dual plattenspieler reparieren

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frikkler
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Hallo Schmatti!
Ein Fingernagel breit ist gut. Wenn du mir die Bezeichnung des Systems gibst, google ich die Aflagekraft nach. Die Bezeichnung steht meist vorne drauf.
Gruß,
Lukas
schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

kann auf dem tonarm und abnehmer nichts finden :wut:

dual 1214 ist das komplette system, was du ja eh schon weißt :cry:
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frikkler
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Hallo Schmatti!
Der Dual dürfte das System CDS 650 verbaut haben. So sollte es aussehen:
Bild

Wenn es das nicht ist, mach doch mal ein Foto von deinem.

Gruß,
Lukas
schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

ahhh! es war so ein clip drüber! :wut:

es nennt sich "M75-6" :danke:
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frikkler
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Hallo Schmatti!
Dann ist 1,3p die richtige Wahl
schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

ist erledigt! 8_)

warum ist von heut auf morgen der eingestellte abstand weg? :wut:

der halter geht wieder auf, aber nichtmehr so schlimm
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frikkler
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Hallo Schmatti!
Der Abstand wird erst eingestellt und dann wird die Auflagekraft eingestellt. Es ist richtig wenn der Spalt dann weg ist.
Gruß,
Lukas
radiofreddy
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von radiofreddy »

vielleicht mal ein paar grundsätzliche Dinge:

Vom 1214 gab es zwei Varianten - die HiFi Variante, die mit Konsole als CS16 verkauft wurde, und die Nicht-HiFi-Variante, die mit Konsole CS12 hiess.

Die beiden Varianten unterschieden sich durch den werksseitig eingebauten Abtaster ( Keramiksystem CDS650 im CS12, Magnetsystem Shure M75 im CS16 ), sowie durch den eingebauten Motor. Der einfachere Zweipolmotor im CS12 ist mit Magnetsystemen problematisch, weil er Brummstörungen in das System induzieren kann. Im CS16 ist daher ein Vierpolmotor eingebaut.

Der CS12 war damals das Massenmodell von Dual, weil er mit etwa 200DM billig war, und man ihn ohne zusätzliche Technik an jedes Radio anschliessen konnte. Der CS16 ging schon in Richtung 300DM, und man musste zusätzlich einen Entzerrer Vorverstärker kaufen, was den Preis gegenüber dem CS12 dann knapp verdoppelte.

Nachteil des CS12 war, dass er buchstäblich Nadeln gefressen hat. Das ohnehin nicht besonders plattenschonende CDS650 brauchte schon nach weniger als 100 Stunden eine neue Doppelnadel, ansonsten gab es den von Kristallsystemen bekannten rauhen Sound mit zischenden S-Lauten, und die Platten waren in kurzer Zeit hinüber. Mit dem Aufkommen der Elektronik Bastelwelle gab es dann preiswerte Teile zum Umrüsten bei Conrad und Co. zu kaufen, und weil der Tonarm von CS12 und CS16 identisch sind, wurden ganz viele CS12 auf Magnetsystem umgerüstet. Für den Preis von drei Ersatznadeln gab es das Shure M75-6 oder das M70B, und für 30DM bekam man von Monacor und Co. brauchbare Vorverstärker. Die Klangverbesserung war drastisch, die Nadel hielt auch bei intensiver Nutzung ein Jahr und länger. Der einzige Nachteil war, dass man umgebaute CS12 wegen des Motorproblems nie ganz brummfrei bekam - beim M75 ist der Restbrumm aber im erträglichen Bereich und stört nur bei sehr leiser Musik.

Die Balance des Tonarms erfolgt bei Dual nicht wie bei den meisten Japanern ausschliesslich durch Gewicht, sondern ist eine Kombination aus Gewichtsbalance und Federdruck. Wenn man das verstanden hat, ist auch die Einstellerei ganz einfach. Wenn man die Einstellskala auf null stellt, bekommt der Tonarm keinen Federdruck mehr. In dieser Position muss er dann mit dem Gegengewicht so eingestellt werden, dass er waagerecht schwebt. Die Kante vom Tonkopf und die Tonarmstütze sind hierbei ein gutes Hilfsmittel, entscheidend ist aber, dass er beim Antippen hin und herpendelt, und etwa in der Waage stehen bleibt. Wenn er das tut, hat die Nadelspitze in etwa null Auflagedruck.

Die eigentliche Auflagekraft wird dann mit der Skala eingestellt. Hinter der Skala liegt eine Uhrenfeder, die mit dem Einstellen mehr oder weniger gespannt wird, und den Tonarm entsprechend nach unten drückt. Das Gewicht sollte immer so eingestellt werden, wie der Hersteller es angibt - zu leicht ist ebenso verkehrt wie zu schwer. Beim CDS650 müssen 4 Pond eingestellt werden, beim Shure M75 2,5 Pond. Der Mythos Je leichter je besser ist schon von vielen HiFi Zeitschriften widerlegt worden. Eine nicht richtig in der Rille liegende Nadel macht die Platten genauso kaputt, wie eine die zu stark in die Rille gepresst wird.

Was dann auch noch beachtet werden sollte, ist die Antiskating Kraft. Beim Abspielen einer Platte wird die Nadel nach innen zur Plattenmitte gezogen, was zur Folge hat, dass die innere Nadel- und Rillenflanke einseitig abgenutzt wird, und es zu Verzerrungen kommt. Um dies zu kompensieren, hat der 1214 eine Einrichtung, die per Feder eine entgegengesetzte Kraft aufbaut. Diese muss analog zum Auflagedruck eingestellt werden. Beim 1214 gibt es keine Einstellskala hierfür, die Einstellung erfolgt durch Umhängen einer Feder unter dem Tonarm. Wie das geht, ist in der Bedienungsanleitung des 1214 beschrieben.

Die Signalführung im 1214 erfolgt massefrei durch das Tonarmrohr zum sogenannten Kurzschliesser. Hier laufen die beiden Signale von links und rechts sowie die drei Massen Signal links, Signal rechts und Chassis zusammen. Der Name Kurzschliesser ko mt daher, dass er zwei Kontakte enthält, die das Signal kurzschliessen, wenn die Automatik läuft. Auf diese Weise wird vermieden, dass die Klapper- und Aufsetzgeräusche des Tonabnehmers im Lautsprecher zu hören sind. Das Audiosignal wird erst freigegeben, wenn der Tonarm auf die Platte aufgesetzt hat, und stummgeschaltet, bevor die Automatik den Tonarm wieder abhebt. Der Kurzschliesser kann so verdrahtet werden, dass die Massen zu einer zusammengeführt werden ( Standard beim fünfpoligen DIN Stecker ), oder dass sie getrennt aus dem Gerät geführt werden ( Standard bei Cinch ). Auch hierzu gibt es in der Bedienungsanleitung eine ausführliche Beschreibung. Fehlt hier das Abschirmblech, oder ist hier etwas falsch verkabelt oder abgerissen, kann es ebenfalls zu Brummproblemen kommen.

Das Stromkabel steckt unter dem Chassis mit einem fünfpoligen grauen Mehrfachstecker in einem schwarzen Kästchen, in dem sich auch der Ein-/Ausschalter befindet. In diesem Kästchen befindet sich ein Entstörkondensator, der den Sptznamen Knallfrosch besitzt. Dieser Kondensator muss auf jeden Fall getauscht werden, weil er sich früher oder später zischend und stinkend in Wohlgefallen auflöst, und dabei Schäden bis hin zum Brand anrichten kann.

Der Systemträger, der sich durch Zurückdrücken des Griffs am Tonkopf herausnehmen lässt, kann neben den Dual Systemen mit Schnappverschluss jeden handelsüblichen Tonabnehmer mit 1/2 Zoll Schraubbefestigung aufnehmen. Die vier kleinen Kontaktstifte drücken sich aber mit der Zeit platt, und können den Kontakt nicht mehr aufbauen. Dieses Problem, das die Hauptquelle für Brummgeräusche ist, kann man sehr lange dadurch kompensieren, dass man die Leiterbahnen der kleinen Platine im Tonarm mit Lötzinn etwas dicker macht.

So, ich habe mir die Mühe gemacht, das mal so ausführlich aufzuschreiben, weil es im Wesentlichen für fast alle Duals gilt, die von etwa 1970 bis 1978 gebaut worden sind. Es gibt auch keinen Hersteller, für den so ein grosser Informationspool im Netz verfügbar ist wie für Dual.

Gruss Frank ( der von 1973 bis 1979 mit so einem umgebauten CS12 Musik gehört hat )
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Hui!
Besser hätt ichs nicht sagen können. Steht alles drin. Wirklich klasse, dass du dir so viel Mühe gemacht hast. :super:
Ich habe selbst einen 1214 "normal" bei mir stehen. Ich habe ihn mit einem robusterem MM-System ausgestattet. Das läuft einwandfrei :mrgreen:

Gruß,
Lukas
schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

Sehr schön, dass du dir soviel mühe gegeben hast!

Werde mich im laufe des tages wieder dem plattenspieler widmen.

Wie kommt man den zu dem kondensator, etc. Hin?

Muss der plattenspieler von oben zerlegt werden? :idea:

Gruß
Schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Um den Plattenspieler aus der Zarge zu nehmen, schraubst du die 2 Schrauben hinten links und vorne neben dem Start Knopf los und kippst diese nach innen. Wenn du das getan hast, kannst du den Plattenspieler umdrehen. Du solltest vorher den Tonarm sichern und das System abnehmen. Wenn du den Plattenspieler umdrehst, siehst du einen schwarzen Kasten. in diesem Kasten befindet sich der Kondensator.

Gruß,
Lukas
schmatti
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

so, hab ihn rausgenommen!

der "kurzschließer scheint korrekt verkabelt zu sein"
die 2 massen der kabel vom tonabnehmer sind über eine "brücke" verbunden und gehen auf das graue kabel.

die anderen kabel sitzen gut.

wie tauscht man den "knallfrosch aus"?

mit dem lötkolben ist die lötstelle schwer erreichbar :angry:

gruß vom erfreuten
schmatti :super:
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von frikkler »

Der Knallfrosch muss (ganz wichtig) durch einen Ersatztypen der Schutzklasse X2 erstetzt werden. Wenn du noch einen besorgen mustt, achte da bitte drauf. Was steht denn auf den Knallfrosch? Dürfte ein 47er sein, oder?

Gruß,
Lukas
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von schmatti »

kt 1800 dürfte wohl die typenbezeichnung sein? :)
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BugleBoy
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Re: dual plattenspieler reparieren

Beitrag von BugleBoy »

ERO KT1800 ist keine Knallforsch.

Eher silberne Rifa kenne ich als Knallforsch.

Grüss
Matt
すみません