Omas Radios - und ich planlos

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Grundig97
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Grundig97 »

Hi Larissa,

Ich denke, wenn Du nur eins behalten möchtest, dann gib dieses bei einem Sammler in Reparatur und überlasse ihm das andere sozusagen als "Bezahlung". Dann profitiert ihr beide davon und du brauchst kein Geld auszugeben :wink:

Liebe Grüße, Oliver :hello:
Ralf
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Ralf »

Na ja, so ein Erbe kann auch zur Last werden.

Ich hatte mal eine Truhe von Schaub, auch ein Erbstück, auch nichts besonderes, allerdings in einem top Zustand. Ich hatte sie genommen, weil sie keiner haben wollte und zum verschrotten zu schade war.

Das Ding stand eigentlich immer nur nutzlos im Weg herum und wanderte durch die Wohnung von einer Ecke zur anderen, wirklich Spaß hatte ich nie an dem Gerät.

Letztendlich war ich froh, das ich mich überwunden habe das Ding abzugeben.

Ich denke, bei solch einer Sache sollte man auf sein eigenes Bauchgefühl hören. Wenn wirklich kein richtiges Interesse an den Geräten besteht, dann weg damit.

Gruß Ralf :)
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radiobastler
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von radiobastler »

Hi Larissa,
Ich würde immer noch sagen, behalte beide. Da es aber darum geht sich für eines der beiden zu entscheiden, würde ich auch den Schaub behalten.

Die Kosten für eine Restaurierung aus technischer Sicht halten sich normalerweise in Grenzen, solange keine seltene Röhre defekt ist. Die Kosten für einen Tausch aller "bösen" Kondensatoren usw. Liegen bei ca. 20€ fürs Material. Meist ist das so genannte magische Auge noch verbraucht, die gibts für den Schaub als russischen Ersatztyp für ca. 15€. Auch der zeitliche Aufwand hierfür hält sich in Grenzen.
Eine Gehäuserestaurierung kann dann schon länger dauern.

Vielleicht teilst du uns deinen ungefähren Wohnort mit, Hilfe wird sich dann schon finden. Oder du schaust mal hier rein, es stehen aber längst nicht alle Mitglieder auf der Karte.
http://www.dampfradioforum.de/sites/m1p.htm
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Ralf
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Ralf »

Der schlechte Lack ist wohl das K.O.-Kriterium.

In dem Zustand kann man froh sein wenn ein Bastler noch einen 10er dafür hinblättert.

Wirkliche Sammlerstücke mit Wert sind das nun wirklich nicht.....

:|
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Vagabund
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Vagabund »

Ich würde das wirklich so handhaben, wie Oliver sagte. Einfach das zweite Radio für die technische Restauration des ersten einlösen. Ich fände das ok und würde das auch so machen. Man muss doch im Hobby nicht immer reich werden, oder? Es reicht doch auch, wenn Larissa dann an einem Radio wieder Freude hätte. :hello:

Mei Meinung... :bier:
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
Larissa
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Larissa »

Hallo ihr Lieben,

hacchhh.... ihr tendiert zum Schaub, und nachdem ich das tolle Bild gesehen habe von dem restaurierten Nordmendel kann ich mich gar nicht mehr entscheiden :?
Dabei hätte ich auch schon Käufer für 45 Euro... Haaach.... Ich glaube ich warte einfach noch bis ich mich irgendwann wieder entscheiden kann. Denn das Bild vom hergerichteten Radio gibt einem natürlich ersteinmal eine Vorstellung wie toll die "ollen" Dinger eigentlich aussehen könnten... :). Und so eine alte Betttruhe habe ich auch - bei mir ist sie aber gut gefüttert mit Schuhen ;). Die zum Beispiel würde ich niemals her geben :D.

Ich wohne in der Gegend Stuttgart, bin aber auch immer in Reutlingen/Tübingen unterwegs...
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von achim1 »

ich würde mich meinen Vorrednern anschließen. Auf jeden Fall eines der Geräte behalten, So ein restauriertes Radio macht sich auch in einen typischen Mädchenzimmer gut.... :D
01.jpg
Gruß,
Achim
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Primex_3193
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von Primex_3193 »

achim1 hat geschrieben:ich würde mich meinen Vorrednern anschließen. Auf jeden Fall eines der Geräte behalten, So ein restauriertes Radio macht sich auch in einen typischen Mädchenzimmer gut.... :D
01.jpg
Gruß,
Achim
Moin,

und abgesehen davon ist es ein viel besserer Klang als son Plastik-Transistoren-Glomb.

Larissa, an deiner Stelle würde ich beide Radios behalten allein weil es ja Erbstücke sind. :super:

:hello:
Grüssle ussm Schwoabaland :hello:

Yannik



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john.hawk
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von john.hawk »

Moin,
ich habe hier gelesen, daß der Schaub Oceanic W von Larissa einen gewissen Seltenheitswert besitzt - wohl eben wegen der exotischen Röhrenbestückung. Nun habe ich vorgestern einige Radios bekommen, von denen eines ein Schaub Oceanic 55 ist. Ist die Type ähnlich selten, wie das "W" Modell? Ich frage deshalb, da ich vor habe es wieder herzurichten und wenn die Röhren schwer zu bekommen sind, muß ich mir dafür ein anderes Budget überlegen. Ich hatte schon gesehen, daß die EM85 z.B. nur noch ganz schwach ist.

Gruß
Claas.
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Gruß
Claas.


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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von andreas1962 »

Hallo john.hawk,

früher bestellte ich bei Heinze in Coburg die Röhren für meine Werkstatt. Mittlerweile ist er im Ruhestand. BTB bieten ihre Röhren jetzt in einem Ebay-Shop an. Distrelec und Bürklin bieten weiterhin Röhren an. Bei Conrad sind auch wieder Röhren zu haben. Zum Ersatz der EM85, die seit den 1970er Jahren nicht mehr hergestellt wird, gibt es von der Schaub-Nachfolgefirma SEL eine Umbau-Anleitung auf die EM80. Diese oder die äquivalente 6E1P sind auch in der E-Bucht erhältlich. Anbei die SEL-Umbau-Anleitung.

viele Grüße

andreas
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john.hawk
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von john.hawk »

Hallo Andreas,
danke für die Info.

Frank sagte:
also als Sammler würde ich das Oceanic behalten, wegen der Seltenheit und der exotischen Röhrenbestückung. Zum Benutzen im Alltag ist das Carmen sicher die bessere Wahl, dafür ist es ein weit verbreitetes Allerweltsgerät ohne Exotenstatus.
Ist dies dann nur im Bezug auf die Zusammensetzung der Röhrentypen zu verstehen? Ich habe inzwischen bei meinem "Oceanic 55" nachgesehen. Da sind keine wirklich seltenen Röhren drin. Ebensowenig, wie im "Oceanic W".

Wie muß ich dann die Aussage von Frank verstehen? Was ist mit dem "Exotenstatus" gemeint?

Gruß
Claas.
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von andreas1962 »

Hallo Claas,

Frank bezieht sich wohl auf die NF-Endröhre EL90 im Oceanic W. Die wurde wirklich selten eingesetzt. Im Radiomuseum.org sind nur wenige (unter 100) Radiomodelle gelistet, die die EL90 einsetzen. Dein Radio Oceanic 55 hat dagegen die "Standard"-Endröhre EL84 verbaut. Die Verwendung von einigen Pico-Röhren (7-polige Röhren in Allglas-Ausführung) hat mit der Lorenz-Firmengeschichte zu tun.
Als Tocher der ITT konnte sie direkt nach dem 2.Weltkrieg die Fertigung der zu Kriegszeiten in Amerika entwickelten Pico-Röhren aufnehmen. Andere Firmen haben nach dem Krieg die von Telefunken 1938 entwickelten "Stahlröhren" oder die kurz nach dem Krieg von Philips vorgestellten "Rimlock-Röhren" verbaut. Erst im Laufe der 1950er Jahre setzte sich die Noval-Allglasröhrenreihe (9-Pol) durch. Die erste war die EBF80, die ab 1950 verwendet wurde.
Ab ca. 1955 war die Standard-Bestückung ECC85 im UKW-Tuner, ECH81 als LMK Oszillator und Mischer und das Heptoden-System als 1.UKW-ZF-Verstärker. Dann EF89 als geregelte ZF-Röhre, dann EABC80 als ZF-Gleichrichter, zur Regelspannungsgewinnung und als Ratiodetektor und als NF-Vorverstärker. Dann die EL84 als NF-Endröhre. Magischer Fächer EM80 oder EM85. Die EM84 als magisches Band in Novalröhrenausführung kam ab 1958 dazu. In Deinem Oceanic 55 ist noch eine EZ 80 als indirekt geheizte Gleichrichterröhre für die Anodenspannung eingebaut. Alle Röhren in Deinem Radio bis auf die EF93 in der ZF-Stufe haben Noval-Sockel (9-Polig). Die EF93 hat einen Pico-Sockel (7-polig).

Die Art des Sockels ist aus der Röhrenbezeichnung (1.Ziffer nach der System-Kennzeichnung bei zwei oder dreistelligen Ziffern) bei den in RFS-Geräten eingesetzten Röhren erkennbar, hier einige Beispiele:

EF11 hat einen Stahlröhrensockel
EF41 hat einen Rimlocksockel
EF89 hat einen Noval-Sockel
EF93 hat einen Pico-Sockel
EM34 hat einen Octal-Sockel
PCH200 hat einen Dekal-Sockel

Viele Grüße

andreas
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john.hawk
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von john.hawk »

Moin Andreas,
den tatsächlich seltenen Einsatz der EL90 hatte ich übersehen.
Deine Ausführungen lesen sich sehr interessant und informativ. Da war viel neues für mich dabei. Insbesondere die Sockeltypen und deren Erkennung in der Typenbezeichnung.

Danke, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, es so genau und ausführlich zu erklären. Von dem Text werden neben mir noch viele andere hier profitieren.

Einerseits finde ich es schade, daß mein Oceanic 55 nicht so selten ist, wie das "W" Modell, andererseits ist es auch wieder gut, da die Röhren noch gut zu bekommen sind. Ich bin mit meinem durchaus zufrieden ich mag es leiden und werde es wieder herrichten. Bis auf das MA sind alle Röhren noch ok bis gut, innen liegt zwar hoch Staub, aber kein Rost, es ist alles heil und vor allem, der Schallwandstoff ist wie neu.

Das wird mein nächstes Projekt. Jetzt ist aber erstmal ein Blaupunkt 5W646 dran und der braucht viel Zuwendung.

Gruß
Claas.
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6TH8
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von 6TH8 »

Pico-Röhren und Pico-Sockel sind eine Erfindung von Telefunken. Erstmals wurde dieser Begriff für die von Telefunken herausgegebenen Konkurrenzröhren zu den Philips-Rimlock-Röhren zugeordnet, also das, was bei Philips „Rimlock“ hieß, wurde bei Telefunken „Pico“ genannt. Am Anfang wurde der Begriff in der Fachpresse auch falsch als „Piko“ angegeben.

Zunächst handelt es sich also bei „Pico“ um Röhren und Sockel, die allgemein unter „Rimlock“ bekannt waren, also Typen wie ECH42, EAF41, EL41, usw.

Die Röhren EL90 und EF93 haben also keinen Pico-Sockel, sondern den Miniatur-Sockel, international als B7G bezeichnet.
Röhren mit diesem 7-Stift-Sockel waren die ersten Allglas-Röhren in Miniatur-Bauform und wurden daher einfach nur Miniatur-Röhren bzw. Miniatur-Sockel genannt.

Als in Deutschland neben den Rimlock-Röhren auch 9-Stift-Noval und 7-Stift-Miniatur-Röhren herauskamen, wollte Telefunken den Begriff „Pico“ für alle Röhren moderner Bauart beibehalten und erweiterte zur Unterscheidung den Begriff „Pico“ um die Stiftzahl der jeweiligen Sockelart.

So wurde bei Telefunken festgelegt:
Pico 7 = Miniatur 7-Stift, international B7G,
Pico 8 = Rimlock 8-Stift, international B8A,
Pico 9 = Noval 9-Stift international B9A,

„Rimlock“ und „Noval“ sind eindeutige Begriffe, wo jeder sofort weiß, was gemeint ist, weniger jedoch bei dem alles und nichtssagenden Begriff „Miniatur“. Daher ist es zweckmäßig, die Miniatur 7-Stift Röhren und Sockel zur eindeutigen Kennzeichnung als „Pico 7“ zu bezeichnen, die „7“ gehört dann natürlich unbedingt dazu !

JR
Die Sockel sind schon an den Röhren !
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Re: Omas Radios - und ich planlos

Beitrag von john.hawk »

IHR SEID SCHULD !!!

...daß ich immer schlauer werde. :super:

:danke: :danke: :danke:
Gruß
Claas.


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