Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
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- Kuba Komet
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Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Beim Programmieren des Siemens ist mir aufgefallen, das auf Allem was AM betrifft es ziemlich dünn aussieht. Tags über okay, aber Nachts? Nur mal zum Vergleich habe ich den Grundig, der ja nicht expliziet ein Weltempfänger ist, mal daneben gestellt und war überrascht. Der Empfang auf AM, incl. MW und LW ist extrem besser, das Gerät um einiges empfindlicher. Der KW Bereich ist zwar nicht so umfangreich, aber er schlägt den Deutsch-Indonesen um Längen. Ich verstehe den Hype nicht, welcher um den Siemens gemacht wurde. Der FM Empfang hingegen ist prächtig, besonders bei Stereo. Aber deswegen kaufe ich mir ja keinen Weltempfänger.
Beide Geräte wurden mit der eingebauten, gut 1,50m langen Stabantenne probiert.
Beide Geräte wurden mit der eingebauten, gut 1,50m langen Stabantenne probiert.
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen, so mies kann doch der Empfang nicht sein. Ich habe das Teil mal aufgeschraubt und zu meiner Überraschung einen Schalter gefunden, welcher von Aussen nicht bedienbar ist. Und siehe da, plötzlich eine wesentlich größere Empfindlichkeit und dadurch mehr Sender, auch wenns nicht der wahre Jacob ist.
Mein Vorgänger muss doch total unzufrieden mit dem Teil gewesen sein, sollte der Schalter von Werk ab auf diese Position gestanden haben.

Mein Vorgänger muss doch total unzufrieden mit dem Teil gewesen sein, sollte der Schalter von Werk ab auf diese Position gestanden haben.

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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Hallo!
Wenn ich das richtig sehe, ist das der Umschalter von externer zu interner Antenne ( S101 im Plan). Nur das der Anschluß bei Dir scheinbar nicht vorhanden ist. Ansonsten wäre das auch von außen bedienbar. Auf einigen Bildern des RM.org ist das so bei Siemensgeräten auch zu sehen. Hinten ist dann keine Aussparung für den Schalter und die Buchse zu erkennen. Komisch, aber wohl war. Bei den Schwesternmodellen ist der Schalter überall zu sehen inkl. Buchse.
https://www.radiomuseum.org/r/siemens_w ... rk651.html
paulchen
Wenn ich das richtig sehe, ist das der Umschalter von externer zu interner Antenne ( S101 im Plan). Nur das der Anschluß bei Dir scheinbar nicht vorhanden ist. Ansonsten wäre das auch von außen bedienbar. Auf einigen Bildern des RM.org ist das so bei Siemensgeräten auch zu sehen. Hinten ist dann keine Aussparung für den Schalter und die Buchse zu erkennen. Komisch, aber wohl war. Bei den Schwesternmodellen ist der Schalter überall zu sehen inkl. Buchse.
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Hallo Paulchen. genau so ist es. Es scheint 2 Ausführungen bei Siemens gegeben zu haben. Doof nur wenn der Schalter auf Extern steht aber ohne Buchse. Nebenher, auf so gut wie jeden halbwegs empfangbaren Sender auf KW liegt ein Brummen, meist genau auf Maximum. Schalte ich das BFO ein fiept es einfach nur, in der Höhe veränderbar. Ähnlich ist es beim Suchlauf mit BFO, bei jeden gefundenen Sender piept es. Ich bin kein DX`er, ist das normal?
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Hallo tornadofilm,
Ein AM-Signal, wie es von den meisten Sendestationen kommt, enthält eine Trägerfrequenz und ein oberes und ein unteres Seitenband. Dieses Signal kann das Radio mit einer einfachen Schaltung demodulieren; den BFO braucht es dazu nicht.
Es gibt aber Sender - z.B. Amateurfunkstationen - , die nur ein einziges Seitenband senden, aber keine Trägerfrequenz. Um dieses Signal zu demodulieren zu können, muß ein Träger hinzugefügt werden. Genau das macht der BFO; es ist ein auf der Empfängerseite zugefügter Träger. Dazu muß er natürlich auf die richtige Frequenz eingestellt werden, das ist manchmal etwas fummelig.
Wenn Du den BFO bei AM-Signalen einschaltest, dann mischt er sich mit dem empfangenen Träger. Das Pfeifen ist die Differenzfrequenz zwischen den beiden, eine Schwebung.
Gruß, Frank
Das ist richtig so.tornadofilm hat geschrieben:Schalte ich das BFO ein fiept es einfach nur, in der Höhe veränderbar. Ähnlich ist es beim Suchlauf mit BFO, bei jeden gefundenen Sender piept es. Ich bin kein DX`er, ist das normal?
Ein AM-Signal, wie es von den meisten Sendestationen kommt, enthält eine Trägerfrequenz und ein oberes und ein unteres Seitenband. Dieses Signal kann das Radio mit einer einfachen Schaltung demodulieren; den BFO braucht es dazu nicht.
Es gibt aber Sender - z.B. Amateurfunkstationen - , die nur ein einziges Seitenband senden, aber keine Trägerfrequenz. Um dieses Signal zu demodulieren zu können, muß ein Träger hinzugefügt werden. Genau das macht der BFO; es ist ein auf der Empfängerseite zugefügter Träger. Dazu muß er natürlich auf die richtige Frequenz eingestellt werden, das ist manchmal etwas fummelig.
Wenn Du den BFO bei AM-Signalen einschaltest, dann mischt er sich mit dem empfangenen Träger. Das Pfeifen ist die Differenzfrequenz zwischen den beiden, eine Schwebung.
Gruß, Frank
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Hallo Tornadofilm,
der Siemens RK651 war Anfang der 1990er mein erster "richtiger" Weltempfänger.
Die Hauptschwäche war die nicht ganz ausreichende Spiegelfrequenzdämpfung im 60m-Tropenband, da schlugen oft Sender aus dem damals noch üppig belegten 49m-Band durch.
Ich habe das damals mit einem selbstgebauten Preselektor mit Tiefpasswirkung (eine Art abstimmbares Pi-Filter) aus dem Buch "Technik, Tips und Tricks rund um den Empfänger" gut lösen können.
Im direkten Vergleich z.B. mit dem Sony ICF-2001D oder einem Lowe-HF150 (die ich ein paar Jahre später dazu bekam), war der RK651 natürlich etwas eingeschränkt, vor allem der Synchrondemodulator fehlte. Beide genannten Geräte waren neu aber auch 3 oder 4 mal so teuer wie der Siemens.
Also vom Preis-Leistungsverhältnis war der RK651 Anfang der 1990er sicher beinahe ungeschlagen.
Gruß
Arne
der Siemens RK651 war Anfang der 1990er mein erster "richtiger" Weltempfänger.
Mit dem Siemens RK651 konnte ich mehr oder weniger alles empfangen, was seinerzeit in den Logbuch-Bereichen der einschlägigen Fachzeitschriften andere DXer mit deutlich teuerem Equipment vermeldeten. Gut, die Einstellungsmöglichkeiten waren nicht so umfangreich und die AUsbreitungs-/Empfangsbedingungen etwas entscheidender für den Erfolg als bei teurerem Equipment, immerhin hat der RK651 aber recht praxistaugliche zwei Bandbreiten zur Verfügung gehabt.tornadofilm hat geschrieben:Ich verstehe den Hype nicht, welcher um den Siemens gemacht wurde.
Die Hauptschwäche war die nicht ganz ausreichende Spiegelfrequenzdämpfung im 60m-Tropenband, da schlugen oft Sender aus dem damals noch üppig belegten 49m-Band durch.
Ich habe das damals mit einem selbstgebauten Preselektor mit Tiefpasswirkung (eine Art abstimmbares Pi-Filter) aus dem Buch "Technik, Tips und Tricks rund um den Empfänger" gut lösen können.
Im direkten Vergleich z.B. mit dem Sony ICF-2001D oder einem Lowe-HF150 (die ich ein paar Jahre später dazu bekam), war der RK651 natürlich etwas eingeschränkt, vor allem der Synchrondemodulator fehlte. Beide genannten Geräte waren neu aber auch 3 oder 4 mal so teuer wie der Siemens.
Also vom Preis-Leistungsverhältnis war der RK651 Anfang der 1990er sicher beinahe ungeschlagen.
Daran kann ich mich auch erinnern, trat aber nur beim Betrieb mit Netzteil auf. Sogenanntes "abgestimmtes Brummen". Konnte man durch Überbrücken der Gleichrichterdioden beim Netzteil mit Keramikkondensatoren von 10nF gut in den Griff bekommen, heutzutage kann sowas leider natürlich auch von anderen Gerätschaften aus der näheren Umgebung herrühren.tornadofilm hat geschrieben:Nebenher, auf so gut wie jeden halbwegs empfangbaren Sender auf KW liegt ein Brummen
Gruß
Arne
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Hallo Frank, besten Dank für Deine prägnaten und vor allem leicht begreiflichen Erklärungen. Aber, warum zum Teufel sendet man mit nur einem Seitenband und ohne Trägerfrequenz? Jeder einfache AM Modulator macht doch beides. Träger in der Mitte und Modulation "oben und "unten" am Träger.
Arne sage ich auch Dankeschön und kann seine Ausführungen nur bestätigen, nach dem ich das Gerät heute mit in den Garten genommen habe, und dort noch einmal probiert. Ohne extra Antenne konnte ich gut 10 Sender (Nachmittags) über den gesamtem KW Bereich empfangen. Das Brummen veschwand vollkommen nachdem ich das Universalnatzteil (Trafolos) gegen ein Uraltes mit Eisen getauscht hatte. Jetzt empfängt es wirklich Top. Nur in der Wohnung, hoch droben auf dem Berg, ein Desaster, nur Störungen.
Ein schönes WE, Torsten.
Arne sage ich auch Dankeschön und kann seine Ausführungen nur bestätigen, nach dem ich das Gerät heute mit in den Garten genommen habe, und dort noch einmal probiert. Ohne extra Antenne konnte ich gut 10 Sender (Nachmittags) über den gesamtem KW Bereich empfangen. Das Brummen veschwand vollkommen nachdem ich das Universalnatzteil (Trafolos) gegen ein Uraltes mit Eisen getauscht hatte. Jetzt empfängt es wirklich Top. Nur in der Wohnung, hoch droben auf dem Berg, ein Desaster, nur Störungen.
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Erstens, um Sendeleistung zu sparen. Der Träger selbst enthält keine zu übertragende Information, braucht aber einen Großteil der Sendeleistung. Die Leistung von Amateurfunksendern ist durch Vorschriften limitiert, außerdem stellt es einen gewissen Aufwand dar, eine Sendeleistung von einigen Hundert Watt zu erzeugen, da spart man also gern.tornadofilm hat geschrieben:Aber, warum zum Teufel sendet man mit nur einem Seitenband und ohne Trägerfrequenz? Jeder einfache AM Modulator macht doch beides. Träger in der Mitte und Modulation "oben und "unten" am Träger.
Zweitens, um Bandbreite zu sparen. Zwei Seitenbänder brauchen halt doppelt so viel Bandbreite wie nur eines. Aber beide Seitenbänder enthalten die gleiche Information. Wenn man also eines weglässt, geht keine zu übertragende Informationn verloren, aber man spart die Hälfte der Bandbreite und auch die Hälfte der Leistung, die für zwei Seitenbänder nötig wäre. Auf den oft dicht belegten Kurzwellen-Amatuerfunkbändern ist die Bandbreite durchaus ein Argument.
Beide Gründe spielen natürlich bei einem Modulator keine Rolle.
Natürlich ist ein SSB-Signal nicht so einfach zu empfangen wie ein AM-Signal: Die Gegenstation muss den fehlenden Träger wieder hinzufügen und dessen Frequenz genau passend einstellen. Darin sind die Kurzwellen-Funkamateure aber geübt. Ein für SSB-Empfang optimierter Empfänger kann auch schwächere Signale wieder hörbar machen, als das bei AM-Empfang möglich wäre. Aus diesem und dem oben genannten Grund erzielt man mit der gleichen Sendeleistung bei SSB höhere Reichweiten als bei AM.
Lutz
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Danke Lutz für deine Erklärungen! Also beudet SSB immer Einseitenband und das BFO ist der "Auffüllsender" im Empfänger. Gilt das nur für Telegrafie oder auch für Telefonie?
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208
Von SSB spricht man eigentlich bei Telefonie, also Sprachübertragung.
Wenn man Morsezeichen durch Ein/Aus-Tastung des unmodulierten Trägers überträgt, wird das als CW bezeichnet. Um so ein Signal hörbar zu empfangen, braucht man im Prinzip den gleichen Empfänger wie für SSB (also mit BFO). Aber die Bandbreite des Empfängers kann für CW kleiner sein als für SSB, dann empfängt man weniger Störungen, weil alles, was außerhalb der Bandbreite des Empfängers liegt, nicht in den Gesamtstörpegel eingeht.
Lutz
Wenn man Morsezeichen durch Ein/Aus-Tastung des unmodulierten Trägers überträgt, wird das als CW bezeichnet. Um so ein Signal hörbar zu empfangen, braucht man im Prinzip den gleichen Empfänger wie für SSB (also mit BFO). Aber die Bandbreite des Empfängers kann für CW kleiner sein als für SSB, dann empfängt man weniger Störungen, weil alles, was außerhalb der Bandbreite des Empfängers liegt, nicht in den Gesamtstörpegel eingeht.
Lutz
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Re: Siemens RK 651 Vs. Grundig Concertboy 208

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