Ist das ein Spartrafo?

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joseph_st
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Dann habe ich wohl etwas falsch gemacht bei meinen vorherigen Kabel.
Habe im Internet diverse Schaltungen gefunden, dann werden es wohl je ein 4,7kOhm Widerstand in Reihe pro Kanal.
:danke:

MfG Joseph
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röhrenradiofreak
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von röhrenradiofreak »

4,7 k Ohm geht, wenn kein Übetrager dazwischengeschaltet ist. Mit Übertrager braucht man deutlich niederohmigere Widerstände, z.B. die erwähnten 47 Ohm, sonst wird der Ton zu leise.

Lutz
hf500
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von hf500 »

Moin,
zur Erlaeuterung (hoffentlich gelingt sie ;-)

Die Entkopplungswiderstaende sollen verhindern, dass eine Kopfhoererendstufe bei "schiefer" Aussteuerung auf die andere arbeitet. Im Gegensatz zu den KH-Anschluessen in "grossen Geraeten" haben sie idR. keine Vorwiderstaende im Ausgang und sind zudem immer fuer eine Last von 32 Ohm eingerichtet, manchmal treiben sie auch 16 Ohm, seltener sogar noch 8 Ohm.
Das bedingt, dass die Ausgangsstufen einen kleinen Innenwiderstand haben, auf den bei ungleicher Aussteuerung der jeweils staerker ausgesteuerte Kanal "arbeitet", wenn die Kanaele direkt zusammengeschlossen werden.

Hat man es mit einem hochohmigen Verstaerkereingang zu tun, ist die Groesse dieser Widerstaende einigermassen unkritisch, aber es ist sinnlos, zu grosse Werte zu nehmen.
"Dampfradios" haben am TA/TB-Anschluss um 1M Ohm, Transistorradios (z.B. Kofferradios mit TA/TB-Anschluss) etwa 500k Okm (der Eingang musste fuer Kristall-TA geeignet sein). An sich kann man da mehrere 10k nehmen, mehr als 1k ist aber sinnlos.
Hier steht ein Anschluss ueber einen Uebertrager zur Debatte. Der _kann_ bei niedrigen Frequenzen ziemlich niederohmig werden, so dass sich mit zu grossen Entkopplungswiderstaenden ein Bassabfall ergibt. Daher nimmt man hier 47 Ohm, jeder Ausgang "sieht" dann in Richtung des anderen Ausganges knapp 100 Ohm, die Ansteuerung des Uebertragers bleibt abner noch genuegend niederohmig.

Eine Frage dazu noch.
Sollte man den Uebertrager quasi im Leerlauf auf den Radioeingang arbeiten lassen, oder sekundaer noch maessig belasten, damit evtl Resonanzen (durch Wicklungsindukltivitaet und -kapazitaet) bedaempft werden? Hatte sowas mal bei einem etwa 1:1 Uebertrager fuer nuetzlich gefunden.

73
Peter
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Den Übertrager zu belasten, habe ich auch einmal ausprobiert. Außer einer Abnahme der Lautstärke konnte ich keinen Effekt feststellen.

Lutz
joseph_st
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Hallo,
danke für die sehr ausführliche Erklärung, scheint ein interessantes Thema zu sein, werde mich, wenn ich Zeit habe, einmal hineinlesen!

Leider muss der Radio etwas warten, da irgendjemand vor mir statt der EABC80 eine EZ80 reingesteckt hat... :angry:

MfG
Joseph
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von eabc »

Joseph, dann stecke doch die Röhren einfach um, oder fehlt die EABC80?
M.f.G.
harry

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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von hf500 »

Moin,
eine EZ80 anstelle einer EABC80, da duerfte nichts passieren.
Ich habe mir allerdings nicht angesehen, was mit einer EABC80 an Stelle der EZ80 passiert (Sockelschaltung).

73
Peter
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von eabc »

Peter, die EABC80 anstelle der EZ80 ist wohl "gehimmelt" worden, denn Pinn 1 ist eine Anode und Pin 3 die Kathode und für die Stromhöhe nicht dimensioniert, denke ich
M.f.G.
harry

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joseph_st
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Hallo Harry,
die EABC80 hat komplett gefehlt.
MfG
Joseph
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Hallo,
habe jetzt die meisten Papierkondensatoren getauscht, den großen Elko entkernt und durch neue ersetzt, und den Radio mit Vorschaltlampe an das Netz angeschlossen.
Er spielt sehr leise, bei der Messung der Heizspannung an einer Skalenlampe liegen nur 4,3 V anstatt 6,3 an. Wie gehe ich einem solchem Problem am besten auf den Grund?

MfG Joseph
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das liegt an der Vorschaltlampe.

Da das Radio mit Vorschaltlampe bereits spielt, liegt offensichtlich keiner der Fehler vor, wegen denen man zunächst mit Vorschaltlampe testen sollte. Nun kannst Du das Radio also direkt ans Netz anschließen.

Spannungsmessungen machen auch nur ohne Vorschaltlampe Sinn.

Lutz
joseph_st
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Denkbar einfach, danke... :D

So einfach macht es mir der Radio allerdings nicht, es gibt keinen Ton mehr, weder über Phono, noch über UKW. Alle Röhren heizen, Heizspannung bei 6,4 V. Muss mich morgen wohl auf die Fehlersuche begeben.

MfG
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von eabc »

Möglich auch, eine Vorschaltlampe mit einer höheren Lampenleistung zu verwenden, so das sichergestellt ist, das mind. 220V/AC am Trafo Eingang messbar sind, dann sollten bei fehlerfreiem Gerät alle Spannungen entsprechend der Druckwerte im Schaltplan messbar sein.
Ps: Zur weiteren Fehler Analyse benötigen wir zumindest die anliegenden Spannungen an der EL84 Pin 3+7+9 und der EABC80 Pin 9
M.f.G.
harry

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joseph_st
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von joseph_st »

Hallo,
messbar waren nur die 6,4V AC Heizspannung.
Die EABC messe ich morgen, habe leider die Änderung nicht gesehen.
MfG
Zuletzt geändert von joseph_st am Sa Dez 01, 2018 18:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ist das ein Spartrafo?

Beitrag von eabc »

Joseph, meinst du die Heizspannung mit 6,4V/AC ?
Das du diese Spannung an Pin 6 gemessen hast, kann nicht sein, denn die Heizung an den 9 Pin E-Röhren ist immer Pin 4+5

Auch wenn ein Radio sehr leise spielt sind an der EL84 immer mehr Spannungen messbar als nur die Heizspannung !
M.f.G.
harry

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