil Arbeitet. Habe ich in beiden meiner Fidelio 55 gemacht und es läuft prima! Kann dir auch gerne ein Bild davon reinstellen, falls du dir da nicht sicher bist.
Den Becherelko kannst du dir nachbauen! Trotz leisem Brummen würde ich das machen, weil du dann dauerhaft Ruhe hast. Nach einer Musikorgie hat nämlich der Becher von meinem 55er Fidelio einen auf Streik gemacht. Jetzt Pfeifft und brummt das Radio. Und vorher wars einwandfrei. Deshalb vorallem bei ner Truhe, wo das Ausbauen des Radios je nachdem wo sie steht und wie schwer sie ist nicht immer so cool is, also immer tauschen.Meine Truhe wiegt z.B 98KG und steht an einer Wand! Aber wirklich schöne Truhe haste da!
Zu den Kondis, da trau ich allem nicht, was Neokond, ero, ero100 oder Wima hesst oder mit Teer vergossen ist. und halt den Anderen. Aber das kannst ja nachlesen!
Noch nen schönen Sonntag wünsch ich dir!
Und dem Rest auch!
Bin heute mit unserem Tanhäuser 61 Stereo E330 fertig geworden. Mit 2 mal ELL80 :bier:

Gruß André :hello:
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omega
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von omega »

Hallo,
einen 50+50+50 Becherelko mit 350 V, zum schrauben wie original, gibt's bei J. Wüsten für 12,50.
Da würd ich nix basteln, sondern diesen verwenden, den alten jedoch trotzdem aufheben.
Viele Grüße
Omega

Bei mir steht auch eine Arabella, die Arabella 59.
arabella3d
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von arabella3d »

Und wieder zwei neue Nicks. Moin Moin.

@omega
Das ist ein guter Tip bzgl. Kondensator. Arabella 59 = Stereo. Neid....

@NordmendeFan
Das bzgl. der Buchsen könnte sein. Was mich nur wundert ist, daß die Buchsen in der Luft hängen. Ich hab' die nicht abgebrochen. Da bin ziemlich sicher.
Stelle doch mal bitte ein Bild ein wie das mit dem "Seltsamkondensator" laufen soll. Ich blicke da noch nicht durch. Ist das ein R/C-Glied, oder was? Ich glaube ich hab' mich heute schon zuviel damit beschäftigt. Der Wald, die Bäume und so....

Thomas
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paulchen
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von paulchen »

Anbei ein keiner Auszug aus der Schaltung.
Die RC Kombination habe ich mal rot gekennzeichnet. Da soll wie gesagt der Kondensator ersetzt werden. Dazu den alten am Schleifer vom Poti einfach ablöten und durch einen neuen ersetzen. Das andere Ende bleibt mit dem Widerstand dran. Da kommt das andere Bein des neuen dann auch ran.
Zu den Buchsen(blau).
Das sind die hochohmigen Lautsprecherbuchsen. Sind hier schon richtig erklärt worden. Einfach ignorieren, aber nach meinem Dafürhalten unbedingt die Kondensatoren in diesem Bereich wechseln. Dabei auf ausreichende Spannungsfestigkeit achten. Am besten 1000V.
Die Buchsen vergammeln gerne. Das heißt in dem Fall,die brechen an der schwächsten Stelle bei geringster Belastung. Das ist in der Regel mal einfach einen Stecker rein stecken oä. Zur Not mit 2 K Kleber fixieren. Das hält dann wieder für das nächste Leben.

Bild

paulchen
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von omega »

Hallo Thomas,
Arabella 59 http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_ ... 59632.html ist nicht zwingend in Stereo, nur mit dem Zusatzverstärker, was m.E. nur ein Kompromiß ist, wegen der sehr unterschiedlichen Verstärker.
Meine ist (zum Glück) in Mono, und mit Tonband (Grundig TM 30). Der HiFi-Expander wirkt effektvoll (bis man sich daran gewöhnt hat) und die 6 Isophon (+2 Statische HT) machen ganz schön Wind. Alle Niedervoltelkos, und die Neokon und Ero sind ersetzt (durch Vishay-Roederstein MKT1813), auch im Tonband.

Buchsen: das Messingblech scheint im Alter zu verspröden im Bereich der "Bördelung" und brechen dann gern mal (nicht immer!), ich habe das schon häufig beobachtet.
Abhilfe: mit 2K-Kleber (Schnellfest, der schon kurz vor dem Anziehen ist, also von zäher Konsistenz) von hinten fixieren, zäh deswegen, damit nichts in die Buchse hineinläuft.

Viele Grüße
Michael
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Re: Restauration Nordmende Arabella 3D 1956

Beitrag von NordmendeFan »

So, Moin Thomas!!!
Habe hier mal zwei Bilder für dich geschossen. Wie du erkennen kannst sind nurnoch die roten Drähte des Widerstandes an diesem Bauteil dran und die Anderen wurden ganz abgepitscht!
Dann kannst du sehen, dass da ein weisser Kondensator (steht 103J 630V drauf) der mit schwarzen SChrumpfschlauch an den Drähten versehen ist und dan die Lötfahne drangeht, wo auch dieser Widerstand drangeht. Also, jetzt weisst du einfach einen neuen anlöten, wo der alte war, dann die alten drähte abkneifen und dann haste es! :super:

Gruß André :bier: :hello:
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