teure DDR Dampfer

[Nullkommafuenf]

Nachdem in Halle scheinbar ein Stern Radio Beethoven für viel Geld wegging (http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 15&t=21184) wollte ich mal fragen, welche DDR Dampfer denn noch begehrte Stücke sind. Ich denke die Stradivaris sind zwar hochwertig, jedoch werden sie oft angeboten und ein Stradivari 2 im Fundzustand kostet selten mehr als 50€. Das Stradivari 4 mit Automatic ist sicher auch gefragt. Welche denn noch?

[radiofreddy]

die DDR hatte das selbe Problem, das alle sozialistischen Staaten hatten - Kreativität wurde unterdrückt, neue Konzepte wurden verhindert. Das einzige, was den Fortschritt bis etwa 1975 halbwegs in Gang hielt, waren die Bedürfnisse der Bonzen, genau so was zu haben wie der Klassenfeind, und vielleicht noch eine Nummer größer.

Und so sind die Geräte dann auch - teilweise zwar richtig gut, aber immer irgendwie Hinterherläufer ohne eigene Richtung. Mitte der siebziger hörte man dann ganz auf, neue Erfindungen mitzumachen, die Bonzen kauften sich dann lieber gleich Westprodukte, die teilweise von strafgefangenen Volksgenossen hergestellt worden sind. Die Parallelen zur Geschichte Animal Farm von George Orwell sind erschütternd.

Ich persönlich bin politisch genug, um mit DDR Produkten genauso meine Probleme zu haben wie mit den ganzen Volksempfängern. Auch wenn die Geräte vom Prinzip nichts dafür können, strahlen sie trotzdem den Geist aus, unter dem sie entstanden sind.

Bei Sammlern sind DDR Geräte wahrscheinlich deshalb eher unbeliebt, weil es noch zu viele davon gibt. Wenn man z.B. eine Fernsehtruhe vor 1956 sucht, sind 80% aller angebotenen Geräte Ostprodukte. Im Westen wurde halt schon seit den Fünfzigern weggeworfen, in der DDR fing man mit dem Wegwerfen erst nach der Wende an - das haben damals die ganzen Vorkriegssammler auch schmerzhaft zu spüren bekommen, die glaubten, Raritäten zu besitzen.

Gruß Frank

[holger66]

Ich habe vor Jahren von Paulchen mal einen Sternradio Staßfurt "Admiral" übernommen, der aktuell mein einziges DDR-Radio ist. Der ist dermaßen solide gemacht, daß er in puncto Gewicht einen Freiburg toppt. Alles ist vom Feinsten. Das ist meiner Meinung nach ein besonders sammelwürdiges Radio, weil es so aus dem vollen gemacht ist, wie nichts sonst, was ich irgendwann an DDR-Produkten, gleich welcher Art mal gesehen habe (Autos, Kameras usw.) Stradivari, Juwel oder Beethoven sind dagegen Wackelbuden.

H.

[eabc]

Hallo Holger,
@....Stradivari, Juwel oder Beethoven sind dagegen Wackelbuden.
Ich denke hierbei hast du wohl etwas zu tief in die Schublade gegriffen
Einen Stradivari II wird in unserer Familie fast täglich seit 1958 betrieben, eine Kondensatorkur erfolgte vor ca. 15 Jahren, von den Röhren wurden bislang nur die AZ12 ersetzt, auch wurde der Tastensatz und die Potis gereinigt. Die Röhren wurden alle mittels Gummiriemchen und die (heißen) Endröhren) mittels Draftfederspangen gehalten, auch ist ein Stradivari II dem Admiral zumindest was die Empfangsleistung angeht, Haushoch überlegen.....von wegen Wackelbuden bin schon fast am "Hyperventilieren"

[c4mobil]

Stradivari, Juwel oder Beethoven sind dagegen Wackelbuden.

OhOhOh und eh ich hier aus der Haut fahre, wäre es wohl besser, wenn ein Moderator diesen Fred schnell zumacht. Das könnte sonst eskalieren

David

[power-dodge]

Hallo,

wieso denn zu machen?
Er hatte nur seine Meinung geäußert.

Gruß

[roady43]

Oh, wie ich es liebe! Bloss nicht schliessen.

Hier besagter Admiral in der Bucht für schlappe 325€: http://www.ebay.de/itm/Rohrenradio-RFT- ... 994wt_1121
Da ist dieser Stradivari II für 149€ geradezu ein Schnäppchen: http://www.ebay.de/itm/Stern-Radio-Roch ... 310wt_1362

Persönlich würde mich mal so ein Syntektor reizen http://www.radiomuseum.org/r/korting_ne ... _640w.html
durchaus ansehnlich auch in der Version für Neckermann (Körting Royal): http://www.radiomuseum.org/r/neckermann ... 11121.html

Wackelbuden gab es überall: wenn ich nur an meinen Graetz Fantasia 1120 denke, da wackelt es beinahe in jedem Röhrensockel, dabei ist es technisch eines der interessantesten Radios ("Dezent-Taste" zum Einschalten einer Dynamikkompression) und hat auch klanglich viel zu bieten (besonders in Stereo ab TA).

[Hennes]

Hallo Michael,

der Herr Admiral ist natürlich restauriert im Gegensatz zur Stradivari, was sicherlich den Preisunterschied erklärt.

[holger66]

Der "Admiral" ist mit weitem Abstand das solideste Radio aus DDR-Fabrikation, das ich kenne. Und obwohl ich im äußersten Westen der Republik wohne, waren das doch schon einige, die den Weg auf meinen Tisch gefunden haben: Beethoven, Stradivari 2, Juwel 2, Dominante, verschiedene Erfurts, zuletzt ein Rossini. Von denen kam an die reine Verarbeitungsqualität des "Admiral" keines heran, und zwar mit Abstand nicht. Ich dachte bei dem sofort: "was für eine Materialschlacht". Das wird übrigens auch am Gewicht deutlich.

H.

[eabc]

Moin moin Holger,

. ....dir ist leider nicht zu helfen

Aber so ist es nun mal.....gemäß nach dem Plattdeutschen Spruch, " wat dem ein sin Ul, ist dem anern sin Nachtigall "

[BugleBoy]

Stradivari, Juwel oder Beethoven sind dagegen Wackelbuden.

OhOhOh und eh ich hier aus der Haut fahre, wäre es wohl besser, wenn ein Moderator diesen Fred schnell zumacht. Das könnte sonst eskalieren

David

Pah!, so denkt ihr von mir.

[8bitrisc]

Ich habe einen REMA 2003 bei mir stehen. Ich finde er kann mit den Westgeräten in Sachen Klang, Ausstattung und Verarbeitung durchaus mithalten. Obwohl das Radio ca. um 1965 produziert wurde, hat es noch einen Röhrengleichrichter. Zu dieser Zeit war man im Westen bereits weiter. Man hat neben Gleichrichter auch an anderen Stellen bereits Halbleiter eingebaut.

Gruß Johannes

[hoeberlin]

... Und dann muß ich wohl zur Kenntniss nehmen, dass meine wohlklingende Capella mit 4 Endröhren und eisenlosen Endstufen nur eine klapprige Pappschachtel ist.

Immerhin ist der Lack noch dran, das gibt noch etwas Halt,

meint Henning

[Ralf]

Gegen den Admiral ist das Capella wohl wirklich eine klapprige Pappkiste.

Bei Philips wundert man sich immer wieder wie das Gedöns überhaupt zusammenhalten kann und wie die das zustande bringen solch einen Klang aus den Pappschachteln heraus zu zaubern.

Klanglich ist das Capella dem Admiral um Längen überlegen.

Beim Admiral wundert man sich, das man einer Gegentaktendstufe mit zwei EL84 nur 6 Watt entlocken kann, die drei riesigen "Baßlautsprecher" klingen dabei recht dumpf.

VG Ralf

[Hennes]

Seit Montag bin ich Besitzer eines Beethoven 2 , das Gerät wiegt 22 KG mit satter Lautsprecherbestückung sowie 2 mal EL 84 für Bass und Mittelton (Gegentakt) sowie 1 mal EL 84 für Hochton. Ich bin von diesem Radio wirklich begeistert. Der Beethoven hat einen wirklich tollen Empfang und satten Klang. Ich finde das es nur wenig West Radios gibt die dem Beethoven vom Empfang und Klang das Wasser reichen können. Das ist natürlich nur mein subjektives Empfinden aber damit das einzig Wichtige für mich.