Furnier Holzart bestimmen und wo nach kaufen

[magos]

Erstmal kurz zu meinem "neuen" Erwerb:

Es handelt sich um ein Centrum Typ 1251 (schwedischer Hersteller). Ich habe es vor kurzem sehr günstig erworden und möchte es nun komplett restaurien.

Ich habe bereits angefangen alle kondensatoren auszutauschen und hab soweit wie möglich zerlegt um alle mechanische teile reinigen und neu zu fetten können.

Hier mal nen paar Bilder:





Wie man auf dem 2. Bild sehen kann ist eine kleine Ecke des Furniers abgeplatzt.

Nun meine eigentlische Frage: um was für ein holz handelt es sich und wo kann man diese Furnierholz nachkaufen? Und wie man auf dem letzten Bild sehen kann ist der Lack auch in einem sehr schlechten zustand, wie bekommen ich den am besten runter?

Falls es hielft das Radio ist von 1956.

[Hobbybastler]

Hallo magos,

sooo schlecht sieht der Lack nun auch wieder nicht aus, da habe ich schon schlimmeres gesehen.

Das könnte u.U. mit Walnussöl wieder zu machen sein.
Wie das geht, ist hier im Forum beschrieben, einfach mal nach Stichwort 'Walnussöl' suchen.

So kleine Furnierschäden lassen sich auch mit Wachs- oder Retuschierstiften in passenden Farben ausbessern, das habe ich an einer Seitenwange meines Grundig 4085 auch so gemacht.

Zur Bestimmung der Holzart müsste eigentlich Lack und Beize herunter, damit das nackte Furnier zum Vorschein kommt, erst dann kann die Furnierfarbe beurteilt werden.

Solltest Du wirklich das Furnier reparieren wollen, Furnierhändler finden sich auch im Internet.


Grüße und viel Erfolg

Martin

[magos]

denke mal das ich den lack mit dem walnussöl nicht mehr retten kann da an den seiten der lack doch schon sehr stark abblättert.

werd mich mal informieren wie ich die kleine furnier bruchstelle mit "spachteln und farbe" reparieren kann.

[Vagabund]

Moin,

also wegen dem Zustand würde ich nicht neu furnieren... das ganze ist eigentlich, was auf den Bildern zu erkennen ist, recht einfach.
Wenn Du den Lack nicht mehr retten kannst, dann musst Du eh leicht abbeizen, wenn der Lack dann runter ist, schön mit Aceton die Reste rückstandslos abwaschen. Danach gehst Du zu einem Schreiner und fragst ihn, ob er ein kleines Stück Nussbaumfurnier hat.
Damit setzt Du die schadhafte Stelle bei Deiner Truhe ein, verschleifst es und machst es schön und dann lackierst Du das ganze wieder.
So würde ich das machen.

[achim1]

"Retten" kann man einen defekten Lack grundsätzlich nicht, schon gar nicht mit einem Öl. Das verschleiert nur den Schaden und eine richtige Reparatur der Oberfläche ist danach nicht mehr möglich weil das Öl durchn die Risse im Lack ins Furnier eindringt und das Holz versaut.
Ich würde es machen wie Vagabund sagt. Erst mal alles runter und das Teilstück neu furnieren oder auspachteln und mit feinem Pinsel das Furnier nachempfinden. Je nachdem wie talentiert man da ist, kann man ein praktisch unsichtbares Ergebnis erreichen.

Gruß,
Achim

[magos]

Werde dann wohl am WE mal versuchen den alten Lack runter zu bekommen.

Und dann so vorgehen wie Vagabund vorgeschlagen hat.

[paulchen]

Also das ist an der Rückseite?
Zum furnieren sehe ich bei der Art des Schadens keinen Grund.
Da der Lack sowieso runter muß/soll, würde ich das dort mit Holzspachtel machen. Entsprechende Farben gibt es zu genüge (Nußbaum hell?). Das dann insgesamt etwas überschleifen und gut ist. Das habe ich bei anderen Gehäusen schon an viel sichtbareren Stellen gemacht, und kein Mensch hat mich je gefragt, was da da oben auf dem Dach für eine komische Stelle ist.
Also, Spachtel, schleifen, eventuell optisch die Maserung herausbringen (Hartöl oä) und dann eine ganz normaler Lackaufbau.
Oder das ganze mit Hartöl machen. Von der Art her sieht das dann fast wieder original aus.

paulchen

[Vagabund]

Nochwas, achte darauf, daß das Furnier gerade an der schadhaften Stelle fest ist, zur Not bitte nochmal mit Leim andrücken, damit es auch fest anliegt. Furnier, welches abgesplittert ist, ist meist lose. Darauf bitte achten. Auch mal die anderen Kanten prüfen und notfalls nachkleben, bevor Du da mit Lack oder Hartöl wieder aufbaust.
Bei schadhaften Stellen auch immer darauf achten, daß sie im Zweifel etwas dunkler sind, als die Umgebung. Das menschliche Auge bzw. das Hirn stört sich an hellen Flecken und Macken mehr, als an dunklen Unterschieden. Das mal so als Grundsatz noch mitgegeben.