Hallo!
Ich bin gerade mit einer Minerva Fernsehtruhe beschäftigt:
Der Rundfunkteil und der Plattendreher sind schon fertig und funktionieren perfekt.
Im Fernsehchassis sind 5 Wachskondensatoren mit der gleichen Spannungsfestigkeit:
Liege ich richtig mit der Annahme dass 1000V die Dauerspannung und 4000V die maximale Impulsspannung angibt?
Beim Conrad gibt es diese: https://www.conrad.at/de/fkp-folienkond ... 56560.html Kondensatoren. Im Datenblatt steht was von 6000V impulsfestigkeit. Die sollten funktionieren, oder?
1959 gab es in Europa noch kein Farbfernsehen. Die Geräte 680 Color und 707 Color sind, wie die Typenbezeichnung schon sagt, Farbfernseher. Außerdem sind sie etliche Jahre neuer. Da passt von den Serviceunterlagen gar nichts.
Zu den Kondensatoren weiß echt keiner was? Ich hätte einfach Cs mit 4000V DC eingebaut aber über 2500V find ich bei den üblichen Verdächtigen nix. (Conrad, Reichelt, ATR, eBay...) Ich hab irgendwie das gefühl dass solche Cs mit so hoher Spannungsfestigkeit keiner mehr braucht.
Es wäre vielleicht auch die Frage zu klären, an welcher Stelle der Schaltung dieser Kondensator sitzt und ob diese Spannungsfestigkeit - ein moderner Folienkondensator vorausgesetzt - überhaupt notwendig ist. Nach meinen Erfahrungen gibt es in den frühen SW-TV's - von der Bildröhre und den Impulsspannungen am ZTR einmal abgesehen - nirgends Spannungen, die auch nur 1kV DC annähernd erreichen. Die höchste ist die Boosterspannung mit rund 700-800V DC. Wohl wissend, dass man Papierkondensatoren nicht arg lang vertrauen kann, wurde da schonmal reichlich höher gegriffen, um wenigstens in den ersten Jahren noch keine Ausfälle zu haben - so mein Eindruck.
Eine so hohe Spannungsfestigkeit dürfte in so einem Fernseher nicht erforderlich sein. Es ist eher ein Zeichen dafür, dass an den betreffenden Kondensator hohe Anforderungen gestellt werden. Das betrifft insbesondere die Impulsfestigkeit in den Ablenkstufen. Dort kann man nicht irgendeinen Kondensator verwenden, auch wenn Kapazität und Spannungsfestigkeit passen. Früher hat man in solchen Fällen die Spannungsfestigkeit höher gewählt, als eigentlich benötigt wird.
Ergänzend weise ich darauf hin, dass auf dem Kondensator ja nicht "1000V" steht, sondern "1000/4000V". Das heißt, er ist für 1000 Volt Betriebsspannung ausgelegt und für eine kurzzeitig angelegte PRÜFspannung von 4000 V. Ein Wima FKP mit 1250 V ist da völlig ausreichend (und um Welten zuverlässiger als dit olle Papierwickelding).
Ein paar kleinigkeiten sind noch auszubessern:
zu wenig Kontrast (regler schon am Anschlag)
Bild ist zu weit unten
Bild ist zu breit
Bild wackelt ein bisschen
gemacht wurde:
Ordentlich sauber gemacht
Alle Röhrenpins und Fassungen gereinigt
Alle Papierkondensatoren und Elkos getauscht
Moin moin Andi,
die Bildhöhe, Linearität sowie den Bildfang solltest du mit den entsprechenden Trimmpotis, die Bildbreite mit dem Kern der Bildbreitenspule ändern können.
Evtl. bringt eine neue (Emmisionstarke) PCL82 in der Vertikalstufe besserung.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Hallo
zu wenig Kontrast konnte zauf eine verbrauchte Bildröhre hin deuten oder auf zu geringe Verstärkung von Zf bzw. Videoendstufe. Im einfachsten Fall mal die Röhren in diesem Bereich gegen unbenutzte tauschen und gucken ob es was bewirkt. Hilfreich wäre auch ein Oszilloskop und Angaben im Schaltbild über die Siganamplitude an der Kathode der Bildröhre.
Gruß Oliver
Dem kann ich nur zustimmen. Für die Bildeinstellungen empfiehlt sich allerdings ein Testbild. Bei laufender Sendung ist es recht schwierig, z.B. die vertikale Linearität zu beurteilen. Notfalls als Anhaltspunkt von oben bis unten auf gleichmäßigen Zeilenabstand justieren und die Bildhöhe so einstellen, dass der Bildschirmrand oben wie unten gleichmäßig um ca. 10mm überschrieben wird.
Die PCL82 hat sich in meiner Praxis als manchmal recht zickig geoutet - sie verursacht mitunter sehr "lustige" Bildfehler. Zum Glück habe ich aber noch welche NOS vorrätig.
Vor zwei Wochen hatte ich einen Kollegen zu Gast mit einem Schaub-Lorenz-Fernseher aus Anfang der 1960er Jahre. Neben den üblichen Bauteildefekten stellte sich fast der gesamte Röhrensatz als mehr oder minder stark verbraucht heraus. Auch die Bildröhre war davon betroffen. Letztere bekam mit dem Müter BMR-6 "einen Tritt in den Hintern" und hat seitdem wieder gute Emission. Alle anderen Röhren im Bildsignalzweig - vom Tuner bis zur Videoendstufe, Sync.-Trennstufe und Vertikalkippteil wurden nach und nach gewechselt. Mit jeder gewechselten Röhre wurde das Bild immer besser, kontrastreich und scharf. In meiner ganzen Praxis habe ich noch kein Gerät mit so vielen schwachen Röhren erlebt!