Nordmende Tannhäuser E330

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Rocco11
† Siemens D-Zug
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Endlich fertig.

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Ich fasse daher den Rest der Arbeiten dann vollens zusammen und gegen Ende der Woche wird es vermutlich so weit sein daß der Tannhäuser fertig ist.
Nun, - daraus ist damals nichts geworden. :P
Aber nun ist es soweit. Heute bekommt der Tannhäuser einen Platz im Keller.

Das Hauptproblem wieso das nun alles so lange gedauert hat, war diese Zierleiste vorne rund um den Holzausschnitt. Selbst mit mehr als 10 Schraubzwingen gelang es zunächst nicht, die Leiste für eine Klebung ausreichend zu fixieren. Da war nirgends ein Halt zu erreichen. Alles rutschte ständig ab. Naja, - nun hält es aber.

Mit dieser Leiste ist es sowieso so eine Sache. Das ist keine Messingleiste mehr, - sie sieht nur so aus! In Wirklichkeit ist es ein zusammengefalteter Kunststoff, der in der Mitte eine messingfarbene Folie hat. Ein weiteres Problem ist, daß man diese Leiste - da kein Metall - nicht polieren kann. In meinem Fall hat diese Leiste mehrere Blessuren auf ihrer Länge. Die mußte ich wohl oder übel so belassen. Da war nichts zu machen. :(

Dann habe ich noch die Kanäle Links-Rechts getauscht.
Man erinnert sich: In diesem Punkt herrscht Verwirrung innerhalb verschiedener Foren. Drehte man den Balanceregler nach links, dann spielten die Lautsprecher rechts, - und umgekehrt.
Ob daß so von Nordmende gewollt oder korrekt ist, das ließ sich nicht klären. Im RMorg berichtete ein Mitglied ebenfalls von diesen vertauschten Seiten. Seine Frage blieb aber unbeantwortet. Niemand wußte was genaues.
Hier im Forum berichtete jemand, daß bei ihm alles korrekt funktioniere.
Letztendlich bleibt nun offen, was da nun tatsächlich Sache ist. Vielleicht hat es auch Nordmende da mit der Endkontrolle nicht so genau genommen, und es gingen beide Versionen durch.
Ich habe es nun so eingerichtet, daß Rechts rechts und Links links ist.

Die Endröhren arbeiten nicht mehr mit voller Leistung. Originaler Ersatz ist schwierig und teuer, da es sich um diese unsäglichen ELL80 handelt. Da aber nicht vorgesehen ist den Tannhäuser täglich zu betreiben, belasse ich das mal vorerst so. Sollte sich das ändern, so kämen die allseits bekannten Ersatzschaltungen mit der ECLL800 oder den EL95 mit Adaptern in Betracht.

Die Empfangsleistung ist sehr gut. UKW kommt großartig. Auf AM ist ebenfalls guter Empfang möglich. Allerdings mit starkem Störteppich zwischen den stärkeren Sendern. Auf LW fast nur Störungen. Das sind vermutlichen die zahlreichen Schaltnetzteile in der Wohnung.

Am Lack läßt sich außer Polieren nicht viel machen. Es ist dieser Anfang 60er Jahre Kunstharzlack, der wegen seiner Härte selbst die echten Profis schier verzweifeln läßt. In meinem Fall sind einige (nicht viele, aber dafür lange) Risse zu sehen. Da ist nichts zu machen. Das ist nach meinem Dafürhalten auch kein Fall für Walnußöl. Also am besten alles so lassen. Überaus störend ist es ja auch nicht unbedingt.

Hier habe ich noch ein Bild. Es ist nicht sehr gut, da bei miesem Kunstlicht gemacht. Man erkennt aber zumindest, daß das Radio läuft.

Bild

Gruß

Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Hallo Rocco,

schönes Gerät. In der Tat hat man keine Chance, die Messingleiste zu polieren, da diese eine Kunststoff-Leiste ist, in der anscheinend Messingfarbe auf-/eingedampft wurde oder eine Messingfolie eingelegt ist.

Auch die von Dir beschriebenen Risse im Polyesterlack kann man kaum bearbeiten. Es hilft nur, sich mit der Patina abzufinden und diese so zu belassen.
Gruß
Schumi

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Eisenkern
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Beitrag von Eisenkern »

Gute Arbeit :super:

Zwei dieser Geräte hatte ich vor einiger Zeit auf dem OP Tisch.
An zwei Dinge kann ich mich sehr gut erinnern. Beide waren offensichtlich unberührt und bei beiden war der Balanceregler so geschaltet, wie man es gewohnt ist. Linker Anschlag -> linker Kanal, rechter Anschlag -> rechter Kanal.

Aber ich traue es den Leuten von Nordmende durchaus zu, das es beide Varianten gab. Kein Wunder bei dem Drahtverhau. Das ist übrigens die andere Sache an welche ich mich sehr gut erinnere, den Kondensatortausch :shock:

Gruss Eisenkern
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

danke für die Resonanz.
Naja, - ich selbst bin mit der Restauration nicht völlig 100%ig zufrieden.
Beim TÜV würde man sagen: Plakette erteilt trotz geringer Mängel.

Beim Tastenaggreggat kracht es hin und wieder beim Umschalten.
Hier sind aber die Kontakte dermaßen unzugänglich, daß man allenfalls mit Kontaktspray beikäme. Und das mache ich nicht! Nur reinsprühen und hoffen daß die Brühe den Rest erledigt ist nicht mein Ding.

Positiv überrascht war ich von dieser UKW-Automatik. Die funktioniert tatsächlich. :) Stellt man einen Sender knapp daneben ein und zieht man dann den Lautstärkeknopf, dann zieht es den Sender auf Maximum. Man sieht es deutlich am magischen Band. Ist wohl ein Vorläufer des AFC.

Bei MW hat das Ziehen des Knopfes die Funktion einer Bandbreitenumschaltung. Naja, - akustisch hört es sich wie eine Tonblende an.

Der linke Kanal kommt etwas zurückhaltender als der rechte Kanal. So mein Eindruck. Ist aber wohl Röhrensache. An was anderem kann es nicht mehr liegen.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von Fernmelder »

Och man :shock:

Das muss ich auch noch alles machen, wobei ich das Nachfolgermodell habe

Da gibts schon ne Platine für den NF Verstärker. Da sind lecker WIMA Trophys drauf und die sind schon leicht angeschmolzen :wink:

Mal schauen wann ich da bei gehe. Kalte Tage gibt es ja noch genug :lol:

Aber haste schön gemacht :P
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
--->Schönste Geräte aus der Sammlung:
--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
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