Grundig SO184/60 Abstimmproblem / Stereodekoder Nachrüstung

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Andre1210
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Grundig SO184/60 Abstimmproblem / Stereodekoder Nachrüstung

Beitrag von Andre1210 »

Hallo,
ich habe ein Problem mit meinem Grundig SO184/60.
Ich möchte einen Stereodekoder nachrüsten (Gerät ist nicht dafür vorbereitet).
Das Problem besteht auch ohne Dekoder, fällt aber deutlich weniger auf:

Beim Abstimmen auf UKW gibt es an einer Position ein Lautstärkemaximum, bei dem der Ton schnarrt. Wenn ich davon etwas weg regele, wird es leiser und finde einen Punkt wo es nicht schnarrt.
Eigentlich war bei jedem Sender eine Einstellung zu finden, in der man gun hören konnte.
Jetzt mit dem Dekoder (2 Stück ausprobiert Grundig IV und Nordmende D007) ist dieser Punkt so klein, dass es fast nicht mehr einstellbar ist.
Im unteren Bereich (87,6 MHz) geht es noch ein wenig, bei 100,6 MHz schnarrt es nur noch. Dazwischen ist der Übergang fließend.
Übrigens, beide Dekoder liefern ein gutes Stereosignal. Die Deemphasis habe ich ebenfalls entfernt (Ist ja dann auch wieder im Dekoder drin).

Ist das Gerät schlecht abgeglichen? Alle Papierkondensatoren habe ich bereits getauscht. Für einen Abgleich fehlen mit Oszilloskop und Prüfsender.
Hat jemand eine Idee, was ich noch machen / prüfen könnte?

Vielen Dank
Gruß
Andre
Andre1210
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Beitrag von Andre1210 »

Hallo,

danke für die Antwort.
Die EAA91 kann ich heute Abend mal tauschen (ist ja schnell gemacht).
Wenn der Diskriminator verstimmt ist, kann ich da ohne Oszi und Prüfsender etwas einstellen? Wenn ja, wie gehe ich am besten vor?

Ich habe ein Dokument von 1966, dass sich mit dem Nachrüsten nicht vorbereiteter Geräte befasst.
Dort werden mehrere Punkte genannt um das Gerät zu optimieren:
1. Primärseiten der ersten beiden Stufen mit Parallelwiderständen zu dämpfen.
2. Schrimgitterspannung der letzten Stufe halbieren
3. Parallelwiderstand zum Ratio-Elko.

Ich wollte nicht ziellos im Gerät rumlöten. Meinst Du, einer dieser Punkte könnte mein Problem beheben/verbessern?
Ich denke aber, dass die Durchlasskurve OK ist, denn die Dekoder liefern ja ein Stereo Signal, dann sollten doch die 19kHz durchkommen - oder habe ich da einen Denkfehler?


danke
Gruß
Andre
Didi
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Grundig SO184/60 Abstimmproblem / Stereodekoder Nachrüstung

Beitrag von Didi »

Hallo

Wenn du nur den Ratiofilter Abgleichen willst, nimm ein Voltmeter ,klemme es am Ratioelko ,stelle den Sender auf Maximalausschlag des Voltmeters und gleiche das Filter auf sauberen Ton ab.
Falls das Radio AFC hat,vorher abschalten.

Bevor man Irgendetwas bedämpft ,würde ich schauen,ob nicht vieleicht ein
Fehler vorliegt . Ich könnte mir vorstellen ein müder Ratioelko ,HF Siebung
speziell Kondensatoren oder schwingfreudige ZF Röhren.
Gruß Didi
edi
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Beitrag von edi »

Ich würde den Umbau nicht wagen wollen - besser ist da ein einwandfreies Monosignal. Stereo wird bei etwas schwachen Sendern deutlich rauschen.
So schlimm ist das nicht. Ich habe etliche Röhrenradios "stereoisiert", problemlos solche, die schon vorbereitet waren, und zwei Endstufen hatten, aber auch reine Monogeräte.

OK, welche die Deemphasis- Bauelemnte sind, sollte man schon wissen.
Da habe ich Vergleichswerte von einem bekannten Gerät genommen (Goldpfeil Capri o. ä.).

Ich habe dann allerdings nicht denselben NF- Verstärker nochmal aufgebaut (da müßte man ja auch die Teile passend haben), sondern eine Stereo- Verstärkerausgangsbuchse eingebaut, aber einige Male fertig vorhandene Stereo- Endstufen, auch transistorisiert, verwendet.
Da habe ich dann auch ein Netzteil eingebaut, klar.

Es waren aber auch nur 3 oder 4 Umbauten, für Leute, die das unbedingt haben wollten. Der Einbaugröße wegen auch nur mit geringer Leistung.

Die ZF's waren auch nicht so extrem schmal, da gab es keine Probleme.
Eher die Stereodecoder, anfangs verwendete ich einen fertigen, mit Steckverbindung, für Goldpfeil Capri. Trotz Germanium- Bestückung recht gut. Später, als es diese nicht mehr gab, Eigenbau mit MC1310P, die Standard- Beschaltung dieses IC's.. Die Transistorgeräte- Decoder eigneten sich überhaupt nicht, und rauschten.

edi
Andre1210
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Beitrag von Andre1210 »

Hallo,

danke für eure Antworten.
Ich habe alle Röhren im Empfangsteil mehrfach durchgetauscht. Daran liegt es nicht.
Papierkondensatoren habe ich alle getauscht, der Ratio Elko hat gute Werte (Messgerät), werde ihn aber trotzdem am Wochenende mal tauschen.

Eine Sache ist mir bei der Deemphasis aufgefallen. Normalerweise ist es doch ein RC Glied mit einem Kondensator nach Masse, der ca. einige hundert pF hat - oder?
In diesem Gerät ist ein Kondensator mit 4,7nF (Ich finde ein relativ großer Wert) verbaut gewesen. Mit dem Kondensator ist das Problem fast weg, aber ich habe auch kein Stereo Signal. Ohne diesen tritt das Problem auf aber ich habe auch ein Stereosignal ohne starkes Rauschen. Ist an dieser Stelle ggf. etwas zu tun?



Danke
viele Grüße
Andre
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Der genannte Kondensator kann verschiedenste Werte haben. In verschiedenen Schaltbildern habe ich Kapazitätswerte zwischen 200 pF und 4,7 nF gefunden. Wenn Du ihn entfernst, führt das bei einigen Geräten dazu, dass der Abgleich des Ratiodetektors nicht mehr passt. Möglicherweise ist Dein Gerät so ein Kandidat. Dann könntest Du mal versuchen, den Kondensator nicht ganz wegzulassen, sondern nur zu verkleinern.

Lutz