Alles ging gut, wie es sich gehört. Eines Tages aber kam ich daheim, und es gab kein Strom mehr. Das Radio hatte jetzt einen Kurzschluss. Nun habe ich eine Lampe in reihe mit angeschlossen, und Heizung und Anodenspannung am sekundären des Netztrafos ausgelötet. Die Lampe (25W) ist hell. Ist es jetzt wert, im Trafo rumzubasteln, oder kann ich mein Radio vergessen?
Es steht nicht im Schaltplan, doch ist es in Reihe mit der Sicherung. Hier ein Foto vom originalen Schaltplan und den, den ich nachvollziehen konnte. Das unbekannte Teil habe ich mit "?" markiert.
trafo_schaltplan.JPG
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Nö yannick, das was du da fotografiert hast, ist der Netzschalter. Da merkt man gleich, dass es an Grundwissen mangelt.
Schau mal eher bei der Sicherung nach, kann nach sowas wie einer verklebten Kugelschreiberfeder aussehen. Ist eine Drossel, aber ich vermute den Kurzschluss eher im Trafo, da Sicherung und Drossel dafür eher ausfällt.
Entstörkondensator fällt in der Tat auch aus, wie paulchen schneller bemerkte. Den hatta net.
Viele Grüße
Philipp
"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
Es sei denn, er wäre nicht im Plan verzeichnet. ich hab 3 Löwe Bella und jede ist in dieser Hinsicht anders aufgebaut.
Wenn sich nicht an der Verkabelung irgend etwas gelöst hat kann es eigentlich nur noch der Trafo sein.
Ich hatte in den letzten 2 Jahren die 56,57,58 und 59 Elektra hier. Da war nirgends ein Abblock`C im Netzbereich. Eines haben allerdings alle gemeinsam. Eine Lichtantenne (hier beim 58´Modell als C119). Sollte aber bei richtiger Benutzung und richtigen Ersatz keine Gefahr sein.
sollte der Trafo tatsächlich einen Kurzschluss haben, so ist es wohl durchgebrannt.
Dann kannst Du ihn entweder neu wickeln oder ersetzen.
Ich frage mich nur, was Du restauriert hast. Den Kondensator an der Lichtantenne sollte man bei einer Restaurierung entfernen oder durch ein passendes Exemplar ersetzen!
mfg Tim
Zum guten Ton gehören Röhren - sprach das Radio, und der Transistor verschwand
ich bastle jetzt ca. 40 Jahre an alten Radios rum, und hatte noch nie einen vollen Kurzschluss in der Primärwicklung des Netztrafos. Vor allem bildet sich so ein Kurzschluss nicht einfach so, ohne dass es vorher gekokelt und nach Strom gerochen hat.
Wenn Du noch keins hast, besorg Dir ein Multimeter, zu haben ab zehn Euro im Baumarkt. Dann ziehst Du den Stecker des Radios aus der Steckdose, und misst den ohmschen Widerstand zwischen den beiden Steckerstiften des Netzsteckers. Messe einmal mit eingeschaltetem und einmal mit ausgeschaltetem Gerät.
Wenn tatsächlich ein Widerstandswert nahe null Ohm zu messen ist, ist es noch entscheidend, ob dieser Wert nur bei eingeschaltetem Radio oder immer zu messen ist. Wenn er immer zu messen ist, prüfst Du noch den Netzschalter, ob er einwandfrei schaltet ( zwischen den beiden Schalterkontakten null Ohm, wenn Radio an, unendlich, wenn Radio aus ). Wenn der Netzschalter ok ist, und immer ein Kurzschluss zu messen ist, liegt es wahrscheinlich nicht am Netztrafo, sondern an der Schaltung vor dem Netzschalter. Ist der Netzschalter defekt ( immer an ), oder misst Du den Kurzschluss nur bei eingeschaltetem Gerät, musst Du die Schaltung hinter dem Netzschalter prüfen.
Erst wenn direkt an den Trafowicklungen auch null Ohm zu messen sind, würde ich den Trafo abklemmen und nochmal messen.
Du musst Dir überlegen, dass die Stromaufnahme der Primärspule auch dann ansteigt, wenn sekundärseitig ein Kurzschluss vorliegt, z.B. im Gleichrichter oder Siebelko. Je nachdem, wie sensibel Deine 25 Watt Lampe ist, kann sie auch leuchten, wenn ohne Kurzschluss im Trafo einfach nur zuviel Strom fließt. So eine Lampe ist eigentlich nur als Strombegrenzer zu gebrauchen, wenn man im Netzteil Fehler suchen geht. Als Mess- und Prüfmittel sollte man ein richtiges Messgerät nehmen, alles andere hat keine Aussagekraft.
Poste doch mal das Schaltbild, dann kann ich Dir exaktere Tipps geben.
Gruß Frank
Edit: Kurze Frage, die Schrauben, die man auf dem Foto des Trafos erkennen kann, sehen aus wie Spax-Schrauben. kann es vielleicht sein, dass da die Lötleiste irgendwo Kontakt mit dem Trafokern hat ?
Ein durcgebrannter Netztrafo ist eigentlich immer gut zu erkennen, durch Verfärbungen des Isolierpapiers oder der Wicklungsdrähte. Wie schon andere geschrieben haben, ist so etwas immer von "Amperegeruch" begleitet, und passiert nicht einfach so.
Mein Vater berichtete, dass zu Gleichstromzeiten die Menschen nach dem 2.WK gerne wertvolle Radios gegen Lebensmittel bei Bauern tauschten. Diese schlossen die Wechselströmer dann zum Test an ihre Gleichstromsteckdosen an, und das war es für den Trafo. Denn dann wirkt nur der Ohmsche Anteil des Spulendrahtes. Mit Salatoel ließ sich die Sache wieder richten, so mein Vater... Historie.
Wenn Dein Photo des Trafos aktuell ist, dann sieht der Trafo nicht "durchgebrannt" aus. Auch sind m.E. keine Überhitzungsspuren zu erkennen. Prüf das doch noch einmal.
Hast Du den Gleichrichter erneuert oder geprüft? Gleichrichter und Elko scheinen m.E. am wahrscheinlichsten für überhöhte Stromaufnahme zu sein. Trafofehler habe ich sehr selten selbst gehabt.