Der Ur-IPod ist Geschichte

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radiofreddy
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Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von radiofreddy »

hallo,

hier ein kleiner Nachruf auf ein Gerät, das die Welt der Musikkonserve verändert hat. Vielleicht interessiert es ja jemanden:

der Ur-IPod, zuletzt als IPod Classic mit 160GB angeboten, ist von Apple still und leise aus dem Programm genommen worden. Das Ding ist das einzige Apple Gerät, was ich besitze, weil es keine Alternative dazu gab. Auch Riesensammlungen von Musik-Messies wie mir passen komplett auf das Gerät, so dass man seinen Plattenschrank immer und überall dabei haben kann. Außerdem hat das Ding den Vorteil, dass fast alle Audiogeräte von heute mit dem IPod kommunizieren können.

Die verachtende Produktpolitik von Apple hat leider auch hier wieder zugeschlagen. Der IPod Classic gehörte zu Apple wie das IVAR Regal zu IKEA, jeder andere Hersteller hätte das Ende von so einer Ikone angekündigt oder sogar eine letzte Serie aufgelegt - Apple hat ihn einfach noch vor dem Weihnachtsgeschäft eingestampft, und damit einen furchtbaren Hype losgetreten. Neue Geräte gibt es nicht mehr unter 500 Euro, gute Gebrauchte gehen für 350 Euro weg. Was das soll, wissen wahrscheinlich nur die Entscheider bei Apple, und die geben ja traditionell keine Auskunft, frei nach dem Motto "meine Fans sind alle I...". Der aktuelle IPod Touch, der ja im Grunde nur ein IPhone ohne Handyfunktion ist, verbindet sich wie das Handy sofort mit dem großen Bruder, wenn er ein WLAN in der Nähe hat, außerdem gibt es ihn nur mit 64 GB, und das ist für größere Sammlungen schon etwas wenig - abgesehen davon, dass er dann 400 Euro kostet. Dieses minimalistische Ding, das einfach nur ein Musikcontainer ist, in dem man wie in einer echten Plattensammlung wühlen kann, passt scheinbar nicht mehr in die vernetzte Gegenwart.

Ein kleiner Trost ist, dass die Android Geräte mittlerweile eine Verbreitung haben, die auch kein Hersteller von Audiosystemen mehr ignorieren kann, und dass die 128GB Speicherkarten langsam in den bezahlbaren Bereich rücken. Da kann man dann die Musiksammlung ins Handy integrieren. Schade ist es aber dennoch, denn die Einfachheit und intuitive Bedienung des IPod Classic gibt es bei keinem Smartphone.

Hoffen wir mal, dass die alten IPods noch lange durchhalten, zum Glück gibt es ja zahlreiche Firmen, die sich mit Reparatur und Ersatzteilen für das Ding beschäftigen. Und wenn es mal vorbei ist, hoffen wir, dass es bis dahin eine brauchbare Alternative mit Festspeicher geben wird.

Gruß Frank
Frequenzmonarch
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von Frequenzmonarch »

Die Apple Fans werden heulen! :mrgreen: Ist Ansichtssache; ich werde jedenfalls keine Träne nachweinen! Ich hab mich einmal verleiten lassen und einen I-Pod gekauft weil er damals zugegeben die beste Bedienung auf dem Markt der MP3-Player hatte. Mittlerweile haben die anderen Hersteller nachgezogen; Bedienkomfort und großes Display ist heut kein Thema mehr! Bei Apple hat mich gestört, das man bei diesen hochpreisigen Geräten sich noch vom Hersteller gängeln lassen muß. Ein I-Pod kann man (mit originaler Firmware) nur mit einer speziellen Software von Apple beladen werden die zudem noch sehr benutzerunfreundlich zu bedienen ist. Ein zurückspielen auf den Rechner bzw. Sicherungskopie erstellen hat Apple nicht vorgesehen. Akkuwechsel soll der Besitzer auch nur in der Apple-Werkstatt machen; zum Glück gibt's Tools mit denen man den I-Pod trotzdem zum Akkuwechsel öffnen kann. Eine Erweiterung mit Speicherkarten gibt's auch nicht; ebensowenig ein FM-Radiomodul wie bei anderen Fabrikaten. Bei dem Preis wo die I-Pods verkauft werden sollten oben genannte Features drin sein! Für mich sind die Produkte von Apple lediglich völlig überteuertes Schickimicki- Zeugs! Mittlerweile ist Apple nicht mehr alleinstehend; egal ob I-Pod, I-Phone oder I-pad. Es gibt bessere Alternativen die zudem günstiger und Kundenfreundlicher sind!

Gruß Frank
Robin
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von Robin »

Ist ja eigentlich schade. Mein Vater hatte vor kurzem noch einen gekauft.
achim1
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von achim1 »

Unsere Kinder hatten alle i-Pods. Als irgendwann die Rechner hinüber war war auch die Musik futsch. Denn eine so einfache Datensicherung wie bei MP3 hat Apple ja wirkungsvoll verhindert. Aber man muss zugeben dass Apple in der Anfangszeit ohne Alternative war. In den frühen Jahren der Rechner hatten wir an der Uni ausschließlich Apple. Der war bereits vernünftig grafikfähig als man bei Dos-Rechnern noch mit versch. Grafikkarten- und Standards herumexperimentierte.
Heute steht bei uns kein einziger Mac mehr. Durch seine Firmenpolitik hat sich Apple selbst die Steine in den Weg gelegt.

Ich frage mich ja immer, wie man zu so gigantischen Musiksammlungen auf legalem Wege kommt. Das entspricht ja einem Wert im fünfstelligen Eurobereich. Bei unseren Kindern mussten wir da immer "korrigierend" eingreifen.

Gruß,
Achim
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ColonelHogan9162
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von ColonelHogan9162 »

achim1 hat geschrieben:Unsere Kinder hatten alle i-Pods. Als irgendwann die Rechner hinüber war war auch die Musik futsch. Denn eine so einfache Datensicherung wie bei MP3 hat Apple ja wirkungsvoll verhindert. Aber man muss zugeben dass Apple in der Anfangszeit ohne Alternative war. In den frühen Jahren der Rechner hatten wir an der Uni ausschließlich Apple. Der war bereits vernünftig grafikfähig als man bei Dos-Rechnern noch mit versch. Grafikkarten- und Standards herumexperimentierte.
Heute steht bei uns kein einziger Mac mehr. Durch seine Firmenpolitik hat sich Apple selbst die Steine in den Weg gelegt.

Ich frage mich ja immer, wie man zu so gigantischen Musiksammlungen auf legalem Wege kommt. Das entspricht ja einem Wert im fünfstelligen Eurobereich. Bei unseren Kindern mussten wir da immer "korrigierend" eingreifen.

Gruß,
Achim

Ganz einfach.
Nur ein Beispiel: Als man damals noch mit den Tonbandmaschinen und Tapedecks täglich stundenlang vorm Radio hockten um unsere Lieblingsmusik (legal) aufnahmen hatten auch gerade Musikfreaks im lauf der Zeit Sammlungen von teilweise mehr als 100 Bändern und Cassetten. Digital würde das auch schon einige Gigabyte ausmachen.
Und auch heute noch kann man (nur eben mit digitalen Geräten) stundenlang das Radioprogramm aufnehmen und was man behält rausschneiden
Oder bei youtute & Co
Es gibt immer legale Wege, zu einer Giga-Sammlung zu kommen ohne Millionär sein zu müssen

Gruss
Andi
Was kann schöner sein auf Erden als von Röhren beschallt zu werden
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amiga3000
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von amiga3000 »

achim1 hat geschrieben:Unsere Kinder hatten alle i-Pods. Als irgendwann die Rechner hinüber war war auch die Musik futsch. Denn eine so einfache Datensicherung wie bei MP3 hat Apple ja wirkungsvoll verhindert. Aber man muss zugeben dass Apple in der Anfangszeit ohne Alternative war. In den frühen Jahren der Rechner hatten wir an der Uni ausschließlich Apple. Der war bereits vernünftig grafikfähig als man bei Dos-Rechnern noch mit versch. Grafikkarten- und Standards herumexperimentierte.
Heute steht bei uns kein einziger Mac mehr. Durch seine Firmenpolitik hat sich Apple selbst die Steine in den Weg gelegt.

Ich frage mich ja immer, wie man zu so gigantischen Musiksammlungen auf legalem Wege kommt. Das entspricht ja einem Wert im fünfstelligen Eurobereich. Bei unseren Kindern mussten wir da immer "korrigierend" eingreifen.

Gruß,
Achim
Da stand dann nur noch der Amiga von Commodore gegenüber,der ebenfalls die Motorola 68k Prozessoren drinn hatten. Diese konnte man mittels Turbokarte (gab es sogar mit PPC-Prozessoren,aber unerschwinglich) und Grafikkarten richtig Aufdonnern,da sah ein DOS Rechner blass aus dagegen.
Mfg.
Mario
radiofreddy
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Re: Der Ur-IPod ist Geschichte

Beitrag von radiofreddy »

achim1 hat geschrieben:Unsere Kinder hatten alle i-Pods. Als irgendwann die Rechner hinüber war war auch die Musik futsch. Denn eine so einfache Datensicherung wie bei MP3 hat Apple ja wirkungsvoll verhindert. Aber man muss zugeben dass Apple in der Anfangszeit ohne Alternative war. In den frühen Jahren der Rechner hatten wir an der Uni ausschließlich Apple. Der war bereits vernünftig grafikfähig als man bei Dos-Rechnern noch mit versch. Grafikkarten- und Standards herumexperimentierte.
Heute steht bei uns kein einziger Mac mehr. Durch seine Firmenpolitik hat sich Apple selbst die Steine in den Weg gelegt.

Ich frage mich ja immer, wie man zu so gigantischen Musiksammlungen auf legalem Wege kommt. Das entspricht ja einem Wert im fünfstelligen Eurobereich. Bei unseren Kindern mussten wir da immer "korrigierend" eingreifen.

Gruß,
Achim
also ich sammle seit etwa 40 Jahren Musik, habe etwa 1500 Alben digitalisiert, und nochmal etwa 500 Alben in Form von Schallplatten, Tefi-Bändern, Schellackplatten etc . Meine Downloads kommen fast auschließlich von Amazon, weil hier die Auswahl besser und die Preise niedriger sind als bei ITunes. Wenn ich mal 2000 Alben rechne, und einen sehr hoch gegriffenen Durchschnittswert von zehn Euro pro Album rechne, komme ich in 40 Jahren auf etwa 40 Euro pro Monat - und ja, das war mir die Musik schon immer wert, ich habe schon als Vierzehnjähriger für meine Musik gejobbt, und meine Affinität zu Röhrenradios hat hier seinen Anfang gehabt, als ich kein Geld hatte, trotzdem gut Musik hören wollte, und deshalb mit den Heinz Richter Büchern aus der Stadtbücherei gelernt habe, aus Sperrmüll gut klingende Musikgeräte zu bauen. Was man nicht aus Müll generieren konnte, waren gute Phonogeräte ( die lagen damals noch nicht auf dem Müll ) und eben gute Musik. Die Musikauswahl im Radio war damals nicht besser als heute, und wenn man richtig gut Musik hören wollte, brauchte man auch damals schon Leute mit Ahnung - bei Klassik und Jazz war das mein Musiklehrer, bei Pop Rock war das ein älterer Bekannter, der in einer progressiven Diskothek arbeitete, und bei dem wir öfter zum Musikhören vorbeischauen konnten.

Das mit der Affinität zum guten Musikhören ist bis heute geblieben - auch heute interessieren mich an den alten Geräten hauptsächlich die klanglichen Eingenschaften, und weniger der Empfangsteil. Vor allem AM hat sich mir wegen der saumäßigen Tonqualität nie erschlossen, auch früher nicht, als wir gezwungenermaßen Kurz- und Mittelwelle hören mussten, um dem öffentlich rechtlichen Schnarchfunk zu entgehen.

Ach ja, zum Sichern des IPod - das geht sehr wohl, und sogar ganz einfach, weil die mp3-Dateien ordentlich sortiert im Musikordner von ITunes liegen, und von da aus überall hinkopiert werden können. Und selbst wenn diese Sicherung nicht erfolgt und der PC kaputt ist, gibt es in der Spanne von umsonst bis etwa 20 Euro zahllose Hilfsprogramme, mit denen man den IPod auslesen und das Musikverzeichnis wieder herstellen kann. Die geordnete Datenhaltung ist bei Itunes wesentlich einfacher als z.B. bei Microsoft Outlook. Und für gekaufte Download-Musik haben Apple und Amazon mittlerweile die "Cloud", in der die Käufe gespeichert sind, und jederzeit nochmal runtergeladen werden können.

Gruß Frank