Die Kupplung funktioniert!!
Wie versprochen, ist hier mit einer Fotostrecke dokumentiert, was ich so gebastelt habe.
- Kleben? Lohnt nicht, das Material (Zink-Guß) ist zu brüchig; das Gewinde müßte zum Teil nachmodelliert werden.
- Suchanzeige? Versuch macht kluch, aber nur mit kleiner Chance, daß jemand so etwas aufhebt oder extra ausbaut. Möglich auch, daß nach dieser langen Zeit alle noch vorhandenen Scheiben an Zinkpest leiden.
- Selbermachen? Diese Maße braucht's:

Na gut. Selbermachen.
Aber nicht aus Metall, denn isch abe gar keine Drehbank. Aber 4-mm starkes Plexiglas.
Ausgesägt und 6-mm-Loch gebohrt (natürlich nicht richtig senkrecht mit dem Akkuschrauber). Loch für die Madenschraube gebohrt und Mutter eingeklebt. Sieht nicht sehr stabil aus.
Otto hat mir netterweise eine Alu-Scheibe mit den richtigen Maßen gebaut und zugeschickt. Die könnte man auf beiden Seiten mit grobem Schmirgelpapier (60er) bekleben. Ist evtl. zusammen mit dem Schmirgel zu dick. Um das 'rauszubekommen, will ich aber nicht erst die ganze Kupplung aus- und wieder ein- und wieder ausbauen müssen.
Idee!
Plexiglasscheibe so aufsägen, daß sie sich seitwärts auf die Kupplungsachse schieben läßt. Mit Schmirgelpapier bekleben und ausprobieren.
Gesagt, getan. Die Scheibe ist jetzt mit Schmirgelpapier 6,2 mm dick; 1,2 mm dicker als das Original, das sieht mir zu eng aus.
Plexischeibschen auf die Achse geschoben und vorsichtig festgeschraubt - funktioniert! Nichts rutscht, die Drehkos lassen sich unabhängig voneinander drehen.
Beim nachträgliche Festschrauben der Plexiglasscheibe macht es "Knack!". Ist aber nicht so schlimm, sie hat ja ihren Dienst getan.
Damit es mit dem Alu-Scheibchen genauso gut klappt, muß ich seine Stärke ebenfalls auf ca. 4 mm reduzieren. Das klappte mit einem No-Name-Bandschleifer aus den unbekannten Tiefen meines Kellers. Drauf achten, daß man das Scheibchen immer wieder etwas dreht, damit es gleichmäßig abgeschliffen wird. Das gibt schön heiße Finger, zum Abkühlen tunke ich das Scheibchen immer wieder in eine Tasse mit kaltem Wasser. Bei 4,1 mm höre ich auf, da bleibt noch genug Fleisch für die Madenschraube.
Nun noch das Schmirgelpapier draufgeklebt.
Und jetzt wird die Kupplungsscheibe eingebaut.
Blick von oben. Der Pfeil zeigt auf die Stelle, wo die Kupplungsscheibe hinkommen soll. Die linke Seilscheibe treibt den UKW-Drehkondensator an, die rechte den AM-Drehkondensator.
Das Schwungrad von der Achse lösen, dabei auf die Spiralfeder achten. Die beiden Sicherungsscheiben und den weißen Distanzring entfernen; nichts verlieren!
Dies ist die Kupplung von unten gesehen. Die Gabel (Pfeil) greift in die beiden Seilscheiben ein, sie muß von der Achse gelöst und zur Seite geschoben werden, damit sich bei der Demontage die Seilscheiben bewegen lassen. Vorsichtshalber habe ich die Position markiert.
Die Achse soweit rausziehen, daß man das Schwungrad abnehmen kann. Die Seilscheiben klemmten etwas; eine Gripzange zum Festhalten der Achse ist beim Lockern eine gute Hilfe.
Die AM-Seilscheibe abnehmen und festhalten!
Jetzt die neue Kupplungsscheibe draufschieben. Wir sind übern Berg!
AM-Seilscheibe aufschieben, gefolgt von der Feder und dem Schwungrad. Dann die Achse in die Führung schieben, den weißen Distanzring draufschieben und die beiden Sicherungsscheiben anbringen.
Jetzt die Gabel an der alten Stelle fixieren und noch die Kupplung einstellen - was gar nicht schwer ist. Ich habe es so gemacht:
- MW-Taste drücken
- sicherstellen, daß sich beide Seilscheiben frei auf der Achse bewegen können
- die noch lose Kupplungsscheibe leicht gegen die rechte Seilscheibe drücken, so daß diese etwas nachgibt. Kupplungsscheibe mit der Madenschraube fixieren.
- Jetzt probieren, ob sich sich beim Drehen der Achse der AM-Drehko - und nur dieser - bewegt. Bei gedrückter UKW-Taste muß sich entsprechend der UKW-Drehko alleine drehen. Ggfs. ein paar Mal nachjustieren, bis man die richtige Position gefunden hat.
Fertig!
Gruß, Frank