Selen Gleichrichter

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Schlappmacher
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Re: Selen Gleichrichter

Beitrag von Schlappmacher »

Selenium hat geschrieben:[..]

Ergänzung nach zahlreichen weiteren Versuchen:
es hat alles nichts geholfen, weshalb ich den kompletten Testaufbau auf das absolute Minimum reduziert habe – also Netztrafo, Selengleichrichter und Abschlusswiderstand. Letzterer hat 8 Ohm, woraus sich bei 17V DC, die der Gleichrichter ausgibt, knapp über 2A errechnen. Soweit die Theorie. Es fließen aber 7,4A! Kein Wunder also, dass die Bleche quietschen. Wie kann sowas sein? Der Gleichrichter ist als Brücke konfiguriert und auch so angeschlossen. Ist das ein Hinweis auf einen Defekt im Gleichrichter oder auf einen Denkfehler meinerseits?

Schönen Abend,
Peter
Hallo Peter,

Du hast hier einen Messfehler vorliegen. Elektrisch ist der gemessene Strom Unsinn, wie Dir bereits selbst klar wurde. Gewöhnliche AC-Amperemeter sind auf sinusförmige Ströme ausgelegt, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Strommessger%C3%A4t
Im Fall Deiner Graetzbrücke sind die Ströme alles andere als sinusförmig, was den hohen Messfehler erklärt.

Frohes Schaffen,

Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin
Selenium
Philetta
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Re: Selen Gleichrichter

Beitrag von Selenium »

Hi "Schlappmacher" :)

Völlig richtig: das war ein grober Messfehler! Ich hatte in der Hektik des Messens und Fehlersuchens die Messspitze nicht umgestöpselt. Strom war also die ganze Zeit völlig OK, was das Ganze ja noch nerviger macht.

Jetzt ein letztes Update:
gestern kam der neue Gleichrichter, den ich dieses Mal NICHT gelötet, sondern mit Flachsteckern angeschlossen habe. Auch dieser surrt. Vielleicht bin ich auch der einzige Mensch, dessen Gehör diese Frequenz wahrnimmt!?! ;) Aber im Ernst: ich habe alles ausprobiert, auch ein Vielfaches an Kapazität (39.000µF statt 4.400µF) – ohne geringste Änderung. Kann die Symmetrierung gegen Masse denn was bringen? Also wie bei einer Röhrenheizung? Momentan sieht die Schaltung so aus (siehe Anhang).

Viele Grüße,
Peter
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hoeberlin
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Re: Selen Gleichrichter

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Peter,
Ein (Schalt-)bild sagt mehr als tausend Worte.

Hier passiert m.E nach folgendes: Der Gleichrichter liefert an seinem Ausgang eine pulsierende Gleichspannung. Danach folgt eine Drossel, die zwar als Siebdrossel bezeichnet ist, aber hier keine Siebdrossel ist.
Eine Siebdrossel wäre sie , wenn am Ausgang des Gleichrichters ein Elko nach Masse liegen würde.

Dann würde durch die Drossel ein beständiger, wenn auch schwankender Gleichstrom fliessen.

In Deiner Schaltung ist der Stromfluss durch die Drossel aber wiederkehrend null, und es passiert das, was auch in einer Autozündspule passiert. Es gibt eine Induktionsspannung.

ich würde folgenes machen: einen Elko vor der Drossel gegen Masse, und einen Widerstand von einigen Ohm parallel zur Drossel.

Dann sollte Ruhe sein,

Meint Henning.
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
Selenium
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Re: Selen Gleichrichter

Beitrag von Selenium »

Hallo Henning,

ich wäre nicht so entmutigt, wenn ich das nicht schon ausprobiert hätte. Sogar mal ganz ohne Drossel. Allerdings hatte ich da die 4400µF belassen – werde es also mal mit 39000µF und ohne Drossel versuchen...

Vielen Dank und viele Grüße,
Peter
Selenium
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Re: Selen Gleichrichter

Beitrag von Selenium »

Henning,
du bist mein Held!!!! :) Das Zauberwort heißt 47µF! Die Versuche, die ich bisher mit Ladekondensatoren nach dem Gleichrichter unternommen hatte waren stets erfolglos. Nachdem du es mir aber nochmal erklärt und ans Herz gelegt hast, musste ich da nochmal ran: von 1µF bis 2200µF habe ich alles ausprobiert, was hier rumlag. Und 47µF war der einzige Wert, der das Ding zum Schweigen gebracht hat. Mann, bin ich froh :D

Ganz herzlichen Dank nochmal,
Peter