Ares Tosca II
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Ares Tosca II
Ich möchte mal einen Neuzugang vorstellen. Als ich letztens im brandenburgischen war ist mir dieses Gerät zugelaufen. Das war ganz in der Nähe seines "Geburtsortes" in der Nähe von Senftenberg. ARES = Arno Reimann Sedlitz.
Bei rm.org ist da nicht viel vorhanden, so werde ich hier mal ein paar Bilder einstellen. Bis auf ein Detail sieht das Gerät noch Original aus.
Das Chassis ist sehr einfach gehalten und es sind sehr viele Sachen verschraubt und nicht geschweißt oder genietet. Leider ist es ein Allstromgerät, aber das war wohl in dieser Zeit so üblich.
Die Röhrenbestückung ist UCC85,UCH81, UF89, UF80, UABC80, UL84, UM80 und das Gerät hat noch 2 Skalenlämpchen 12V/0,1A. Für die Gleichrichtung wird ein Selengleichrichter verwendet.
Hier nun das "Netzteil", sieht etwas rustikal aus: die ZF-Baugruppe: Ein "mechanisches Wunderwerk" ist der Skalenzeiger. Er wird mit 2 freihängenden Rollen gezogen. Hier der rechte Teil auf der linken Seite ist Spannvorrichtung für das Skalenseil zu sehen, die sonst üblichen Federn am Hauptrad sind hier nicht vorhanden. Fortsetzung folgt
Alfred
Bei rm.org ist da nicht viel vorhanden, so werde ich hier mal ein paar Bilder einstellen. Bis auf ein Detail sieht das Gerät noch Original aus.
Das Chassis ist sehr einfach gehalten und es sind sehr viele Sachen verschraubt und nicht geschweißt oder genietet. Leider ist es ein Allstromgerät, aber das war wohl in dieser Zeit so üblich.
Die Röhrenbestückung ist UCC85,UCH81, UF89, UF80, UABC80, UL84, UM80 und das Gerät hat noch 2 Skalenlämpchen 12V/0,1A. Für die Gleichrichtung wird ein Selengleichrichter verwendet.
Hier nun das "Netzteil", sieht etwas rustikal aus: die ZF-Baugruppe: Ein "mechanisches Wunderwerk" ist der Skalenzeiger. Er wird mit 2 freihängenden Rollen gezogen. Hier der rechte Teil auf der linken Seite ist Spannvorrichtung für das Skalenseil zu sehen, die sonst üblichen Federn am Hauptrad sind hier nicht vorhanden. Fortsetzung folgt
Alfred
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Re: Ares Tosca II
Bin gerade am Kondensatoren tauschen und Schaltung analysieren (ich habe keinen Schaltplan) und habe eine Ungereimtheit gefunden.
Zu sehen ist im folgenden Bild die UL84.
7 ist Anode und geht zum Trafo. An 8 ist ein C 4,7nF gegen Masse. Pin 8 ist aber normalerweise frei. Dieser C soll wohl der berüchtigte AÜ-Killer sein und ist hier ab Werk schon falsch angeschlossen?!
Zu sehen ist im folgenden Bild die UL84.
7 ist Anode und geht zum Trafo. An 8 ist ein C 4,7nF gegen Masse. Pin 8 ist aber normalerweise frei. Dieser C soll wohl der berüchtigte AÜ-Killer sein und ist hier ab Werk schon falsch angeschlossen?!
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Re: Ares Tosca II
miss doch mal ob die Röhre eine (undokumentierte) Verbindung zwischen Pin7 und 8 hat. Bei der EL84 ist Pin8 nicht als frei gekennzeichnet, sondern als iV. Zitat rm:
iV bedeutet, dass man den Anschluss nicht als Verbindung benutzen darf.
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
Jupp
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Re: Ares Tosca II
Hallo Alfred,
der Anschluss des (auf deinem Bild "sprungbereiten") AÜ-Killers an pin8 der UL84 ist schon etwas speziell. Ich habe einmal in einige EL84 von Valvo und Telefunken hineingeschaut. Da endet pin8 verbindungslos in der Luft. Das bedeutet in deinem Gerät kann der AÜ-Killer nur bei Bestückung mit der passenden Röhre zuschlagen.
Bei den betrachteten Röhren handelt es sich um EL84; ich denke aber nicht, dass die UL84 andere iv aufweist als die E-Typen. Zu bemerken wäre noch, dass bei allen meinen Röhren eine iv zwischen pin1 und pin2 zu mesen war.
Hier noch ein, nicht so optimal gelungenes, "Beweisfoto" des Sockelbereiches einer EL84 auf welchem man aber trotzdem deutlich den in der Luft endenden pin8 sehen kann. Ergänzung: Danke für die bebilderte Vorstellung des nicht alltäglichen Gerätes. Es sollte auch mit den drei UKW-ZF Stufen (10,7 MHz) und der ECC85 im Tuner eine gute Empfangsleistung sprich Empfindlichkeit aufweisen. Wobei jetzt Allstromgeräte auch nicht so mein Ding sind weil man an diese eigentlich keine Zusatzgeräte anschließen kann. Selbst beim Anschluss einer Antenne sollte man bereits wissen was man tut.
Aber, abgesehen von diesen Nebensächlichkeiten ist es, aus technischer Sicht, ein schönes Gerät.
der Anschluss des (auf deinem Bild "sprungbereiten") AÜ-Killers an pin8 der UL84 ist schon etwas speziell. Ich habe einmal in einige EL84 von Valvo und Telefunken hineingeschaut. Da endet pin8 verbindungslos in der Luft. Das bedeutet in deinem Gerät kann der AÜ-Killer nur bei Bestückung mit der passenden Röhre zuschlagen.
Bei den betrachteten Röhren handelt es sich um EL84; ich denke aber nicht, dass die UL84 andere iv aufweist als die E-Typen. Zu bemerken wäre noch, dass bei allen meinen Röhren eine iv zwischen pin1 und pin2 zu mesen war.
Hier noch ein, nicht so optimal gelungenes, "Beweisfoto" des Sockelbereiches einer EL84 auf welchem man aber trotzdem deutlich den in der Luft endenden pin8 sehen kann. Ergänzung: Danke für die bebilderte Vorstellung des nicht alltäglichen Gerätes. Es sollte auch mit den drei UKW-ZF Stufen (10,7 MHz) und der ECC85 im Tuner eine gute Empfangsleistung sprich Empfindlichkeit aufweisen. Wobei jetzt Allstromgeräte auch nicht so mein Ding sind weil man an diese eigentlich keine Zusatzgeräte anschließen kann. Selbst beim Anschluss einer Antenne sollte man bereits wissen was man tut.
Aber, abgesehen von diesen Nebensächlichkeiten ist es, aus technischer Sicht, ein schönes Gerät.
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Zuletzt geändert von glaubnix am Do Nov 02, 2017 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Ares Tosca II
Optisch und wie ich denke auch technisch dürfte Dein Gerät dem Tiefland entsprechen, welches ich da mal abgelichtet hatte.
Das Gehäuse war leider nicht mehr zu gebrauchen.
Das HF-Teil ist eigentlich eine separate Baugruppe mit Neumann-Teilen, Tuner dürfte der sein oder aus Sonneberg kommen.
Das HF-Teil dürfte dem hier entsprechen. NF ist meiner Meinung auch dem Plan da angelehnt.
AM-Teil mußt Du mal schauen, ebenso das Netzteil, müßte alles Hausmannskost sein und einfach nachvollziehbar.
paulchen
Das Gehäuse war leider nicht mehr zu gebrauchen.
Das HF-Teil ist eigentlich eine separate Baugruppe mit Neumann-Teilen, Tuner dürfte der sein oder aus Sonneberg kommen.
Das HF-Teil dürfte dem hier entsprechen. NF ist meiner Meinung auch dem Plan da angelehnt.
AM-Teil mußt Du mal schauen, ebenso das Netzteil, müßte alles Hausmannskost sein und einfach nachvollziehbar.
paulchen
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Re: Ares Tosca II
Danke paulchen für die Links.
Peter, danke für die Erläuterung, ich habe mal meine UL84 von Funkwerk Erfurt angeschaut, und da sind beide Pins kontaktiert (und man sieht jeden Dreck...): .
Hier noch 2 Bilder von unten.
Der "dicke C" ist zu Siebung an der UABC80 und links davon ist ein kritischer Fall, das ist der C parallel zum Gleichrichter. Beide sind abgebrochen oder hatten eine kalte Lötstelle. HF und ZF-Teil. Rechts unten der Sperrkreis und 2 lebenswichtige Kondensatoren. Sie trennen Antenne und Erdanschluß vom Chassis, ebenso den Mittelstift des Phono-Eingangs. Beide werden durch Y2-Typen ersetzt. Sehr schön auch die "Drosseln" im Heizkreis. .
Jetzt noch 2 Bilder vom UKW-Kästchen: Am Drehko rechts die Scheibe für AM, die linke ist für FM. Die galvanische Trennung geschieht wohl nur durch die Spule oben, ich werde wohl noch 2 kleine keramische Y2 einfügen, ich trau dem Lackdraht nicht wirklich. Das geöffnete Kästchen von innen: Irgendwer hat da mal einen Winkel lieblos druntergeschraubt, ich werde mal probieren ob es auch ohne geht, die Rollen wurden ja alle entharzt und neu geschmiert. Alfred
Peter, danke für die Erläuterung, ich habe mal meine UL84 von Funkwerk Erfurt angeschaut, und da sind beide Pins kontaktiert (und man sieht jeden Dreck...): .
Hier noch 2 Bilder von unten.
Der "dicke C" ist zu Siebung an der UABC80 und links davon ist ein kritischer Fall, das ist der C parallel zum Gleichrichter. Beide sind abgebrochen oder hatten eine kalte Lötstelle. HF und ZF-Teil. Rechts unten der Sperrkreis und 2 lebenswichtige Kondensatoren. Sie trennen Antenne und Erdanschluß vom Chassis, ebenso den Mittelstift des Phono-Eingangs. Beide werden durch Y2-Typen ersetzt. Sehr schön auch die "Drosseln" im Heizkreis. .
Jetzt noch 2 Bilder vom UKW-Kästchen: Am Drehko rechts die Scheibe für AM, die linke ist für FM. Die galvanische Trennung geschieht wohl nur durch die Spule oben, ich werde wohl noch 2 kleine keramische Y2 einfügen, ich trau dem Lackdraht nicht wirklich. Das geöffnete Kästchen von innen: Irgendwer hat da mal einen Winkel lieblos druntergeschraubt, ich werde mal probieren ob es auch ohne geht, die Rollen wurden ja alle entharzt und neu geschmiert. Alfred
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Re: Ares Tosca II
Hallo Alfred,
der "unschöne" Winkel unter dem Tuner ist sicher nicht ohne Grund montiert worden. Vermutlich hat die Zugkraft des Skalenseils zur Bewegung des Tuners während der Abstimmung geführt, was eine stabile Einstellung eines Senders schwierig gemacht hat. Ich würde nach einer Lösung suchen, die gestalterisch und technisch "schöner" aussieht, wenn ich Wert auf weitestgehende Originalität des Gerätes legen würde.
Zum Beispiel: Am Tunerblech links unten ist eine Bohrung frei, fast senkrecht darunter befindet sich eine Schraube, die vermutlich das Chassisdeckblech mit dem seitlichen Chassisprofil verbindet. Könnte man da nicht eine längere Schraube einsetzen, die durchs Tunerblech, eine entsprechende Abstandshülse und durchs Chassisblech geht ? Falls die beiden Bohrungen nicht genau übereinander liegen, könnte auch ein auf den richtigen Abstand angefertigter Z-oder U-Winkel eingebaut werden. Somit wäre der Tuner wieder abgestützt und es sieht professioneller aus. Nur so ein Vorschlag für eine mögliche Lösung.
Andererseits sieht man man ja solche Konstruktionen im Normalbetrieb nicht - das kennt und sieht nur der Reparateur, wenn er mal wieder hinten ins Gerät schaut.
Ich würde es so lassen, wie es ist. Es erfüllt seinen Zweck und darauf kommt es an.
Beste Grüße
Jürgen
der "unschöne" Winkel unter dem Tuner ist sicher nicht ohne Grund montiert worden. Vermutlich hat die Zugkraft des Skalenseils zur Bewegung des Tuners während der Abstimmung geführt, was eine stabile Einstellung eines Senders schwierig gemacht hat. Ich würde nach einer Lösung suchen, die gestalterisch und technisch "schöner" aussieht, wenn ich Wert auf weitestgehende Originalität des Gerätes legen würde.
Zum Beispiel: Am Tunerblech links unten ist eine Bohrung frei, fast senkrecht darunter befindet sich eine Schraube, die vermutlich das Chassisdeckblech mit dem seitlichen Chassisprofil verbindet. Könnte man da nicht eine längere Schraube einsetzen, die durchs Tunerblech, eine entsprechende Abstandshülse und durchs Chassisblech geht ? Falls die beiden Bohrungen nicht genau übereinander liegen, könnte auch ein auf den richtigen Abstand angefertigter Z-oder U-Winkel eingebaut werden. Somit wäre der Tuner wieder abgestützt und es sieht professioneller aus. Nur so ein Vorschlag für eine mögliche Lösung.
Andererseits sieht man man ja solche Konstruktionen im Normalbetrieb nicht - das kennt und sieht nur der Reparateur, wenn er mal wieder hinten ins Gerät schaut.
Ich würde es so lassen, wie es ist. Es erfüllt seinen Zweck und darauf kommt es an.
Beste Grüße
Jürgen
Zuletzt geändert von TKOFreak61 am Sa Nov 04, 2017 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ares Tosca II
Der Tuner ist eindeutig aus Sonneberg und war so ziemlich in jedem "Erfurt" Modell verbaut worden. (liegt hier aus einem Erfurt IV vor mir)
Zu dem Winkel.
Grundsätzlich ist der Spulenlift sehr leichtgängig. Das sollte mal untersucht werden wenn es da Probleme gibt. Ich stehe da auf dem Standpunkt das es mit der originalen Befestigung eigentlich reichen sollte. Aber wenn dem trotzdem so sein sollte das es ohne nicht geht... sei es drum.
paulchen
Zu dem Winkel.
Grundsätzlich ist der Spulenlift sehr leichtgängig. Das sollte mal untersucht werden wenn es da Probleme gibt. Ich stehe da auf dem Standpunkt das es mit der originalen Befestigung eigentlich reichen sollte. Aber wenn dem trotzdem so sein sollte das es ohne nicht geht... sei es drum.
paulchen
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Re: Ares Tosca II
Hallo,
hat jemand evtl. ein paar Daten zur Firmengeschichte Reimann KG, Sedlitz verfügbar. Insbesondere wäre ja interessant, in welchem Zeitraum dort Rundfunkgeräte hergestellt wurden.
Die privaten Hersteller hatten es ohnehin schwer, das benötigte Material im Rahmen der Kontingentierung zu bekommen. Da fing schon bei Walzblech für die Chassis an. Volkseigene Hersteller wurden stets bevorzugt versorgt. Bis in die 60er Jahre blieben Rundfunkgeräte Mangelware. Kaufinteressenten fanden sich an den zuvor erfragten Tagen der Anlieferung in den Verkaufsgeschäften ein, um ein Gerät zu kaufen, was dem eigenen Wunsch hinsichtlich Preis und Typ entsprach. Oftmals war der Weg dorthin vergeblich. Die Verkäufer wußten selbst nicht immer, welche Ware am Liefertag tatsächlich vom LKW geladen wurde. Wer auf eines der teuren Tonbandgeräte "Smaragd" wartete, sah dann im Verkaufsraum "nur" einige "Dominante" oder "Juwel 2".
Letztendlich wurden die meisten KGen im Jahr 1972 aufgelöst. In der Folge wurden die Hersteller von Rundfunkgeräten immer wieder neu geordnet, durch Ver- und Zusammenlegungen. So erklärt es sich, daß innerhalb einer Serie der Herstellerbetrieb wechselte. Ein gutes Beispiel dafür ist die "Saalburg"- Serie.
Dieses Gerät hier würde ich in den Zeitraum 1956- 58 einordnen. Interessant ist, daß selbst bei DDR- Geräten mit U- Röhren die Gleichrichterröhre UY 82 recht selten verwendet wurde, die UY 85 gar nicht. Lag es an den Kosten gegenüber dem Trockengleichrichter oder an der Verfügbarkeit (Import Polen/CSSR)?
Viele ansonsten bekannte Einzelkomponenten in diesem Gerät. Auch der Tastensatz kommt mir recht bekannt vor.
Den Winkel am UKW-Variometerkasten würde ich dort belassen. Funktionell und original. Er stellt, wie hier schon angedeutet, eine Momentabstützung des Skalentriebs gegen diese Kiste dar. Stern- Radio Berlin verwendete dieses Abstimmprinzip ebenfalls.
drahtfunk
hat jemand evtl. ein paar Daten zur Firmengeschichte Reimann KG, Sedlitz verfügbar. Insbesondere wäre ja interessant, in welchem Zeitraum dort Rundfunkgeräte hergestellt wurden.
Die privaten Hersteller hatten es ohnehin schwer, das benötigte Material im Rahmen der Kontingentierung zu bekommen. Da fing schon bei Walzblech für die Chassis an. Volkseigene Hersteller wurden stets bevorzugt versorgt. Bis in die 60er Jahre blieben Rundfunkgeräte Mangelware. Kaufinteressenten fanden sich an den zuvor erfragten Tagen der Anlieferung in den Verkaufsgeschäften ein, um ein Gerät zu kaufen, was dem eigenen Wunsch hinsichtlich Preis und Typ entsprach. Oftmals war der Weg dorthin vergeblich. Die Verkäufer wußten selbst nicht immer, welche Ware am Liefertag tatsächlich vom LKW geladen wurde. Wer auf eines der teuren Tonbandgeräte "Smaragd" wartete, sah dann im Verkaufsraum "nur" einige "Dominante" oder "Juwel 2".
Letztendlich wurden die meisten KGen im Jahr 1972 aufgelöst. In der Folge wurden die Hersteller von Rundfunkgeräten immer wieder neu geordnet, durch Ver- und Zusammenlegungen. So erklärt es sich, daß innerhalb einer Serie der Herstellerbetrieb wechselte. Ein gutes Beispiel dafür ist die "Saalburg"- Serie.
Dieses Gerät hier würde ich in den Zeitraum 1956- 58 einordnen. Interessant ist, daß selbst bei DDR- Geräten mit U- Röhren die Gleichrichterröhre UY 82 recht selten verwendet wurde, die UY 85 gar nicht. Lag es an den Kosten gegenüber dem Trockengleichrichter oder an der Verfügbarkeit (Import Polen/CSSR)?
Viele ansonsten bekannte Einzelkomponenten in diesem Gerät. Auch der Tastensatz kommt mir recht bekannt vor.
Den Winkel am UKW-Variometerkasten würde ich dort belassen. Funktionell und original. Er stellt, wie hier schon angedeutet, eine Momentabstützung des Skalentriebs gegen diese Kiste dar. Stern- Radio Berlin verwendete dieses Abstimmprinzip ebenfalls.
drahtfunk
Schützt unsere Muttersprache!
Im übrigen:
Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!
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Re: Ares Tosca II
Hallo Drahtfunk,
hier steht etwas dazu https://www.radiomuseum.org/dsp_herstel ... any_id=195.
Das Gerät stammt nach den Elkos zu urteilen von 1960. Den Winkel habe ich entfernt, der war wirklich mit etlichen Unterlegscheiben druntergebastelt.
Im Moment rätsel ich noch über die Widerstände im Netzteil. Zusammen liegen sie in der Gleichrichterstrecke und verringern die Anodenspannung unnötig. Bei einem offensichtlich sehr ähnlichen Erfurt II sind ja auch keine drin.
Alfred
hier steht etwas dazu https://www.radiomuseum.org/dsp_herstel ... any_id=195.
Das Gerät stammt nach den Elkos zu urteilen von 1960. Den Winkel habe ich entfernt, der war wirklich mit etlichen Unterlegscheiben druntergebastelt.
Im Moment rätsel ich noch über die Widerstände im Netzteil. Zusammen liegen sie in der Gleichrichterstrecke und verringern die Anodenspannung unnötig. Bei einem offensichtlich sehr ähnlichen Erfurt II sind ja auch keine drin.
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Re: Ares Tosca II
Hallo Alfred,
danke für den Verweis.
Bei den von Dir erwähnten Widerständen stellt sich u.U. die Frage, inwieweit der Selengleichrichter spannungsfest und belastbar ist.
drahtfunk
danke für den Verweis.
Bei den von Dir erwähnten Widerständen stellt sich u.U. die Frage, inwieweit der Selengleichrichter spannungsfest und belastbar ist.
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Re: Ares Tosca II
Gestern habe ich nun das erste mal eingeschaltet. Die Röhren UF80 und UCC85 sind ganz schlecht, aber zumindest kommt noch ein Ton durch. Die UM80 bleibt dunkel. Auch dem Ersetzen. Es hat also schon mal einer gebastelt, Pin 4 und 5 waren zusammengelötet! Die höhere Heizspannung haben die anderen Röhren offensichtlich längere Zeit verkraftet, bzw der Heißleiter hat die die Sache erledigt. Nach einer Stunde hats mal kurz geknallt, ich habe den Funken irgendwo an der 1. ZF (UF89) noch gesehen, kann aber den Punkt nicht finden. Ich denke es war einer der keramischen Scheiben zur Siebung an der Anodenspannung oder aber auch an der Heizwicklung. Ich habe die Kondensatoren gemessen und nichts feststellen können, auch optisch ist nichts zu sehen. Auch nach 3 Stunden Betrieb trat das dann nicht wieder auf. Weiterhin war dann ein geringes Rauschen / Knistern zu hören. Dieses kam vom Selengleichrichter, der wurde aber nicht übermäßig heiß noch waren im dunkeln Fünkchen zu sehen. Ich habe ihn durch eine 1N4007 ersetzt, diese ließ sich gut im Isolierschlauch verstecken. Mit dem einen vorhandenen Widerstand 130Ohm komme ich jetzt auf eine Spannung von 195V an der UL84, das liegt denke ich im grünen Bereich.
Ein paar Quetschhülsen zeugten von einem Skalenhintergrund, ich habe jetzt einen neuen aus Folie eingebaut. Zuerst wollte ich Papier nehmen (wie beim Erfurt2) doch die Skalenlämpchen sind etwas dunkel. Vielleicht sind die 12v/0,1A auch nicht Original, die Spannung beträgt da knapp 10V. Als nächstes kommt jetzt das Gehäuse dran. Alfred
Ein paar Quetschhülsen zeugten von einem Skalenhintergrund, ich habe jetzt einen neuen aus Folie eingebaut. Zuerst wollte ich Papier nehmen (wie beim Erfurt2) doch die Skalenlämpchen sind etwas dunkel. Vielleicht sind die 12v/0,1A auch nicht Original, die Spannung beträgt da knapp 10V. Als nächstes kommt jetzt das Gehäuse dran. Alfred
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Re: Ares Tosca II
Hallo Alfred,
so dunkel sieht die UM 80 gar nicht aus. Und wenn, eine neue gibt's im Netz ab 18 Euro .
Was veranlaßt Dich zu der Aussage, die beiden von Dir genannten Röhren wären schlecht?
drahtfunk
so dunkel sieht die UM 80 gar nicht aus. Und wenn, eine neue gibt's im Netz ab 18 Euro .
Was veranlaßt Dich zu der Aussage, die beiden von Dir genannten Röhren wären schlecht?
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Im übrigen:
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Re: Ares Tosca II
@Drahtfunk, die UCC85 funktioniert erst nach längerer Zeit, das RPG zeigt 20%, die UF80 hat unter 10% bei FM geht da MA kaum auf, bei AM fast kein Sender. Jetzt hat das Gerät eine TFK bekommen und läuft prima. Die UM80 ist ja eine neue, bei der alten war der Heizfaden durch.
Nun noch ein paar Bilder vom zusammengebauten Gerät. Es hat 2 Lautsprecher S16/2 in Reihe, dazu ist ein LP554-Hochtöner über ein C parallel geschaltet. Das Radio hat zwar 2 seitliche Gitter, aber nur hinter einem steckt wirklich ein Lautsprecher. DAs habe ich bei den Geräten dieser Zeit schon oft gesehen. Am Boden ist eine einfache Pappe ohne Abschirmung und ohne Lüftungslöcher eingeschoben. Sie überdeckt auch die 4 Schrauben für die Chassisbefestigung, so ist der Berührungsschutz gegeben. Die Rückwand wird mit nur einer Schraube befestigt, diese greift in ein Gewindeloch in der Pertinaxplatte für die Buchsen und ist somit auch berührungssicher. Interessanterweise steht da Großräschen Süd und nicht Sedlitz, vielleicht war der Ort damals schon eingemeindet. Beide Orte sind aber meines Wissens der Braunkohle zum Opfer gefallen.
Alfred
Nun noch ein paar Bilder vom zusammengebauten Gerät. Es hat 2 Lautsprecher S16/2 in Reihe, dazu ist ein LP554-Hochtöner über ein C parallel geschaltet. Das Radio hat zwar 2 seitliche Gitter, aber nur hinter einem steckt wirklich ein Lautsprecher. DAs habe ich bei den Geräten dieser Zeit schon oft gesehen. Am Boden ist eine einfache Pappe ohne Abschirmung und ohne Lüftungslöcher eingeschoben. Sie überdeckt auch die 4 Schrauben für die Chassisbefestigung, so ist der Berührungsschutz gegeben. Die Rückwand wird mit nur einer Schraube befestigt, diese greift in ein Gewindeloch in der Pertinaxplatte für die Buchsen und ist somit auch berührungssicher. Interessanterweise steht da Großräschen Süd und nicht Sedlitz, vielleicht war der Ort damals schon eingemeindet. Beide Orte sind aber meines Wissens der Braunkohle zum Opfer gefallen.
Alfred
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Re: Ares Tosca II
Hallo Alfred,
ein schöner Rücken kann zwar auch entzücken aber... von vorne wäre auch nicht schlecht
LG Ralph
ein schöner Rücken kann zwar auch entzücken aber... von vorne wäre auch nicht schlecht

LG Ralph
Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.