Antennenproblem einer Stabantenne

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grueni
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Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von grueni »

Ich weiß, eigentlich gehört das Thema nicht hierher, denn es geht um ein Transistor Kofferradio :roll: , allerdings eines der ersten - Telefunken Bajazzo TS von 1966. Von daher auch ein Oldtimer.
Es ist mein Nachttischradio.
Hatte in letzter Zeit immer wieder Probleme meinen Lieblingssender (etwas weg) hereinzubekommen.

Jetzt habe ich gemerkt woran es wahrscheinlich liegt:
Die Antenne besteht aus einem unteren, drehbaren Stück das sich auch mit einer Art Zahrad kippen läßt. Darauf ist der eigentliche Telekopstab befestigt. Die Antenne ist dort gebrochen.

Wie kann man so etwas befestigen?

Klemmen wird kaum gehen, weil da keine Rille ist.
Löten? Da habe ich Bedenken ob das hält.
Kleben? Wohl eher nicht, es gibt zwar tolle Zweikomponentenkleber aber die isolieren ja.

Hat mir jemand einen Tipp wie man da vorgehen könnte?
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röhrenradiofreak
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von röhrenradiofreak »

Was ist gebrochen: das unterste Antennenrohr oder das Gelenkstück mit dem zahnradähnlichen Ende, das darin steckt?

Wenn ersteres: das Antennenrohr ist normalerweise auf das Gelenkstück aufgebördelt. Da die Antenne meist aus Messing ist und sich dieses leicht bearbeiten lässt, kriegt man das relativ einfach wieder hin. Nachteil ist: wenn das unterste Antennenrohr gekürzt wurde, lässt sich das zweite Rohr nicht mehr ganz einschieben, was je nach Gerät das Schwenken des Tragegriffs behindern kann.

Wenn das Gelenkstück gebrochen ist, hilft nur ein passendes Ersatzteil (z.B. von einer defekten Antenne) oder die Nachfertigung eines solchen.

Allgemein kann man sagen: solange die Antenne mechanisch noch irgendwie dran hängt, funktioniert sie auch elektrisch. Ein Bruch beeinträchtigt den Empfang erst, wenn kein elektrischer Kontakt mehr vorhanden ist, oder wenn die Antenne ihre Stabilität verloren hat, so dass sie sich nicht mehr richtig ausrichten lässt.

Lutz
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weiser_uhu
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von weiser_uhu »

...in Anlehnung der Empfehlung vom Lutz würde ich folgendes machen:
Den Draht suchen, der von der Antenne in die Schaltung geht,
eine funktionsfähige Teleskopantenne "irgendwie" am Radio befestigen (Schelle oder ähnliches)
Draht an die Antenne anlöten.
Diesen "Gelenk-Kram" entsorgen. Man kann die Antenne dann natürlich nicht mehr schwenken, aber das braucht man in den meißten Fällen auch nicht. Man rückt das Radio etwas zur Seite, dann gehts auch.

Da es ein Nachttischradio ist, wird es ja so gut wie gar nicht bewegt, oder die Antenne verändert.
Wenn die Verbindung von der Antenne zum Tuner i.O. ist, wird es funktionieren.
Alternativ kann man auch einen Meter Draht in die Gegend werfen, so wie es original an unserem Küchenradio gemacht ist. Da braucht man gar keine Stabantenne.

Grüße vom
-charlie-
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von hf500 »

Moin,
wenn es nur darauf ankommt, dass eine Antenne dran ist, mache ich immer Folgendes:
Die Stabantenne oder das, was davon uebrig ist, wird ausgebaut. Ersatz wird ein Stueck Litze, etwa 1,2m lang. Die kann nicht mehr abbrechen ;-) Jedenfalls nicht so schnell.

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Peter
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von grueni »

Danke für eure Antworten.

Ich möchte die Originalantenne wenn möglich erhalten, sie funktioniert ja auch.
Das Radio liegt mir zu sehr am Herzen, dass ich eine Billigfummellösung machen möchte.

@Lutz: Sorry, wenn ich mich nicht klar genug ausgedrückt habe. das Problem ist nicht das Gelenkteil, das ist im Radio eingesteckt und bekommt wohl auch Kontakt (mit Draht zum Tuner), sondern das unterste Glied des Telekops.
Ich habe das gestern noch innen etwas blank gemacht (war ziemlich oxidiert) und grob aufgesteckt, geht schon besser.

Kürzen, wie vorgeschlagen, wird kaum gehen. Das Gelenkteil hat im Übergang zum ersten Telekopelement - ja wie soll ich das beschreiben - ein massives Rundstück. Das unterste Teleskopelement ist da draufgesteckt, ist aber innen nicht durchgängig hohl sondern nach kurzer Wegstrecke massiv. (Also vom Querschnitt wie das Innere einer Dose). Berührflächen gäbe es also genug.

Gibt es einen halbwegs haltbaren Kleber, der elektrisch leitfähig ist? Das ist es im Prinzip wonach ich suche.

Klaus-Dieter
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weiser_uhu
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von weiser_uhu »

es gibt "Leitkleber" doch dazu hätte ich kein Vertrauen, von der Festigkeit her.
Wenn Du die Antenne erhalten willst:
Ich würde dann die metallischen Teile der Antenne ausbauen, damit beim Löten evtl. Plaste nicht verschmort.
Lötflächen ordentlich blank machen.
Die Teile wieder Löten, es sollte vor dem Löten schon einigermaßen formschlüssig zusammenpassen.
Messing, Kupfer, Eisen, Nickel( ? ), läßt sich alles mit entsprechendem Flussmittel gut löten.
Nach dem Löten, Reinigen von Flußmittelresten, Nachbearbeiten und Erkalten wieder einbauen.
Grüße
-charlie-
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von volvofan58 »

Moin,

ohne Bilder sehr schwer zu beurteilen. Sollte aber genug "Fleisch" auf beiden Seiten sein, gehe ich folgenden Weg, welcher aber absolute Präzision erfordert, sowie passendes Werkzeug.

Je nach Antennendurchmesser bohre ich beide Seiten präzise mit einem passenden Bohrer an und schneide ein Gewinde hinein. Dann wird eine passende Schraube entsprechen bearbeitet und abgelängt und das ganze zusammengeschraubt.

Beste Grüße
Peter
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weiser_uhu
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von weiser_uhu »

...ja, so kann man es auch machen, ich arbeite - wenn was Rundes auseinandergegangen ist - auch gerne mit "Hülsen", die drübergeschoben, geklemmt, geschraubt, gelötet werden.
Grüße
-charlie-
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Otto
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von Otto »

Warum eigentlich reparieren? Solche Antennen werden doch ständig in der Bucht angeboten, die eine oder andere wird doch wohl passen.

Freundliche Grüße Otto
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von grueni »

Danke euch allen für eure konstruktiven Anregungen.

Wahrscheinlich werde ich, wenn ich etwas Zeit finde, doch mal als Erstes ganz blank machen und Löten versuchen. Dazu muss ich die Antenne wahrscheinlich ausbauen, denn ich glaube nicht, dass meine Lötstation das schafft. Ist eher ein Fall von Löten wie bei Kupferrohren :wink:

Falls das nichts bringt und ich die Antenne noch nicht ruiniert habe, kann ich ja mal versuchen, ob ich das mit dem Schraubengewinde in M3 oder so machen kann. Da muss man aber wohl sehr exakt senkrecht arbeiten. Vielleicht bekomme ich das auf der kleinen Proxxon Ständerbohrmaschine aus der Schule hin.

Ja und wenn alle Stricke reißen, dann kann ich immer noch nach einem Ersatz sehen.
Danke mal zunächst. Ich berichte und melde mich wieder, kann aber sicher eine Zeit dauern.
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von volvofan58 »

Moin,
grueni hat geschrieben:denn ich glaube nicht, dass meine Lötstation das schafft. Ist eher ein Fall von Löten wie bei Kupferrohren :wink:
Sage das nicht so laut, das kommt auf die Lötstation drauf an. Obwohl ein kleiner Gasbrenner evtl. die bessere Option wäre. Dafür mehr Infos, gerne, frage einfach mal nach!
Otto hat geschrieben: Vielleicht bekomme ich das auf der kleinen Proxxon Ständerbohrmaschine aus der Schule hin.
Sollte klappen, melde Dich aber vorher zwingend noch mal hier oder per PN. Ständerbohrmaschine ist schon mal perfekt, aber die Bohrung muss auch genau in der Mitte sitzen. Hört sich schwer an, ist es aber nicht.

Lötversuch wäre auch meine erste Option, aber nicht unbedingt mit einem Lötkolben.

Beste Grüße
Peter
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Otto
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von Otto »

volvofan58 hat geschrieben:
Otto hat geschrieben: Vielleicht bekomme ich das auf der kleinen Proxxon Ständerbohrmaschine aus der Schule hin.
Peter
Sowas würde ich nie schreiben, da ich nur Dremel benutze. :mrgreen:

Freundliche Grüße Otto
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von weiser_uhu »

...wenn etwas Rundes genau in der Mitte gebohrt werden soll, nimmt man da nicht eine Drehbank dazu? ...wenn man eine hat...ich hab auch keine...leider....schade. :cry:
Grüße
-charlie-
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volvofan58
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Re: Antennenproblem einer Stabantenne

Beitrag von volvofan58 »

weiser_uhu hat geschrieben:...wenn etwas Rundes genau in der Mitte gebohrt werden soll, nimmt man da nicht eine Drehbank dazu?
Richtig, damit würde es ganz einfch und schnell gehen. Nur dürften die wenigsten Zugriff auf eine Drehbank haben, es geht auch mit der Ständerbohrmaschine, wobei der Aufwand des genauen zentrierens deutlich höher ist.

Beste Grüße
Peter, der seine Drehbank nicht missen möchte
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