AEG-Super Bimby 61 beim einschalten funtioniert nichts

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AEG-Super Bimby 61 beim einschalten funtioniert nichts

Beitrag von Radiophono »

Hallo,

habe aus einem Nachlass ein altes AEG Bimby 61 in einem optischen Top Zustand bekommen. Wenn ich es aber in die Steckdose stecke und einschalten will funktioniert garnichts. Weder die Röhren leuchten noch die Skalenbeleuchtung, noch kommt irgendein Geräusch aus den Lautsprechern. Was kann ich als erstes tun um den Fehler einzugrenzen ?
Lächle und die Welt lächelt zurück. Christos
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Herzlich Willkommen im forum! :bier:

Also wenn sich gar nichts mehr tut überprüfe am besten zuerst die Sicherung im Gerät. Die müsste im der Nähe des Spannungswählschalters irgendwo sitzen. Ist ein kleines Glasröhrchen.
Wenn die durchgebrannt ist tausche sie erstmal gegen eine neue mit gleichem Wert aus. Meist ist der Wert "Träge 0,5A". Die Sicherungen gibt es im 10er Pack in jedem besseren Elektroladen oder auch bei Bauhaus.
Wenn die neue Sicherung dann immer noch durchfliegt muss man weiter sehen, dann ist irgendwo ein größerer Fehler drin.

Wenn die Sicherung noch ganz ist, ist es wahrscheinlich eín Fehler im Netzschalter.

Überprüfe am besten erstmal die Sicherung und dann schauen wir mal weiter. :wink:

Gruß Christopher :)
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Ist das Problem noch aktuell?
Wenn die Sicherung dauernd durchfliegen sollte ist wahrscheinlich mit den Kondensatoren im Netzteil was nicht in Ordnung.
Entweder ist ein Entstörkondensator kaputt, oder der große Siebelko (meist 50µF+50µF) hat einen defekt.
Ist irgendwas verschmort?

Gruß Christopher :)
Radiophono
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Christopher,

du hattest Recht die Sicherungen waren alle defekt, ich habe sie alle ausgetauscht und das Radio läuft, allerdings mit einigen Problemen, Brummen im Hintergrund und schlechtem Empfang.

Etwas durchgeschmort ist meiner Ansicht nach nichts, aber die Kondensatoren sehen fast alle aus als wären sie irgendwie aufgeplatzt bzw. ausgelaufen. Was ich auch noch austauschen möchte sind die Netz Elkos (Becher Elkos) allerdings habe ich gehört ist das nicht ganz ungefährlich. Kannst du mir erklären wie ich dabei vorgehen muss?

Herzlichen Dank
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

die Becherelkos kannst du natürlich auch austauschen.

Gute Ersatzelkos in Becherform gibt es z.B. hier: http://www.die-wuestens.de/dindex.htm?/k1.htm

Wechsel aber am besten erstmal die defekten Kondensatoren aus und schaue dann, ob das Brummen verschwunden ist. Ist es immer noch da würde ich die Elkos wechseln.

Gefährlich ist der Tausch eigentlich nicht. Du darfst die Elkos nur auf gar keinen Fall verpolen. Sonst können diese Explodieren! Und mit Explodieren meine ich wirklich explodieren! :shock:

Du kannst entweder den ganzen Becher tauschen
oder den alten Becher abklemmen und neue axiale oder radiale Eloks unter dem Chassis befestigen. Sofern genug Platz vorhanden ist.

Der Mantel des Bechsers ist meist - und die beiden Anschlüsse +, ein Becher enthält meist 2 Elkos. Müsste aber draufstehen.

Die Spannungsfestigkeit sollte mindestens 385V betragen.
Beim Ausbau des alten Elkos bitte beachten, dass der noch geladen sein kann. Da kann man gut eine gewicht bekommen. Am besten das Teil vor dem Ausbau kurz mit einem Schraubenzieher kurzschließen.

Läuft aus dem alten Becherelko oben so eine weiße Masse raus?
Noch ein guter Hinweis, ob der kaputt ist, ist das Verhalten des magischen Bandes (EM 84). Springt es bei der Aufwärmpahse des Gerätes etwas hin und her oder zittert der Balken beim Betrieb etwas? Leuchtet die EM 84 nach dem abschalten noch längere Zeit nach? Jeder dieser Punkte deutet schon auf einen fehlerhaften Elko hin.

Viel Erfolg

Gruß Christopher :)
Radiophono
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Christopher,

vielen Dank für die kompetente Erklärung ich werde auf deinen Rat hin erst einmal alle defekten Kondensatoren austauschen und es dann noch einmal ausprobieren. Da kann ich jedenfalls nichts verpolen. Sollte es dennoch nicht richtig funktionieren, werde ich die Elkos auch austauschen. Werde dir schon bald von der Mission berichten.

Herzlichen Dank Christos
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Christopher,


ich habe die alten Kondensatoren ausgetauscht ich muss sagen ich bin begeistert.Der Empfang ist auf allen Wellenbereichen spitzenklasse, das Magische Band funktioniert auch tadellos. Allerdings habe ich noch immer ein auch wenn nicht so stark ein unangenehmes Brummen im Hintergrund auch wenn ich die Lautstärke auf Null stelle. Meinst du es könnten doch die Netzelkos sein die ich austauschen müsste ?
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Cristos!

Freut mich, dass es wieder läuft.

Das Hintergrundbrummen kommt vom Siebelko.
Allerdings brummen Röhrenradios immer etwas. Wenn es nicht zu aufdringlich ist und man es bei normaler Lautstärke nicht hört würde ich den Elko aber drinlassen. Dann bringt auch ein neuer nicht viel mehr.

Wenn das Brummen wirklich sehr aufdringlich ist kannst du die Elkos austauschen.

Gruß Christopher :)
Binser
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Netzteil Elkos

Beitrag von Binser »

'n Abend zusammen,

AEG und Telefunken haben zu dieser Zeit gerne HYDRA-Elkos verwendet; zu erkennen an den beiden Schlangen im Firmensysmbol. Diese Dinger gehören nicht zu der langlebigsten Sorte und trocknen gerne aus...

Wo Siemens gerne eine kleine Glasperle als Sollbruchstelle (zum Ausgasen des Elektrolyts) einsetzte, Philips/Valvo eine kleine Lötzinnkappe auf den Elko setzte, waren bei HYDRA die Becher oben am Kopf nur mit einem Tesafilm-Streifen verschlossen. Eine irreversible "Notöffnung" am Elko ist notwendig, um beim evtl. kochen des Elektrolyts ein Platzen des Elkos zu verdindern. Neue Elkos haben oben eine Kerbe als Sollbruchstelle (alle PC-Besitzer kennen das Problem geplatzter Elkos am Mainboard früher oder später...).

Also, im Laufe der Zeit hat sich bei den Telefunken und AEG Geräten der Tesafilmstreifen gelöst und der Elko ist schlichtweg ausgetrocknet.

Vorsicht! Es geht nicht nur um's störende Brummen! Einfach mal nach ein paar Minuten Betrieb die Temperatur des Elkos fühlen! Der darf sich nicht erwärmen! Ist das der Fall, ist der Leckstrom schon viel zu hoch! Es droht dem Gleichrichter Schaden, schlimmer noch, der Elko kann platzen! Mehr oder weniger explodieren! Unschöne Sache :shock: (hab's einmal erlebt!) Ein platzender Lade-/Siebelko hat bei einem Kollegen im laufenden Betrieb des Gerätes das komplette Gehäuse zerlegt (es war ein EMUD Rekord 200); die Scherben der Skala und der Röhren waren in der ganzen Küche verteilt. :?

Nunja, mangelhafte Siebung ist eben nicht nur ein Schönheitsfehler...

Grüße

Jörg
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Beitrag von Radiophono »

Hallo,

danke für die Antworten. Ich werde auf jeden Fall die Elkos austauschen allein schon wegen der Sicherheit. Was mir nur noch ein bisschen Kopfschmerzen bereitet da ich mich noch nicht so lange mit diesem Gebiet beschäftige, keinen Fehler beim anschließen in der Polarität zu machen. Andererseits ist bei demAEG unten drunter überhaupt kein Platz und was ich auch noch festgestellt habe, es besitzt eine richtige Platine, wie ich sie aus Transistorradios kenne. Hat jemand eine Ahnung wie ich da vorgehe ?

Nocheinmal herzlichen Dank für eure Hilfe.

Christos
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Polarität Becherelkos

Beitrag von Binser »

Hallo Christos,

die Polarität ist bei direktem Austausch weniger das Problem, man kann so einen Elko noch mühelos kaufen, die Anschlussbelegung ist genormt.

Jörg
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Jörg,

vielen Dank für den Tip, ich habe die Elkos bestellt müssten bis Donnerstag bei mir eintreffen. Wenn ein Problem auftritt melde ich mich noch einmal.

Danke
Christos
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Beitrag von Radiophono »

Hallo,

noch einmal zu den Elkos daran ist ziemlich einfach die Polarität zu erkennen, nur an den alten Becherelkos werde ich irgendwie nicht schlau draus. Irgendwie sind da zu viele Verdratungen kann plus und minus nicht richtig erkennen. Hat einer von euch vielleicht einen Tip we man so was auf Anhieb herausfinden kann ?

Viele Grüße

Christos
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Beitrag von Binser »

Hallo Christos,

der Becherelko ist zum Einlöten? Normalerweise haben die unten am Alubecher einen Kranz mit 3 Lötlaschen; diese sind Masse und gleichzeitig die "Halterung" des Elkos auf der Platine. Von unten gesehen sind dann zwei weitere Pins. Einer meist mit einem kleinen Dreieck, der andere mit einem Viereck gekennzeichnet. Am Elkoaufdruck findest Du das Äquivalent. Beim Bimby eigentlich egal, der hat sowieso zwei gleiche Kapazitäten. Der neue Elko hat vermutlich 47 + 47 uF, 385 Volt.

Gruß,

Jörg
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Beitrag von Radiophono »

Hallo Jörg,

hast du auch einen Tip beim Grundig 3055/56 bei dem Becherelko der allerdings besitzt nämlich keine Platine und das sieht sehr verwirrt da unten aus.

Herzlichen Dank

Christos
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