Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

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hoeberlin
Kuba Komet
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, an alle Steroumbau-Begeisterten,

Ich hatte heute die Gelegenheit, bei meinem Saba Schwarzwald 6-3D die Kanaltrennung nachzumessen. Bei diesem Gerät hatte ich in den End70er Jahren einen Stereodecoder mit MC1310P gemäß Applikationsschaltung des Herstellers nachgerüstet.
Folgende Messgeräte wurden verwendet:
Ein Nordmende Stereocoder SC3xx
Ein moderner Chipbasierter UKW Modulator von ELV
Ein HP Millivoltmeter
Ein Hameg 203-6 Oszilloskop.

Es wurde der Signalstärkeunterschied zwischen Links und Rechts gemessen, wobei jeweils nur ein Kanal im Modulator mit einem 1khz Signal moduliert wurde.

Als Messwert ergab sich nur 8dB, was ich als enttäuschend empfand. Während der Messung anwesende Fachleute ( u.a. Prof. Für Nachrichtentechnik ) fanden keinen Fehler im Messaufbau.

Demzufolge war meine Befürchtung begründet, das es nicht mit jedem Radio funktioniert, genauer gesagt, die Kanaltrennung nicht wirklich gut ist. Für eine einwandfreie Stereoübertragung ist das jedoch einigermaßen wichtig.

Soweit meine Ergänzungen zu meinem vorigen Eintrag.

VG Henning
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von röhrenradiofreak »

Entweder mangelt es an ZF-Bandbreite, oder zwischen Ratiodetektor und Stereodecoder ist noch ein Tiefpass wirksam, der das Differenzsignal nicht mit vollem Pegel durchlässt. Beides führt dazu, dass das Differenzsignal zu klein ist, was bei der Addition bzw. Subtraktion im Stereodecoder zu einer mangelhaften Kanaltrennung führt.

Oder der Fehler liegt doch im Messaufbau: Der UKW-Modulator muss eine NF-Bandbreite bis mindestens 53 kHz ohne wesentlichen Pegelabfall übertragen können. Tut er das nicht, ist das Ergebnis dasselbe wie bei einer zu geringen Bandbreite im Empfänger.

Lutz
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

so etwas war zu erwarten. Die Geräte waren einfach nicht dafür ausgelegt - warum auch ?
Danke für das Nachmessen - das sind Fakten. :super:

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von tornadofilm »

Hallo Henning,
und, wie ist die Kanaltrennung bei externer Stereoquelle, zb. über TA oder TB? Das ist doch auch in etwa der Signalweg vom Decoder zum Tastensatz, ohne Dein Gerät genau zu kennen.

Gruß Torsten
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von eabc »

Hallo Thorsten
bei Nutzung der TA/TB Eingänge wird der Decoder umgangen, da der Decoder nur im HF/ZF-Kreis arbeitet.
Die Kanaltrennung ist dann meißt nur von den Verdrahtungabständen (...und Kopplungsverhältnissen) abhängig und immer um ein vielfaches höher
M.f.G.
harry

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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Ich will keine Messergebnisse anzweifeln, das vorab, da ich nur ein einfacher Bastler bin. Aber bitte daher um Erklärung(en): Ich habe jetzt 23 alte Radios umgebaut und den Decoder TA7343 verwendet. Seine Betriebsspannung habe ich bei AC-Geräten aus der Heizung gewonnen , immer mit einer Schottky Diode, da ich davon jede Menge habe. Bei GW Geräten habe ich einen kleinen Netztrafo verwendet zu seiner Versorgung. Alle Radios funktionieren auf Stereo einwandfrei, die Probe mache ich mit einem Kopfhörer am Ausgang des Decoders, der ist empfindlich genug um sofort den klaren Unterschied zwischen Mono Und Stereo zu hören. Umgebaut wurden UKW-Einbautuner von 1951/52, eine Mini Kleinsuper Siemens A7s, ein Ital-Majestic Gerät noch mit EF80 im Tuner, nur um mal die Extremfälle zu nennen! Und jede Menge Standardradios mit ECC81 oder 85 im Tuner. Keine aussergewöhnlich aufwendigen ZF-Stufen, alles normaler Industrie Massenstandard.
Von daher beweist die Praxis meiner Meinung nach das Gegenteil, denn eine saubere Kanaltrennung hört man in einem empfindlichen Kopfhörer sofort. Von daher verstehe ich absolut nicht, warum das in einem Rossini Gross Super nicht möglich sein soll?
Was habe ich gemacht: Die Deemphasis abgetrennt (obligatorisch), vor dem Dämpfungswiderstand am Detektor (verschiedenste Schaltungen und Bauarten) ausgekoppelt und bei 4 Radios den Elko von 5 uf auf 10uf erhöht und den Parallelwiderstand verringert im Detektor.
Nie habe ich irgendetwas in den ZF-Kreisen geändert, die habe ich nicht einmal angeguckt!
Also erklärt mir bitte, warum diese Radios alle zu vollsten Zufriedenheit laufen, und ein Rossini das nicht liefern könnte?
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Zusammen,

Die Messungen führten mit 2 verschiedenen UKW Quellen geprüft.
Der Nordmende Stereocoder erzeugt ein HF Signal von ca 100 Mhz, und ist ja speziell dafür ausgelegt, Stereodecoder zu prüfen und abzugleichen.
Der ELV Modulator ist ebenfalls ein fertig aufgebauter Stereomodulator.
Da die Messung mit beiden Quellen nacheinander durchgeführt wurden, und sich eine Abweichung von ca 0,5dB zwischen diesen Quellen ergab, dürfte das als Fehlerquelle ausscheiden.

Die sogenannte Deemphasis nach dem Ratiodetektor wurde seinerzeit ausgebaut, und das Signal vom Ratiodetektor direkt zum Stereodecoder geführt.

Bei dem Radio,handelt sich es um ein Standardmonoradio, und der Stereodecoder wurde nur für eine Anschlussbuchse zum Anschluss eines Stereoverstärkers verwendet.

Zusätzlich wurde über hochohmige Symetrierwiderstände daraus das Monosignal zurückgewonnen, damit das Radio eigenständig weiterlaufen konnte, wenn man es ohne Stereoverstärker betreiben möchte.

VG Henning
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Das alles zweifele ich nicht an, aber mir fehlt die Erklärung für 23 Gegenbeispiele. Funktioniert das nur mit unseren grottenschwachen UKW Sendern in Italien und nur mit einer 240 Ohm Dipol Zimmerantenne in den Bergen, wo der Empfang noch schwächer ist? Ich habe sogar einen alten Gerufon problemlos zu Stereo bewegt mit geringsten Eingriffen und EAA91 im Detektor.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Volker,
Ich habe seinerzeit auch mit einem guten Kopfhörer einen deutlichen Stereoeffekt gehört, und war der Meinung, alles sei in Ordnung.

Als nächstes werde ich meine Messungen mit einem modernen UKW Tuner wiederholen, um festzustellen, ob ich dort die Gerätespezifikation nachweisen kann. Wenn ja, würde das bestätigen, das mein Messaufbau zumindest stimmt.
Wenn ich dort auch deutlich unter den Erwartungen liege, dann habe ich irgendwo einen Denkfehler.

Ich werde berichten.

VG Henning
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von eabc »

Hallo (zumindest ihr beiden),
ist es nicht einfach der Grad (...das Verhältniss) an Kanaltrennung an dem wir uns messen ?.
Theorie ist die eine Seite, Praxis das Ergebniss, oder ?. Bandbreite aber ist alles !, und je mehr davon, um so besser die Kanaltrennung, oder ?
Meine Zeilen entstammen nur aus der gut 40 jährigen Hobby Praxis, da ich mich an der Theorie noch nicht "messen" musste
M.f.G.
harry

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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Natürlich kann ich in einem Kopfhörer nicht die Güte der Kanaltrennung feststellen, aber wenn es nicht zischelt oder verzerrt oder dumpf klingt und ich beide Kanäle dann auch gut getrennt in einem Stereoverstäreker hören kann, glaube ich eben Stereo zu hören. Und das ist für mich des Entscheidene und für die Leute, denen ich das alte Radio umgebaut habe auch.
Von daher meine ich, das das eben auch in einem Rossini Super möglich sein sollte, der Bastler schickte mir den Schaltplan zu und ich habe dort eingezeichnet, was er ändern sollte/müsste als Minimaleingriff. Der Ta 7343 ist auch in D noch gut verfügbar, wer weiss wie lange noch.
Mein Erfolgsbeispiel ist eben der uralte Graetz UKW-Einbautuner UK83W/GW mit ECC81 und 2 Stück EF41 und der trennt mit Zimmerantenne absolut effektiv auf Stereo! Ich sitze gerade daneben und höre alles in Stereo in perfekter Auflösung.
Gruss aus Trient,
Volker
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von tornadofilm »

Hallo Harry,
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Das ist mir schon klar, aber nach dem Decoder ist der Signalweg aber der selbe, und wenn Henning nach dem Decoder sauberes Stereo gehört hat, kann das Übersprechen ja nur im nachfolgenden Signalweg liegen, daher meine Frage. Ich selber habe es mit einem Kemo Bausatz auch im selben Rossini probiert, Betriebsspannung aus der Heizung, verdoppelt, stabilisiert, hatte aber auch nur jede Menge Brummprobleme. Deemphasis auch rausgenommen, nach dem Decoder mit externen Verstärker schönes Stereo, aber über die eingebauten Enstufen Brummprobleme.
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von eabc »

Thorsten, das ist doch ein föllig anderes Problem.
Brummen kommt immer zusätzlich bzw. auf das Nutzsignal von Fremd obenauf !
Brummen selbst hat seine Entstehug entweder in der ungesiebten ( zu wenig gesiebten ) Betriebsspannung oder als Kopplung aus hochohmigen Quellen bzw. unterbrochnen oder unzureichenden Abschirmungen. Einfache Prügmöglichkeit dabei ist, Handberührung und dabei Brummzunahme = Hochohmigkeit, d.h. Abschirmung verbessern !!!
Zuletzt geändert von eabc am Sa Nov 07, 2015 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von tornadofilm »

Thorsten, das ist doch ein fällig anderes Problem.
ohmann, das weis ich selber, mir ging es um den ersten Teil meines Post´s. Ich erwähnte das mit dem Brummen nur, nun sage ich aber nichts mehr dazu..........................
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Re: Rossini Großsuper Stereo 6002 Hartmannsdorf

Beitrag von eabc »

... was aber ist denn deine Frage ????, Sorry, wenn ich Nachfrage
Bin ich denn nicht genügend auf das Bummproblem eingegangen ???????
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